Zusammenfassung
Im Februar ist vieles möglich: Eisige Kälte und Schnee können den Garten weiterhin in tiefer Winterruhe liegen lassen, wärmende Sonnenstrahlen und strahlend blauer Himmel lassen manchmal den Frühling schon erahnen. In diesem letzten Wintermonat beginnen die Vorbereitungen für die kommende Gartensaison. Diese Aufgaben warten auf den Gärtner bzw. die Gärtnerin:
- Aussäen: Vorziehen von Gemüsen und Kräutern auf der Fensterbank, Antreiben von Sommerblumen
- Ernten: letzte, noch in den Beeten verbliebene Wintergemüse
- Pflanzen: frühjahrsblühende Zwiebelblumen, Gehölze (nur an frostfreien Tagen!
- Vermehren: im Februar ist keine Pflanzenvermehrung vorgesehen
- Schneiden: Gehölze (nur an frostfreien Tagen!)
- Weitere Gartenarbeiten: Garten- und Mischkulturenplan erstellen, Düngen und Kalken, Frühbeet vorbereiten, Kübelpflanzen umtopfen
Aussäen im Februar
- Aussaat im Freien: Für eine Aussaat im Freien ist es im Februar noch zu kalt. Nur in sehr milden Regionen können Sie ab Ende des Monats erste Aussaaten – etwa dicke Bohnen und Spinat – wagen.
- Aussaat im Gewächshaus und auf der Fensterbank: Ab der zweiten Februarhälfte können Sie im frostfreien Gewächshaus sowie auf der Fensterbank die ersten Gemüse vorziehen. Fürs Gewächshaus eignen sich vor allem Salat, Kohlrabi, Radieschen, Frühlingskräuter sowie der langsam keimende Sellerie . Für die Fensterbank empfehlen sich hingegen Wärme liebende Arten wie Tomaten, Paprika, Chili, Aubergine etc. Ebenfalls ab Ende Februar wird es Zeit für die Vorkultur von Staudenkräutern wie Lavendel, Salbei oder Rosmarin, die ebenfalls am besten auf der Fensterbank keimen.
Ernten im Februar
Bevor es wärmer wird, sollten Sie die letzten Wintergemüse ernten. Feldsalat, Rosenkohl und Grünkohl schießen sonst in Blüte und werden dann ungenießbar. Sofern Sie sie gut mit Tannenzweigen oder ähnlichem abgedeckt haben, lassen sich auch noch ein paar grüne Blätter von Petersilie, Winterportulak, Löffelkraut oder Barbarakraut ernten. Auf der warmen Fensterbank können Sie hingegen Kresse, Kerbel, Basilikum und Rucola immer wieder aussäen, die kontinuierlich frische Vitamine liefern.
Pflanzen, die im Februar blühen
An geschützten Stellen beginnen die ersten Schneeglöckchen zu blühen und auch die leuchtend gelben Winterlinge öffnen ihre Blütenschalen. Außerdem zeigen sich im Februar mit etwas Glück und bei gutem Wetter schon die Blüten der ersten Primel des Jahres – der Erdprimel – und auch Winterschneeball sowie Christrose wetteifern noch mit ihrer Pracht.
Pflanzen und Vermehren im Februar
Im Februar erfolgt keine Pflanzenvermehrung, allerdings können Sie schon bzw. noch so einige Gewächse pflanzen. Dies ist jedoch nur an milden Tagen und bei frostfreiem Boden möglich. So können Sie im Februar durchaus Laubgehölze in den Boden setzen. Auch die Zwiebeln von Frühlingsblumen – beispielsweise Tulpen – lassen sich jetzt noch in die Erde legen, sofern Sie dies im Herbst nicht geschafft haben.
Schneiden im Februar
Wenn es nicht zu stark friert, ist die Gelegenheit zum Baumschnitt günstig. Nutzen Sie die Zeit, denn sobald gegen Ende März der Saft in den Gehölzen zu steigen beginnt, müssen die Schnittarbeiten abgeschlossen sein. Die Wunden sollten im Durchmesser möglichst nicht größer als fünf Zentimeter sein, damit eventuell doch noch auftretender Frost dort nicht eindringen und von innen Schäden anrichten kann. Zerkleinern Sie den Baumschnitt und mischen Sie ihn unter den Kompost. Die holzigen Abfälle lassen sich auch gut zum Errichten eines Hügelbeetes nutzen.
