Bärlauch

Bärlauch sicher bestimmen: Verwechslung vermeiden!

Bärlauch ist eine beliebte Pflanze für den Garten und die Küche, birgt aber Verwechslungsgefahren mit giftigen Arten. Dieser Artikel informiert umfassend über Eigenschaften, Anbau, Verwendung und gibt wichtige Hinweise zum sicheren Umgang.

Blüte

Die Blütezeit des Bärlauchs (Allium ursinum) erstreckt sich von April bis Juni. Die Blüten stehen in flachen bis rundlichen Scheindolden und verströmen einen angenehmen knoblauchartigen Duft. Die Anzahl der Blüten variiert, sie können zu wenigen oder bis zu zwei Dutzend Blüten in einem Blütenstand reichen. Jede zwittrige Blüte sitzt auf einem bis zu 2 Zentimeter langen Blütenstiel und ist radiärsymmetrisch sowie dreizählig, bestehend aus sechs linealisch-lanzettlichen, reinweißen Blütenhüllblättern. Die pfriemlichen Staubblätter sind etwa halb so lang wie die Blütenhüllblätter. Aus den Blüten entwickeln sich Kapselfrüchte mit wenigen, braunschwarzen Samen, die in der Nähe der Mutterpflanze keimen.

Essbarkeit

Bärlauch, auch als Allium ursinum, wilder Knoblauch oder Waldknoblauch bekannt, ist eine altbekannte Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze. Sämtliche Pflanzenteile, insbesondere die Laubblätter und Stängel, sind essbar. Die frischen, scharf und intensiv knoblauchartig schmeckenden Blätter eignen sich hervorragend für Dip-Saucen, Kräuterbutter, Kräuterquark, Kräuterkäse, Brotbelag und Pesto. Da das Aroma der Blätter während der Blütezeit abnimmt, sollten diese vor der Blüte geerntet werden. Auch die Knospen, die oft als „Bärlauchkapern“ eingelegt werden, und die grünen Samen, die nach der Blüte erscheinen, sind essbar.

Verwendung

Frisch geernteter Bärlauch wird vielseitig in der Küche genutzt. Neben Aufstrichen, Suppen, Soßen und Salaten kann fein gehackter Bärlauch als Brotbelag oder zum Würzen von Nudel- und Fleischgerichten verwendet werden. Typisch ist auch die Bärlauchbutter, bei der weiche Butter mit fein gehacktem Bärlauch, Salz und Pfeffer vermischt wird. Für längere Haltbarkeit lassen sich die Blätter einlegen oder durch Milchsäuregärung als Bärlauch-Kimchi konservieren. Auch getrockneter Bärlauch kann als Gewürz verwendet werden, verliert jedoch an Aroma. Für eine jahreszeitlich unabhängige Nutzung kann Bärlauch eingefroren werden.

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Welcher Standort ist geeignet?

Der Bärlauch bevorzugt schattige bis halbschattige Standorte und gedeiht optimal in feuchten, humusreichen und gut durchlässigen Böden. In seinem natürlichen Lebensraum findet man ihn häufig in schattigen Laub- und Auwäldern, entlang von Bächen und unter Sträuchern. Im Garten sollten ähnliche Bedingungen geschaffen werden, etwa durch Mulchen mit Herbstlaub oder Kompost und gelegentliches Kalken bei sauren Böden. An geeigneten Standorten kann Bärlauch dichte Bestände bilden und sich schnell durch Selbstaussaat verbreiten.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Bärlauch gedeiht am besten auf tiefgründigen, humosen und feuchten Böden, die jedoch gut durchlässig sein sollten, um Staunässe zu vermeiden. Eine nährstoffreiche Bodenbeschaffenheit ist ideal, um das Wachstum der Pflanze zu fördern. Eine Mulchschicht aus Herbstlaub oder reifem Kompost trägt dazu bei, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und das Wachstum zu unterstützen. Der pH-Wert des Bodens sollte neutral bis leicht basisch sein. Kalkhaltige Zusätze können notwendig sein, falls der Boden zu sauer ist.

Krankheiten & Schädlinge

Obwohl Bärlauch eine robuste Pflanze ist, kann sie gelegentlich von Rostpilzen wie Melampsora-Arten befallen werden, erkennbar an orangefarbenen bis braunen Flecken auf den Blättern. Wühlmäuse stellen eine Gefahr für die Zwiebeln dar, und Schnecken können junge Pflanzen schädigen, indem sie die zarten Blätter und Stängel fressen. Auch Schwebfliegen nutzen Bärlauch als Nahrungsquelle: Die Larven von Cheilosia fasciata minieren in den Blättern, während die von Portevinia maculata im Blattstiel leben.

Verwechslungsgefahr

Bärlauch kann leicht mit giftigen Pflanzen wie Maiglöckchen, Herbstzeitlosen und Aronstab verwechselt werden. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist der intensive Knoblauchgeruch des Bärlauchs beim Zerreiben der Blätter. Bärlauch hat stets ein einzelnes Blatt pro Stiel, das oben glänzend und unten matt ist. Maiglöckchen haben zwei bis drei Blätter pro Stiel, die geruchlos sind und eine glänzende Blattunterseite haben. Herbstzeitlose treiben ihre schmalen Blätter in Büscheln aus, sind auch geruchlos und glänzen auf der Unterseite. Aronstabblätter sind breit eiförmig, geruchlos und oft gefleckt.

Um Verwechslungen zu vermeiden, sollte der Bärlauch immer gründlich gewaschen werden, insbesondere weil er Eier des Fuchsbandwurms tragen kann. Es besteht auch die Möglichkeit, Bärlauch im eigenen Garten anzubauen, um Verunreinigungen zu vermeiden. Vermeiden Sie das büschelweise Ausreißen der Pflanzen, und sammeln Sie stattdessen die Blätter einzeln.

Häufig gestellte Fragen

Wie unterscheidet man Bärlauch vom Maiglöckchen?

Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist der Geruch: Bärlauch riecht beim Zerreiben stark nach Knoblauch, während Maiglöckchen geruchlos sind. Zudem hat Bärlauch stets ein einzelnes Blatt pro Stiel mit einer matten Unterseite, wohingegen Maiglöckchen zwei bis drei Blätter pro Stiel besitzen, die auf der Unterseite glänzen.

Warum ist der Fuchsbandwurm beim Bärlauch ein Problem?

Der Fuchsbandwurm legt Eier, die am Bärlauch haften können. Diese Eier sind gefährlich und können zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung bei Menschen führen. Daher sollte Bärlauch immer gründlich unter heißem fließendem Wasser gewaschen werden.

Gibt es ein besonderes gesundheitliches Risiko beim Verzehr von Bärlauch-Doppelgängern?

Ja, der Verzehr von Bärlauch-Doppelgängern wie Maiglöckchen, Herbstzeitlosen und Aronstab kann zu schweren Vergiftungen führen, die sogar tödlich enden können. Typische Vergiftungssymptome sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und in schweren Fällen Herzversagen.

Warum wird Bärlauch auch „Bärenlauch“ genannt?

Der Name „Bärenlauch“ leitet sich von der Vorliebe der Bären für diese Pflanze nach dem Winterschlaf ab. Unsere germanischen Vorfahren glaubten, dass die Kraft der Bären durch den Verzehr von Bärlauch auf Menschen übertragen werde.

Bilder: Ilhan Balta / stock.adobe.com