Weihnachtsstern

Weihnachtsstern: Pflege, Sorten & Überwintern – So gelingt’s!

Der Weihnachtsstern ist eine beliebte Zimmerpflanze, die während der Adventszeit Farbe in unsere Häuser bringt. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege, Vermehrung und Überwinterung des Weihnachtssterns.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Wolfsmilchgewächs
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchs icon
Wuchs
Buschig
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Gelb-grün
Blütezeit icon
Blütezeit
Oktober bis Januar
Blattfarbe icon
Blattfarbe
Grün, rot, cremeweiß, gelb, rosa, panaschiert
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Sorten & Arten

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Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) festlich mit Glitter dekoriert.
Foto: 4028mdk09 | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die klassische Farbe der Hochblätter des Weihnachtssterns, auch Poinsettie oder Christstern genannt, ist Rot. Durch Züchtungen gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Farben: von Cremeweiß über Gelb und Rosa bis hin zu panaschierten Sorten. Weihnachtssterne mit blauen, silbernen oder goldenen Blättern sind nicht natürlich, sondern durch Farbsprays entstanden.

Klassische Rottöne

‚Christmas Glory Red‘: Diese Sorte hat kräftig rote Hochblätter und verkörpert die traditionelle Weihnachtsfarbe.

Zarte Rosatöne

  • ‚Princettia Soft Pink‘: Diese Sorte bezaubert mit zartrosa Hochblättern und schafft eine romantische Atmosphäre.
  • ‚Princettia Pink Picotee‘: Diese Sorte präsentiert sich mit wunderschönen rosafarbenen Hochblättern.

Strahlendes Weiß

  • ‚Princettia Pure White‘: Diese Sorte erstrahlt in reinem Weiß und sorgt für eine elegante Note.
  • ‚Alaska White‘: Mit ihren strahlend weißen Hochblättern versprüht diese Sorte winterliche Eleganz.

Außergewöhnliche Farbkombinationen

  • ‚Ice Punch‘: Diese Sorte beeindruckt mit einer Kombination aus pink und weiß gemusterten Hochblättern.
  • ‚Jingle Bells Rock‘: Diese Sorte sticht mit ihren weiß-rot gemusterten Hochblättern ins Auge.
  • ‚Autumn Leaves‘: Ihre bronze-gelben Hochblätter erinnern bereits ab September an Herbstlaub.

Bio-Weihnachtssterne

Diese werden in Bio-Erde eingetopft und mit Bio-Dünger versorgt. Sie werden bei niedrigeren Temperaturen gezogen, um Energie zu sparen.

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Die unterschiedlichen Sorten variieren in Blütengröße, Haltbarkeit und Wuchsverhalten. Weihnachtssterne sind als Minipflanzen, Eintrieber, Mehrtrieber, Stämmchen, Büsche und XXL-Pflanzen erhältlich. Die Vielfalt sorgt dafür, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Weihnachtsstern pflegen

Der Weihnachtsstern ist relativ pflegeleicht, wenn einige wesentliche Punkte beachtet werden. Während der Blütezeit und Wachstumsphase im Frühling und Sommer sollte er regelmäßig mit einem Volldünger versorgt werden.

Gießen

Beim Gießen des Weihnachtssterns ist Vorsicht geboten. Vermeiden Sie Staunässe; im Zweifel sollte die Erde lieber zu trocken als zu feucht sein. Empfehlenswert ist das Gießen im Tauchbad:

  1. Nehmen Sie den fast trockenen Wurzelballen aus dem Übertopf und tauchen Sie ihn einige Minuten in lauwarmes Wasser.
  2. Lassen Sie die Pflanze gut abtropfen und stellen Sie sie zurück in den Übertopf.

Während der Wachstumsphase im Frühjahr und Sommer benötigt der Weihnachtsstern regelmäßiges Gießen mit zimmerwarmem Wasser. In den Wintermonaten braucht er nur wenig Wasser. Nach der Blütezeit im März kann die pflanze einen Monat lang fast vollständig trocken gehalten werden, was ihrem Regenerationsprozess zugutekommt.

