Bleistiftstrauch

Bleistiftbaum schneiden: So gelingt der Rückschnitt richtig ✂️

Der Bleistiftbaum (Euphorbia tirucalli) benötigt keinen regelmäßigen Schnitt, um seine ansprechende Wuchsform zu erhalten. Dennoch kann ein Rückschnitt sinnvoll sein, um die Gesundheit der Pflanze zu fördern, Verkahlen vorzubeugen oder die Luftzirkulation zu verbessern.

Notwendigkeit des Schneidens beim Bleistiftbaum

Der Bleistiftbaum (Euphorbia tirucalli) entwickelt von Natur aus eine ästhetische Wuchsform, weshalb ein regelmäßiger Schnitt nicht zwingend erforderlich ist. Die bleistiftdünnen, grünen Sprosse verzweigen sich selbstständig und verleihen der Pflanze eine buschige Struktur. In Zimmerkultur erreicht der Bleistiftbaum typischerweise Höhen von 40 bis 80 Zentimetern, kann aber unter optimalen Bedingungen bis zu drei Meter hoch werden. Die Pflanze behält meist ihre dekorative Form und gedeiht auch ohne Schnittmaßnahmen gut.

Gründe für einen Schnitt

Trotz ihrer natürlichen, strukturierten Wuchsform gibt es mehrere gute Gründe, den Bleistiftbaum zu schneiden:

  • Gesunderhaltung der Pflanze: Entfernen Sie regelmäßig abgestorbene oder übermäßige Triebe, um Krankheiten vorzubeugen und die Vitalität der Pflanze zu fördern.
  • Verkahlung verhindern: Besonders ältere Pflanzen können im unteren Bereich verkahlen. Ein gezielter Rückschnitt regt den Neuaustrieb an und lässt die Pflanze wieder voller wirken.
  • Luftzirkulation verbessern: Ein dichter Wuchs kann die Luftzirkulation behindern und die Anfälligkeit für Pilzinfektionen erhöhen. Regelmäßiges Schneiden verbessert die Luftzirkulation.

Lesen Sie auch

Durch diese Maßnahmen fördern Sie nicht nur die Gesundheit des Bleistiftbaums, sondern tragen auch zu seiner ästhetischen Erhaltung bei. Verwenden Sie stets geeignete Werkzeuge und seien Sie im Umgang mit dem giftigen Milchsaft vorsichtig.

Der richtige Zeitpunkt zum Schneiden

Der optimale Zeitpunkt zum Schneiden des Bleistiftbaums liegt am Ende der Winterruhe, also zwischen Februar und März. In dieser Phase beginnt die Pflanze mit dem Übergang in die Wachstumsperiode, sodass Schnittwunden schneller heilen und neue Triebe gefördert werden. Zudem tritt während der Winterruhe weniger giftiger Milchsaft aus, was den Schnitt sicherer macht. Das Schneiden sollte unter trockenen Bedingungen erfolgen, um Infektionen zu vermeiden. Sollten Sie die Pflanze zur Vermehrung durch Stecklinge nutzen wollen, ist der Sommer ideal, da die Triebe in dieser Zeit besonders gut wurzeln.

Der richtige Schnitt

Beim Schneiden des Bleistiftbaums (Euphorbia tirucalli) sollten Sie einige wichtige Schritte beachten, um die Pflanze gesund und attraktiv zu halten:

  1. Schutzmaßnahmen ergreifen: Tragen Sie beim Schneiden immer Handschuhe und vermeiden Sie den Kontakt des giftigen Milchsaftes mit Augen und Haut. Eine Schutzbrille kann zusätzlichen Schutz bieten.
  2. Saubere Schnitte setzen: Verwenden Sie scharfe, saubere Werkzeuge, um präzise Schnitte zu erzielen und die Pflanze nicht unnötig zu verletzen. Dies minimiert auch das Infektionsrisiko.
  3. Schnitttechnik: Kürzen Sie die Triebe um etwa ein Drittel ihrer Länge. Setzen Sie den Schnitt knapp unter einem Knoten, um den Neuaustrieb zu fördern und die Pflanze kompakt und buschig zu halten.
  4. Austritt des Milchsaftes stoppen: Wischen Sie die Schnittstellen mit einem feuchten Tuch ab oder bestäuben Sie sie mit Zigarettenasche, um den Austritt des Milchsaftes zu minimieren.

