Brennnessel

Brennnesselsud selber ansetzen: So stärken Sie Ihre Pflanzen

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Brennnesselsud, ein natürliches und wirksames Mittel zur Schädlingsbekämpfung, lässt sich leicht selbst herstellen. Dieser Artikel beschreibt die Unterschiede zwischen Brennnesselsud und Brennnesseljauche und bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Herstellung, Anwendung und Lagerung von Brennnesselsud.

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Brennnesselsud ist ein super Dünger

Brennnesselsud oder Brennnesseljauche – wo liegt der Unterschied?

Sowohl Brennnesselsud als auch Brennnesseljauche sind wertvolle Helfer im naturnahen Garten und lassen sich einfach selbst herstellen. Beide Varianten basieren auf Brennnesseln, unterscheiden sich jedoch in ihrer Herstellung und Anwendung.

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Brennnesseljauche entsteht durch einen mehrwöchigen Gärprozess, wodurch sie einen hohen Nährstoffgehalt entwickelt und sich besonders als Dünger eignet. Um eine Überdüngung zu vermeiden, muss sie vor dem Einsatz stark verdünnt werden. Der Gärprozess verursacht jedoch einen intensiven Geruch, der von vielen als unangenehm empfunden wird.

Brennnesselsud hingegen ist bereits nach einem Tag einsatzbereit und fast geruchlos. Er dient in erster Linie der schnellen Bekämpfung von Schädlingen wie Blattläusen und wird in der Regel weniger stark verdünnt als Brennnesseljauche.

Brennnesselsud ansetzen – das benötigen Sie

Bevor Sie mit der Herstellung von Brennnesselsud beginnen, sollten Sie die folgenden Materialien bereitlegen:

  • Gartenhandschuhe mit langen Stulpen zum Schutz Ihrer Hände
  • Gartenschere zum Ernten der Brennnesseln
  • Etwa 1 Kilogramm frische Brennnesselblätter und -triebe (ohne Blüten und Samen)
  • 10 Liter Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser
  • Hitzebeständiges Gefäß, z. B. ein Kunststoffeimer
  • Kochtopf oder Wasserkocher
  • Rührstab oder Holzlöffel
  • Feines Sieb

Brennnesselsud herstellen – Schritt für Schritt

  1. Schutz: Ziehen Sie zunächst die Gartenhandschuhe an, um Ihre Haut vor den Brennhaaren der Brennnessel zu schützen.
  2. Ernte: Sammeln Sie etwa 1 Kilogramm frische Brennnesselblätter und -triebe. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen noch keine Blüten oder Samen tragen.
  3. Zerkleinern: Schneiden Sie die gesammelten Brennnesseln mit der Gartenschere klein. So wird die Oberfläche vergrößert und die Wirkstoffe können besser extrahiert werden.
  4. Ansetzen: Geben Sie die zerkleinerten Brennnesseln in das hitzebeständige Gefäß.
  5. Wasser kochen: Erhitzen Sie 10 Liter Wasser im Kochtopf oder Wasserkocher zum Kochen.
  6. Übergießen: Gießen Sie das kochende Wasser über die Brennnesseln, sodass diese vollständig bedeckt sind.
  7. Ziehen lassen: Lassen Sie den Sud für 12 bis 24 Stunden ziehen. Rühren Sie ihn dabei regelmäßig um.
  8. Abseihen: Gießen Sie den Sud nach der Ziehzeit durch ein feines Sieb. Drücken Sie die Pflanzenreste gut aus, um möglichst viel Flüssigkeit zu gewinnen. Die Reste können Sie anschließend kompostieren.

Brennnesselsud richtig anwenden

Nach dem Abkühlen ist der Sud einsatzbereit. Verdünnen Sie ihn im Verhältnis 1:10 mit Regenwasser und füllen Sie die Mischung in eine Sprühflasche. Besprühen Sie die befallenen Pflanzen gründlich, insbesondere die Blattunterseiten. Wiederholen Sie die Anwendung dreimal im Abstand von jeweils einem Tag.

Wichtig:

  • Besprühen Sie die Pflanzen nur an bewölkten Tagen, um Verbrennungen durch die Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
  • Behalten Sie die behandelten Pflanzen im Auge und wiederholen Sie die Anwendung bei Bedarf nach 14 Tagen.

Haltbarkeit von Brennnesselsud

Brennnesselsud ist am wirksamsten, wenn er innerhalb weniger Tage nach der Herstellung angewendet wird. Bewahren Sie ihn an einem kühlen, dunklen Ort auf. Beginnt der Sud zu gären oder entwickelt er einen unangenehmen Geruch, sollten Sie ihn nicht mehr verwenden.

Bilder: paty / Shutterstock