Welcher Standort ist geeignet?

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Nahaufnahme der Früchte eines Weihnachtssterns (Euphorbia pulcherrima).
Foto: André Karwath aka Aka | Lizenz: CC BY-SA 2.5 | Quelle: Wikimedia

Der ideale Standort für einen Weihnachtsstern ist hell, aber nicht vollsonnig. Die Pflanze bevorzugt warme Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius und reagiert empfindlich auf niedrige Temperaturen und Frost. Vermeiden Sie Zugluft und plötzliche Temperaturwechsel, da diese zum Blattabwurf führen können. Eine gute Belüftung hilft, Krankheiten vorzubeugen.

Im Sommer kann der Weihnachtsstern an einem hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort im Freien stehen. Bei fallenden Temperaturen im Herbst sollte die Pflanze ins Haus geholt werden.

Achten Sie außerdem auf eine geeignete Erde: Eine durchlässige, lehmhaltige Erde oder spezielle Kakteenerde (9,00€ bei Amazon*) sind ideal, um Staunässe zu verhindern. Weihnachtssterne eignen sich auch für Hydrokultur.

Blätter

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Blätter und Hochblätter des Weihnachtssterns (Euphorbia pulcherrima).
Foto: Vinayaraj | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blätter des Weihnachtssterns sind groß, spitz-eiförmig oder lanzettlich. Die farbigen, sternförmigen Gebilde, die oft für Blüten gehalten werden, sind eigentlich Hochblätter (Brakteen), die die unscheinbaren, gelb-grünen Blüten umgeben. Die Wildform hat immer rote Hochblätter, aber Zuchtsorten bieten eine breite Farbpalette.

Blattverlust kann durch ungünstige Bedingungen wie Temperatur- und Bewässerungsfehler sowie Zugluft verursacht werden. Daher sind die richtigen Pflege- und Standortbedingungen entscheidend.

Blüte

Die Blüten des Weihnachtssterns sind klein, gelb-grün und befinden sich zentral inmitten der auffälligen Hochblätter. Diese Hochblätter locken Bestäuber an. Die Blütezeit erstreckt sich von Oktober bis Januar. Beim Kauf eines Weihnachtssterns sollten die Blüten im Zentrum der Hochblätter möglichst noch geschlossen sein, um eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten.

Weihnachtsstern vermehren

Die Vermehrung des Weihnachtssterns erfolgt am zuverlässigsten durch Stecklinge, idealerweise im Frühjahr oder Sommer.

  1. Schneiden Sie etwa sieben bis zehn Zentimeter lange Stecklinge ab.
  2. Stoppen Sie den Milchsaftfluss durch kurzes Eintauchen der Enden in warmes Wasser.
  3. Stecken Sie die Stecklinge in Anzuchterde, die mit grobem Sand vermischt ist.
  4. Sorgen Sie für gleichmäßige Feuchtigkeit und eine Temperatur zwischen 20 und 30 Grad Celsius.

Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, wie in einem Mini-Gewächshaus, fördert die Bewurzelung. Nach etwa vier Wochen können die bewurzelten Stecklinge in größere Töpfe umgepflanzt werden.

Weihnachtsstern richtig schneiden

Nach der Blütezeit im März kann der Weihnachtsstern kräftig zurückgeschnitten werden, um das Wachstum und einen buschigen Wuchs zu fördern. Verwenden Sie scharfe Werkzeuge und tragen Sie Handschuhe, um Hautkontakt mit dem giftigen Milchsaft zu vermeiden. Gequetschte Triebe und die Ausbildung von Geiltrieben können durch den Rückschnitt verhindert werden.

