Christusdorn

Ist der Christusdorn giftig? Sicherheitstipps für den Umgang

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Der Christusdorn ist eine beliebte Zimmerpflanze, doch Vorsicht ist geboten. Sein Milchsaft enthält Giftstoffe, die bei Kontakt Hautreizungen und bei Verschlucken gesundheitliche Probleme verursachen können.

Christusdorn Kinder
Der Christusdorn gehört zu den Wolfsmilchgewächsen

Giftigkeit des Christusdorns

Der Christusdorn (Euphorbia milii) ist aufgrund seines Milchsaftes, der in allen Pflanzenteilen enthalten ist, als giftig einzustufen. Dieser milchig-weiße Saft enthält Triterpene und Diterpenester, die bei Kontakt mit Haut und Schleimhäuten starke Reizungen verursachen können. Hautrötungen, Blasenbildung und starke Schmerzen sind typische Symptome. Gelangt der Saft in die Augen, drohen Hornhautentzündungen und vorübergehender Verlust der Sehfähigkeit. Der Verzehr von Pflanzenteilen kann zu schweren Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen führen. In extremen Fällen kann es zu Schädigungen von Leber und Nieren kommen.

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Vor allem für Kinder und Haustiere besteht ein erhöhtes Risiko. Der Milchsaft könnte beim Verzehr oder bei Berührung gesundheitliche Probleme verursachen. Da Diterpenester tumorfördernde Eigenschaften besitzen, wird ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs vermutet. Tragen Sie stets Handschuhe, wenn Sie den Christusdorn pflegen, und vermeiden Sie, dass der Saft in Ihre Augen oder Ihren Mund gelangt.

Symptome einer Christusdorn-Vergiftung

Die Giftstoffe im Milchsaft des Christusdorns können bei Haut-, Schleimhaut- oder Augenkontakt verschiedene Symptome hervorrufen. Diese können je nach Ausmaß des Kontaktes und der Empfindlichkeit der betroffenen Person variieren.

Hautreizungen

  • Symptome: Rötungen, Juckreiz, Brennen, Schwellungen und Blasenbildung.
  • Ursache: Direkter Hautkontakt mit dem milchigen Saft der Pflanze.

Augenreizungen

  • Symptome: Rötungen, Juckreiz, Brennen, Tränenfluss und Lichtempfindlichkeit. Schwerwiegende Fälle können zu vorübergehender Blindheit führen.
  • Ursache: Der Milchsaft reizt die Augen stark, sobald er in diese gelangt.

Schleimhautreizungen

  • Symptome: Reizungen, Brennen und Schwellungen bei Kontakt mit Mund oder Nase.
  • Ursache: Milchsaftkontakt mit den Schleimhäuten.

Magen-Darm-Beschwerden

  • Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen.
  • Ursache: Verschlucken von Pflanzenteilen oder Milchsaft.

Allgemeine Vergiftungserscheinungen

  • Symptome: Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindelgefühl, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Atemnot, Krämpfe und bei schweren Vergiftungen Schockzustände.
  • Ursache: Aufnahme toxischer Stoffe im Milchsaft.

Spezifische Ernstfälle

  • Nierenschäden: In extremen Fällen können die Giftstoffe Nierenversagen verursachen.
  • Neurologische Symptome: Bewegungsstörungen, Bewusstseinsstörungen bis hin zu Bewusstlosigkeit oder Unruhe und Erregungszustände können auftreten.

Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, insbesondere bei Kindern und Haustieren, da diese besonders empfindlich reagieren.

Auswirkungen auf Mensch und Tier

Der Christusdorn hat sowohl auf Menschen als auch auf Tiere giftige Wirkungen, weshalb besondere Vorsicht im Umgang mit dieser Pflanze erforderlich ist.

Kinder

Kinder, insbesondere Kleinkinder, erkunden die Welt oft durch Berühren und in den Mund nehmen von Gegenständen. Wenn sie Teile des Christusdorns verschlucken oder den Milchsaft berühren, kann dies zu Symptomen wie Magen-Darm-Beschwerden und Hautreizungen führen.

