Bleistiftstrauch

Bleistiftstrauch richtig pflegen: So gelingt die Kultivierung

Der Bleistiftstrauch (Euphorbia tirucalli) ist eine pflegeleichte Sukkulente, die mit ihren markanten, bleistiftdicken Trieben fasziniert. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, von den idealen Standortbedingungen über die richtige Pflege bis hin zur Vermehrung.

Wuchs

Der Bleistiftstrauch, auch bekannt als Euphorbia tirucalli oder Milchbusch, kann in seiner natürlichen Umgebung in den Tropen Ost- und Südafrikas Höhen von bis zu 10 Metern erreichen. Er bildet eine aufrechte, strauchartige Form mit vielen starken Verzweigungen und charakteristischen bleistiftdicken, grünen und glatten, sukkulenten Ästen, die Wasser speichern, um Trockenperioden gut zu überstehen. Kleine ovale Laubblätter fallen schnell ab, wodurch die markanten Triebe im Vordergrund stehen.

In Zimmerkultur bleibt der Bleistiftstrauch deutlich kleiner, meist zwischen 40 und 80 Zentimetern, kann jedoch Höhen von bis zu 3 Metern erreichen. Auch in Innenräumen bildet er eine buschige und aufrechte Form aus, was ihn zu einem dekorativen Element macht. Um das Wachstum der Pflanze optimal zu fördern, sind die richtigen Pflegemaßnahmen unerlässlich.

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Blätter

Die Blätter des Bleistiftstrauchs sind länglich und klein, etwa 1 bis 2,5 cm lang und 3 bis 4 mm breit. Sie sind wechselständig an den Sprossen angeordnet, fallen jedoch oft frühzeitig ab. Dieses Verhalten ist typisch für diese Pflanzenart und trägt zur charakteristischen Erscheinung der Pflanze bei.

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Die Blüten des Bleistiftstrauchs sind klein und unscheinbar, gelb-grün gefärbt und erscheinen hauptsächlich an den Enden der Äste. Die Blütezeit liegt in den Sommermonaten von Juni bis August. In Innenräumen sind die Blüten selten zu sehen, da die Bedingungen oft nicht optimal sind. Nach der Blüte bilden sich kleine, runde Kapselfrüchte, die kahl und eher unauffällig sind und die Samen der Pflanze enthalten.

Giftigkeit

Der Bleistiftstrauch ist in allen Pflanzenteilen giftig. Besonders gefährlich ist der weiße Milchsaft, den die Pflanze bei Verletzungen ausscheidet, da er hautreizende Substanzen enthält. Folgende Symptome können bei Kontakt auftreten:

  • Hautkontakt: Reizungen, Rötungen, allergische Reaktionen und bei Augenverletzungen Beeinträchtigung des Sehvermögens.
  • Verschlucken: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kreislaufprobleme bis hin zum Kollaps.

Besondere Vorsicht ist in Haushalten mit Haustieren und Kleinkindern geboten. Haustiere, insbesondere Katzen, können schwere Vergiftungen erleiden, und auch für Kinder besteht ein erhebliches Risiko. Beim Umgang mit dem Bleistiftstrauch, besonders beim Schneiden, sollten immer Handschuhe getragen werden.

Welcher Standort ist geeignet?

Der Bleistiftstrauch bevorzugt einen hellen und sonnigen Standort. Er benötigt mindestens 4 bis 6 Stunden direkte Sonne täglich und verträgt auch pralle Sonne. Ein warmer und heller Platz, beispielsweise ein Südfenster, ist ideal.

Im Sommer kann der Bleistiftstrauch an einem sonnigen Platz im Freien stehen. Um Verbrennungen an den Trieben zu vermeiden, sollte die Pflanze schrittweise an direkte Sonneneinstrahlung gewöhnt werden:

  1. Stellen Sie den Bleistiftstrauch für etwa zwei Wochen an einen halbschattigen Ort im Freien.
  2. Vermeiden Sie in dieser Eingewöhnungsphase die pralle Mittagssonne.
  3. Nach dieser Phase kann die Pflanze an ihren endgültigen sonnigen Sommerstandort gestellt werden.

Im Winter muss der Bleistiftstrauch wieder ins Haus geholt werden, da Temperaturen unter 12°C schädlich sind. Ein heller Standort mit Temperaturen zwischen 12°C und 15°C ist optimal.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der geeignete Boden für den Bleistiftstrauch sollte durchlässig und nährstoffarm sein. Handelsübliche Kakteenerde eignet sich hervorragend, oder eine selbst hergestellte Mischung aus zwei Teilen Torf, zwei Teilen tonhaltiger Ackererde, drei Teilen Lavagranulat und drei Teilen Quarzsand. Eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton im Pflanzgefäß verhindert Staunässe und fördert den Wasserabfluss.

