Gartenmanagement

Gartenarbeiten im Juli: Leitfaden für den Sommergarten

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Eine der Hauptaufgaben im Juli ist die regelmäßige Bewässerung. Es ist auch der Monat, in dem sich die Arbeit des Frühjahrs in Form einer reichen Ernte auszahlt. Dadurch wird Platz in den Beeten frei, der für neue Aussaaten genutzt werden kann. Verblühte Halbsträucher wie Lavendel können ab Juli zurückgeschnitten werden, um eine zweite Blüte anzuregen.

Blumen, die mit einer Gießkanne gegossen werden
AUF EINEN BLICK
Was sind die wichtigsten Gartenarbeiten im Juli?
Im Juli wurden die Beete bis auf Starkzehrer wie Zucchini das erste Mal vollständig beerntet. Jetzt ist wieder Platz für Aussaaten von Salat, Radieschen, Möhren und weiterem Gemüse. Kräuter können geerntet werden. Im Hochsommer haben Gießen, Düngen und Mulchen oberste Priorität. Nach der Ernte können bspw. Pfirsichbäume beschnitten werden.

Alle Gartenarbeiten im schnellen Überblick

  • Aussäen: Buschbohnen, Möhren, Winterrettich, Radieschen, Rote Bete, Gemüsefenchel, Spinat, Salate, Zuckerhutsalat, Chinakohl, Frühlingszwiebeln, Winterkräuter (Petersilie, Löffelkraut, Barbarakraut, Winterportulak, Kümmel), zweijährige Sommerblumen und Stauden
  • Ernten: Zahlreiche Gemüsesorten, Kräuter sowie Beerenobst (Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Erdbeeren), Kirschen und in warmen Lagen Pfirsiche, Aprikosen und frühe Apfelsorten.
  • Pflanzen: übriggebliebene vorgezogene Gemüsepflanzen (Endivien, Eissalat, Bindesalat, Kohlrabi, Grünkohl, Wirsing, Blumenkohl), Iris und Pfingstrosen
  • Vermehren: Kopf- und Triebstecklinge von verschiedenen Gartenpflanzen, Kindel von Erdbeerpflanzen abnehmen und einpflanzen, Schwertlilien teilen
  • Schneiden: Kirsch-, Pfirsich- und Aprikosenbäume (nach der Ernte!), Beerensträucher (Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren), verblühte Sommerblumen und Stauden
  • Weitere Gartenarbeiten: Ernten, Düngen, Wässern, Unkraut jäten, Beetboden lockern, Gründüngung aussäen, Rasen und Blumenwiesen mähen, Mulchen, Krankheiten und Schädlinge bekämpfen bzw. vorbeugen.

Aussäen im Juli

  • Aussaat im Freien: Asiasalat, Artischocke, Basilikum, Borretsch, Brokkoli, Buschbohnen, Chinakohl, Dill, Endivie, Koriander, Kohlrabi, Kresse, Lauchzwiebel, Liebstöckel, Mairübe, Mangold, Möhre, Pak Choi, Pflücksalat, Portulak, Radieschen, Radicchio, Rettich, Rucola, Salbei, Schnittknoblauch, Schwarzwurzel, Zuckerhut
  • Vorziehen im Haus: Asiasalat, Eissalat, Kopfsalat, Kresse, Pak Choi

Illustrierter Gartenkalender der zeigt, welche Gemüse und Kräuter im Juli ausgesät werden

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Ernten im Juli

Der Juli ist besonders wichtig, denn es beginnt die Hauptzeit der Ernte von Gemüse, Beerenfrüchten und Kräuter und deren Haltbarmachung im Garten.

Gemüse: Bohnen, Erbsen, Gurken, Kopfsalat, Zucchini, Möhren und Spinat werden jetzt laufend geerntet. Auch Frühkohl, Frühlingszwiebeln und Zuckermais sind schon reif. Am besten schmecken diese Gartenköstlichkeiten, wenn sie frisch in der Küche zubereitet werden. Ernteüberschüsse können durch Einfrieren oder Einkochen haltbar gemacht werden.

