Knollenbegonien

Knollenbegonien wachsen nicht? Ursachen & Lösungen

Knollenbegonien benötigen eine sorgfältige Pflege, um ihre volle Blütenpracht zu entfalten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte, von der Auswahl des passenden Substrats und der richtigen Bewässerung über die optimale Nährstoffversorgung bis hin zur Überwinterung.

Substrat und Wasserversorgung

Damit Knollenbegonien gut wachsen, sind das passende Substrat und eine ausgewogene Wasserversorgung entscheidend.

Vorbereitung des Substrats

Stellen Sie sicher, dass das Substrat locker und gut durchlässig ist. