Christusdorn

Christusdorn: Pflege, Vermehrung und Giftigkeit

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Als Wolfsmilch-Art entwickelt der Christusdorn einen milchigen Pflanzensaft, der ihm als Schutz dient. Aufgrund seiner Giftigkeit sind Pflanzenliebhaber verunsichert. Wenn Sie auf einen sicheren Umgang achten, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Der Strauch wird Sie mit attraktiven Blüten erfreuen.

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Der Christusdorn kommt mit mitteleuropäischem Klima gut zurecht
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich einen Christusdorn richtig?
Der Christusdorn (Euphorbia milii) ist eine sukkulente Pflanze aus Madagaskar, die pflegeleicht und attraktive Blüten bildet. Als Wolfsmilch-Art enthält sie giftigen Pflanzensaft, daher ist beim Umgang Vorsicht geboten. Die Pflanze bevorzugt sonnige Standorte, durchlässiges Substrat und wenig Wasser.

Herkunft

Der Christusdorn trägt den lateinischen Namen Euphorbia milii. Er gehört zur Gattung Wolfsmilch und stammt ursprünglich aus Madagaskar. Hier wächst die Pflanze im Hochland und in Küstenregionen. Sie besiedelt Wälder und wächst auf Granitfelsen. 1821 wurde die Pflanze nach Europa eingeführt. Der deutsche Name bezieht sich auf die dornigen Triebe, die an die Dornenkrone Jesu erinnern.

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Die Pflanze hat ein geografisch stark isoliertes Vorkommen. Außerhalb Madagaskars ist der Christusdorn nur als Zierpflanze verbreitet. Aus diesem Grund kann ausgeschlossen werden, dass die Pflanze für den Dornenkranz verwendet wurde. Vor 2.000 Jahren war der Strauch in Kleinasien noch unbekannt.

Wachstum

Die Pflanze wächst als sukkulenter Strauch. Sie bildet verdicktes Zellgewebe aus, in dem sie Wasser speichert. Die Blätter fühlen sich daher fleischig an. Durch diese Anpassung übersteht der Christusdorn suboptimale Bedingungen, in denen kaum Regen fällt. An den Trieben bildet der Strauch Dornen aus. Sie haben sich im Laufe der Evolution aus Blättern entwickelt und dienen als Schutz vor Fraßfeinden.

Die Triebe sind wie die Blätter verdickt und verholzen mit der Zeit. Der Strauch wächst aufrecht und bildet kaum Verzweigungen aus. Er wird bis zu 60 Zentimeter hoch.

Blätter

Christusdorne entwickeln gegenständig angeordnete Laubblätter, die zwischen den Dornen sitzen. Ihre Form ist länglich bis rund. Die Blätter sind hellgrün gefärbt und führen wie alle Pflanzenteile einen milchigen Saft, der nach dem Abreißen am Stielansatz austritt. Vermeiden Sie den direkten Hautkontakt mit dem Pflanzensaft, denn er kann zu Irritationen führen.

Blüte

Die Blüten der Christusdorne sind unscheinbar. Auffällig gefärbt sind die zu Hochblättern umgebildeten Laubblätter. Sie erscheinen rötlich oder weiß. Ihre Form erinnert an eine Niere. Sie umschließen die gelblichen Blütenstände, die aus mehreren verzweigten Stielen bestehen. Jeder Stängel schließt mit einer winzigen Blüte ab.

Die Blütezeit richtete sich nach den Regen- und Trockenzeiten der ursprünglichen Verbreitungsgebiete. In den trockenen Perioden verfällt der Strauch in einen Ruhezustand. Er blüht unter feuchteren Bedingungen zwischen Januar und März. Von Oktober bis Dezember entwickelt er zum zweiten Mal Blüten, sodass er sich als ideale Zimmerpflanze mit einer Blütezeit im Winter erweist.

Ist Christusdorn giftig?

Wie alle Wolfsmilch-Arten führt der Christusdorn einen Pflanzensaft, der giftige Diterpenester enthält. Diese Stoffe reizen die Haut und aktiviert schlafende Krebszellen. Wenn die Haut in Kontakt mit der Milch kommt, kann sich das Risiko für Hautkrebs erhöhen. In Haushalten mit Kindern ist daher besondere Vorsicht geboten.

