Euphorbia

Euphorbia-Pflege: Richtig pflanzen, pflegen & vermehren

Euphorbien faszinieren durch ihre außergewöhnliche Formen- und Artenvielfalt. Von sukkulenten Gewächsen bis hin zu imposanten Sträuchern bietet diese Pflanzengattung für jeden Geschmack und Standort das Passende. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, Pflege und Vermehrung von Euphorbien.

Steckbrief

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Pflanzenart
Krautige Pflanzen, verholzende Sträucher, Bäume
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Einjährig, mehrjährig
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Wuchs
Sukkulent
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Wuchshöhe
30 cm bis 60 cm, bis zu 10 Meter
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Blattfarbe
Hellgrün
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Blattform
Rundlich, lanzettlich, länglich-oval
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Wuchs

Euphorbien zeichnen sich durch eine beeindruckende Bandbreite an Wuchsformen aus, die einjährig oder mehrjährig sein können. Diese Pflanzen wachsen sowohl als krautige Pflanzen als auch als verholzende Sträucher oder Bäume, und einige Arten sind xerophytisch, was bedeutet, dass sie an trockene Standorte angepasst sind. Die sukkulenten Vertreter dieser Pflanzengattung speichern Wasser in ihren verdickten Blättern, Stängeln oder Wurzeln, um Trockenperioden zu überstehen.

Die vegetativen Merkmale der Euphorbien sind ebenso vielfältig. Etwa die Hälfte der Arten weist sukkulente Eigenschaften auf:

  • Häufig sind diese Pflanzen dornig, es gibt aber auch dornenlose Arten.
  • Die Hauptsprossachsen und Seitentriebe sind dickfleischig.
  • Die Wurzeln können faserig, dick und fleischig oder knollig sein.

Euphorbien können unterschiedliche Größen erreichen – von kompakten strauchartigen Arten wie Euphorbia milii mit Höhen von etwa 30 bis 60 Zentimetern bis hin zu imposanten Pflanzen wie Euphorbia trigona, die in ihrer natürlichen Umgebung bis zu zehn Meter hoch werden können.

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Ein weiterer relevanter Aspekt ist der giftige Milchsaft, der bei Verletzungen der Pflanze austritt. Dieser Milchsaft ist meist weiß und enthält eine Vielfalt von Di- und Triterpenestern, die ätzend und hautreizend sind. Es ist wichtig, bei der Handhabung dieser Pflanzen Vorsicht walten zu lassen, um Hautreizungen zu vermeiden.

Welcher Standort ist geeignet?

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Euphorbia trigona im Kreisverkehr bei Tías und Yaiza, Lanzarote.
Foto: Frank Vincentz | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Euphorbien sind flexibel in Bezug auf Standortbedingungen und bevorzugen in der Regel sonnige bis halbschattige Plätze. Manche Arten gedeihen in voller Sonne auf mageren, durchlässigen Böden, die Staunässe verhindern. Andere, wie die Mandelblättrige Wolfsmilch oder die Balkan-Wolfsmilch, fühlen sich an halbschattigen Standorten wohl. Standorte mit mäßig feuchten bis nassen, nährstoffreichen Böden sind ideal für einige Arten, etwa an Teichrändern.

Für Euphorbien sind Temperaturen zwischen 18 und 25°C während der Wachstumsphase optimal. Im Winter bevorzugen sie kühlere Temperaturen von 10 bis 15°C. Insbesondere Arten wie die Dreikantige Wolfsmilch (Euphorbia trigona) gedeihen gut auf der Fensterbank, bevorzugen jedoch indirektes Licht, um Verbrennungen zu vermeiden.

Wenn Sie Euphorbien im Sommer nach draußen stellen, sollten sie zuerst an einen halbschattigen Platz akklimatisiert werden, bevor sie an einen sonnigeren Standort umziehen.

