Physalis

Physalis vermehren: Samen gewinnen und richtig aussäen

Artikel zitieren

Die Physalis, auch bekannt als Kapstachelbeere, begeistert mit ihren exotischen Früchten und leuchtend orangen Lampions. Dieser umfassende Ratgeber begleitet Sie von der Aussaat bis zur Überwinterung und gibt wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Kultivierung der Physalis.

Physalis Samen

Die ideale Aussaatzeit für Physalis-Samen

Um Physalis-Pflanzen erfolgreich heranzuziehen, ist der richtige Zeitpunkt für die Aussaat entscheidend. Ideal ist der Zeitraum von Mitte Februar bis Ende März. In dieser Phase haben die Samen genügend Zeit, unter optimalen Bedingungen zu keimen und kräftige Sämlinge zu entwickeln, bevor sie ins Freie gepflanzt werden.

Lesen Sie auch

Physalis-Samen bevorzugen eine Keimtemperatur von etwa 25°C, die Sie durch eine Vorkultur im Haus gut erreichen können. Decken Sie die Aussaat mit einer lichtdurchlässigen Haube ab, um die benötigten warmen und feuchten Bedingungen konstant zu halten. Achten Sie darauf, die Samen nur leicht mit Erde zu bedecken, um den Lichtbedarf der Normalkeimer nicht zu beeinträchtigen.

Schritt für Schritt zur erfolgreichen Aussaat

Schritt für Schritt zur erfolgreichen Aussaat

Eine sorgfältige Vorbereitung der Anzuchtgefäße sichert eine erfolgreiche Keimung der Samen

  1. Anzuchtgefäße vorbereiten: Befüllen Sie Anzuchtschalen oder kleine Töpfe mit steriler, nährstoffarmer Aussaaterde. Achten Sie auf eine glatte und leicht angedrückte Erdoberfläche. Wässern Sie die Erde vorsichtig an, bevor Sie mit der Aussaat beginnen.
  2. Saatgut aussäen: Verteilen Sie die Physalis-Samen auf der feuchten Erdoberfläche. Bedecken Sie sie nur leicht mit Erde, maximal 5 Millimeter, da sie zum Keimen nur wenig Erde benötigen. Eine Saattiefe von 0,5 bis 1 cm ist optimal.
  3. Keimbedingungen schaffen: Die optimale Keimtemperatur für Physalis-Samen liegt zwischen 20 und 25 °C. Um diese Bedingungen zu gewährleisten, decken Sie die Anzuchtgefäße mit einer Haube aus Glas oder lichtdurchlässiger Folie ab. Dies hilft, die Wärme zu speichern und eine konstant hohe Feuchtigkeit zu gewährleisten. Stellen Sie die Anzuchtgefäße an einen hellen Ort, idealerweise auf eine Fensterbank über einer Heizung, oder verwenden Sie eine Heizmatte, um von unten zu wärmen.
  4. Keimung beobachten: Die Samen sollten innerhalb von 7 bis 10 Tagen keimen. Sobald die Sämlinge erscheinen, entfernen Sie die Abdeckung und sorgen Sie für ausreichend Licht, gegebenenfalls mit einer Anzuchtlampe. Wenn die jungen Pflanzen ihre ersten echten Laubblätter entwickeln, reduzieren Sie die Umgebungstemperatur leicht auf etwas über 20°C, um ein zu schnelles Vergeilen zu verhindern.

Pikieren und Umtopfen der Physalis-Pflanzen

Pikieren und Umtopfen der Physalis-Pflanzen

Das Pikieren und Umtopfen stärkt das Wurzelsystem und fördert das Pflanzenwachstum

Nach der erfolgreichen Keimung der Physalis-Samen ist es wichtig, die jungen Pflanzen zu pikieren und später umzutopfen, um ihr Wachstum optimal zu fördern.

Pikieren:

  1. Warten Sie, bis die jungen Pflanzen zwei echte Blätter entwickelt haben. Dies zeigt an, dass das Wurzelsystem ausreichend ausgebildet ist.
  2. Füllen Sie Töpfe mit einem Durchmesser von mindestens 8 cm mit einer nährstoffreichen, gut durchlässigen Erde.
  3. Heben Sie jede Pflanze vorsichtig mit einem Pikierstab oder einem kleinen Löffel an und achten Sie darauf, das Wurzelwerk möglichst wenig zu beschädigen.
  4. Setzen Sie jede Pflanze in einen eigenen Topf und drücken Sie die Erde sanft um die Wurzeln. Dies fördert sowohl das Wurzelwachstum als auch die Stabilität der Pflanze.

Umtopfen:

  1. Sobald die Pflanzen den Rand ihres Topfes erreicht haben und erneut Wachstum erkennbar ist, bereiten Sie größere Töpfe vor. Der ideale Zeitpunkt hierfür ist oft einige Wochen nach dem Pikieren.
  2. Verwenden Sie Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 12 bis 15 cm und füllen Sie diese mit nährstoffreicher Erde.
  3. Umtopfen Sie die Pflanzen ähnlich wie beim Pikieren, indem Sie den gesamten Wurzelballen vorsichtig aus dem alten Topf nehmen und in den neuen setzen. Die zusätzliche Erde unterstützt die Pflanzen dabei, weiter zu wachsen und sich zu kräftigen.

Diese Schritte sind entscheidend, um kräftige und gesunde Physalis-Pflanzen heranzuziehen, die bereit sind, an ihren endgültigen Standort im Garten oder im Freiland verpflanzt zu werden.

