Wie vermehrt sich Bärlauch in der Natur?
An seinen Wildstandorten sowie auch im Garten vermehrt sich Bärlauch auf zwei Weisen: Zunächst einmal bildet das Kraut kontinuierlich neue Tochterzwiebeln aus, die übrigens ausgegraben und an einem neuen Standort wieder eingepflanzt werden können. Diese Form der Vermehrung lässt sich recht gut durch die Installation von Wurzelsperren bereits bei der Pflanzung eindämmen. Viel wichtiger ist es hingegen, Bärlauch im Garten an der Samenbildung zu hindern: Die Samen können sich durch Wind und Ameisen sehr weit verbreiten und selbst noch nach einigen Jahren Liegezeit im Boden keimen.
Welche Möglichkeiten gibt es, das Beet einzugrenzen?
Als erste, effektive Maßnahme zum Stoppen der unkontrollierten Vermehrung von Bärlauch sollten Sie das Beet mit einer geeigneten Wurzelsperre eingrenzen. Im Handel sind hierzu Wurzelsperren aus Kunststoff erhältlich, die allerdings oft viel zu dünn und daher nicht besonders wirksam sind. Viel besser ist es, stattdessen auf
- Betonplatten (z. B. Gehwegplatten)
- Ziegelsteine
- alte Mörtelkübel
- oder Wannen aus Metall oder stabilem Kunststoff
zu setzen. Diese werden einfach in den Boden eingelassen, wobei ein oberer Rand herausschauen sollte. Besonders tief müssen die Materialien dabei nicht eingegraben werden, da Bärlauch lediglich ca. zehn Zentimeter tief wurzelt. Alternativ können Sie die Pflanzen auch in einem Kübel oder Hochbeet kultivieren.
Wie lässt sich die Vermehrung durch Selbstaussaat stoppen?
Allerdings lässt sich die Vermehrung von Bärlauch durch eine Wurzelsperre allein nicht stoppen, da der wilde Knoblauch sich zudem stark über Selbstaussaat verbreitet. Dabei werden die Samen oft durch Ameisen weggetragen und an andere Orte verbracht. Um die Selbstaussaat zu verhindern, sollten Sie das Kraut nach der Blüte und vor der Samenbildung – also spätestens im Juni – abschneiden. Entfernen Sie dabei sämtliche oberirdischen Pflanzenteile bis knapp über dem Boden und bedecken Sie die Fläche anschließend mit einer Mulchschicht.
Gibt es Pflanzen, die Bärlauch verdrängen?
Tatsächlich gibt es Pflanzen, die das Wachstum anderer Pflanzen durch Duftstoffe stören – Minze gehört ebenso dazu wie Bärlauch. Allerdings dürfte es keine gute Idee sein, ein wucherndes Kraut durch ein anderes Wucherkraut zu ersetzen – das Problem der unkontrollierten Vermehrung bleibt. Allerdings können Sie versuchen, die Vermehrung des Bärlauchs durch eine Veränderung der Standortbedingungen zu stoppen. Fühlt sich die Pflanze an ihrem Platz nicht mehr wohl, verbreitet sie sich auch nicht mehr so stark. Hierzu könnten Sie etwa den Boden versäuern (z. B. durch das Ausbringen von Rhododendronerde und Rindenmulch) sowie Nadelgehölze oder einen Walnussbaum pflanzen.
Tipp
Kann man Bärlauch mit Essig bekämpfen?
Davon raten wir Ihnen dringend ab, da Essig nicht nur dem Bärlauch schadet. Auch alle anderen Pflanzen leiden unter einer Essigbehandlung, ebenso wie die Bodenqualität.