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Rhabarberblüte entfernen: Warum und wie es geht

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Rhabarberpflanzen entwickeln im Frühjahr Blütenstände, die Energie von der Stängelproduktion abziehen. Dieser Artikel erläutert die Bedeutung und die Vorteile des Entfernens von Rhabarberblüten und gibt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Rhabarberblüte entfernen
AUF EINEN BLICK
Warum sollte man die Rhabarberblüte entfernen?
Das Entfernen der Rhabarberblüte fördert das Wachstum weiterer Stangen, da die Pflanze ihre Energie dann in die Stangen statt in die Blüte investiert. Die Blüte sollte mit den Fingern am Stielsansatz gefasst, im Uhrzeigersinn gedreht und daran gezogen werden, um Fäulnis zu vermeiden.

Rhabarberblüte entfernen – wie geht das?

Damit Ihre Rhabarberpflanze ihre Energie auf die Bildung kräftiger Stängel konzentrieren kann, ist es wichtig, die Blütenstände zu entfernen. Keine Sorge, diese Arbeit ist unkompliziert und schnell erledigt. So gehen Sie dabei vor:

  1. Umfassen Sie die Rhabarberblüte vorsichtig an ihrem Ansatz. Verwenden Sie hierfür Ihre Finger und verzichten Sie auf Hilfsmittel wie Messer oder Schere, um unnötige Verletzungen an der Pflanze zu vermeiden. Schnittstellen könnten zudem zu Fäulnis führen.
  2. Drehen Sie die Blüte nun behutsam im Uhrzeigersinn, während Sie gleichzeitig leicht daran ziehen. Diese Bewegung ähnelt dem Ernten der Rhabarberstangen und erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl.
  3. Achten Sie darauf, den Blütentrieb möglichst nah am Boden zu entfernen, um unschöne Stummel zu vermeiden.
  4. Nachdem Sie die Blüte entfernt haben, kann sich Ihre Rhabarberpflanze voll und ganz auf das Wachstum kräftiger Stängel konzentrieren. Dies resultiert letztendlich in einer ertragreichen Ernte.

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Die Pflanze investiert die durch das Entfernen der Blüten freigesetzte Energie effektiv in das Stängelwachstum, was zu einer reichhaltigeren Ernte führt.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um die Rhabarberblüte zu entfernen?

Für eine ertragreiche Ernte ist es entscheidend, die Blütenbildung Ihrer Rhabarberpflanzen zum richtigen Zeitpunkt zu unterbinden. Idealerweise entfernen Sie die Blütenknospen in den Monaten April und Mai. In dieser Phase des Jahres sind sowohl die Blätter als auch die Stiele gut entwickelt und widerstandsfähig, was das Ausbrechen der Knospen erleichtert. Durch diesen frühzeitigen Eingriff stellen Sie sicher, dass die Pflanze ihre Energie in das Stängelwachstum anstatt in die Blütenbildung investiert.

Rhabarberblüte entfernen – was passiert, wenn man sie dran lässt?

Wenn Sie die Rhabarberblüte an der Pflanze belassen, investiert diese ihre Energie in die Blüten- und Samenproduktion, anstatt in das Wachstum und die Entwicklung der Stängel. Dies hat verschiedene Konsequenzen:

  • Geringere Ernte: Die Energie, die in Blüten und Samen fließt, fehlt für die Bildung kräftiger und zahlreicher Stängel. Die daraus resultierende geringere Stängelproduktion führt zu einem spürbaren Rückgang der Ernte.
  • Energieverlust: Die Blütenbildung erfordert von der Pflanze einen hohen Energieaufwand. Diese Energie steht somit nicht mehr für das Wachstum der Stängel zur Verfügung. Folglich wird das Blattstielwachstum beeinträchtigt.
  • Veränderung der Pflanzenstruktur: Übermäßige Energie in Blüten und Samen kann die Struktur der Pflanze verändern und zu weniger robustem Wachstum führen.

Um die volle Vitalität und Produktivität Ihrer Rhabarberpflanze zu erhalten, ist es daher ratsam, die Blütenstände zeitnah zu entfernen.

Rhabarberblüte entfernen – Vorteile

Das Entfernen der Blüten von Rhabarberpflanzen bringt verschiedene Vorteile mit sich:

  • Steigerung des Ernteertrags: Durch das Entfernen der Blüten kann die Pflanze ihre gesamte Energie in das Wachstum der Stängel lenken, was zu einem erhöhten Ertrag führt.
  • Verhinderung von Fäulnis: Das Herausdrehen der Blütentriebe am Boden vermeidet das Hinterlassen von Stummeln, die anfällig für Fäulnis sind und dadurch die Pflanzengesundheit gefährden können.
  • Verbesserung der Pflanzengesundheit: Die Entfernung der Blütenstände entlastet die Pflanze, sodass sie ihre Kraft voll und ganz in das Wachstum der Stängel und in die Blattentwicklung stecken kann.

Ist die Rhabarberblüte giftig?