Kräuter: Viele Kräuter haben jetzt den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht und stehen teilweise kurz vor der Blüte. Sie sind reich an würzenden und heilenden Inhaltsstoffen und sollten jetzt kurz vor der Blüte geerntet und haltbar gemacht werden. Jetzt ist die Zeit für Zitronenmelisse, Estragon, Ysop, Eberraute, Beifuß, Bohnenkraut, Oregano und Majoran. Zum Trocknen an einen schattigen, nicht zu heißen Ort hängen.

Beeren: Der Juli ist der Monat der Beerenfrüchte: Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren sind jetzt reif und können frisch vom Strauch genascht oder eingekocht werden. Wenn reichlich vorhanden, können die vitaminreichen Beeren auch eingefroren oder zu Marmelade verarbeitet werden. Aber Vorsicht: Auch Vögel lieben die reifen, süßen Beeren, deshalb sollten Sie Netze über Sträucher und Bäumchen hängen. Auch Erdbeeren können im Juli noch reichlich geerntet werden, doch gegen Ende des Monats neigt sich die Erntezeit der süßen Früchte allmählich dem Ende zu.

Obst: Im Juli reifen vor allem die Kirschen, in warmen Lagen auch schon Pfirsiche, Aprikosen und frühe Apfelsorten.

Blühende Pflanzen im Juli

Im Sommergarten ist der Juli ein Highlight, wenn viele Blumen und Sträucher in voller Blüte stehen. Die Pracht und Vielfalt der Sommerblumen und Stauden ist in diesem Monat besonders beeindruckend.

Pflanzen und Vermehren im Juli

Im Juli besteht weiterhin die Möglichkeit, sowohl Gemüse als auch bestimmte Zierpflanzen in den Garten zu bringen. Ebenfalls ist diese Zeit ideal für die Vermehrung einiger Pflanzenarten durch Stecklinge.

Vorgezogenes Gemüse pflanzen: Haben Sie noch vorgezogene Gemüsepflanzen? Dann können Sie jetzt die durch die Ernte entstandenen Lücken in den Beeten füllen, zum Beispiel mit Endivien, Eissalat, Bindesalat, Kohlrabi, Grünkohl, Wirsing und Blumenkohl. Beete, die nicht mehr bepflanzt werden sollen, können mit Gründüngung eingesät werden.

Iris und Pfingstrosen pflanzen: Die beste Pflanzzeit für Iris und Pfingstrosen ist nach der Blüte. Auch alte, kahle Schwertlilienbestände sollten jetzt ausgegraben und geteilt werden. Anschließend pflanzen Sie die jungen Außentriebe wieder ein, wobei Sie die Blätter vorher etwas zurückschneiden. Alte Pfingstrosenbüsche sollten dagegen nicht mehr versetzt werden, sie vertragen einen solchen Umzug meist nur schlecht. Neue Iris und Pfingstrosen gibt es ab Juli in den Staudengärtnereien mit entsprechendem Sortiment, wobei gerade bei neuen und beliebten Sorten eine rechtzeitige Vorbestellung ratsam ist.

Pflanzen durch Stecklinge vermehren: Viele Gartenpflanzen lassen sich durch Kopf- und Triebstecklinge vermehren, wofür sich die Monate Juli und August besonders gut eignen. Achten Sie jedoch darauf, die zarten Stecklinge stets feucht zu halten und sie an einem geschützten, halbschattigen und nicht zu warmen Ort zu bewurzeln.

Schneiden im Juli

Juli ist die richtige Zeit, um bestimmte Obstbäume und Beerensträucher nach der Ernte zu beschneiden., um ihre Gesundheit, ihr Aussehen und ihre Produktivität zu verbessern.

Beerensträucher: Nach der Ernte schneiden Sie die abgetragenen Himbeerruten tief am Boden ab, außer bei den doppelt tragenden Sorten – diese bilden im Herbst wieder Beeren. Johannis- und Stachelbeeren werden dagegen nach der Ernte nur ausgelichtet. Bei Brombeeren junge Triebe aufbinden und führen, Geiztriebe in den Blattachseln auf zwei Blätter zurückschneiden.

Obstbäume: Nach der Ernte sollten Kirschbäume – und auch andere früh reifende Obstsorten wie Aprikosen und Pfirsiche – ausgelichtet werden. Entfernen Sie jetzt im Sommer vor allem zu dicht wachsende Äste im Kroneninneren, damit die Bäume wieder Licht und Luft bekommen. Vor allem bei Schattenmorellen ist der Sommerschnitt wichtig, denn diese Sorten tragen am einjährigen Holz – und das bildet sich nach dem Schnitt.

