Brennnessel

Warum brennt die Brennnessel? Ursachen & Abhilfe

Die Brennnessel ist eine faszinierende Pflanze, deren Brennhaare einen effektiven Schutzmechanismus darstellen. Dieser Artikel erklärt die Funktionsweise der Brennhaare, ihre chemische Zusammensetzung und die Reaktion der Haut auf den Kontakt.

Brennhaare als Schutzmechanismus

Die Brennhaare der Brennnessel schützen die Pflanzen effektiv vor verschiedenen Fressfeinden. Diese winzigen, hohlen Haare befinden sich hauptsächlich an den Blatträndern und an den Stängeln der Pflanze. Bei Berührung brechen die Brennhaare leicht und verwandeln sich in scharfe Nadeln, die die Haut durchdringen und eine reizende Flüssigkeit freisetzen.

Diese Flüssigkeit enthält chemische Substanzen, die Schmerzen und Hautreizungen verursachen. Dabei wirken Ameisensäure, Acetylcholin, Natriumformiat, Serotonin und Histamin zusammen, um den unangenehmen Effekt zu verstärken. Der Hauptzweck dieses Schutzmechanismus ist es, Fressfeinde abzuschrecken.

Die Zusammensetzung des Brennsaftes

Der Brennsaft der Brennnessel enthält eine Mischung folgender Substanzen:

  • Ameisensäure: Verursacht sofortiges Brennen und heftige Hautreizungen.
  • Acetylcholin: Fördert die Übertragung von Nervenimpulsen, was Muskelkrämpfe und Schmerzen auslösen kann.
  • Natriumformiat: Verstärkt die Wirkung der Ameisensäure und führt zu intensiven Reizungen.
  • Serotonin: Beeinflusst die Schmerzempfindung und verstärkt somit die unangenehmen Effekte des Brennsaftes.
  • Histamin: Führt zu Juckreiz, Rötungen und Schwellungen.

Diese Substanzen wirken zusammen, um den besten Schutz vor Fressfeinden zu gewährleisten. Die spezifische Kombination und Konzentration dieser Chemikalien kann je nach Brennnesselart und individuellem Empfinden variieren.

Der Brennvorgang im Detail

Beim Berühren einer Brennnessel brechen die empfindlichen Spitzen der Brennhaare ab, was an winzige Nadeln erinnert, die in die Haut eindringen. Die Brennhaare sind hohl und mit einer chemischen Mischung gefüllt, die bei Kontakt freigesetzt wird. Diese Substanzen—darunter Ameisensäure, Acetylcholin, Serotonin und Histamin—arbeiten zusammen, um Brennen, Juckreiz und Hautrötungen hervorzuheben.

Die Intensität der Hautreaktion hängt sowohl von der Brennnesselart als auch von der Empfindlichkeit der jeweiligen Person ab. Besonders die Kleine Brennnessel (Urtica urens) kann stärkere Reaktionen auslösen als die Große Brennnessel (Urtica dioica).

Resistenz gegen Brennnesseln

Wiederholter Kontakt mit Brennnesseln kann die Empfindlichkeit der Haut verringern. Menschen, die häufig mit Brennnesseln in Berührung kommen, bemerken oft eine nachlassende Reaktion. Dies liegt daran, dass die Nervenenden in der Haut unempfindlicher werden. Einige Menschen sind von Natur aus weniger empfindlich gegenüber den Reizstoffen der Brennnesselhaare, was durch genetische Faktoren und individuelle Hautbeschaffenheit beeinflusst wird.

Brennnesseln ohne Brennen ernten

Um Brennnesseln sicher zu ernten, ohne Hautreizungen zu riskieren, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  1. Gartenhandschuhe tragen: Diese schützen Ihre Hände und ermöglichen es, die Pflanzen sicher zu schneiden.
  2. Stängel abschneiden: Verwenden Sie eine Schere oder ein Messer, um den gesamten Stängel abzuschneiden, statt einzelne Blätter zu pflücken.
  3. Richtiges Anfassen: Streifen Sie die Blätter von unten nach oben, um die Brennhaare nicht zu brechen.
  4. Junge Pflanzen bevorzugen: Junge Brennnesseln haben tendenziell weniger Brennhaare und verursachen weniger Reizungen.
  5. Standortwahl: Ernten Sie Pflanzen aus schattigen Bereichen, da diese weniger Brennhaare besitzen.

Brennnesseln als Nahrungsmittel

Brennnesseln sind reich an Vitamin C, Eisen, Magnesium, Kalium und Eiweiß, was sie zu einem wahren Superfood macht. Für die kulinarische Nutzung können die jungen Blätter in Smoothies, Salaten, Suppen oder warmen Gerichten wie Omeletts verwendet werden. Auch die Samen sind essbar und eignen sich hervorragend für Salate und Backwaren.

Um die brennenden Härchen der Brennnesseln zu neutralisieren, können Sie die folgenden Methoden anwenden:

  1. Blanchieren: Tauchen Sie die Brennnesseln kurz in kochendes Wasser und schrecken Sie sie anschließend in Eiswasser ab.
  2. Walzen: Rollen Sie mit einem Nudelholz über die Blätter, um die Brennhaare zu brechen.
  3. Trocknen: Lassen Sie die Brennnesseln an der Luft oder in einem dezent beheizten Ofen trocknen.

Diese Methoden machen Brennnesseln sicher genießbar und vielseitig verwendbar, sowohl roh als auch gekocht.

Bilder: Chrispo / Shutterstock