Hier gibt’s jede Menge Stickstoff
Wer es einmal in Erfahrung gebracht hat, wird es nicht wieder vergessen. Dort, wo Brennnesseln wachsen, ist der Boden reich an Stickstoff. Der Grund: Dieses Wildkraut wächst nur dort, wo es reichlich Stickstoff vorfindet – ebenso wie Labkraut, Melde und Vogelmiere.
Dabei fällt insbesondere die Große Brennnessel ins Auge, die immerhin bis zu 3 m hoch ragen kann und oftmals in dichten Beständen dank unterirdischer Ausläufer auftaucht. Wenn Sie einen solchen Standort ausfindig machen z. B. auf Ihrem Grundstück, können Sie sich sein, dass der dortige Boden stickstoffreich ist.
Vorsicht vor zu viel Stickstoff!
Gärtner – sowohl im privaten als auch kommerziellen Bereich – sind für Stickstoff immer zu haben. Die Pflanzen brauchen Stickstoff zum Wachsen. Doch man sollte es nicht übertreiben. Auf Standorten, auf denen Brennnesseln wachsen, sollte man beispielsweise keine Gründüngung mit Lupinen vornehmen. Lupinen sammeln Stickstoff an. Auch mit einer Brennnesseljauche sollte man dort nicht düngen.
Manche Pflanzen, die als Schwachzehrer gelten, wie beispielsweise Erdbeeren, Bohnen und Erbsen wachsen ungern an solchen Standorten. Zu viel Stickstoff im Boden lässt sie vergeilen. Weiterhin werden sie durch zu viel Stickstoff anfälliger für Pilzerkrankungen und Schädlinge.
Auch eine Zeigerpflanze für Humus und Feuchtigkeit
Daneben gilt die Brennnessel als Zeigerpflanze für reichlich Humus. Obendrein wächst sie nur an Standorten, die eine feuchte Erde vorweisen. An Orten mit trockener Erde gedeiht sie äußerst schlecht. Demnach sollten Sie, wenn Sie die Brennnessel züchten wollen, einen solchen Standort vorher auskundschaften.
Diese Zeigerpflanze nutzen
Dort, wo Brennnessel gut wachsen, ist in der Regel auch ein guter Standort für so genannte Starkzehrer:
- Tomaten
- Paprika
- Kohlgewächse wie Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl
- Kürbisgewächse wie Zucchinis und Gurken
- Beerenobst wie Heidelbeeren
Tipp
Achtung: Brennnesseln im Überangebot können ein erster Hinweis darauf sein, dass der pH-Wert des Bodens in naher Zukunft stark absinkt.