Haustiere

Haustiere wie Hunde, Katzen, Hasen, Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen sind ebenfalls gefährdet. Der Verzehr von Pflanzenteilen oder das Knabbern an der Pflanze kann zu Magenbeschwerden, Koliken, Schleimhautreizungen im Maul, Durchfall, Erbrechen, Speicheln und Bauchkrämpfen führen. Besonders gefährlich ist der Milchsaft, wenn er in die Augen der Tiere gelangt und vorübergehende Blindheit verursacht.

Um Risiken zu minimieren, sollten Sie den Christusdorn außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren platzieren oder ganz auf die Pflanze verzichten, wenn kleine Kinder oder Tiere im Haushalt leben.

Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit Christusdorn

Um gesundheitliche Risiken bei der Pflege des Christusdorns zu minimieren, sollten Sie folgende Vorsichtsmaßnahmen beachten:

  • Handschuhe tragen: Tragen Sie beim Umtopfen, Schneiden oder anderen Pflegemaßnahmen Handschuhe. Dies schützt Sie vor den giftigen Stoffen im Milchsaft und vor den scharfen Dornen.
  • Augenkontakt vermeiden: Achten Sie darauf, keinen Milchsaft in die Augen zu bekommen. Sollte dies dennoch passieren, spülen Sie die Augen sofort mit klarem Wasser und suchen Sie einen Arzt auf.
  • Gründliche Handhygiene: Waschen Sie Ihre Hände nach der Arbeit mit der Pflanze gründlich mit Wasser und Seife, auch wenn Sie Handschuhe getragen haben.
  • Sichere Platzierung: Stellen Sie die Pflanze außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren auf, zum Beispiel an einem hohen Standort oder in einem abgeschlossenen Raum.
  • Sensibilisierung von Kindern: Erklären Sie Ihren Kindern die Risiken der Pflanze und fordern Sie sie auf, diese nicht zu berühren. So können Unfälle vermieden werden.
  • Überlegung bei Kleinkindern und Haustieren: Wenn Sie Kleinkinder oder Haustiere im Haushalt haben, erwägen Sie möglicherweise, ganz auf die Haltung eines Christusdorns zu verzichten.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Gefahr von Vergiftungen und Verletzungen durch den Giftsaft und die Dornen des Christusdorns deutlich zu reduzieren. Achten Sie stets auf eine vorsichtige Handhabung, um Gesundheitsschäden zu vermeiden.

Erste Hilfe bei Vergiftung

Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Vergiftung mit dem Christusdorn kommen, ist schnelles und gezieltes Handeln erforderlich:

  1. Eigene Sicherheit gewährleisten: Stellen Sie sicher, dass kein weiterer Kontakt mit dem Giftstoff besteht. Tragen Sie Handschuhe oder nutzen Sie andere geeignete Schutzmaßnahmen.
  2. Giftstoff entfernen: Entfernen Sie verschluckte Pflanzenteile aus dem Mund und spülen Sie diesen gründlich mit Wasser aus.
  3. Betroffene Bereiche spülen: Spülen Sie bei Haut- oder Augenkontakt die betroffenen Stellen sofort mit klarem Wasser. Halten Sie bei Augenkontakt das Auge mindestens 15 Minuten unter fließendes Wasser.
  4. Kein Erbrechen auslösen: Versuchen Sie nicht, Erbrechen herbeizuführen, da dies zu weiteren Komplikationen führen kann.
  5. Medizinische Kohle: Wenn vorhanden, kann die Gabe von medizinischer Kohle innerhalb einer Stunde nach dem Verschlucken helfen, die Aufnahme des Giftes zu verringern. Konsultieren Sie danach sofort eine Giftinformationszentrale oder einen Arzt.
  6. Notruf tätigen: Rufen Sie umgehend den Notruf unter 112 oder die lokale Giftinformationszentrale an und geben Sie so viele Details wie möglich an, wie das verschluckte Material und die Menge.
  7. Arzt aufsuchen: Ein Arztbesuch ist notwendig, auch wenn die Symptome mild erscheinen, um mögliche Komplikationen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Bringen Sie, wenn möglich, ein Stück der Pflanze zur Identifikation mit.
  8. Bewusstsein und Atmung überwachen: Überprüfen Sie regelmäßig das Bewusstsein und die Atmung der betroffenen Person. Legen Sie die Person bei Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage und warten Sie auf den Rettungsdienst.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Auswirkungen einer Vergiftung mindern und eine schnelle ärztliche Versorgung sicherstellen.

Bilder: wichatsurin / iStockphoto