Begonien

Knollenbegonien pflegen: Tipps für Blüte & Überwinterung

Knollenbegonien verzaubern mit ihrer Farbvielfalt und langen Blütezeit schattige Gartenbereiche und Balkone. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die richtige Pflanzung, Pflege und Überwinterung dieser beliebten Sommerblume.

Wuchs

Knollenbegonien (Begonia × tuberhybrida, Syn.: Begonia tuberosa hort., B. gigantea, B. multiflora und B. grandiflora) sind mehrjährige Stauden, die je nach Sorte in verschiedenen Wuchsformen auftreten. Sie erreichen eine Höhe von 20 bis 40 Zentimetern und eine Breite von 30 bis 50 Zentimetern. Die vielfältige Wuchsform, sei es hängende, buschig-aufrechte oder ausladende Sorten, macht sie zu einer flexiblen Pflanze für Ampeln, Pflanzgefäße und Beete. Charakteristisch sind ihre glänzenden, asymmetrisch geformten Blätter.

Blätter

Die Blätter der Knollenbegonien sind spitz-oval, leicht fleischig und asymmetrisch, was ihnen die Bezeichnung „Schiefblatt“ eingebracht hat. Sie sind überwiegend dunkelgrün, mit einigen Sorten, die rötliche Färbungen aufweisen. Der Blattrand ist gesägt, was zur dekorativen Wirkung dieser Pflanzen beiträgt und sie zu einer attraktiven Wahl für schattige Standorte macht.

Blüte

Knollenbegonien blühen von Mai bis Oktober in einer Vielzahl von Farben, darunter Weiß, Gelb, Orange, Rosa und Rot. Jede Pflanze trägt sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Bei vielen Züchtungen sind hauptsächlich die männlichen Blüten gefüllt. Die Blüten variieren in Form und Größe, was sie zur idealen Wahl für schattige Garten- und Balkonstandorte macht.

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Welcher Standort ist geeignet?

Knollenbegonien bevorzugen halbschattige bis schattige Standorte, die vor Wind und Regen geschützt sind. Sie gedeihen in gut durchlässigem, nährstoffreichem Boden. Eine Mischung aus Gartenerde, Kompost und Blumenerde eignet sich hervorragend. In Töpfen sollte eine Drainageschicht aus Sand oder Kies angelegt werden, um Staunässe zu vermeiden. Die Pflanzung ins Freie erfolgt am besten nach den Eisheiligen Mitte Mai, mit einem Pflanzabstand von 20 bis 40 Zentimetern, um ausreichende Belüftung zu gewährleisten und Pilzbefall vorzubeugen.

Knollenbegonien pflegen

Knollenbegonien benötigen regelmäßige Wassergaben, das Substrat sollte stets feucht, aber nicht durchnässt sein. Staunässe ist zu vermeiden, da sie zum Verfaulen der Knollen führen kann. Während der Wachstumsphase von April bis September ist eine zweiwöchentliche Düngung mit einem flüssigen Blühpflanzendünger zu empfehlen. Alternativ können auch Langzeitdünger verwendet werden.

Das regelmäßige Entfernen von verblühten Blüten und welken Blättern fördert die Blütenpracht und verhindert Pilzkrankheiten. Dies kann durch Abzupfen oder Abschneiden erfolgen.

So kommt die Pflanze über den Winter

Knollenbegonien sind nicht winterhart und müssen vor dem ersten Frost ins Winterquartier umziehen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Heben Sie die Knollen vorsichtig aus der Erde.
  2. Kürzen Sie die Stängel auf etwa drei Zentimeter.
  3. Säubern Sie die Knollen sorgfältig und kontrollieren Sie sie auf faule Stellen oder Schädlinge.
  4. Lagern Sie die Knollen trocken, dunkel und kühl bei Temperaturen zwischen 5 und 7 Grad Celsius in Sand oder Humuserde.

Während der Winterruhe benötigen die Knollen nur minimale Feuchtigkeit. Einmal im Monat kann ein Schluck Wasser helfen, den Feuchtigkeitsverlust der Knollen zu minimieren.

Pflanzung

Knollenbegonien können ab Mitte Februar bis Anfang März im Haus vorgezogen werden, um eine frühe Blüte zu fördern. Setzen Sie die Knollen mit der bauchigen Seite nach unten in Töpfe oder Kisten, die mit einer Mischung aus Sand und humusreicher Blumenerde gefüllt sind. Die Knollen sollten zur Hälfte mit Erde bedeckt und an einen hellen, warmen Platz gestellt werden. Gießen Sie sparsam, bis sich die ersten Triebe zeigen. Ab Mitte Mai können die vorgezogenen Knollenbegonien ins Freie gepflanzt werden.

Knollenbegonien richtig schneiden

Das regelmäßige Entfernen verwelkter Blüten und unansehnlicher Blätter ist entscheidend, um die Blütenpracht und Gesundheit Ihrer Knollenbegonien zu fördern. Verwenden Sie eine scharfe und saubere Gartenschere oder Blumenschere, um die Blüten knapp über einem Seitentrieb oder einem Blatt abzuschneiden. Lange Triebe können bis Ende Juni zurückgeschnitten werden, um die Pflanze kompakter und buschiger zu machen.

Knollenbegonien vermehren

Knollenbegonien lassen sich durch Teilung der Knollen, das Ziehen von Stecklingen und die Aussaat vermehren.