Blätter

Die Blätter der Euphorbien variieren stark und können gegenständig, wechselständig oder in Wirteln angeordnet sein. Bei sukkulenten Arten sind die Blätter meist klein und vergänglich, während krautige Arten eine größere Vielfalt an Blattformen aufweisen, von rundlich bis lanzettlich. Auch verholzte Arten wie Euphorbia milii besitzen länglich-ovale Blätter, die hellgrün sind.

Die Blätter dienen oft der Anpassung an verschiedene Umweltbedingungen. Bei stark sukkulenten Vertretern ist eine Reduktion der Blattfläche zu beobachten, um Wasserverlust zu minimieren. Nebenblätter können sich zu Dornen umwandeln oder vollständig reduziert sein.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Euphorbien bevorzugen nährstoffreiche, gut durchlässige Böden, um Staunässe zu vermeiden. Trockenheitsliebende Arten gedeihen besonders gut in mageren, durchlässigen Böden. Arten, die feuchtere Standorte bevorzugen, wie die Mandelblättrige Wolfsmilch, benötigen mäßig feuchte Böden. Zudem profitieren einige Euphorbien von einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert des Bodens.

Ein suboptimaler Boden kann zu Wachstumsstörungen führen. Es ist daher wichtig, die Bodenspezifikationen der jeweiligen Euphorbia-Art zu erfüllen.

Euphorbia pflegen

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Euphorbia fianarantsoae: Eine dornige Sukkulente mit außergewöhnlichem Wuchs.
Foto: Frank Vincentz | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Euphorbien sind pflegeleicht, erfordern jedoch einige Maßnahmen. Das Substrat muss gut wasserdurchlässig sein, um Staunässe und Wurzelfäulnis zu verhindern. Während der Wachstumsperiode im Frühjahr und Sommer sollten die Pflanzen gelegentlich mit einem flüssigen Dünger (8,00€ bei Amazon*) versorgt werden. Während der Ruheperiode im Herbst und Winter ist keine Düngung notwendig.

Bewässern Sie Euphorbien sparsam und lassen Sie die Erde zwischen den Wassergaben trocknen. Direkt nach dem Pflanzen gründlich gießen, um die Erde zu setzen und die Wurzeln zu befeuchten. Stellen Sie die Pflanzen im Frühling ins Freie, sobald die Nachttemperaturen nicht mehr unter 5°C fallen, aber schützen Sie sie vor direkter Sonne zu Beginn.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Überwinterung von Euphorbien hängt von der jeweiligen Art ab. Winterharte Arten können im Freien überwintern. Empfindliche Arten, wie der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), müssen frostfrei überwintert werden.

Für winterharte Euphorbien sollten vor dem ersten Frost Schutzmaßnahmen wie das Abdecken mit Laub oder Tannenreisig getroffen werden. Nicht winterharte Arten sollten bei Temperaturen über 15°C ins Freie gestellt, aber bei kaltem Wetter wieder ins Haus gebracht werden. Während der Ruhephase ist es wichtig, Wassergaben zu reduzieren und keine Düngung vorzunehmen.

Euphorbia richtig pflanzen

Die beste Zeit für die Pflanzung von Euphorbien ist das Frühjahr. Dies bietet den Pflanzen ausreichend Zeit, um vor dem Winter gut zu wurzeln. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit gut durchlässigem Boden. Halten Sie den Pflanzabstand, je nach Art, zwischen 20 und 50 Zentimetern und gießen Sie die neu gepflanzten Euphorbien gut an.

Euphorbia richtig schneiden

Das Beschneiden von Euphorbien ist meist nicht erforderlich, kann aber zur Wachstumsbegrenzung, Förderung der Verzweigung oder Entfernung abgestorbener Teile sinnvoll sein. Verwenden Sie stets saubere, scharfe Werkzeuge und tragen Sie Schutzhandschuhe, um den giftigen Milchsaft zu vermeiden. Ein Rückschnitt sollte idealerweise im Frühjahr erfolgen.

