Moos

Moos als Zeigerpflanze: Was verrät es über Ihren Garten?

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Wachstum und Ertrag von Zier- und Nutzpflanzen hängt im Garten maßgeblich ab von artgerechten Standortbedingungen. Auch ohne aufwändige Bodenanalyse aus dem Labor können Hobbygärtner wichtige Erkenntnisse sammeln, wenn sie Ausschau halten nach Zeigerpflanzen. Lesen Sie hier, was sich hinter dem Begriff verbirgt. Diese Informationen kommuniziert Moos im Garten.

Moos deuten
Moos wächst aus saurem Boden
AUF EINEN BLICK
Welche Informationen liefert Moos als Zeigerpflanze?
Moos ist eine Zeigerpflanze, die auf saure pH-Werte unter 5,5, mageren oder steinigen Untergrund, lichtarme und schattige Lagen, kühle Temperaturen mit hoher Luftfeuchtigkeit und dauerfeucht bis staunasse Böden hinweist. Verschiedene Moosarten können spezifischere Informationen über den Standort liefern.

Was sind Zeigerpflanzen eigentlich?

Pflanzen mit einer geringen Toleranz gegenüber den Licht-, Temperatur- und Bodenverhältnissen bezeichnen Botaniker und Gärtner als Zeigerpflanzen. Häufig verfügen diese Pflanzenarten über eine sehr enge Anbindung an spezielle Standortqualitäten und siedeln sich nur dort an. Bereits bei minimalen Veränderungen ziehen sie sich wieder zurück. Diese Eigenschaft lässt sich nutzen, um wichtige Erkenntnisse über den Bodenkörper zu erhalten, ohne eine Bodenanalyse in Auftrag zu geben.

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So nutzen Sie Moos als Indikator im Garten

Als wurzellose Sporenpflanze vermittelt Moos als Zeigerpflanze diese nützlichen Informationen über die lokalen Standortbedingungen:

  • Saurer pH-Wert unter 5,5
  • Magerer oder steiniger Untergrund
  • Lichtarme, schattige Lage
  • Kühle Temperaturen gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit
  • Dauerfeuchter bis staunasser Boden

Moos im Rasen ist folglich auf einen zu sauren, verdichteten und nassen Boden zurückzuführen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Sie Moose an nährstoffreichen, trockenen und sonnigen Lagen in der Regel nicht antreffen. Das gilt zumindest für mitteleuropäische Regionen. In Ländern mit sonnigem, trockenem Klima haben sich die Überlebenskünstler angepasst. So versteht es die Laubmoosart Syntrichia caninervis ausgezeichnet, sich in Wüsten zu behaupten.

Arten mit spezifischeren Hinweisen

Sofern Sie Moosarten näher bestimmen können, lassen sich aus der Anwesenheit einzelner Arten weitergehende Informationen sammeln. So gedeihen Etagenmoos (Hylocomium splendens), Rotstengelmoos (Pleurozium schreberi) und Grosses Kranzmoos (Rhytidiadelphus triquetrus) vornehmlich in Nadelwäldern. Das Gleichbüchsenmoos (Isothecium alopecuroides) sucht sich sogar ausschließlich Tannenwälder mit saurem Boden als Standort aus.

Torfmoose (Sphagnum ssp) agieren als Säure- und Nässezeiger in allen Höhenstufen. Demgegenüber betätigt sich Starknervenmoos (Cratoneuron commutatum) als Nässe- und Basenzeiger.

Tipp

Um Moose im Garten anzusiedeln, nutzen Sie ihre Funktion als Zeigerpflanze mit umgekehrten Vorzeichen. Für die Wahl des idealen Standortes, wählen Sie einen Platz mit denjenigen Rahmenbedingungen, auf die Moos als Indikator hinweist. Dann können Sie sicher sein, dass sich der erhoffte, samtig-grüne Teppich im Handumdrehen entwickelt.