Brennnessel

Brennnesseljauche: Wundermittel für Pflanzen und Schädlinge

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Zugegeben: Sie stinkt bestialisch. Aber als Gärtner sollte man mit so manch unangenehmen Gerüchen vertraut sein bzw. vor ihnen nicht scheuen. Schließlich hat es die Brennesseljauche in sich und ist der ideale Naturdünger!

Brennnesseldünger
Brennnesseljauche ist eine tolle Nährstoffbombe für Pflanzen
AUF EINEN BLICK
Welche Pflanzen profitieren von der Brennesseljauche?
Brennesseljauche ist ein natürlicher und kostenloser Dünger für viele Pflanzen wie Tomaten, Paprika, Gurken, Zucchini, Kürbisse, Kohlgewächse, Kartoffeln, Lauchgewächse, Sellerie, Kräuter, Ziergehölze und Blumen. Sie fördert das Wachstum, stärkt die Pflanzen und steigert ihre Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge.

Welche Pflanzen können mit der Jauche gedüngt werden?

Mit der Brennnesseljauche können Sie alle Pflanzen düngen, die auf viele Nährstoffe zum Wachsen angewiesen sind. Die Jauche tut ihnen gut. Sie stärkt sie, regt ihr Wachstum an und macht sie resistenter gegen Krankheiten. Lediglich Schwachzehrer wie Erbsen und Erdbeeren sollten nicht zu häufig mit der Jauche gedüngt werden.

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Folgende Pflanzen freuen sich über eine oder mehrere Gaben mit Brennesseljauche:

  • Tomaten
  • Paprikas
  • Gurken
  • Zucchinis
  • Kürbisse
  • Kohlgewächse
  • Kartoffeln
  • Lauchgewächse
  • Sellerie
  • Kräuter
  • Ziergehölze
  • Rosen
  • andere Blumen wie Sonnenblumen, Dahlien und Geranien

Pestizide waren gestern

Blattläuse können unwahrscheinlich lästig sein ebenso wie Spinnmilben, Ameisen und Co. Da kommt die Brennesseljauche recht, denn sie ist als Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzbar. Es muss nicht zwangsläufig eine Jauche sein. Auch hilfreich ist ein Brennesselsud gegen Schädlinge. Wirkung zeigen hier die Säuren, die in den Brennesselhärchen enthalten sind und bei der Herstellung der Jauche (oder des Suds) ins Wasser abgegeben werden.

Die Brennesseljauche ansetzen

Der Ansatz einer Jauche nimmt weder viel Material noch Zeit in Anspruch. Setzen Sie die Jauche im Mai an, wird sie äußerst stickstoffreich sein. Später enthält sie weniger Stickstoff, sondern mehr Eisen, Calcium, Magnesium und Schwefel.

Zum Ansetzen der Jauche brauchen Sie folgendes:

  • Lederhandschuhe
  • Schere oder Messer
  • Stock oder langgestielten Holzlöffel
  • 10 Liter Wasser (oder mehr je nach Bedarf)
  • 1 kg frische Brennesseln (oder mehr je nach Bedarf) oder 150 bis 200 g getrocknete Brennesseln
  • großes Gefäß aus Holz, Plastik oder Glas (mind. 12 Liter Fassungsvermögen)

Anleitung zur Herstellung von Brennnesseljauche als Illustration

Wie Sie vorgehen

  1. Ernten Schneiden Sie die Brennnesseln kurz über dem Boden ab.
  2. Zerkleinern Die Brennnesseln können zerkleinert oder ganz in ein Gefäß gegeben werden.
  3. Mischen Verrühren Sie die Brennnesseln mit der gewünschten Menge Wasser.
  4. Standort wählen Wählen Sie für die Jauche einen sonnigen Standort, verschnellert sich der Gärprozess.
  5. Abdecken Decken Sie das Gefäß z.B. mit einem Holzbrett so ab, dass noch ein Luftaustausch erfolgen kann.
  6. Warten Bei täglichem Umrühren ca. zwei Wochen auf den abgeschlossenen Gärprozess warten.

Tipp

Nach circa 3 Tagen setzt ein heftiger Geruch nach Ammoniak ein. Schütten Sie etwas Gesteinsmehl in das Gefäß – es wirkt dem unangenehmen Geruch entgegen.

Ist die Jauche fertig?

Nach 1 bis 2 Wochen ist die Jauche fertig. Sie erkennen das daran, dass keine Bläschen mehr vorhanden sind, sich die Brennesselblätter stark zersetzt haben und sich die Flüssigkeit dunkel gefärbt hat. Das Ganze riecht weiterhin penetrant…

Durchsieben und einsatzbereit machen

Wenn die Jauche fertig ist, kann sie abgesiebt werden. Die zersetzten Pflanzenteile können auf den Kompost kommen. Die Flüssigkeit dient nun als Dünger, der zunächst verdünnt werden muss, bevor er eingesetzt wird:

  • ältere, etablierte Pflanzen sowie starkzehrende Gemüse: 1:10
  • Jungpflanzen und Setzlinge: 1:20
  • Rasen: 1:50

Wie oft kann mit der Jauche gedüngt werden?

Sie können Ihre Pflanzen einmal pro Woche oder alle zwei Wochen mit der Jauche versorgen. Starkzehrer profitieren von einer wöchentlichen Düngergabe. Diese stickstoff- und kaliumreiche Jauche wird direkt auf den Wurzelbereich gegossen – am besten an trüben Tagen.

Wie werden Schädlinge mit der Jauche bekämpft?

Nicht nur zum Düngen dient die Jauche. Auch Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben können mit ihr bekämpft werden. Die Jauche stärkt die Struktur der Blätter und macht die Blätter damit robuster und für Schädlingsfraß unattraktiv. Zudem stecken in der Jauche die Säuren der Brennessel, die die Schädlinge direkt unschädlich machen.

Dazu nehmen Sie eine Sprühflasche und befüllen diese mit 1/10 Jauche und den Rest mit Wasser. Besprühen Sie damit das Laub der Pflanzen. Diese Prozedur kann auch vorbeugend erfolgen. Empfehlenswert ist es, das Besprühen mehrmals zu wiederholen, so dass auch frisch geschlüpfte Schädlinge absterben.

Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen

Eine schwedische Studie hat inzwischen die Wirkkraft der Brennesseljauche bei Tomaten, Weizen und Gerste bestätigt. Die Studie legt als Resultate vor:

  • besseres Wachstum
  • kräftigere Grünfärbung der Blätter
  • höhere Resistenz gegen Schädlinge

Ein ökologischer, kostenloser, wirkungsstarker Dünger

Die Regale im Gartencenter stehen geradezu voll mit den verschiedensten Düngemitteln. Ein Dünger für den Rasen, einer für Tomaten, ein anderer für Balkonpflanzen, wieder ein anderer für Rosen usw. Sparen Sie sich die Kosten und nutzen Sie die Jauche als Dünger für alle Ihre Pflanzen. Sie, Ihr Geldbeutel und die Umwelt werden es Ihnen danken!

Tipp

Nehmen Sie die richtige Dosierung der Brennesseljauche ernst! Ansonsten kann es zu Wachstumshemmungen und Verbrennungen kommen.