Rhabarber-Krankheiten: Symptome erkennen & bekämpfen
Rhabarber ist eine robuste Pflanze, die jedoch anfällig für verschiedene Krankheiten sein kann. Dieser Artikel stellt die häufigsten Rhabarberkrankheiten vor, erklärt ihre Symptome und gibt Tipps zur effektiven Bekämpfung und Vorbeugung.
Blattfleckenkrankheit (Ramularia rhei)
Die Blattfleckenkrankheit, ausgelöst durch den Pilz Ramularia rhei, zählt zu den häufigen Erkrankungen bei Rhabarber. Sie erkennen sie an den rundlichen, braunen Flecken auf den Blättern, die ein helleres Zentrum und eine rötliche Umrandung aufweisen. Unbehandelt kann diese Pilzinfektion dazu führen, dass die Flecken ganze Blattflächen überziehen.
Ursachen und begünstigende Faktoren
Ein Spurenelementmangel, insbesondere ein Defizit an Kalium und Magnesium, schwächt die Widerstandskraft der Rhabarberpflanzen gegenüber dem Pilzbefall. Auch regenreiche Perioden spielen eine Rolle, da sie die Verbreitung der Pilzsporen fördern und so eine Infektion wahrscheinlicher machen.
Bekämpfung und Vorbeugung
Um die Ausbreitung der Blattfleckenkrankheit effektiv zu bekämpfen und vorzubeugen, empfehle ich Ihnen folgende Maßnahmen:
- Entfernung befallener Blätter: Entfernen Sie befallene Blätter umgehend, um die Verbreitung der Pilzsporen einzudämmen. Entsorgen Sie diese Blätter über den Restmüll und nicht auf dem Kompost.
- Stärkung der Pflanzen: Ein ausgewogener Kalium-Magnesium-Dünger gleicht den Spurenelementmangel aus und stärkt die Pflanzen, wodurch sie widerstandsfähiger gegenüber dem Pilzbefall werden.
- Homöopathische Mittel: Als zusätzliche Unterstützung für die Pflanzen können homöopathische Mittel, wie beispielsweise Schachtelhalm-Extrakt, eingesetzt werden.
- Vorbeugende Maßnahmen: Um einem erneuten Befall im kommenden Jahr vorzubeugen, können Sie biologische Netzschwefel-Präparate einsetzen.
Falscher Mehltau (Peronospora jaapiana)
Der Falsche Mehltau, verursacht durch den Pilz Peronospora jaapiana, stellt bei feucht-kühlem Wetter eine ernstzunehmende Gefahr für Rhabarberpflanzen dar.
Symptome
Die Erkrankung zeigt sich zunächst durch gelblich-braune Flecken auf der Blattoberseite, die im Verlauf der Krankheit zusammenfließen können. Das befallene Gewebe neigt dazu, auszufallen, was zu Einrissen in den Blättern führt. Auf der Blattunterseite bildet sich ein charakteristischer weißlich-violetter Sporenbelag. Nasse und kalte Witterungsbedingungen begünstigen die Entwicklung des Falschen Mehltaus besonders stark.
Bekämpfung
Um den Befall mit Falschem Mehltau zu minimieren, empfehle ich Ihnen folgende Maßnahmen:
- Fruchtfolge beachten: Da der Pilz bis zu vier Jahre im Boden überdauern kann, ist eine weite Fruchtfolge empfehlenswert.
- Entfernung befallener Pflanzenteile: Entfernen Sie befallene Rhabarberblätter umgehend und entsorgen Sie diese über den Hausmüll, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Vermeiden Sie eine Kompostierung der befallenen Teile.
- Pflanzabstand erhöhen: Achten Sie auf einen genügend großen Pflanzabstand, um eine bessere Luftzirkulation und schnellere Trocknung der Blätter nach Regen zu gewährleisten.
- Vorbeugende Maßnahmen: Erwägen Sie den Einsatz von für den ökologischen Anbau geeigneten Pflanzenschutzmitteln, sofern diese für die Anwendung gegen Falschen Mehltau an Rhabarber zugelassen sind.
Weitere Krankheiten und Schädlinge
Rhabarber zeichnet sich durch eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Vielzahl von Krankheiten und Schädlingen aus. Dennoch können unter bestimmten Bedingungen Probleme auftreten:
- Blattfleckenpilze: In feucht-warmen Jahren kann Rhabarber von verschiedenen Blattfleckenpilzen befallen werden. Entfernen Sie stark betroffene Blätter frühzeitig und entsorgen Sie diese im Hausmüll, um die Verbreitung der Pilze zu minimieren.
- Schnecken und Wühlmäuse: Auch wenn diese Schädlinge Rhabarber meist meiden, können sie in Einzelfällen Schäden verursachen.
- Viren: Der Rhabarbermosaik-Virus kann gelegentlich auftreten und die Pflanze schwächen.
- Bakterienkrankheiten: Obwohl seltener, können auch Bakterienkrankheiten Rhabarberbestände gefährden und im schlimmsten Fall zum Gesamtausfall führen.
Durch vorbeugende Maßnahmen, wie die Anwendung biologischer Netzschwefel-Präparate, können Sie einem erneuten Befall vorbeugen.