Christusdorn: So pflegen Sie die exotische Zimmerpflanze richtig
Der Christusdorn ist eine beliebte Zimmerpflanze, die mit ihren farbenfrohen Hochblättern attraktive Akzente setzt. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur Pflege des Christusdorns, von den idealen Standortbedingungen über das richtige Gießen und Düngen bis hin zur Überwinterung.
Steckbrief
Wuchs
Der Christusdorn (Euphorbia milii), auch Dornenkrone genannt, wächst als aufrechter Strauch und kann in seiner natürlichen Umgebung bis zu zwei Meter hoch werden. Als Zimmerpflanze bleibt er jedoch deutlich kleiner und erreicht in der Regel eine Höhe von etwa 30 bis 60 Zentimetern. Der Strauch hat verdickte, wenig verzweigte und dornige Triebe, die mit der Zeit verholzen.
Die fleischigen, graubraunen Triebe des Christusdorns sind typisch mit zahlreichen Dornen besetzt. An den jungen Zweigen befinden sich die fleischigen, sattgrünen Blätter, die einen schönen Kontrast zu den graubraunen Trieben bilden. Im Laufe der Zeit fallen die Blätter ab, insbesondere während der Winterruhe, und wachsen bei geeigneten Bedingungen im Frühjahr wieder nach.
Blätter
Die gegenständig angeordneten Blätter sind fleischig, länglich-rund bis lanzettlich geformt und leuchtend grün. Ihre glatte Oberfläche und die keilförmigen Basen geben ihnen einen festen Halt an den Trieben. Typischerweise erreichen die Blätter eine Länge von etwa fünf Zentimetern.
Die Blätter unterstützen die Pflanze bei der Wasserspeicherung, was für die sukkulente Natur des Christusdorns typisch ist. Während der Winterruhe wirft die Pflanze häufig ihre Blätter ab, um im Frühjahr bei geeigneten Bedingungen wieder neu auszutreiben.
Beim Umgang mit der Pflanze ist Vorsicht geboten. Die spitzen Dornen können Verletzungen verursachen, und der austretende, ätzende Milchsaft kann Hautreizungen hervorrufen. Tragen Sie beim Schneiden oder Umtopfen Handschuhe, um den Kontakt mit den Dornen und dem Milchsaft zu vermeiden.
Blüte
Die eigentlichen Blüten des Christusdorns sind klein und unauffällig, werden aber von auffälligen Hochblättern, auch Brakteen genannt, umhüllt. Diese umgewandelten Laubblätter sind oft rot, rosa oder weiß gefärbt, können jedoch auch in Gelb und Orange auftreten. Die nierenförmigen Hochblätter umschließen die gelblichen Blütenstände und verleihen der Pflanze ihre dekorative Erscheinung.
Die Blütenstängel tragen an ihren Enden häufig Seitenzweige mit weiteren kleineren Blütenständen, was die Anzahl der Blütenansätze erhöht und den optischen Reiz der Pflanze verstärkt. Die Hauptblütezeit des Christusdorns fällt überwiegend in die Monate von November bis April, doch einige Hybriden können fast das ganze Jahr über blühen.
Durch regelmäßige Trockenperioden und eine Reduktion der Lichtstunden im Herbst kann die Pflanze zur Blütenbildung angeregt werden, was zu einer üppigen Blütenpracht führen kann.
Welcher Standort ist geeignet?
Der Christusdorn bevorzugt einen vollsonnigen Standort und gedeiht optimal bei normaler Zimmertemperatur. Ein Platz am Südfenster ist ideal, da die Pflanze auch die direkte Mittagssonne gut verträgt. Im Sommer kann der Christusdorn im Freien stehen. Gewöhnen Sie die Pflanze schrittweise an die Sonne, um Verbrennungen zu vermeiden. Die Temperaturen sollten während der Freilandkultur nicht unter 18 Grad Celsius fallen.
Während der Wachstumsphase bevorzugt der Christusdorn Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius. Im Winter benötigt die Pflanze eine kühlere Umgebung mit Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius, um eine Ruhephase einzuhalten, die für die Blütenbildung im Frühjahr wichtig ist. Der Christusdorn toleriert trockene Zimmerluft oder Heizungsluft gut.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der Christusdorn benötigt ein durchlässiges und nährstoffreiches Substrat, das keine Staunässe begünstigt. Eine geeignete Mischung besteht aus zwei Teilen Blumenerde oder Kakteenerde und einem Teil Sand oder Tongranulat. Zusätzliches Tongranulat oder Perlite kann untergemischt werden, um die Lockerheit der Erde zu erhöhen.
