Bleistiftstrauch

Euphorbia Tirucalli schneiden: Wann und wie geht das?

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Der sogenannte Bleistiftstrauch (Euphorbia tirucalli) wird mit seiner exotischen Optik und den relativ pflegeleichten Eigenschaften einer sukkulenten Pflanze sehr gerne als Zimmerpflanze kultiviert. Grundsätzlich muss ein Bleistiftstrauch nicht unbedingt geschnitten werden, in bestimmten Fällen kann ein Schnitt aber trotzdem durchaus Sinn machen.

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Wird der Bleistiftstrauch zu groß, kann er zurückgeschnitten werden
AUF EINEN BLICK
Wann und wie sollte ich einen Euphorbia tirucalli schneiden?
Einen Bleistiftstrauch (Euphorbia tirucalli) schneiden Sie idealerweise in den Wintermonaten für den Pflegeschnitt und im Frühjahr oder Frühsommer zur Vermehrung. Achten Sie beim Schneiden auf die giftige Milch, tragen Sie Handschuhe und halten Sie Kinder und Haustiere fern.

Keine Sorge bei „kahlen“ Exemplaren

Wenn Sie gerade zum ersten Mal in den Besitz eines Bleistiftstrauchs gelangt sind und dieser plötzlich immer mehr seiner relativ winzigen Blättchen verliert, so sollte Sie dieser Umstand keineswegs in Panik verfallen lassen. Das Abwerfen der ohnehin wenigen und klein dimensionierten Blätter des Bleistiftstrauchs ist durchaus normal und der eigentliche optische Reiz dieser beliebten Zimmerpflanze liegt in den gleichmäßig starken, verdickten Zweige. Diese verzweigen sich im Normalfall auch ganz von selbst zu einer sehr kompakten und dichten Wuchsform. Wächst Ihr Bleistiftstrauch allerdings sehr straff aufrecht und eher schmächtig, so streckt er sich möglicherweise nach dem Licht. Eine mindestens ein Jahr alte Euphorbia tirucalli bevorzugt einen vollsonnigen Standort mit täglich mehreren Stunden direkter Sonneneinstrahlung. Kürzen Sie die Pflanze während der saftarmen Winterzeit um rund ein Drittel von oben her ein und stellen Sie diese pünktlich zum Frühjahr dann an einen entsprechend sonnigeren Standort.

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Richtig schneiden für Pflege und Vermehrung

Für einen bloßen Pflegeschnitt sind die Wintermonate eine gute Zeit, da dann aus den Schnittstellen der Pflanze mitunter etwas weniger vom giftigen weißen Milchsaft austritt. Diese „Blutungen“ des Bleistiftstrauchs können außerdem auch schneller zur Gerinnung gebracht und damit gestoppt werden, wenn in heißem Wasser getränkte Tücher aufgelegt werden. Ein Auslichten des typischerweise sehr „wirr“ ineinander wachsenden Bleistiftstrauchs ist nicht notwendig, da ja auch keine Blätter die Belüftung und Belichtung stören, wie dies bei Obstbäumen mit dichten Baumkronen der Fall wäre. Material für die Stecklingsvermehrung wird idealerweise im Frühjahr oder Frühsommer gewonnen. Beachten Sie dabei die folgenden Hinweise:

  • möglichst gut ausgereifte Triebe der Bleistiftpflanze nutzen
  • sauberes, scharfes Schnittwerkzeug benutzen
  • Stecklinge etwa 12 bis 15 cm lang schneiden
  • Schnitte direkt unter einem Blattknoten ansetzen
  • Stecklinge vor dem Einbringen in das Substrat 48 h antrocknen lassen
  • einen warmen und hellen, aber nicht vollsonnigen Standort für die Stecklinge auswählen

Vorsichtsmaßnahmen beim Rückschnitt der Euphorbia tirucalli

Da schon der bloße Haut- oder Schleimhautkontakt mit dem weißen Milchsaft der Wolfsmilchgewächse zu schweren Gesundheitsbeeinträchtigungen führen kann, sollten beim Rückschnitt eines Bleistiftstrauchs weder Kinder noch Haustiere in der Nähe sein. Das Tragen von Handschuhen und das sofortige Abwaschen des milchigen Pflanzensafts von den Händen oder anderen Körperteilen ist dringend anzuraten. Die vor der weiteren Verarbeitung trocknenden Stecklinge sollten entsprechend auch an einem sicheren Ort verwahrt werden, wo unbedarfte Dritte nicht damit in Berührung kommen können.

Tipp

Wird ein dicht verzweigter Bleistiftstrauch zurückgeschnitten, so bleibt anschließend nicht selten eine Pflanze mit überaus zahlreichen Schnittverletzungen zurück. Damit sich der durch Verdunstung in die Atemwege gelangende Milchsaft nicht negativ auf die Gesundheit auswirkt, sollte ein Zimmer mit einem frisch geschnittenen Bleistiftstrauch in den ersten Tagen nach dem Schnitt besonders ausgiebig gelüftet werden.

Bilder: am choke / Shutterstock