Jedoch müssen Sie den Christusdorn nicht als Zimmerpflanze aus Ihrer Wohnung verbannen. Tragen Sie beim Umtopfen und Beschneiden Handschuhe und vermeiden Sie Berührungen. Besonders hoch ist die Konzentration an Diterpenester im Hybrid Euphorbia x lomi und der verwandten Art Euphorbia leuconeura.

Vergiftungserscheinungen bei Tieren:

  • blutiger Durchfall und Erbrechen vor allem bei Hunden
  • Koliken
  • Leberschäden
  • Krämpfe und Lähmungen

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Ableger

Abgetrennte Triebe des Christusdorns entwickeln innerhalb kurzer Zeit Wurzeln. Daher eignen sie sich optimal für die Vermehrung über Ableger. Dazu schneiden Sie Triebe von der alten Pflanze ab. Achten Sie darauf, dass der Steckling zwischen acht und zehn Zentimeter lang ist. Für den Schnitt nutzen Sie ein sauberes und scharfes Messer, um die Pflanze nicht zu schädigen. Tupfen Sie die Schnittstelle mit Küchenpapier ab. Damit der Milchfluss stoppt, können Sie den Steckling in lauwarmes Wasser tauchen. Lassen Sie die Schnittstelle des abgeschnittenen Triebes antrocknen, bevor Sie ihn in die Erde stecken.

Als Substrat eignet sich eine Mischung aus Kakteenerde und Sand. Sie bietet eine optimale Durchlässigkeit. An einem warmen Ort dauert es etwa 30 Tage, bis die Ableger Wurzeln entwickelt haben. Wenn Sie das obere Ende der Triebe kappen, fördern Sie Verzweigungen. Dadurch wächst der Steckling buschiger.
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Welcher Standort ist geeignet?

Christusdorne bevorzugen einen hellen und sonnigen Standort. Als sukkulente Pflanzen gedeihen sie prächtig unter trockenen Bedingungen, was die Sträucher zu perfekten Zimmerpflanzen macht. Vor allem im Winter ist die Luft im Raum durch das ständige Heizen sehr trocken, was dem Christusdorn nicht schadet. Er fühlt sich bei Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad Celsius wohl und bevorzugt einen Platz am Südfenster. Im Sommer können Sie den Kübel im Garten platzieren. Während der Wintermonate sind Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad Celsius ideal.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Der sukkulente Strauch bevorzugt ein durchlässiges Substrat. Eine lockere Kübelpflanzenerde ist ideal geeignet. Als Alternative bietet sich Kakteenerde an. Ein hoher Anteil an Mineralien im Substrat fördert ein gesundes Wachstum. Ideale Bedingungen liefert ein pH-Wert zwischen 6,0 und 6,8 liefert.

Die perfekte Mischung:

  • ein Teil humusreiche Erde für eine optimale Nährstoffversorgung
  • ein Teil lehmiges Substrat als Wasserspeicher
  • 1,5 Teile quarzhaltiger Sand als Minerallieferant
  • 1,5 Teile Kies, Blähton oder Lavagranulat für die Durchlässigkeit

Christusdorn vermehren

Die Vermehrung ist durch Stecklinge und Samen möglich. Ableger werden bevorzugt im Frühjahr aus Triebspitzen gewonnen. Die Pflanze sollte gut entwickelt sein, damit sie sich anschließend regenerieren kann. Beim Rückschnitt der Pflanze fallen automatisch Stecklinge an, die Sie anziehen können. Achten Sie beim Schneiden darauf, Handschuhe zu tragen. Die Stecklinge sollten zwischen acht und zehn Zentimeter lang sein. Je länger Sie die Triebe abschneiden, desto mehr Blätter hat der Ableger zur Verfügung.

Sie können den Christusdorn auch über Samen vermehren, die Sie aus dem Fachhandel bekommen oder selbst von der Pflanze absammeln. Warten Sie, bis die Blütenstände verblüht sind. Sie tragen zahlreiche braune bis schwarze Samen, die Sie durch Zerpflücken abstreifen können. Diese Vermehrungsmethode ist weniger erfolgversprechend als die Vermehrung durch Stecklinge.
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Aussaat

Eine Vermehrung durch Aussaat ist möglich, aber zeitaufwendig. Sie können die Samen das ganze Jahr über mit einer Anzuchterde heranziehen. Füllen Sie ein Pflanzgefäß mit dem Substrat und verteilen Sie die Samen darauf. Sie sollten nur leicht mit Erde bedeckt und anschließend etwas angefeuchtet werden. Decken Sie das Gefäß mit einer durchsichtigen Folie ab. Stellen Sie den Topf an einen warmen und hellen Standort, an dem keine direkte Sonneneinstrahlung herrscht.

Um eine Schimmelbildung vorzubeugen sollten Sie die Folie täglich für ein bis zwei Stunden entfernen. Es dauert etwa drei bis vier Wochen, bis die Samen mit der Keimung beginnen. Wenn sich erste Triebspitzen zeigen, entfernen Sie die Folie vom Anzuchtgefäß. Ab einer Größe von fünf Zentimeter werden die Jungpflanzen in Einzeltöpfe umgesetzt.

Christusdorn richtig schneiden

Die sukkulente Pflanze ist gut schnittverträglich, wenn sie ausgewachsen ist. Rückschnitt sind nur selten notwendig, da die Pflanze wenige Verzweigungen ausbildet und mäßig schnell wächst. Tragen Sie für diese Pflegemaßnahme Handschuhe, damit Ihre Haut nicht in Berührung mit dem Pflanzensaft kommt. So schützen Sie sich auch vor den Dornen. Bei Bedarf können die Triebe das ganze Jahr über gekürzt werden.
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Christusdorn gießen

Der Christusdorn hat einen geringen Wasserbedarf, da er Feuchtigkeit in den verdickten Trieben und Blättern speichert. Bevor Sie die Pflanze gießen, sollte das Substrat an der Oberfläche antrocknen. Während der Wintermonate sollten Sie die Wassergaben reduzieren. Das Substrat darf austrocknen, sollte aber nicht dauerhaft trocken liegen. Dieser Flüssigkeitsmangel regt den Strauch zur Winterruhe an. Er wirft seine Blätter ab, um Energie zu sparen. Nutzen Sie zum Gießen kalkfreies Wasser. Ideal geeignet ist Regenwasser mit Zimmertemperatur. Abgestandenes Leitungswasser kann ebenfalls verwendet werden.

Christusdorn richtig düngen

Die Wachstumsperiode erstreckt sich von Mai bis September. In dieser Zeit benötigt der Christusdorn alle zwei bis drei Wochen eine Nährstoffzufuhr. Mischen Sie dem Gießwasser Flüssigdünger (8,00€ bei Amazon*) bei. Ein Kakteendünger eignet sich ebenfalls als Nährstoffquelle.

Umtopfen

Als langsam wachsender Strauch nimmt der Christusdorn kaum Platz in Anspruch. Sie können die Pflanze alle zwei bis drei Jahre in ein größeres Gefäß umtopfen. Wählen Sie einen Topf, der maximal zwei Fingerbreit größer ist als der alte Kübel. Der ideale Zeitpunkt zum Umpflanzen ist im März gekommen, wenn der Strauch aus seiner Winterruhe erwacht.
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Überwintern

Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet gibt es keine Wintermonate. Dennoch zieht sich die Pflanze zurück und verbringt ungünstige Perioden in einem Ruhezustand. Um einen gesunden Wuchs und eine reiche Blütenentwicklung zu fördern, sollten Sie diesen Wechsel aus Ruhe und Aktivität fördern. Der Winter eignet sich ideal für die Trockenruhe.

Reduzieren Sie die Wassergaben allmählich. Gießen Sie nur so viel, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Achten Sie auf kühle Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad Celsius. Diese Pflegemaßnahmen führen zu einer leicht verschobenen Blütezeit, die Sie im Kauf nehmen sollten. Nur so verhindern Sie, dass die Pflanze instabile Triebe entwickelt und Krankheiten bekommt.
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Krankheiten

Der Christusdorn erweist sich als robuste Pflanze, die nur unter falschen Pflegemaßnahmen von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht wird. Wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, hat der Mehltaupilz optimale Wachstumsbedingungen. Gelegentlich treten Wollläuse auf, die sich an den Trieben zwischen den Dornen und Blättern niederlassen. Der enthaltene Milchsaft schützt die Sträucher perfekt vor tierischen Schädlingen, denn die Milch ist auch für die meisten Pflanzenfresser giftig.