Pfirischbaum, der nach der Ernte zurückgeschnitten wird

Pfirischbäume können auch direkt nach der Ernte zurückgeschnitten werden.

Laubhecken: Laubhecken, wie z.B. die Berberitze, können bereits im Juli geschnitten werden, sofern keine Vogelnester darin sind. Suchen Sie deshalb vor dem Schnitt noch einmal genau nach Nestern mit Gelegen oder Jungvögeln und warten Sie mit dem Schnitt, wenn Sie welche finden.

Sommerblumen: Schneiden Sie bei Stauden und einjährigen Sommerblumen regelmäßig verwelkten Blüten ab, um weitere Blüten zu fördern. Dies funktioniert mit einem gezielten Zwischenschnitt besonders gut beim Lavendel und der Katzenminze. Jede Samenbildung kostet die Pflanzen Kraft und verhindert die Bildung neuer Blütenknospen. Auch Balkon- und Kübelpflanzen können regelmäßig geputzt werden.

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge im Juli

Mit dem Sommer und der verstärkten Pflanzenaktivität kommen leider auch eine Reihe von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen, die Ihre Ernte verringern könnten. Im Juli sollten Sie ein Auge auf potenzielle Bedrohungen haben und geeignete vorbeugende Maßnahmen treffen.

Tomaten und Kartoffeln: Bei den ersten Anzeichen der Kraut- und Braunfäule an Kartoffeln oder der Kraut- und Braunfäule an Tomaten sofort alle kranken Blätter entfernen. Vorbeugend mit Magermilch, Schachtelhalmbrühe, Knoblauch- oder Zwiebelschalentee spritzen. Foliendächer oder Gewächshauskulturen schützen die Tomaten vor Regen und damit vor Infektionen.

Nutz- und Zierpflanzen: Nutz- und Zierpflanzen sind in den Sommermonaten besonders von Pilzkrankheiten bedroht. Vorbeugend mit Schachtelhalmbrühe spritzen.

Kern- und Steinobst: Bei ersten Anzeichen von Fruchtmonilia alle befallenen Früchte einsammeln und vernichten bzw. im Bio- oder Hausmüll entsorgen. Bei Zweigmonilia kranke Zweigspitzen abschneiden und verbrennen. Infizierte Pflanzenteile auf keinen Fall auf den Kompost werfen!

Himbeeren: Vorbeugend gegen die Himbeerrutenkrankheit alle abgeernteten Himbeerruten abschneiden, um die Pflanze vor der Himbeerrutenkrankheit zu schützen. Hier finden Sie eine Anleitung für den Schnitt von Sommer- und Herbsthimbeeren.

Weitere Gartenarbeiten im Juli

Der Hochsommer erfordert besondere Aufmerksamkeit für Ihren Garten. Während sich die Pflanzen in ihrer Blüte- und Wachstumsphase befinden, müssen Sie eine Reihe von Aufgaben durchführen, um deren Gesundheit und Produktivität sicherzustellen.

Düngen: Vor allem starkzehrende Gemüsepflanzen brauchen jetzt einen kräftigen Nachschub an Nährstoffen für einen reichen Fruchtansatz. Gießen Sie deshalb Tomaten, Zucchini, Gurken, Paprika, Sellerie, Porree und alle Kohlarten alle zwei Wochenn mit frischer Brennnesseljauche. Auch Rhabarber und Spargel freuen sich über diese Düngung. Auch Stauden und Rosen bekommen noch einmal eine Portion organischen Vorratsdünger.

Gießen: Regelmäßiges Gießen ist jetzt im Hochsommer sehr wichtig. Achten Sie aber darauf, nicht die Blätter zu benetzen – das fördert Pilzkrankheiten – sondern direkt in den Wurzelbereich der Pflanzen zu gießen. Gießen Sie außerdem lieber kräftig, aber seltener – dann wachsen die Wurzeln mehr in die Tiefe. Außerdem sollte möglichst in den frühen Morgenstunden gegossen werden. Um die Mittagszeit verdunstet das Wasser sehr schnell, so dass mehr Wasser benötigt wird, und abends lockt das Gießen hungrige Schnecken an.

