Bärlauch

Bärlauch vermehren: Zwei Methoden für den eigenen Garten

Artikel zitieren

Der aromatische Bärlauch ist eine Bereicherung für jeden Garten und lässt sich auf zwei Arten vermehren: durch Teilung bestehender Horste und durch Aussaat. Dieser Artikel erläutert beide Methoden mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen, um Ihnen die erfolgreiche Vermehrung von Bärlauch zu ermöglichen.

Bärlauch vermehren

Vermehrung durch Teilung

Die Teilung von Bärlauchpflanzen ist eine effiziente Methode, um Ihren Bestand an diesem aromatischen Kraut zu vergrößern oder zu verjüngen. Sie ermöglicht Ihnen, schnell neue Pflanzen zu etablieren.

Lesen Sie auch

Zeitpunkt der Teilung

Sie können Bärlauchhorste im Frühjahr oder Herbst teilen. Wichtig ist, dass die Pflanzen genügend Zeit haben, um vor dem Wintereinbruch neue Wurzeln zu bilden. Führen Sie die Teilung daher idealerweise im zeitigen Frühjahr nach dem letzten Frost oder im Herbst vor dem ersten Frost durch.

Durchführung der Teilung

Gehen Sie bei der Teilung wie folgt vor:

  1. Ausgraben: Heben Sie einen Bärlauchhorst vorsichtig mit einem Spaten aus. Achten Sie darauf, die Wurzeln so wenig wie möglich zu beschädigen.
  2. Teilen: Teilen Sie den Horst mit den Händen oder einem sauberen Messer in mehrere Segmente. Jedes Segment sollte ausreichend Wurzeln und Zwiebeln für ein gesundes Wachstum besitzen.
  3. Einpflanzen: Setzen Sie die Segmente an einem geeigneten Standort mit halbschattigen Bedingungen und humosem Boden ein. Die Pflanztiefe sollte der ursprünglichen Tiefe entsprechen. Gießen Sie die Pflanzen anschließend gut an.

Vorteile der Teilung

  • Schnelles Wachstum: Geteilte Bärlauchpflanzen entwickeln sich in der Regel zügig und zeigen oft schon im Folgejahr ein kräftiges Wachstum.
  • Einfache Umsetzung: Diese Methode ist unkompliziert und auch für Gartenanfänger geeignet.
  • Erhalt der Eigenschaften: Da es sich um eine vegetative Vermehrung handelt, bleiben die spezifischen Merkmale der Mutterpflanze erhalten.

Nachteile der Teilung

  • Begrenzte Anzahl: Die Anzahl der durch Teilung gewonnenen Pflanzen ist durch die Größe des vorhandenen Horstes limitiert.
  • Verletzungsgefahr: Während der Teilung besteht die Möglichkeit, die Zwiebeln oder Wurzeln zu beschädigen.

Vermehrung durch Aussaat

Die Aussaat von Bärlauch erfordert etwas Geduld, da die Samen eine Kältephase zur Keimung benötigen. Diese Methode ermöglicht jedoch eine effektive Verbreitung und Erweiterung Ihres Bärlauchbestandes.

Zeitpunkt der Aussaat

Als Kaltkeimer benötigen Bärlauchsamen eine Kälteperiode, um erfolgreich zu keimen. Die optimale Zeit für die Aussaat im Freiland ist daher der späte Sommer bis Herbst. So durchlaufen die Samen die notwendige Kälteperiode während des Winters. Eine Aussaat im Frühjahr ist ebenfalls möglich, erfordert jedoch eine vorherige künstliche Kältebehandlung. Lagern Sie die Samen hierfür vier bis sechs Wochen bei etwa vier Grad Celsius.

Durchführung der Aussaat

  1. Samengewinnung: Ernten Sie Bärlauchsamen direkt nach der Reifezeit im Juni oder Juli oder erwerben Sie frisches Saatgut.
  2. Standortwahl: Wählen Sie einen halbschattigen bis schattigen Bereich mit humoser und feuchter Erde. Bärlauch bevorzugt Standorte, die an seinen natürlichen Lebensraum im Wald erinnern.
  3. Aussaat: Verstreuen Sie die Samen flach auf der Oberfläche und bedecken Sie sie leicht mit Erde. Die empfohlene Saattiefe beträgt circa ein bis zwei Zentimeter.
  4. Pflege: Markieren Sie den Aussaatbereich zur besseren Identifizierung im nächsten Jahr und halten Sie den Boden feucht, um die Keimung zu fördern.

Vorteile der Aussaat

  • Genetische Vielfalt: Durch Aussaat gewonnene Pflanzen tragen zur genetischen Vielfalt bei und stärken so die Widerstandsfähigkeit des Bärlauchbestands in Ihrem Garten.
  • Kostengünstige Vermehrung: Diese Methode ermöglicht es Ihnen, größere Bereiche einfach und kostengünstig mit Bärlauch zu bepflanzen.
  • Geringe Pflege: Nach erfolgreicher Etablierung sät sich Bärlauch oft selbst aus und benötigt nur wenig Pflege.

Nachteile der Aussaat

  • Lange Keimdauer: Es kann mehrere Jahre dauern, bis die ersten kräftigen Blätter geerntet werden können.
  • Unvorhersehbarer Erfolg: Der Erfolg der Aussaat und des Wachstums hängt von den Standortbedingungen ab und ist nicht garantiert.
  • Verwechslungsgefahr: Die jungen Pflanzen können in ihrem ersten Jahr leicht mit anderen Pflanzen, darunter auch giftige wie Maiglöckchen, verwechselt werden.