Steht der Wurzelballen dauerhaft in nasser Erde, kann es zur Fäulnisbildung kommen. Wenn sich die Bedingungen nicht schnell verbessern, stirbt die Pflanze ab. Ein plötzlicher Temperaturwechsel stresst die Pflanze.
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Gelbe Blätter

Wenn sich die Blätter gelb verfärben, fühlt sich der Christusdorn an seinem Standort nicht mehr wohl. Als erste Hilfsmaßnahme sollten Sie den Strauch an einen anderen Platz stellen, um einen Blattverlust zu verhindern. Suchen Sie einen warmen Standort mit luftigen Bedingungen. Ideal geeignet ist ein Platz am Südfenster. Im Sommer können Sie die Pflanze auf den Balkon stellen. Achten Sie auf einen regengeschützten Standort.

Ein Standortwechsel sorgt für eine bessere Nährstoffaufnahme, wodurch die Pflanze an Widerstandskraft gewinnt. Sie schöpft neue Energie, was einen Blattverlust vorbeugt. Sollte die Pflanze bereits Blätter verloren haben, regeneriert sie sich in der Regel unter verbesserten Bedingungen schnell. Kontrollieren Sie auch die Substratbedingungen, denn die Pflanze darf nicht zu feucht stehen.
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Verliert Blätter

Christusdorne bevorzugen konstante Bedingungen. Sie reagieren auf Schwankungen von Temperatur und Feuchtigkeitsverhältnissen mit einem Blattverlust. Sie brauchen sich keine Sorgen um den Gesundheitszustand zu machen, denn dieser Prozess ist in den meisten Fällen normal. Wenn die Pflanzen während Trockenzeiten in den Ruhezustand verfallen, werfen sie ihre Blätter ab. Reduzierte Gießeinheiten regen die Pflanze zum Blattverlust an. Ein Temperaturabfall wirkt sich gleichermaßen aus, denn auch diese Veränderung dient als Anreiz für den Beginn der Ruhephase. Die Pflanze entwickelt automatisch neue Triebe und Blätter, wenn sich die Bedingungen wieder verbessern.

Vorsicht ist geboten, wenn der Strauch durch nasse Bodenbedingungen Blätter verliert. Zu viel Feuchtigkeit im Substrat lässt die Wurzeln verfaulen. Da sie nicht mehr in der Lage sind, Nährstoffe und Wasser aus dem Boden zu ziehen, werfen die Sträucher ihre Blätter ab. Achten Sie vor allem im Winter darauf dass der Wurzelballen nur leicht feucht ist. Nach dem Gießen sollte kein Wasser im Untersetzer stehen bleiben.
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Christusdorn blüht nicht

Die Blütenentwicklung wird durch den Wechsel von Ruhephasen und Wachstumsperioden begünstigt. Eine Reduktion der Lichtdauer regt die Bildung von Blüten an. Verringern Sie die Lichteinstrahlung, indem Sie einen Karton über die Pflanze stülpen. Die Lichtdauer sollte zehn Stunden nicht überschreiten. Zusätzlich sollten Sie während dieser Zeit die Wassermengen reduzieren, damit die Pflanze in die Trockenruhe geht.

Im September können Sie das Pflanzgefäß in einen Raum stellen, der abends nicht beleuchtet wird. Die Tage werden immer kürzer und geben dem Christusdorn automatisch Anreize für eine Ruhephase. Wenn die Lichtmenge wieder zunimmt, bildet der Strauch frische Triebe und die Blütenentwicklung lässt nicht lange auf sich warten.
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Tipp

Im Handel finden Sie Euphorbia milii nur noch selten. In den meisten Fällen handelt es sich um den Hybriden Euphorbia x lomi. Sie gelten wegen ihrer kompakten Wuchsform und der hohen Farbenvielfalt als besonders attraktiv. Beachten Sie, dass diese Zuchtformen eine höhere Konzentration an giftigen Diterpenester enthalten können.

Sorten

  • Euphorbia x lomi: Hybrid aus Euphorbia milii und Euphorbia lophogona. Entwickeln dünnere Stämme und dickere Blätter als Euphorbia milii. Behalten im Winter ihr Laub. Blüht rot, rosa oder gelb. Blütezeit ganzjährig. Kompakter Wuchs.
  • Euphorbia milii var. splendens: Blüht orange, pink, rot oder gelb. Bis zwei Meter hoch.
  • Euphorbia milii var. longifolia: Bildet Verzweigung an der Basis. Zweige bis zwei Zentimeter dick, schlaff.
  • Euphorbia milii var. bevilaniensis: Verkehrt dreieckige Blätter. Triebe bis fünf Millimeter dick. Dornen bis einen Zentimeter lang.

Bilder: paitoon Meetee / Shutterstock