Ein hoher mineralischer Anteil in der Erde ist wichtig, um überschüssige Feuchtigkeit schnell abzuführen und Wurzelfäule zu vermeiden. Zur Vermeidung von Staunässe sollte eine Drainageschicht aus grobem Material wie Tonscherben, Blähton oder Kieselsteinen auf dem Boden des Pflanzgefäßes angelegt werden. Ein Pflanzgefäß mit Abflussloch ist ebenfalls unerlässlich, um den Abfluss von überschüssigem Wasser zu gewährleisten.
Christusdorn pflegen
Der Christusdorn ist eine pflegeleichte Pflanze.
Gießen
Als Sukkulente kommt der Christusdorn mit relativ wenig Wasser aus. Die Erde sollte zwischen den Wassergaben gut antrocknen. Gießen Sie ausgiebig, bis überschüssiges Wasser aus dem Abflussloch fließt. Im Winter wird das Gießen reduziert; das Substrat sollte jedoch nicht vollständig austrocknen, da sich sonst der neue Austrieb im Frühjahr verzögern kann. Der Christusdorn verträgt Trockenheitsperioden gut, kann jedoch regelmäßigere Wassergaben in warmen Räumen gut vertragen.
Düngen
Von Mai bis September sollte der Christusdorn alle zwei bis drei Wochen mit einem Flüssigdünger versorgt werden. Ein handelsüblicher Kakteendünger (7,00€ bei Amazon*) eignet sich besonders gut. In der Winterruhezeit ist keine Düngung erforderlich.
Umtopfen
Der Christusdorn wächst langsam und benötigt daher nur alle zwei bis drei Jahre ein neues Gefäß. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist im März, kurz nach der winterlichen Ruhezeit. Das neue Pflanzgefäß sollte maximal zwei Fingerbreiten größer als das alte sein, um Staunässe zu vermeiden. Beim Umtopfen sollten Handschuhe getragen werden, um sich vor den Dornen und dem giftigen Milchsaft zu schützen.
Schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt ist beim Christusdorn nicht notwendig, aber möglich. Die beste Zeit für den Rückschnitt ist das Frühjahr zwischen März und April. Die Pflanze verträgt jedoch auch zu anderen Zeiten im Jahr einen Rückschnitt. Verwelkte Blätter und Blüten können regelmäßig entfernt werden. Nutzen Sie ein scharfes, sauberes Messer für den Schnitt und tragen Sie Handschuhe zum Schutz vor den Dornen und dem Milchsaft.
Christusdorn vermehren
Die Vermehrung des Christusdorns erfolgt am einfachsten mittels Stecklingen. Schneiden Sie sieben bis zehn Zentimeter lange Kopfstecklinge, tauchen Sie die Schnittstellen in lauwarmes Wasser, um den austretenden Milchsaft zu stoppen, und lassen Sie die Stecklinge ein bis zwei Tage an der Luft trocknen. Entfernen Sie die unteren Blätter und setzen Sie die Stecklinge in ein Gemisch aus Anzuchterde und grobem Sand. Stellen Sie das Gefäß an einen hellen, warmen Standort ohne direkte Mittagssonne und halten Sie das Substrat leicht feucht.
Sorten & Arten
Der Christusdorn (Euphorbia milii) ist in verschiedenen Sorten erhältlich.
- Euphorbia milii var. splendens: Diese Unterart ist weit verbreitet. Sie kann in der Natur bis zu zwei Meter hoch werden, bleibt als Zimmerpflanze jedoch kompakter. Blütenfarben: Rot, Rosa, Weiß.
- Euphorbia-Lomii-Hybriden: Aus Kreuzungen von Euphorbia milii und Euphorbia lophogona. Sie wachsen kompakter, sind gut verzweigt und behalten im Winter ihr Laub. Blütenzeit: Nahezu ganzjährig. Blütenfarben: Rot, Rosa, Gelb.
- Euphorbia milii ‘Grandiflora’: Ein Hybride aus Thailand mit besonders großen Hochblättern. Blütenfarben: Hellgelb mit einem rosafarbenen Rand.
