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Brennnesseljauche: Dünger selbst herstellen

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Brennnesseljauche ist ein natürlicher Dünger und Pflanzenstärkungsmittel, das die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Pflanzen fördern kann. Dieser Artikel erklärt die Vorteile, die Herstellung und die Anwendung von Brennnesseljauche im Garten.

Brennnesseljauche
Für die Herstellung vom Brennnesseldünger werden frische Brennnesseln verwendet

Vorteile von Brennnesseljauche

Brennnesseljauche bietet Ihnen als Gärtner eine Vielzahl von Vorteilen im Vergleich zu herkömmlichen Düngemitteln. Sie ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch reich an Nährstoffen und kostengünstig.

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Natürlichkeit und Nährstoffreichtum:

Brennnesseljauche ist ein rein natürliches Produkt, frei von Chemikalien oder künstlichen Zusätzen. Sie enthält von Natur aus Stickstoff, Phosphor, Kalium und wichtige Spurenelemente wie Eisen, Magnesium und Mangan. Diese Nährstoffe sind essentiell für die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Pflanzen.

Kostengünstig und umweltschonend:

Die Herstellung von Brennnesseljauche ist äußerst kostengünstig, da die Brennnesseln in der Natur frei verfügbar sind und keine speziellen Werkzeuge benötigt werden. Darüber hinaus schont sie die Umwelt, da sie keine Schadstoffe in den Boden oder das Grundwasser einbringt.

Pflanzenwachstum und -schutz:

Die in der Jauche enthaltenen Nährstoffe unterstützen Ihre Pflanzen in ihrem Wachstum, fördern eine kräftige Grünfärbung der Blätter und stärken die Widerstandskraft gegen Schädlinge und Krankheiten. Die enthaltene Kieselsäure trägt zur Stärkung der Zellwände bei, was die Pflanzen zusätzlich vor Pathogenen und Schädlingen schützt.

Präventive Wirkung:

Die regelmäßige Anwendung von Brennnesseljauche im empfohlenen Mischverhältnis kann dazu beitragen, einem Befall mit Schädlingen wie Blattläusen vorzubeugen oder ihn zu reduzieren.

Herstellung von Brennnesseljauche

Die Herstellung von Brennnesseljauche ist ein einfacher Prozess, der Ihnen ermöglicht, einen natürlichen Dünger und Pflanzenstärkungsmittel für Ihren Garten zu gewinnen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Sammeln: Sammeln Sie etwa 1 kg frische Brennnesseln, bevor sie Blüten oder Samen entwickeln.
  2. Zerkleinern: Zerkleinern Sie die Brennnesseln mit einer Gartenschere, um den Zersetzungsprozess zu beschleunigen.
  3. Behälter vorbereiten: Wählen Sie einen Behälter aus Kunststoff, Holz oder Ton mit einem Fassungsvermögen von mindestens 10 Litern.
  4. Brennnesseln einfüllen: Füllen Sie den Behälter zu etwa drei Vierteln mit den zerkleinerten Brennnesseln.
  5. Wasser hinzufügen: Übergießen Sie die Brennnesselstücke mit 10 Litern Regenwasser oder abgestandenem Leitungswasser.
  6. Gärung: Decken Sie den Behälter ab und stellen Sie ihn an einen sonnigen Platz. Rühren Sie die Mischung täglich ein- bis zweimal um. Der Gärungsprozess dauert in der Regel zwei bis drei Wochen.
  7. Abschluss der Gärung: Sobald sich keine Blasen mehr bilden und die Jauche nicht mehr schäumt, ist der Gärprozess abgeschlossen.
  8. Filtern: Filtern Sie die festen Bestandteile aus der Flüssigkeit heraus. Die festen Bestandteile können als Mulch oder Kompost verwendet werden.

Hinweis: Während der Gärung kann ein intensiver Geruch entstehen. Um diesen zu minimieren, können Sie dem Ansatz eine Handvoll Gesteinsmehl oder Asche hinzufügen.

Anwendung von Brennnesseljauche

Für eine effektive Nutzung der Brennnesseljauche ist die richtige Verdünnung und Anwendung entscheidend.

Verdünnungsverhältnis:

  • Stark zehrende Pflanzen: Verdünnen Sie die Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser.
  • Empfindliche Pflanzen: Für empfindlichere Pflanzen wie Setzlinge empfiehlt sich ein Verhältnis von 1:20.

Anwendungsfrequenz und -bereich:

  • Wöchentliche Anwendung: Gießen Sie die verdünnte Jauche einmal pro Woche direkt auf den Boden im Wurzelbereich der Pflanzen, um eine kontinuierliche Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
  • Vermeiden Sie Blattkontakt: Vermeiden Sie den Kontakt der Jauche mit den Blättern, um Verbrennungen zu verhindern.

Für welche Pflanzen eignet sich Brennnesseljauche?

Brennnesseljauche eignet sich besonders für stark zehrende Pflanzen mit einem hohen Stickstoffbedarf.

Empfehlenswerte Pflanzen:

  • Gemüse: Tomaten, Gurken, Paprika, Chili, Kürbis, Zucchini, Aubergine, Kartoffeln, Kohlarten, Rhabarber, Sellerie, Mais
  • Kräuter: Basilikum, Borretsch
  • Zier- und Blumenpflanzen: Rosen, Hortensien, Clematis, Rittersporn, Astern, Rhododendron, Oleander, Forsythie, Geranien, Sonnenblumen, Chrysanthemen, Löwenmäulchen, Kirschlorbeer
  • Obstbäume und Beerensträucher: Zur Frühjahrsdüngung

Pflanzen mit geringerem Bedarf:

  • Gemüse: Möhren, Petersilie, Schwarzwurzeln, Radieschen, Rettich, Erbsen, Bohnen, Zwiebeln
  • Zierblumen und -pflanzen: Tulpen, Begonien, Primeln, Petunien, Azaleen, Stiefmütterchen, Kosmeen
  • Kräuter und einige Obstsorten: Mittel- bis Schwachzehrer

Tipps zur Herstellung und Anwendung von Brennnesseljauche

Hier finden Sie einige zusätzliche Tipps für die optimale Herstellung und Anwendung von Brennnesseljauche:

  • Schutzkleidung: Tragen Sie beim Sammeln von Brennnesseln Handschuhe, um Hautirritationen zu vermeiden.
  • Geeignete Behälter: Verwenden Sie Behälter aus Kunststoff, Holz oder Keramik, da Metallgefäße mit der Jauche reagieren können.
  • Regelmäßiges Umrühren: Rühren Sie die Jauche täglich um, um die Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten und die Schaumbildung zu reduzieren.
  • Geruchsreduktion: Gesteinsmehl kann helfen, den Geruch während der Gärung zu mindern.
  • Richtige Verdünnung: Verdünnen Sie die Jauche vor der Anwendung je nach Pflanzenart im Verhältnis 1:10 oder 1:20.
  • Gezielte Anwendung: Gießen Sie die verdünnte Jauche direkt auf den Boden im Wurzelbereich der Pflanzen.

Mit diesen Tipps und Informationen können Sie die Vorteile der Brennnesseljauche optimal nutzen und Ihre Pflanzen auf natürliche Weise stärken und schützen.

Bilder: Qwart / iStockphoto