Bleistiftstrauch pflegen

Der Bleistiftstrauch ist pflegeleicht und robust, was ihn auch für Anfänger geeignet macht.

Gießen

Sparen Sie beim Gießen. Lassen Sie die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben austrocknen. Während heißer Tage kann eine wöchentliche Wassergabe ausreichen, bei kühleren Temperaturen etwa alle zwei Wochen. Im Winter wird die Wassermenge reduziert.

Düngen

Düngen Sie von April bis September einmal im Monat mit flüssigem Kakteendünger. Im ersten Jahr nach dem Kauf oder Umtopfen ist keine Düngung erforderlich.

Umtopfen

Junge Pflanzen sollten jährlich im Frühjahr umgetopft werden. Bei älteren Pflanzen genügt es etwa alle zwei bis drei Jahre. Achten Sie hierbei auf eine Drainageschicht im Pflanzgefäß und tragen Sie stets Handschuhe.

Schneiden

Ein Rückschnitt ist nicht zwingend nötig, kann jedoch sinnvoll sein, um die Pflanze in Form zu halten. Abgeschnittene Triebe eignen sich gut zur Vermehrung. Tragen Sie beim Schneiden Handschuhe.

Bleistiftstrauch vermehren

Der Bleistiftstrauch lässt sich leicht durch Stecklinge vermehren. Die beste Zeit hierfür ist das Frühjahr. Schneiden Sie etwa 10–15 cm lange Triebe direkt unterhalb eines Blattknotens ab und lassen Sie diese mehrere Tage an einem schattigen Ort trocknen. Pflanzen Sie die abgetrockneten Stecklinge in nährstoffarmes Substrat und halten Sie es leicht feucht, bis die Stecklinge Wurzeln bilden.

Krankheiten & Schädlinge

Der Bleistiftstrauch ist selten von Krankheiten und Schädlingen betroffen. In lufttrockenen Räumen kann es gelegentlich zu Blattläusen oder Spinnmilben kommen. Kontrollieren Sie die Pflanze regelmäßig und vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule vorzubeugen. Sollten Anzeichen von Wurzelfäule auftreten, topfen Sie den Bleistiftstrauch in frisches, trockenes Substrat um und entfernen Sie beschädigte Wurzeln.

So kommt die Pflanze über den Winter

Der Bleistiftstrauch muss frostfrei überwintert werden. Ein heller Standort mit Temperaturen zwischen 12°C und 15°C ist ideal. Reduzieren Sie die Wassergaben und stellen Sie die Düngung ein. Ab März oder April kann die Pflanze wieder schrittweise an einen sonnigeren Standort gebracht werden, um sie auf die Wachstumsperiode vorzubereiten.

Häufig gestellte Fragen

1. Kann der Bleistiftstrauch wirklich als Treibstoffquelle genutzt werden?

Ja, der Bleistiftstrauch erzeugt einen giftigen Milchsaft, der in eine benzinähnliche Flüssigkeit umgewandelt werden kann. Diese Verwendung wurde vor allem von Melvin Calvin vorgeschlagen und in den 1980er Jahren in Brasilien experimentell umgesetzt.

2. Warum wird der Bleistiftstrauch als „Gummihecke“ oder „Milchbusch“ bezeichnet?

Die Bezeichnungen „Gummihecke“ und „Milchbusch“ leiten sich von dem dicken, elastischen Saft ab, den die Pflanze absondert, wenn sie verletzt wird. Dieser Saft hat eine gummiartige, klebrige Konsistenz und kann Hautreizungen verursachen.

3. Was macht den Bleistiftstrauch zu einer idealen Anfängerpflanze?

Der Bleistiftstrauch ist pflegeleicht und robust. Er benötigt wenig Wasser, verträgt direkte Sonneneinstrahlung und verzeiht kleinere Pflegefehler. Außerdem ist er resistent gegen die meisten Krankheiten und Schädlinge.

4. Gibt es spezielle Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit dem Milchsaft des Bleistiftstrauchs?

Ja, beim Umgang mit dem Milchsaft sollten immer Handschuhe getragen werden, um Hautreizungen zu vermeiden. Der Saft kann bei Hautkontakt zu Rötungen und Irritationen führen und ist beim Verschlucken giftig. Auch sollte der Kontakt mit Augen vermieden werden.

Bilder: mokjc / Shutterstock