Brennnessel

Brennnessel-Arten: Entdecke die Vielfalt in Deutschland

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Brennnessel ist nicht gleich Brennnessel. Während auf der Welt mehr als 30 Arten verbreitet sind, können hierzulande nur 4 Arten angetroffen werden. Diese Vertreter der Familie der Brennnesselgewächse werden hier einmal genau unter die Lupe genommen…

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Die Große Brennnessel kommt bei uns am häufigsten vor
AUF EINEN BLICK
Welche Brennnesselarten gibt es in Deutschland?
In Deutschland sind vier Brennnesselarten verbreitet: die Große Brennnessel (Urtica dioica), die Kleine Brennnessel (Urtica urens), die Röhricht-Brennnessel und die seltene Pillen-Brennnessel. Sie unterscheiden sich in Wuchshöhe, Blattform, Blütenstruktur und Verbreitungsgebiet.

Die Große Brennnessel

Am bekanntesten ist in Deutschland die Große Brennnessel (Urtica dioica). Sie wird – wie es ihr Name verrät – bis zu 3 m hoch und kann ebenso wie ihre Artgenossen als Heilpflanze eingesetzt werden.

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Ihre Blätter sind dunkelgrün, am Rand stark gesägt und zwischen Juli und Oktober präsentiert sie rispenförmige Blütenstände. Die Blüten sind im Gegensatz zu denen der anderen Brennnesselarten zweihäusig, d. h. es gibt männliche und weibliche Blüten.

Die Kleine Brennnessel

Die am zweithäufigsten in Deutschland anzutreffende Brennnesselart ist die Kleine Brennnessel (Urtica urens). Ihre Merkmale:

  • 15 bis 45 cm (seltener bis zu 60 cm) hoch
  • Vorkommen: Wege, Felder, Wiesen, Gärten
  • ohne unterirdische Wurzelausläufer im Gegensatz zur Großen Brennnessel
  • 3 bis 5 cm lange, eiförmig-elliptische, am Rand eingeschnitten gesägte Blätter
  • zwittrige Blüten

Die Röhricht-Brennnessel

Im Gebiet der Havel und außerhalb von Deutschland in vielen Teilen Osteuropas tritt vermehrt die Röhricht-Brennnessel auf. Sie besitzt keine Borstenhaare, aber Brennhaare. Durch das Fehlen von Borsten wirken ihre Blätter glänzend. Sie sind lang gestielt und die rispenförmigen Blütenstände erscheinen zwischen Juli und August. In der Regel wird sie 30 bis 60 cm hoch.

Die Pillen-Brennnessel und andere Arten

Sehr selten in Deutschland anzutreffen ist die Pillen-Brennnessel, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt und bis Südwest-Asien verbreitet ist. Sie wird auch als Römische Nessel bezeichnet. Sie ist ein- bis zweijährig und wird bis zu 1 m hoch. Ihre Blütezeit liegt zwischen April und Oktober.

Woanders auf der Welt gibt es unter anderen die Sibirische Hanfnessel, die Geschwänzte Brennnessel sowie die Mallorca-Brennnessel, um nur ein paar Wenige zu nennen. Sie alle verfügen über Brennhaare, die bei Berührung bzw. der Ernte Quaddeln hervorrufen.

Tipp

Wer Brennnesseln bekämpfen will, sollte zuvor in Erfahrung bringen, um welche Art es sich handelt. So ist beispielsweise die Kleine Brennnessel viel einfacher zu vernichten als die Große Brennnessel, die sich via Wurzelausläufern schnell ausbreitet.

Bilder: nada54 / Shutterstock