- Euphorbia x lomi ‘Salmon’: Diese rosablühende Sorte stammt aus Kreuzungen von Euphorbia lophogona und Euphorbia milii.
- Euphorbia x lomi ‘Sweet Heart’: Beliebt wegen der ganzjährigen Blüte und Blattbehaltung im Winter. Blütenfarben: Pink.
Krankheiten & Schädlinge
Der Christusdorn ist robust, kann aber bei unsachgemäßer Pflege Probleme entwickeln:
- Blattabwurf: Bei zu kühlen, trockenen oder zugigen Standorten.
- Wurzelfäule: Bei dauerhaft zu nassem Wurzelballen. Umtopfen in frisches, trockenes Substrat kann helfen.
- Mehltau: Tritt bei hoher Luftfeuchtigkeit auf. Ein spezielles Pflanzenschutzmittel sollte eingesetzt werden.
- Wollläuse: Können gelegentlich zwischen den Dornen auftreten.
Zur Vorbeugung sorgen Sie für gute Luftzirkulation und vermeiden Sie zu nasse, kühle Standorte. Überprüfen Sie die Pflanze regelmäßig auf Schädlinge.
So kommt die Pflanze über den Winter
Für die Blütenbildung im Frühjahr benötigt der Christusdorn eine Ruhephase im Winter mit kühlen Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius und reduzierten Wassergaben. Die Pflanze sollte nur noch so viel gegossen werden, dass das Substrat nicht vollständig austrocknet. Düngergaben sind in der Ruhephase nicht notwendig. Ein dunklerer Standort ist zu bevorzugen, um die Lichtstunden auf etwa zehn Stunden pro Tag zu reduzieren.
Der Blattabwurf während der Ruhephase ist normal. Ab Dezember kann die Lichtmenge wieder erhöht werden. Erhöhen Sie die Wassergaben schrittweise, wenn die Pflanze im Frühjahr wieder aktiv zu wachsen beginnt. Beginnen Sie ab April wieder mit der regelmäßigen Düngung.
Mit den richtigen Überwinterungsmaßnahmen wird der Christusdorn Jahr für Jahr eine reiche Blütenpracht entfalten können.
Häufig gestellte Fragen
Wieso wirft mein Christusdorn im Winter seine Blätter ab?
Der Blattabwurf beim Christusdorn im Winter ist ein natürlicher Prozess. Dies geschieht als Reaktion auf kühlere Temperaturen und reduzierte Wassergaben. Diese Ruhephase hilft der Pflanze, ihre Energie zu sparen und sich auf die Blütenbildung im Frühjahr vorzubereiten. Im Frühjahr treiben die Blätter bei geeigneten Bedingungen wieder neu aus.
Kann ich meinen Christusdorn auch bei Zimmertemperatur überwintern lassen?
Ja, der Christusdorn kann theoretisch auch bei Zimmertemperatur überwintern. Allerdings ist eine kühle Winterruhe bei ungefähr 10 bis 15 Grad Celsius besser für die Pflanze, da dies den natürlichen Bedingungen seiner Heimat entspricht und die Blütenbildung fördert. Ohne die kühlere Ruhephase besteht die Gefahr, dass die Pflanze vergeilt und weniger blüht.
Wie vermehre ich meinen Christusdorn am besten?
Die Vermehrung des Christusdorns gelingt am einfachsten über Stecklinge. Schneiden Sie dafür sieben bis zehn Zentimeter lange Kopfstecklinge im Frühling oder Sommer ab, tauchen Sie die Schnittflächen in lauwarmes Wasser, um den Milchfluss zu stoppen, und lassen Sie die Stecklinge ein bis zwei Tage trocknen. Setzen Sie sie in ein Gemisch aus Anzuchterde und grobem Sand und stellen Sie das Gefäß an einen hellen, warmen Standort.
Was sollte ich bei der Standortwahl beachten, wenn ich den Christusdorn im Freien aufstellen möchte?
Wenn Sie den Christusdorn im Sommer im Freien aufstellen möchten, wählen Sie einen vollsonnigen Standort. Allerdings sollte die Pflanze schrittweise an die intensivere Sonneneinstrahlung gewöhnt werden, um Verbrennungen zu vermeiden. Temperaturen sollten auch nachts nicht unter 15 °C fallen. Ein abruptes Umstellen kann zu Blattabwurf führen, daher ist eine langsame Anpassung wichtig.