So kommt die Pflanze über den Winter

Obwohl Weihnachtssterne oft nur für die Adventszeit gekauft werden, können sie bei richtiger Pflege mehrere Jahre überdauern. Während der Ruhephase von Januar bis April sollten Sie das Gießen schrittweise reduzieren und schließlich einstellen. Ab März ist der ideale Zeitpunkt, um den Weihnachtsstern umzutopfen. Im Herbst benötigt die Pflanze weniger als zwölf Stunden Tageslicht, um neue Hochblätter und Blütenknospen zu bilden. Eine regelmäßige Düngung mit phosphorhaltigem Flüssigdünger ab Oktober fördert die Blütenbildung.

Krankheiten & Schädlinge

Weihnachtssterne können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen betroffen sein. Zu den häufigsten Problemen gehören Wurzelfäule und Grauschimmel, die durch zu viel Feuchtigkeit verursacht werden. Auch Blattläuse, Woll- und Schildläuse, Spinnmilben, Weiße Fliegen und Trauermücken können auftreten. Regelmäßige Kontrolle und sofortige Isolierung befallener Pflanzen sind wichtig. Verwenden Sie bei Bedarf biologisches Pflanzenschutzmittel.

Giftigkeit

Der Weihnachtsstern gehört zu den Wolfsmilchgewächsen und der Milchsaft kann Hautreizungen verursachen. Beim Verzehr können Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall auftreten, besonders bei Kindern und Haustieren. Tragen Sie beim Hantieren mit der Pflanze Handschuhe und vermeiden Sie den Verzehr von Pflanzenteilen. Stellen Sie sicher, dass der Weihnachtsstern für Kinder und Haustiere unzugänglich ist, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Häufig gestellte Fragen

Warum ist der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) für Haustiere besonders gefährlich?

Weihnachtssterne enthalten einen weißen Milchsaft, der insbesondere für Katzen und andere kleine Haustiere giftig ist. Schon wenige Blätter können bei Tieren zu schwerwiegenden Vergiftungserscheinungen führen. Symptome können unter anderem Erbrechen, Durchfall, erhöhte Speichelproduktion, Fieber und in schweren Fällen Koordinationsprobleme oder gar ein Herztod innerhalb weniger Stunden sein. Bei Verdacht auf Vergiftung sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden.

Was veranlasst die Blätter des Weihnachtssterns, sich zu verfärben?

Die auffälligen roten, weißen oder andersfarbigen Blätter des Weihnachtssterns sind keine Blüten, sondern Hochblätter (Brakteen). Diese verfärben sich unter dem Einfluss von kurzen Tageslichtperioden. Um diese Verfärbung zu fördern, sollte der Weihnachtsstern etwa zwei Monate im Herbst für mindestens 12 bis 14 Stunden täglich dunkel gestellt werden, entweder durch Abdecken mit einem Karton oder durch Platzierung in einem Raum ohne künstliche Beleuchtung.

Wie giftig ist der Weihnachtsstern für Menschen?

Der Milchsaft des Weihnachtssterns kann bei empfindlichen Menschen Hautreizungen hervorrufen. In seltenen Fällen kann der Kontakt mit dem Milchsaft bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen führen. Beim Verzehr von Pflanzenteilen sind Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen mögliche Symptome. Tödliche Vergiftungen sind jedoch höchst unwahrscheinlich, weder für Erwachsene noch für Kinder, besonders bei den im Handel erhältlichen Hybriden, die geringere Mengen giftiger Stoffe enthalten als die Wildform.

Welche Pflegefehler führen dazu, dass der Weihnachtsstern seine Blätter verliert?

Der Weihnachtsstern reagiert sehr empfindlich auf Temperatur- und Bewässerungsfehler. Zu kalte Temperaturen, Zugluft und plötzliche Temperaturwechsel können zum Blattverlust führen. Staunässe durch übermäßiges Gießen ist ebenfalls eine häufige Ursache für das Abwerfen von Blättern. Es ist daher wichtig, den Weihnachtsstern in einer hellen, warmen Umgebung ohne direkte Zugluft zu platzieren und ihn über den Untersetzer moderat zu gießen, wobei Staunässe zu vermeiden ist.

Bilder: Leena Robinson / Shutterstock