Mulchen: Der Juli ist in der Regel ein heißer und trockener Monat. Mulchen Sie deshalb Beete und Kübel, solange die Erde noch feucht ist. Die schützende Bodendecke immer wieder erneuern, da sie schnell verrottet. Besonders geeignet sind Grasschnitt, zerkleinerte Brennnesseln und Beinwellblätter. Die Mulchschicht hält den Boden lange feucht, da sie die Verdunstung verringert. Außerdem versorgt sie die Pflanzen während des Verrottungsprozesses mit zusätzlichen Nährstoffen.

Rasen und Blumenwiese mähen: Achten Sie darauf, den Rasen im Hochsommer in größeren Abständen zu mähen. Schneiden Sie das Gras auch nicht zu kurz, da die Halme bei Hitze leicht vertrocknen. Wenn Sie eine Blumenwiese angelegt haben, ist der Juli der richtige Zeitpunkt zum Mähen. Am besten mit der Sense.

Erdbeerpflanzen pflegen: Nach der Erdbeerernte das Laub der Pflanzen zurückschneiden, damit neue, gesunde Blätter austreiben. Außerdem müssen die Erdbeerpflanzen jetzt kräftig gedüngt werden, damit sie bis zum Herbst kräftig wachsen und remontierende Sorten neue Blütenansätze bilden. Nehmen Sie außerdem die ersten starken Pflänzchen von gut tragenden Mutterpflanzen und pflanzen Sie sie in ein neues Erdbeerbeet.

Erdbeeren, die sich über selbst wurzelnde Ableger vermehren

Erdbeeren vermehren sich über selbst wurzelnde Kindel.

Balkon- und Kübelpflanzen pflegen: Versorgen Sie Balkon- und Kübelpflanzen regelmäßig mit Wasser und Dünger. Die Düngung mit einem (organischen) Flüssigdünger sollte einmal wöchentlich erfolgen.

FAQ

Welche Gartenarbeiten werden im Juli erledigt?

Neben Ernten, Düngen, Gießen und Unkraut jäten muss der Boden in den Beeten gelockert und zum Schutz vor Austrocknung gemulcht werden. Abgeerntete Flächen können mit Gründüngung eingesät werden. Rasen und Blumenwiesen müssen gemäht und Krankheiten und Schädlinge bekämpft bzw. vorgebeugt werden.

Was wird im Juli gesät?

Im Juli sind die Beete wieder leer und können neu gefüllt werden: Buschbohnen, Möhren, Winterrettich, Radieschen, Rote Bete, Gemüsefenchel, Spinat, Schnittsalat, Zuckerhutsalat, Chinakohl und Frühlingszwiebeln sowie Winterkräuter (Petersilie, Löffelkraut, Barbarakraut, Winterportulak, Kümmel) können jetzt noch ausgesät werden. Für die Blüte im nächsten Jahr sollten Sie jetzt auch zweijährige Sommerblumen und Stauden säen.

Was pflanzt man im Juli?

In die frei geernteten Beetlücken können noch vorgezogene Gemüsepflanzen (z.B. Endivien, Eissalat, Bindesalat, Kohlrabi, Grünkohl, Wirsing, Blumenkohl) gepflanzt werden. Außerdem ist der Juli der richtige Zeitpunkt, um neue Schwertlilien und Pfingstrosen in die Rabatten zu setzen oder umzupflanzen.

Was wird im Juli geschnitten?

Nach der Ernte sollten vor allem Kirschbäume und andere früh reifende Obstbäume wie Aprikosen und Pfirsiche geschnitten werden. Auch Beerensträucher sollten zurückgeschnitten werden: Himbeerruten bis knapp über den Boden zurückschneiden, Johannisbeeren und Stachelbeeren nur auslichten. Auch verblühte Sommerblumen und Stauden sollten regelmäßig ausgeputzt werden, um eine erneute Blüte anzuregen.

Welche Pflanzen können im Juli vermehrt werden?

Im Juli können Sie von verschiedenen Gartenpflanzen Kopf- und Sprossstecklinge schneiden und bewurzeln und von ertragreichen Erdbeerpflanzen Kindel abtrennen und in ein neues Beet pflanzen. Außerdem können alte und kahle Erdbeerpflanzen

Bilder: Вера Щербакова / stock.adobe.com