Andenbeere

Vom Samen zur Frucht: Andenbeere im eigenen Garten anbauen

Andenbeeren, auch bekannt als Kapstachelbeeren, bestechen durch ihren süß-säuerlichen Geschmack und ihre leuchtend orangefarbenen Früchte. Dieser Artikel liefert Ihnen alle wichtigen Informationen für den erfolgreichen Anbau von Andenbeeren im eigenen Garten, vom perfekten Standort bis hin zur Ernte und Lagerung.

Herkunft und Eigenschaften der Andenbeere

Die Andenbeere (Physalis peruviana) stammt ursprünglich aus den Hochlagen der Anden in Südamerika, insbesondere aus Ländern wie Peru und Chile. Sie wird oft auch Kapstachelbeere genannt, da sie während der Kolonialzeit von Südamerika nach Südafrika zum Kap der Guten Hoffnung gebracht und dort weiter kultiviert wurde. Heute ist diese Pflanze weltweit verbreitet, inklusive in den USA, Neuseeland und Europa.

Die Andenbeere gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und ist verwandt mit Tomaten und Kartoffeln. Ihre starkwüchsigen Stauden können ein bis zwei Meter hoch werden. Die Blätter und Stängel sind weich behaart und die gelben Blüten entwickeln sich innerhalb von acht bis neun Wochen nach der Bestäubung zu hellbraunen Lampionhüllen. In diesen Hüllen reifen die süß-säuerlichen, orangegelben Früchte, die reich an Vitamin C, Beta-Carotin und Vitamin B1 sowie an Mineralstoffen wie Kalium und Phosphor sind. Aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit wird die Andenbeere in kälteren Regionen meist einjährig kultiviert und benötigt daher einen warmen, geschützten Standort.

Standort- und Bodenansprüche

Für einen erfolgreichen Anbau benötigen Andenbeeren einen vollsonnigen und warmen Platz im Garten, der vor Wind geschützt ist. Der Boden sollte locker, gut durchlässig und leicht erwärmbar sein, um Staunässe zu vermeiden und das Wachstum der Pflanze zu fördern. Ein nährstoffreicher Boden, der idealerweise mit etwas Kompost angereichert ist, bietet den Andenbeeren optimale Bedingungen. In Regionen mit frühen Herbstfrösten empfiehlt sich der Anbau in Kübeln, um die Pflanzen ins Winterquartier bringen zu können.

Aussaat und Anzucht

Die Aussaat der Andenbeeren erfolgt zwischen Mitte Februar und Anfang April. Füllen Sie Anzuchtschalen oder kleine Töpfe mit Anzuchterde und streuen Sie die Samen darauf. Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde, da Andenbeeren als Lichtkeimer optimal keimen. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und decken Sie die Gefäße mit klarer Folie ab oder platzieren Sie sie in einem Zimmergewächshaus (9,00€ bei Amazon*). Der ideale Keimstandort sollte hell und warm sein, zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Nach 7 bis 14 Tagen keimen die Samen. Sobald die Sämlinge etwa 7 Zentimeter hoch sind und das erste Blattpaar entwickelt haben, pikieren Sie die Pflänzchen in Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 7 bis 9 Zentimetern. Ab Anfang Mai gewöhnen Sie die Pflanzen schrittweise an kühlere Temperaturen.

Auspflanzen ins Freiland

Ab Mitte Mai können die vorgezogenen Andenbeeren ins Freiland gesetzt werden. Wählen Sie einen sonnigen und geschützten Standort und lockern Sie den Boden gründlich auf. Arbeiten Sie eine großzügige Menge Kompost ein. Halten Sie einen Pflanzabstand von mindestens 80 Zentimetern ein, damit die Pflanzen ausreichend Platz zum Wachsen haben. Setzen Sie die Pflanzen so tief in die Erde, dass der Wurzelballen vollständig bedeckt ist, drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie die Pflanzen gründlich.

Pflegemaßnahmen

Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist entscheidend für das Wachstum Ihrer Andenbeeren. Gießen Sie die Pflanzen seltener, aber gründlich, um das Wurzelwachstum in tiefere Bodenschichten zu fördern. Eine Mulchschicht hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und Unkrautwuchs zu reduzieren. Eine monatliche Düngung während der Fruchtperiode kann hilfreich sein, jedoch reicht oft die Kompostgabe zur Pflanzung aus. Verwenden Sie Stützstäbe oder Rankhilfen, um die empfindlichen Triebe zu stützen. Regelmäßiges Auskneifen der Triebspitzen fördert den buschigen Wuchs der Pflanzen. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall und entfernen Sie betroffene Pflanzenteile umgehend.

Ernte und Lagerung

Etwa sieben bis zehn Wochen nach der Blüte sind die Früchte, erkennbar an den eingetrockneten und braun gefärbten Lampions, reif für die Ernte. Ernten Sie die Früchte zusammen mit ihrem Lampion, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Lagern Sie die Andenbeeren an einem trockenen, kühlen Ort bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Alternativ können Sie die Früchte frisch verzehren, konservieren oder trocknen.

Schädlinge und Krankheiten

Obwohl Andenbeeren generell robust sind, können einige Schädlinge und Krankheiten auftreten. Die Weiße Fliege und Blattläuse sind die häufigsten Schädlinge. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig und setzen Sie bei Befall natürliche Feinde ein. Grauschimmel tritt besonders bei hoher Feuchtigkeit auf. Vermeiden Sie Staunässe und achten Sie auf eine gute Luftzirkulation. Wurzelfäule und Lederbeerenfäule lassen sich durch eine geeignete Bodenstruktur und das Vermeiden von zu häufigem Gießen verhindern. Halten Sie die Pflanzen unter Kontrolle und entfernen Sie betroffene Pflanzenteile sofort.

Mit diesen Pflegehinweisen bieten Sie Ihren Andenbeeren beste Wachstumsbedingungen und können sich auf eine reiche Ernte freuen.

Bilder: Animaflora PicsStock / AdobeStock