Tatsächlich sind sowohl die Blütenknospen als auch die Blüten des Rhabarbers essbar. Trotz des weitverbreiteten Irrglaubens, dass Oxalsäure – ein Inhaltsstoff der Rhabarberpflanze – nach der Blüte ein gesundheitliches Risiko darstellt, ist die Konzentration dieses Stoffes in den Blüten nicht in einem Maße vorhanden, das eine Gefahr für Ihre Gesundheit darstellen würde. Der Oxalsäuregehalt ist in verschiedenen Teilen der Pflanze verteilt, mit einem signifikanten Anstieg im Laufe der Wachstumsperiode. Dabei weisen die Blätter und der Rindenteil des Stängels deutlich höhere Konzentrationen auf. Diese spezifischen Pflanzenteile sollten Sie daher meiden, während die Blüten und Stängel bedenkenlos auch nach dem Beginn der Blütezeit genutzt werden können.

Kann man die Rhabarberblüte essen?

Die Rhabarberblüte ist nicht nur ein attraktiver Anblick in Ihrem Garten, sondern auch ein vielseitig verwendbares, essbares Produkt der Rhabarberpflanze. Sie sind weder giftig noch gesundheitsschädlich, sodass Bedenken hinsichtlich der Verträglichkeit unbegründet sind. Mit ihrem leicht säuerlichen Geschmack bieten die Blüten zahlreiche Möglichkeiten für kulinarische Experimente. Nachfolgend finden Sie einige Anregungen, wie Sie die Rhabarberblüte in der Küche verwenden können:

  • Dünsten in Salzwasser: Ähnlich wie Brokkoli oder Blumenkohl können die Blütenknospen in Salzwasser gedünstet werden. Servieren Sie sie mit einer hellen, cremigen Sauce für ein schmackhaftes Gemüsegericht.
  • Zubereitung als süßes Kompott: Verarbeiten Sie die Rhabarberblüten zu einem säuerlich-süßen Kompott, das perfekt zu Milchreis oder anderen Desserts passt. Dies verleiht Ihrem Nachtisch eine einzigartige Note.
  • Marinieren: Für eine frische Sommerbeilage können die Blüten mariniert werden. Eine Mischung aus Fruchtessig, Zitrone, Zucker, Salz und einem Lorbeerblatt eignet sich hervorragend. Zusammen mit Käse bietet dies eine erfrischende Komponente zu Ihrem Sommermenü.
  • Gezuckerte Rhabarberblüten: Eine süße Delikatesse lassen sich die gezuckerten Rhabarberblüten zubereiten. Dazu werden die Blüten in mundgerechte Stücke geteilt, in kochendem Wasser gegart, mit heißer Butter übergossen und zum Schluss mit Zucker sowie Zimt bestreut.

Indem Sie die Rhabarberblüte kulinarisch verwerten, können Sie nicht nur Ihre Speisen bereichern, sondern tragen gleichzeitig dazu bei, die gesamte Pflanze nachhaltig zu nutzen.

Rhabarber nach der Blüte ernten

Die Ernte von Rhabarber nach der Blütezeit ist weiterhin möglich und liefert schmackhafte Stängel für Ihre Küche. Obwohl traditionell die Ernte bis zum 24. Juni, dem Johannistag, empfohlen wird, steht die Blütenentwicklung in keinem direkten Zusammenhang mit dem Oxalsäuregehalt der Stängel. Es ist wichtig, die nachfolgenden Punkte zu beachten, um die Qualität und Sicherheit der Ernte zu gewährleisten:

  • Schälung ab Ende der Saison: Mit fortschreitender Vegetationsperiode steigt der Oxalsäuregehalt in den Stängeln, besonders in der äußeren Schicht. Eine sorgfältige Schälung der Stängel zum Ende der Erntesaison ist daher zu empfehlen, um den Verzehr von Oxalsäure zu minimieren.
  • Weiterhin sicherer Verzehr: Die zum Verzehr bestimmten Teile des Rhabarbers, also die Stängel, können auch nach der Blütezeit bedenkenlos geerntet werden. Die Blüten selbst haben keinen Einfluss auf die Qualität oder Sicherheit der Stängel.

Durch die Beachtung dieser Hinweise kann Rhabarber auch nach der Blütezeit bedenkenlos und schmackhaft in der Küche verwendet werden.

Rhabarber blüht – woran liegt das?

Die Blüte des Rhabarbers kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, die es zu erkennen und zu verstehen gilt:

  • Temperaturen unter zehn Grad Celsius für mehrere Wochen (Vernalisation): Dieser Prozess kann den Rhabarber dazu veranlassen, Blüten anzusetzen, um sich fortzupflanzen.
  • Schlechte Nährstoffversorgung: Ein Mangel an essentiellen Nährstoffen kann zur Blütenbildung führen, da die Pflanze versucht, über Samenbildung zu überleben.
  • Starke Ernte in den ersten beiden Kulturjahren: Zu intensives Ernten kann Stress für die junge Pflanze bedeuten, was sie dazu bringt, früh zu blühen, um sich fortzupflanzen.
  • Ungünstige Wasserversorgung: Sowohl Staunässe als auch zu große Schwankungen im Wasserhaushalt können eine Blütenbildung begünstigen.
  • Alter der Pflanzen: Bei älteren Pflanzen kann es durch Bodenmüdigkeit oder schlechte Nährstoffversorgung ebenfalls zur Blütenbildung kommen, besonders wenn die Pflege nicht optimal ist.