Euphorbia schneiden: Wann und wie es richtig gemacht wird
Wolfsmilchgewächse kommen in freier Natur in den verschiedensten Ländern und Herkunftsregionen vor. So vielfältig diese interessanten und dankbaren Zimmerpflanzen optisch sind, so unterschiedlich sind auch die Möglichkeiten bei Pflegemaßnahmen wie einem Rückschnitt.
Diverse Wolfsmilchgewächse brauchen überhaupt keinen Schnitt
Viele Wolfsmilchgewächse wachsen nicht nur sukkulent, sondern auch ziemlich langsam und kompakt. Somit erübrigt sich die Frage eines Rückschnitts im Sinne der Größenbegrenzung bei vielen Euphorbia-Arten gewissermaßen von selbst. Die Dreikantige Wolfsmilch wird beispielsweise oftmals nur dann geschnitten, wenn eine Verzweigung der straff aufrecht wachsenden Pflanze forciert werden soll. Ähnlich verhält es sich beim leicht zu vermehrenden Bleistiftstrauch, dessen maximale Wuchshöhe bei etwa 2,5 m ohnehin erreicht ist.
Der Rückschnitt als letztes Mittel bei Erkrankungen und Pflegefehlern
Aufgegeben sollte die Zurückhaltung beim Schnitt immer dann werden, wenn Gefahr im Verzug ist und sich eine Ausbreitung von Krankheitssymptomen an einer Pflanze nicht mehr anders eindämmen lässt. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn sich in einer gewissen Höhe der Dreikantigen Wolfsmilch Fäulnis erkennen lässt. Dann ist der jeweilige Teil der Pflanze schnellstmöglich großzügig unterhalb der fauligen Stellen abzuschneiden. Auch wenn sich dadurch mitunter großformatige Wunden bilden, stellt dieser Noteingriff oftmals die einzige Chance für die Rettung einer jahrelang mühsam kultivierten Pflanze dar.
Stecklinge richtig schneiden und behandeln
Für den Schnitt verwertbarer Stecklinge sollte stets gepflegtes Werkzeug wie eine ausreichend scharfe und saubere Rosenschere (10,00€ bei Amazon*) bereitliegen. Während beim Weihnachtsstern zu einer Gerinnung des Milchsafts durch Einstellen der Stecklinge in warmes Wasser geraten wird, sollten Stecklinge von Euphorbia tirucalli vor dem Einstecken in geeignetes Substrat zunächst einmal etwa zwei Tage lang antrocknen. Wenn Sie den Rückschnitt einer Euphorbia gleichzeitig für die Stecklingsgewinnung nutzen möchten, so sollten Sie beim Schnitt auf die folgenden Faktoren achten:
- Stecklinge nicht zu kurz schneiden
- auf die richtige Jahreszeit achten
- Schnitte unterhalb von Blattansätzen eignen sich besser für die Wurzelbildung
- teilweise sind spezielle Wurzelhormone für die Vermehrung hilfreich
Tipp
Grundsätzlich gilt auch bei Wolfsmilchgewächsen das Gleiche, was für die meisten anderen Pflanzenarten gilt. Ein Rückschnitt sollte also möglichst vor der stärksten Wachstumsphase und nicht unbedingt bei allergrößter Hitze erfolgen.