Teilung der Knollen

Im Frühjahr nach dem Austrieb die Knollen mit einem sauberen Messer in mehrere Teile schneiden. Jedes Teilstück sollte mindestens ein Auge besitzen. Bestäuben Sie die Schnittflächen mit Holzkohlepulver, um Fäulnis vorzubeugen, und setzen Sie die Knollenstücke in separate Töpfe.

Stecklinge

Im späten Frühjahr oder Frühsommer Triebstücke mit mindestens zwei bis drei Blättern abtrennen und in feuchtes Substrat oder einen durchsichtigen Wasserbehälter stecken. Nach etwa drei bis vier Wochen haben die Stecklinge Wurzeln entwickelt und können auseinander gepflanzt werden.

Aussaat

Im Dezember oder Januar die winzigen Samen auf lockere, humusreiche Anzuchterde streuen. Das Substrat darf nie vollständig austrocknen. Nach dem Pikieren die Sämlinge hell und kühl bei etwa 15 Grad Celsius stellen. Ins Freie dürfen die Jungpflanzen erst, wenn die letzten Fröste überstanden sind.

Sorten & Arten

Knollenbegonien (Begonia × tuberhybrida) gibt es in aufrechter und hängender Wuchsform, mit einfachen und gefüllten Blüten in vielen verschiedenen Farben.

Aufrecht wachsende Sorten

  • ‘Non Stop Joy Yellow’: Große, leuchtend gelbe Blüten.
  • ‘Picotée’: Gefüllte, rosafarbene Blüten mit dunkel abgesetztem Rand.
  • ‘Bonfire’: Orangegelbe Blüten, die an ein leuchtendes Lagerfeuer erinnern.

Hängende Sorten

  • ‘Cascade’: Lange, ausladende Triebe, ideal für Blumenampeln.
  • ‘Illumination Apricot’: Leuchtende Apricot-Farben.
  • ‘Odorosa Sweet Love-Mischung’: Verschiedenfarbige Blüten mit angenehmem Duft.

Krankheiten & Schädlinge

Knollenbegonien sind allgemein robuste Pflanzen, jedoch anfällig für Fäule, Blattläuse, Thripse, Dickmaulrüssler, Echter Mehltau, Xanthomonas und Weichhautmilben.

Vorbeugung und Behandlung

  • Begrenzen Sie die Bewässerung, um Staunässe zu vermeiden.
  • Stellen Sie ausreichenden Pflanzabstand sicher, um gute Luftzirkulation zu ermöglichen.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig und entfernen Sie welke Blüten und Blätter.
  • Handabsammeln von Dickmaulrüsslern.
  • Bei Befall von Mehltau und Blattläusen ein geeignetes Pflanzenschutzmittel anwenden.

Verwendung

Knollenbegonien eignen sich hervorragend für schattige und halbschattige Standorte und sind vielseitig einsetzbar:

  • Balkonkästen und Kübel: Stehende und hängende Sorten eignen sich für Balkonkästen und Kübel.
  • Blumenampeln: Hängende Sorten kommen hier besonders gut zur Geltung.
  • Beete: Stehende Sorten sind ideal für Beete und bringen Farbe in schattige Gartenbereiche.
  • Mauern und Tröge: Über Mauern oder in Trögen gepflanzt, schaffen hängende Sorten attraktive Blütenkaskaden.

Durch die richtige Pflege und Verwendung können Sie Ihre Knollenbegonien gesund halten und deren beeindruckende Blütenpracht genießen.

Häufig gestellte Fragen

Sind alle Knollenbegonien frostempfindlich?

Ja, die meisten Knollenbegonien (Begonia × tuberhybrida) sind nicht frosthart und müssen vor dem ersten Frost ins Winterquartier umziehen. Es gibt jedoch einige wenige Sorten, wie Begonia grandis oder Begonia sinensis (Japan-Schiefblatt), die bedingt winterfest sind und einen leichten Frost überstehen können, sofern sie mit Laub und Reisig geschützt werden.

Wie unterscheidet man die oberen und unteren Seiten einer Begonien-Knolle?

Die obere Seite der Knollenbegonien-Knolle ist nach innen gewölbt und hat oft eine Vertiefung in der Mitte, aus der später die Triebe erscheinen. Die bauchige Seite sollte nach unten ins Substrat gepflanzt werden.

Kann man Knollenbegonien im Topf überwintern?

Ja, Knollenbegonien können im Topf überwintert werden. Schneiden Sie die Pflanze auf etwa 2 cm zurück und stellen Sie den Topf an einen kühlen, dunklen und frostfreien Ort. Ein Raum mit etwa 10 °C und regelmäßiger Lüftung ist ideal, um Schimmelbefall zu vermeiden. Gelegentlich sollten die Knollen leicht befeuchtet werden, damit sie nicht austrocknen.

Warum neigen Knollenbegonien zu Fäulnis und wie kann man das verhindern?

Knollenbegonien neigen zu Fäulnis, wenn sie in zu nassem Substrat oder zu warmen Bedingungen stehen. Um dies zu verhindern, ist gute Drainage essentiell, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Vermeiden Sie Staunässe und stellen Sie sicher, dass die Pflanzen ausreichend belüftet werden. Regelmäßiges Entfernen von verwelkten Blüten und Blättern kann ebenfalls helfen, Fäulnis vorzubeugen.

Bilder: V J Matthew / Shutterstock