Physalis

Physalis schneiden: So bekommen Sie eine reiche Ernte

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Der richtige Schnitt ist entscheidend für Gesundheit und Ertrag Ihrer Physalispflanzen. Dieser Artikel erläutert die Unterschiede beim Schneiden im einjährigen und mehrjährigen Anbau sowie die Vermehrung durch Stecklinge.

Physalis Rückschnitt
Die Physalis ist mehrjährig, weswegen ein Rückschnitt ihr sehr gut tut

Physalis schneiden: Einjährige vs. mehrjährige Kultivierung

Beim Schneiden von Physalispflanzen gibt es wesentliche Unterschiede, je nachdem, ob die Pflanzen einjährig oder mehrjährig kultiviert werden.

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Einjähriger Anbau

Beim einjährigen Anbau der Physalis, wie der Andenbeere (Physalis peruviana), wird die Pflanze nach der Ernte entfernt. Ein gezielter Rückschnitt ist hier in der Regel nicht erforderlich. Es kann jedoch sinnvoll sein, überschüssige Seitentriebe, die sogenannten Geiztriebe, zu entfernen, um die Luftzirkulation und den Lichteinfall zu verbessern. Diese Maßnahme fördert die Gesundheit der Pflanze und kann die Fruchtqualität steigern.

Mehrjähriger Anbau

Beim mehrjährigen Anbau, insbesondere bei frostempfindlichen Sorten, die im Winterquartier überwintert werden, spielt der Rückschnitt eine bedeutendere Rolle:

  • Herbstrückschnitt: Vor dem Einräumen ins Winterquartier sollte die Physalis stark zurückgeschnitten werden, um etwa die Hälfte der Triebe zu entfernen. Dies erleichtert die Überwinterung und fördert die Verzweigung und Blütenbildung im folgenden Frühjahr.
  • Frühjahrsrückschnitt: Nach der Überwinterung und vor dem Auspflanzen ins Freiland sollten abgestorbene, schwache und dicht stehende Triebe entfernt werden, um die Pflanze zu verjüngen und die Luftzirkulation zu verbessern.
  • Sommerpflege: Ein leichter Formschnitt während der Vegetationsperiode hilft, die Pflanze kompakt zu halten und das Wachstum zu lenken. Dabei sollten nach innen wachsende Triebe entfernt werden, um den Lichteinfall zu maximieren und Pilzbefall zu reduzieren.

Physalis schneiden: Ausgeizen

Das Ausgeizen der Physalis, also das Entfernen überzähliger Seitentriebe, kann sowohl beim einjährigen als auch beim mehrjährigen Anbau sinnvoll sein. Diese Methode fördert die Gesundheit der Pflanze und verbessert die Fruchtqualität, indem sie Luftzirkulation und Lichtzufuhr optimiert.

Gründe für das Ausgeizen

Ein dichtes Wachstum von Seitentrieben kann die Luftzirkulation im Inneren der Pflanze einschränken und das Risiko von Pilzbefall und anderen Krankheiten erhöhen. Der verringerte Lichteinfall verschlechtert zudem die Fruchtqualität. Ein gut durchlüfteter und beleuchteter Strauch trägt in der Regel größere und schmackhaftere Früchte.

Vorgehensweise beim Ausgeizen

Um Ihre Physalis erfolgreich auszugeizen, beachten Sie folgende Schritte:

  1. Werkzeuge desinfizieren: Verwenden Sie immer saubere und desinfizierte Schneidwerkzeuge, wie scharfe Gartenscheren oder Messer, um die Übertragung von Krankheiten zu verhindern.
  2. Aussuchen der Triebe: Schneiden Sie vor allem nach innen wachsende Triebe sowie bodennahe Triebe ab, da diese weniger Licht bekommen und optimale Bedingungen für Pilzkrankheiten bieten.
  3. Schneiden: Setzen Sie das Werkzeug möglichst nah am Haupttrieb an und kürzen Sie die überzähligen Seitentriebe. Achten Sie darauf, nicht zu radikal zu schneiden, um die Pflanze nicht unnötig zu stressen.
  4. Regelmäßiges Kontrollieren: Wiederholen Sie den Vorgang nach Bedarf, insbesondere wenn die Pflanze stark wächst und neue Seitentriebe bildet.

Hinweise zur Ausgeiz-Menge

Das Ausgeizen sollte stets mit Fingerspitzengefühl durchgeführt werden. Entfernen Sie niemals zu viele Triebe auf einmal, da dies die Pflanze anregen kann, noch mehr Wuchs zu produzieren, was wiederum zu Lasten der Fruchtbildung geht. Besonders dicht wachsende Exemplare profitieren von dieser Pflegemaßnahme am meisten.

Physalis schneiden: Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung von Physalis durch Stecklinge ist eine einfache und effektive Methode, um neue Pflanzen zu ziehen. Hierbei schneiden Sie am besten im Herbst oder frühen Winter kräftige Kopfstecklinge von Ihrer Physalis ab.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Stecklingsvermehrung

  1. Kopfstecklinge schneiden: Schneiden Sie mit einem scharfen und sauberen Messer etwa 10 cm lange Kopfstecklinge von kräftigen Trieben ab und entfernen Sie die unteren Blätter, sodass nur noch fünf bis sieben Blätter an der Triebspitze verbleiben.
  2. Schräger Schnitt: Führen Sie einen schrägen Schnitt direkt unterhalb eines Blattknotens durch, um die Wasseraufnahmefähigkeit des Stecklings zu erhöhen und die Wurzelbildung zu fördern.
  3. Einpflanzen: Stecken Sie die vorbereiteten Stecklinge in kleine Töpfe mit einem Gemisch aus Anzuchterde und Sand. Alternativ können Sie nährstoffarme Kräutererde verwenden. Etwa ein Drittel des Stecklings sollte in der Erde stecken.
  4. Bewurzelung: Platzieren Sie die Töpfe an einem hellen, warmen Ort mit Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
  5. Nach der Bewurzelung: Nach etwa drei Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben. Sobald dies geschehen ist, können die jungen Pflanzen etwas kühler gestellt werden, jedoch weiterhin an einem hellen Ort. Im Mai, nach den letzten Spätfrösten, dürfen die bewurzelten Stecklinge dann ins Freiland oder in größere Töpfe gepflanzt werden.

Durch diese Methode ermöglichen Sie Ihren Physalis-Stecklingen eine optimale Entwicklung und bereiten sie auf ein gesundes Wachstum und eine frühe Fruchtbildung im folgenden Jahr vor.

Bilder: ChWeiss / Shutterstock