Physalis-Anbau: Welche Temperatur ist wirklich nötig?
Die Physalis, auch bekannt als Kapstachelbeere, stellt spezifische Anforderungen an die Umgebungstemperatur. Dieser Artikel beleuchtet die optimalen Temperaturbedingungen für die Kultivierung und Überwinterung verschiedener Physalis-Arten.
- Mindesttemperatur für Physalis
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- Unterschiede in der Kältetoleranz verschiedener Physalis-Arten
- Überwinterungsmethoden für Physalis
- Vorbereitung der Physalis auf die Überwinterung
- Pflege der Physalis während der Überwinterung
- Was tun nach der Überwinterung?

Ein frostfreier Standort schützt die Physalis vor schädlichen Kälteschäden im Winter
Mindesttemperatur für Physalis
Die Physalis, insbesondere die Kapstachelbeere (Physalis peruviana), hat klare Ansprüche an die Temperaturbedingungen, die ihre Kultivierung bestimmen. Dauerhaft niedrige Temperaturen unter 10 °C sind für die meisten Physalis-Sorten nicht geeignet und können beträchtliche Kälteschäden verursachen. Gelegentlich kann die Temperatur bis zum Gefrierpunkt absinken, was jedoch schwarze Flecken oder violette Verfärbungen an den Blättern hervorrufen kann. Frost ist für diese Pflanze in jedem Fall schädlich und sollte unbedingt vermieden werden.
Für eine erfolgreiche Überwinterung sollten Sie die Physalis an einem frostfreien Ort unterbringen. Ideal sind Temperaturen zwischen 10 und 15 °C, da dies den Pflanzen ermöglicht, ihr Laub zu behalten und weiterhin Photosynthese zu betreiben. Stellen Sie sicher, dass das Winterquartier gut beleuchtet ist, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Geeignete Orte sind beispielsweise Wintergärten oder lichtdurchflutete Garagen. Eine Überwinterung in warmen Wohnräumen ist nicht empfehlenswert, da das Gleichgewicht zwischen Temperatur und Licht oft nicht stimmt und das Risiko für Schädlingsbefall erhöht ist.
Unterschiede in der Kältetoleranz verschiedener Physalis-Arten
Physalis-Arten weisen unterschiedliche Grade an Kältetoleranz auf, die ihre Kultivierung und Überwinterungsmethoden beeinflussen. Hier sind die wichtigsten Unterschiede:
- Lampionblume (Physalis alkekengi): Diese Art ist für ihre hohe Winterhärte bekannt und kann Temperaturen bis zu -23 °C überstehen. Die oberirdischen Teile sterben im Herbst ab, während die unterirdischen Rhizome im Frühjahr wieder austreiben.
- Kapstachelbeere (Physalis peruviana): Diese frostempfindliche Art benötigt eine Mindesttemperatur von etwa 4 °C. Ein frostfreies Winterquartier ist ideal, da sie Temperaturen unter 10 °C nur kurzzeitig ertragen kann. Bringen Sie sie daher ins Haus oder in ein frostfreies Gewächshaus.
Die sorgfältige Überwinterung und Standortwahl sind entscheidend für die Langlebigkeit und Erträge der Physalis-Pflanzen.

Eine gute Vorbereitung ermöglicht eine erfolgreiche Überwinterung der Physalis im Topf
Überwinterungsmethoden für Physalis
Um Physalis erfolgreich durch den Winter zu bringen, können Sie zwischen zwei bewährten Methoden wählen:
1. Überwinterung im Topf:
- Vorbereitung: Holen Sie die Physalis vor den ersten Frösten ins Haus. Reduzieren Sie die Triebe um etwa ein Drittel bis zur Hälfte, um Platz zu sparen.
- Standortwahl: Ein heller, kühler Raum mit Temperaturen zwischen 10 und 15 °C ist ideal. Geeignete Orte sind ein Wintergarten, Gewächshaus oder frostgeschützter Keller.
- Pflege: Gießen Sie sparsam, nur wenn der Wurzelballen trocken ist. Düngen ist nicht erforderlich. Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlinge wie Weiße Fliege oder Blattläuse. Gewöhnen Sie die Pflanze ab März langsam wieder an mehr Licht und höhere Temperaturen.
2. Überwinterung durch Stecklinge:
- Stecklinge schneiden Verwenden Sie nach der Ernte etwa 10 cm lange Kopfstecklinge. Entfernen Sie alle Blätter bis auf die oberen zwei bis drei.
- Einpflanzen: Setzen Sie die Stecklinge in kleine Töpfe mit nährstoffarmer Erde. Halten Sie die Erde mäßig feucht und sorgen Sie für hohe Luftfeuchtigkeit, beispielsweise durch Abdeckung mit einer durchsichtigen Plastiktüte.
- Standortwahl: Die Stecklinge sollten an einem hellen, aber nicht vollsonnigen Platz bei Temperaturen zwischen 15 und 20 °C stehen.
- Weiterkultivierung: Nach etwa zwei Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln gebildet haben. Sobald sie kräftig genug sind, pflanzen Sie sie in größere Töpfe mit nährstoffreicherer Erde um.
Vorbereitung der Physalis auf die Überwinterung
Bevor Ihre Physalis ins Winterquartier umzieht, sollten Sie einige Schritte zur Vorbereitung durchführen:
- Ernte der Früchte: Ernten Sie alle reifen Früchte von der Pflanze und sammeln Sie die Samen.
- Düngen einstellen: Stellen Sie das Düngen ab September ein, um das Wachstum zu verlangsamen und der Pflanze Zeit zur Vorbereitung auf die Winterruhe zu geben.
- Rückschnitt der Triebe: Ein moderater Rückschnitt um etwa ein Drittel bis zur Hälfte reduziert den Platzbedarf und fördert im nächsten Frühling buschiges Wachstum.
Pflege der Physalis während der Überwinterung
Gießen Sie die Physalis nur sparsam und achten Sie darauf, dass die Erde nicht dauerhaft feucht bleibt, um Wurzelfäule zu verhindern. Eine zusätzliche Düngung ist während der Winterruhe nicht nötig. Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlingsbefall und halten Sie die Lichtverhältnisse konstant hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ab Ende Januar können Sie die Pflanze schrittweise an mehr Licht und etwas wärmere Temperaturen gewöhnen.

Die Physalis benötigt nach der Überwinterung schrittweise mehr Licht und Wasser
Was tun nach der Überwinterung?
Ab Ende Januar können Sie die Physalis auf die kommende Freilandsaison vorbereiten. Stellen Sie die Pflanze schrittweise heller und erhöhen Sie ab März die Wassermenge. Eine zusätzliche Düngung nach den ersten drei Wochen des regelmäßigen Gießens kann erwogen werden. Nach den letzten Frösten Mitte Mai darf die Physalis wieder ins Freie umziehen. Wählen Sie einen sonnigen, windgeschützten Standort und pflanzen Sie die Physalis in nährstoffreiche, gut durchlässige Erde.
Nun steht einer erfolgreichen Gartensaison nichts mehr im Wege.