Durch die Befolgung dieser Anweisungen tragen Sie zu einem gesunden, gleichmäßigen Wachstum der Pflanze bei und minimieren das Risiko von Verletzungen und Hautreizungen. Arbeiten Sie während und nach dem Schneiden stets hygienisch, um die Gesundheit Ihrer Euphorbia tirucalli zu bewahren.

Vermehrung durch Stecklinge

Um die Euphorbia tirucalli erfolgreich durch Stecklinge zu vermehren, schneiden Sie im Frühjahr oder Frühsommer etwa 12 bis 15 cm lange Triebe direkt unter einem Blattknoten ab. Wählen Sie dabei gesunde, kräftige Triebe aus. Halten Sie die Schnittstellen unter fließendes, warmes Wasser, um den Austritt des giftigen Milchsaftes zu stoppen.

Lassen Sie die Stecklinge für etwa 48 Stunden an der Luft trocknen. In dieser Zeit bildet sich ein dünner Kallus über den Schnittstellen, der verhindert, dass die Triebe später faulen. Setzen Sie die getrockneten Stecklinge in nährstoffarmes Substrat wie Kakteenerde oder ein Gemisch aus Sand und torffreier Erde.

Stellen Sie die Töpfe an einen warmen, hellen Standort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule zu verhindern. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit können Sie durch das Abdecken der Töpfe mit einer transparenten Plastiktüte erreichen. Achten Sie darauf, dass sich kein Kondenswasser bildet, da dies die Stecklinge zum Faulen bringen könnte.

Bei einer Bodentemperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius entwickeln die Stecklinge in der Regel innerhalb von vier Wochen erste eigene Wurzeln. Sobald frischer Austrieb zu erkennen ist, können Sie die jungen Pflanzen wie erwachsene Bleistiftbäume weiter kultivieren.

Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit dem Milchsaft

Der Milchsaft des Bleistiftbaums (Euphorbia tirucalli) ist giftig und ätzend. Um gesundheitliche Risiken zu minimieren, sollten Sie folgende Vorsichtsmaßnahmen beachten:

  • Handschuhe tragen: Nutzen Sie immer robuste Handschuhe, wenn Sie den Bleistiftbaum schneiden, umtopfen oder pflegen.
  • Schutzbrille verwenden: Eine Schutzbrille hilft, Augenreizungen durch den Milchsaft zu vermeiden.
  • Sofortige Reinigung: Wenn der Milchsaft auf die Haut gelangt, sollten Sie die betroffene Stelle sofort gründlich mit Wasser und Seife reinigen. Bei Augenkontakt spülen Sie mindestens 20 Minuten mit klarem Wasser und suchen ärztliche Hilfe auf.
  • Werkzeuge reinigen: Säubern Sie die verwendeten Schneidewerkzeuge nach jedem Einsatz gründlich, um eine Übertragung des giftigen Saftes auf andere Pflanzen oder Oberflächen zu verhindern.
  • Unerreichbar für Kinder und Haustiere: Platzieren Sie den Bleistiftbaum an einem Ort, der für Kinder und Haustiere unerreichbar ist, um versehentlichen Kontakt oder Verschlucken zu verhindern.
  • Medizinische Hilfe bei Verschlucken: Sollten Pflanzenteile verschluckt werden, kontaktieren Sie sofort einen Arzt oder den Giftnotruf.

Durch die Einhaltung dieser Maßnahmen minimieren Sie gesundheitliche Risiken im Umgang mit der Pflanze und gewährleisten eine sichere Pflege des Bleistiftbaums.

Bilder: am choke / Shutterstock