Der richtige Standort für Physalis

  • Sonnige bis halbschattige Lage: Für eine optimale Fruchtbildung und Reifung benötigt die Physalis einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Vermeiden Sie jedoch Schattenlagen, da diese die Blüte und Fruchtbildung negativ beeinflussen.
  • Wärme und Schutz: Als ursprüngliche Bewohnerin Südamerikas bevorzugt die Physalis einen warmen Platz, der vor Wind und starkem Regen geschützt ist. Eine Position an der Süd- oder Südwestseite ist ideal, da das Mauerwerk die Wärme speichert und an die Pflanze abgibt.
  • Gute Luftzirkulation: Achten Sie auf einen Standort, der nicht zu dicht bepflanzt ist und gute Luftzirkulation ermöglicht, um das Risiko von Pilzkrankheiten und Schädlingen zu minimieren.
  • Nährstoffreicher, gut durchlässiger Boden: Der ideale Boden für die Physalis ist locker, sandig-humos, nährstoffreich und gut durchlässig. Vermeiden Sie Standorte mit frisch gedüngtem Boden, da ein überhöhter Nährstoffgehalt zu vermehrtem vegetativem Wachstum auf Kosten von Blüten und Früchten führen kann.

Pflege der Physalis-Pflanzen

  • Gießen: Ein gleichmäßig feuchter Boden fördert das Wachstum und den Fruchtansatz. Vermeiden Sie Staunässe ebenso wie ein vollständiges Austrocknen des Bodens.
  • Düngen bei Physalis: Für eine optimale Nährstoffversorgung empfiehlt es sich, beim Pflanzen oder Aussäen Kompost hinzuzugeben. Ergänzend können Sie alle zwei Monate mit einem organischen Flüssigdünger nachdüngen.
  • Stützen: Verwenden Sie Spiralstäbe oder ähnliche Stützen, um die Pflanzen anzubinden und sie vor Windbruch zu schützen. Besonders hochwachsende Sorten profitieren von dieser Unterstützung.
  • Auspflanzen: Nach dem letzten Frost, in der Regel ab Mai, sind die Pflanzen bereit für das Freiland. Ein Pflanzabstand von 70 cm wird empfohlen, um den Pflanzen genügend Raum zur Entwicklung zu geben.

Erntezeit der Physalis

Erntezeit der Physalis

Die Physalis ist reif, wenn die Hüllen trocken und die Früchte orange sind

Die richtige Zeit für die Ernte der Physalis-Früchte ist gekommen, wenn Sie folgende Anzeichen beobachten:

  • Die lampionartigen Hüllen der Früchte haben eine hellbraune Farbe angenommen und sind trocken.
  • Bei Berührung fühlen sich die Lampions leicht und raschelnd an, manchmal fallen reife Früchte sogar bereits zu Boden.
  • Die Früchte in den Lampions haben eine leuchtend orange Farbe erreicht.

Von der Blüte bis zur Reife vergehen etwa sieben bis zehn Wochen, bis die ersten Früchte bereit zum Ernten sind. Die Erntezeit beginnt in der Regel im Juli und kann sich bis in den Oktober erstrecken, abhängig vom Wetter und den lokalen Bedingungen. Ernten Sie die Physalis, indem Sie die trockenen Lampions vorsichtig abzupfen oder aufsammeln, falls diese bereits zu Boden gefallen sind.

Für eine erfolgreiche Lagerung und den Genuss der Physalis, achten Sie darauf, nur vollständig gereifte Früchte zu sammeln. Diese können Sie im Anschluss in einem kühlen und trockenen Raum für mehrere Wochen aufbewahren. Beachten Sie, dass unreife Früchte giftige Alkaloide enthalten können und somit nicht zum Verzehr geeignet sind.

Überwinterung von Physalis

Die erfolgreiche Überwinterung von Physalis trägt dazu bei, dass diese exotische Pflanze mehrere Jahre lang ihre bezaubernden Früchte hervorbringt. In unseren klimatischen Bedingungen ist es unabdingbar, den Physalis-Pflanzen einen angemessenen Frostschutz zu gewähren, da sie kälteempfindlich sind. Folgende Schritte empfehlen sich für eine gelungene Überwinterung:

  1. Rückschnitt nach der Ernte: Sobald die Früchte geerntet sind, schneiden Sie die Pflanze um etwa zwei Drittel zurück. Dies fördert einen kompakten Wuchs und bereitet sie optimal auf die Überwinterung vor.
  2. Umpflanzen in Kübel falls nötig: Für die Überwinterung eignet sich ein heller und kühler Standort bei Temperaturen zwischen 10 bis 15 Grad Celsius. Sollte Ihre Physalis im Garten wachsen, ist es jetzt Zeit, sie in einen Kübel umzupflanzen, um sie einfacher ins Winterquartier bringen zu können.
  3. Standortwahl für das Winterquartier: Ein idealer Ort für die Überwinterung ist ein frostfreier, heller Raum wie ein Wintergarten, ein kühles Treppenhaus oder ein isoliertes Gartenhäuschen mit Frostwächter.
  4. Gießen reduzieren, aber nicht austrocknen lassen: Während der Überwinterungszeit sind die Wasserbedürfnisse der Physalis deutlich reduziert. Es sollte nur so viel gegossen werden, dass die Erde nicht vollständig austrocknet.
  5. Regelmäßige Schädlingskontrolle: Achten Sie auch im Winter auf Schädlinge und behandeln Sie bei Befall umgehend, um eine gesunde Pflanze zu erhalten.

Eine sorgfältig durchgeführte Überwinterung ermöglicht es der Physalis, im Frühjahr wieder kräftig auszutreiben, früher zu blühen und somit auch zeitiger Früchte zu tragen.

Bilder: bergamont / iStockphoto