Euphorbia vermehren

Euphorbien können durch Samen oder Stecklinge vermehrt werden. Samen benötigen mehr Zeit zur Keimung und zum Wachstum. Stecklinge werden im Frühjahr geschnitten und müssen einige Tage trocknen, bevor sie in durchlässiges Substrat gepflanzt werden.

Giftigkeit

Alle Euphorbien enthalten einen giftigen Milchsaft, der bei Hautkontakt oder Verzehr stark reizend und ätzend wirkt. Beim Umgang mit Euphorbien sollten stets Schutzhandschuhe und langärmelige Kleidung getragen werden. Haustiere und Kinder sollten von den Pflanzen ferngehalten werden.

Sorten & Arten

Die Gattung Euphorbia umfasst eine Vielzahl von Arten und Sorten, die sich in Form, Größe und Farbe unterscheiden. Einige beliebte Sorten sind:

  • Christusdorn (Euphorbia milii): Eine blühfreudige Zimmerpflanze aus Madagaskar.
  • Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima): Besonders zur Weihnachtszeit beliebt, mit leuchtend roten Hochblättern.
  • Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides): Robust und trockenheitstolerant, ideal für sonnige bis halbschattige Standorte.
  • Vielfarbige Wolfsmilch (Euphorbia epithymoides): Setzt leuchtende Akzente mit ihren farbintensiven Hochblättern.
  • Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites): Geeignet für trockene und steinige Bereiche.

Diese Auswahl zeigt die Vielfalt innerhalb der Gattung Euphorbia und verdeutlicht, dass sie für verschiedenste Anwendungen im Garten und als Zimmerpflanze bestens geeignet ist.

Verwendung

Euphorbien sind vielseitige Pflanzen, die sowohl als Zimmerpflanzen als auch im Garten vielseitige Verwendung finden:

  • Zimmerpflanzen: Christusdorn und Weihnachtsstern sind beliebte Vertreter.
  • Gartenpflanzen: Arten wie die Mandelblättrige und Vielfarbige Wolfsmilch eignen sich gut für den Garten.
  • Landschaftsgestaltung: Euphorbien können in Steingärten, Gehölzrändern oder an Teichrändern verwendet werden.
  • Solitärpflanzen und Kübelbepflanzung: Hohe Euphorbien eignen sich als eindrucksvolle Solitäre im Garten oder in Kübeln auf Terrassen.
  • Floristik: Einige Arten sind ideal für Blumenarrangements und Kränze.

Diese Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit machen Euphorbien zu wertvollen Pflanzen für jede Art von Garten- und Raumgestaltung.

Häufig gestellte Fragen

1. Können Euphorbien für floristische Zwecke verwendet werden?

Ja, insbesondere Arten wie Euphorbia Spinosa finden häufig Verwendung in der Floristik. Durch ihr wildes Erscheinungsbild sind sie ideal als Bindegrün für Blumenarrangements, Kränze und Tischdekorationen.

2. Was zeichnet Euphorbien in der Landschaftsgestaltung aus?

Euphorbien sind kräftige, widerstandsfähige Pflanzen, die sich gut für unterschiedliche Gartenbereiche eignen. Sie können eine optische Brücke zwischen verschiedenen Pflanzen und Stauden bilden und so für beeindruckende visuelle Effekte sorgen.

3. Wie sollten hohe Euphorbien im Garten positioniert werden?

Hohe Euphorbien eignen sich hervorragend als Solitärpflanzen und können in trockenen, aber auch feuchten teichnahen Pflanzflächen verwendet werden. Ihr Standortanspruch variiert je nach Art.

4. Welche besonderen Eigenschaften haben die Blüten der Euphorbien?

Die Blüten der Euphorbien sind extrem reduziert und bestehen in der weiblichen Blüte aus einem nackten Fruchtknoten mit dreiteiliger Narbe, während die männliche Blüte aus einem einzelnen Staubblatt besteht. Jeweils eine weibliche Blüte und meist fünf Gruppen von männlichen Blüten sind in einer Cyathium genannten Scheinblüte zusammengefasst.

Bilder: Olga / stock.adobe.com