Auch Blütensträucher und in milden Regionen die ersten Rosen können bei frostfreiem Wetter geschnitten werden. Nur bei den Forsythien warten Sie bis nach der Blüte, sonst schneiden Sie die Knospen weg und die Forsythienblüte fällt unbeabsichtigt aus.
Pflanzenkrankheiten und Schädlinge im Februar
An warmen Tagen sind die ersten Apfelblütenstecher unterwegs. Binden Sie Wellpappestreifen um die Stämme der Apfelbäume und kontrollieren Sie öfter am frühen Morgen, ob sich einige der Tiere darunter versteckt haben. Sammeln Sie sie in diesem Fall ab. Leimringe können jetzt abgenommen werden, stattdessen bürsten Sie die Obstbaumstämme nun mit einer Wurzelbürste gründlich ab.
Blutlauskolonien und ihre weißen Schutzhüllen sind jetzt in den kahlen Bäumen gut zu erkennen. Sie können Sie wie beschrieben abbürsten oder mit Farnextrakt bepinseln. Kontrollieren Sie auch immer wieder auf einen möglichen Befall mit Wühlmäusen und Ratten. Ergreifen Sie bei Bedarf entsprechende Maßnahmen, um die Tiere zu vertreiben.
Weitere Gartenarbeiten im Februar
- Gartenplan erstellen und Mischkulturen planen: Erstellen Sie einen ordentlichen Gartenplan mit allen Misch- und Folgekulturen, die Ihnen so vorschweben. Zeichnen Sie alle Gartenbeete auf ein großformatiges Blatt Papier und tragen Sie darin die für das kommende Jahr geplanten Bepflanzungen sorgfältig ein. Berücksichtigen Sie dabei, dass jede Art gute und schlechte Nachbarn besitzt und optimieren Sie die Pflanzplanung dahingehend. Heben Sie diese Planung auch in den folgenden Jahren sorgfältig auf, damit Sie eine gesunde Fruchtfolge einhalten können.
- Saatgut kaufen und neue Pflanzen bestellen: Im Februar ist die Auswahl an Saatgut sowie an neuen Sträuchern, Rosen oder Stauden noch besonders groß, da viele Menschen diese erst mit Beginn der eigentlichen Gartensaison kaufen. Bestellen Sie also jetzt. Wenn Sie vorhaben, Gemüse und Obst auf Balkon oder Terrasse anzubauen, sollten Sie nun schon Pflanzgefäße und Erde besorgen. Denn bald kann es mit der Bepflanzung an geschützten Plätzen in der Nähe des Hauses losgehen.
- Stammpflege: Die Stämme vor allem der Obstbäume benötigen im Februar besondere Aufmerksamkeit. Der starke Wechsel zwischen warmer Mittagssonne und frostigen Nächten verursacht Spannungen und Risse in der Rinde. Streichen Sie die Stämme daher zum Schutz mit Kalkmilch oder einer Mischung aus Schachtelhalm- und Rainfarnbrühe, Algenkalk und Tonmehl ein. Der helle Anstrich reflektiert die Sonne und mildert so die Temperaturkontraste. Die enthaltenden pflegenden Substanzen kräftigen die Rinde und machen sie widerstandsfähiger. Alternativ können Sie aber auch einfach Bretter vor die Stämme stellen.
- Dünger und Kalk ausstreuen: An frostfreien Tagen können Sie Ihre Beete leicht durchharken und dort, wo es nötig ist, Dünger und Kalk ausstreuen. Tauwasser und Regen waschen die Nährstoffe nach und nach in den Boden. Verwenden Sie Kalk und kalkhaltige Dünger wie Thomasmehl oder Steinmehl, allerdings nur dort, wo wirklich Kalkmangel herrscht. Eine Bodenprobe mit Hilfe eines handelsüblichen Kalktests gibt Ihnen darüber Auskunft. Auch Kompost und organische Vorratsdünger, die sich langsam im Boden auflösen, können jetzt ausgestreut werden. Dazu gehören zum Beispiel Hornspäne und grob verrotteter Mist. Harken Sie alles leicht in die oberste Bodenkrume ein. Auch auf den Baumscheiben wird jetzt Dünger ausgestreut. Decken Sie die Flächen anschließend mit einer Mulchschicht zu.
