Physalis

Physalis ausgeizen: So geht’s richtig

Obwohl Physalis von Natur aus buschig wächst, kann gezieltes Ausgeizen unter bestimmten Umständen die Gesundheit und den Ertrag der Pflanze fördern. Dieser Artikel erklärt, wann und wie Physalis ausgegeizt wird und welche alternativen Pflegemaßnahmen es gibt.

Gründe für das Ausgeizen von Physalis

Physalis, auch bekannt als Andenbeere, bildet von Natur aus dichte Sträucher. Anders als beispielsweise bei Tomaten ist ein Ausgeizen nicht grundsätzlich erforderlich. Unter bestimmten Bedingungen kann eine gezielte Ausdünnung jedoch positive Auswirkungen auf die Pflanze haben.

Insbesondere bei dichtem Wuchs kann es im Inneren des Strauches zu einer unzureichenden Versorgung mit Licht und Luft kommen. Durch Ausgeizen lässt sich dies verbessern und folgende Vorteile erzielen:

  • Verbesserte Frucht- und Blütenbildung: Mehr Licht und eine bessere Luftzirkulation ermöglichen der Physalis, ihre Energie verstärkt in die Entwicklung von Blüten und Früchten zu lenken, was den Ertrag steigert.
  • Geringeres Risiko für Krankheiten und Schädlinge: Dichtes Wachstum und die damit einhergehende hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen Pilzerkrankungen wie Grauschimmel und Schädlingsbefall. Regelmäßiges Ausgeizen wirkt dem entgegen.
  • Optimierte Photosynthese: Durch mehr Licht an den Blättern wird die Photosynthese angeregt, was die Gesundheit und Vitalität der Pflanze fördert.

Ein maßvolles Ausgeizen unterstützt somit ein kräftiges und gesundes Pflanzenwachstum sowie eine ertragreiche Ernte.

Durchführung des Ausgeizens

Um die Vitalität Ihrer Physalis zu fördern und das Risiko von Pilzkrankheiten zu minimieren, sollten Sie beim Ausgeizen sorgfältig vorgehen. Verwenden Sie eine scharfe Bypass-Schere, um präzise und pflanzenschonend arbeiten zu können. Stumpfe oder quetschende Werkzeuge können Schnittstellen verursachen, die Krankheitserregern ein leichtes Eindringen ermöglichen.

Desinfektion des Schnittwerkzeugs

Desinfizieren Sie das Schnittwerkzeug vor und nach jedem Gebrauch, um die Gesundheit Ihrer Physalis zu gewährleisten. Verwenden Sie dazu 70-prozentigen Alkohol oder ein geeignetes Desinfektionsmittel. So vermeiden Sie die Übertragung von Krankheitserregern wie Mehltau oder Grauschimmel.

Zu entfernende Triebe

Entfernen Sie folgende Triebe, um das Wachstum und die Fruchtentwicklung zu optimieren:

  1. Bodennahe Triebe: Diese sind anfällig für Fäulnis und sollten daher komplett entfernt werden.
  2. Sich kreuzende Triebe: Sie behindern ein harmonisches Wachstum und reduzieren die Luftzirkulation, weshalb ihre Entfernung empfehlenswert ist.
  3. Parallel wachsende Triebe: Auch diese sollten entfernt werden, um die Belüftung und Lichtverteilung zu verbessern.
  4. Nach innen wachsende Triebe: Sie verdunkeln das Pflanzeninnere unnötig und sollten gekürzt werden.

Entsorgung der entfernten Triebe

Entsorgen Sie die entfernten Pflanzenteile auf dem Komposthaufen. Dort zersetzen sie sich zu wertvollem Kompost, der anderen Pflanzen in Ihrem Garten zugutekommt.

Zeitpunkt und Häufigkeit des Ausgeizens

Sobald die Physalis aktiv wächst und neue Triebe bildet, sollte das Ausgeizen als Teil der Pflanzenpflege in Betracht gezogen werden. Der optimale Zeitraum hierfür erstreckt sich vom intensiven Wachstum im Frühjahr bis in den Sommer hinein.

Die Notwendigkeit und Häufigkeit des Ausgeizens hängen von der individuellen Entwicklung und Wuchsstärke der Pflanze ab. Kräftig wachsende Physalis profitieren von einem regelmäßigen Ausdünnen im Abstand von wenigen Wochen. Bei weniger stark wachsenden Exemplaren kann ein einmaliges Ausgeizen im Frühjahr oder Sommer ausreichend sein.

Vorsicht beim Ausgeizen:

Ziel ist es, den Pflanzenüberwuchs maßvoll zu reduzieren und so die Licht- und Luftzufuhr zu Früchten und Blüten zu verbessern, ohne die Pflanze zu stressen. Ein übermäßiges Entfernen von Trieben kann zu verstärktem, jedoch unproduktivem Wachstum führen.

Alternativen zum Ausgeizen

Neben dem Ausgeizen gibt es weitere effektive Maßnahmen, um die Entwicklung und den Ertrag Ihrer Physalis zu optimieren:

  • Rankhilfen: Hochwachsende Sorten profitieren von Rankhilfen, die ihnen Halt geben und durch die verbesserte Luftzirkulation die Anfälligkeit für Krankheiten verringern.
  • Pflanzabstand beachten: Ein ausreichender Abstand zwischen den Pflanzen verhindert dichtes Wachstum und fördert die Belüftung sowie den Lichteinfall.
  • Regelmäßige Kontrolle und Entfernung bodennaher Triebe: Entfernen Sie alle am Boden aufliegenden Triebe, um Fäulnis und die Übertragung von Krankheiten zu verhindern.
  • Gezielte Entfernung von sich kreuzenden oder nach innen wachsenden Trieben: Dies verbessert die Luftzirkulation und ermöglicht eine gleichmäßigere Belichtung, was die Fruchtbildung und Pflanzengesundheit fördert.
  • Einsatz von Mulch: Eine Mulchschicht hält den Boden feucht, versorgt die Pflanzen mit zusätzlichen Nährstoffen und reduziert die Bildung von Unkraut, was wiederum die Luftzirkulation verbessert und Stress für die Pflanzen reduziert.
Bilder: Ball Apirak / Shutterstock