- Frühbeet vorbereiten: Als Vorbereitung für die ersten Frühjahrsaussaaten können Sie nun schon das Frühbeet vorbereiten. Packen Sie frischen Pferdemist in die zuvor ausgehobene, ca. 60 bis 70 Zentimeter tiefe Beetgrube und treten Sie diese Wärmepackung gut fest. Die Pferdemist-Schicht sollte am Ende ca. 30 bis 40 Zentimeter dick sein. Darüber füllen Sie ca. 20 Zentimeter gute Humuserde. Wenn die Fenster des Frühbeets geschlossen sind, beginnt der Mist alsbald zu verrotten und entwickelt dabei viel Hitze. Diese erwärmt die Erde, sodass Sie gegen Ende Februar im dann warmen Kasten mit den ersten Aussaaten beginnen können.
- Kübelpflanzen umtopfen: Sobald die Sonne wieder wärmer scheint, regt sich in den überwinterten Pflanzen neues Leben. Jetzt wird es Zeit, Geranien, Fuchsien, Engelstrompeten, Wandelröschen und viele andere Winterschläfer aus ihrem Winterquartier zu holen. Schneiden Sie die Pflanzen zurück und setzen Sie sie in frische Erde, wenn nötig auch in größere Töpfe. Anschließend bekommen die Balkon- und Kübelpflanzen wieder einen warmen, hellen Platz, wo sie auch bald neu austreiben. Je früher Sie die Pflanzen aus ihrem Winterquartier holen, desto eher beginnen sie auch mit der Blüte. Besonders wichtig ist der rechtzeitige Rückschnitt im Gewächshaus, wo bei Sonnenschein durch das Aufheizen hohe Temperaturen das Wachstum schon kräftig beschleunigen.
- Sommerblumen anziehen: In Schalen und Töpfen können Sie jetzt schon Knollenbegonien, Canna und Indisches Blumenrohr vortreiben. Auf warmen Fensterbrettern und im frostfreien Gewächshaus sollten Sie außerdem Sommerblumen aussäen, die eine längere Vorkultur benötigen. Dazu gehören zum Beispiel Astern, Löwenmäulchen, Zinnien, Trompetenzungen und Ziertabak. Für die spätere Kultur in Balkonkästen säen Sie Männertreu, Verbenen und Fleißige Lieschen aus.
FAQ
Welche Gartenarbeiten werden im Februar erledigt?
Im letzten Monat des Winters sind die Zeichen schon deutlich auf die Vorbereitung des neuen Gartenjahres gestellt. Nun können Sie konkrete Garten- und Bepflanzungspläne erstellen und dabei Misch- und Folgekulturen planen. Bringen Sie langsam wirkende Dünger und Kalk aus, bereiten Sie das Frühbeet für die erste Aussaat am Ende des Monats vor und bestellen Sie vorausschauend Saatgut und neue Pflanzen.
Was wird im Februar ausgesät?
Im Februar können Sie vor allem auf der Fensterbank sowie in einem ausreichend warmen Gewächshaus bereits die Gemüsepflanzen und Sommerblumen für die neue Saison vorziehen. Vor allem erste, schnell reifende Nutzpflanzen (Salat, Spinat, Kohlrabi, Radieschen etc.) für die Frühlingspflanzung sowie langsam wachsende Nutz- und Zierpflanzen sollten nun schon ausgesät werden.
Was wird im Februar gepflanzt?
An frostfreien Tagen können Sie im Februar tatsächlich noch Laubgehölze sowie frühlingsblühende Zwiebelblumen wie beispielsweise Tulpen pflanzen. Bedingung ist jedoch, dass das Wetter mild und der Boden nicht gefroren ist.
Was wird im Februar beschnitten?
Wer den Baumschnitt bis jetzt noch nicht geschafft hat, sollte sich beeilen: Bis zum ersten Austrieb im März sollte diese Arbeit erledigt sein. Daher können Sie auch im Februar an frostfreien, trockenen Tagen noch zur Gartenschere greifen und Laubgehölze sowie Blütensträucher – mit Ausnahme der früh blühenden Forsythien – schneiden.
Welche Pflanzen können im Februar vermehrt werden?
Da sich im Februar noch fast alle Gartenpflanzen im Winterschlaf befinden, ist eine Vermehrung noch nicht möglich und sollte daher auf einen späteren Zeitpunkt während der Vegetationsperiode verschoben werden.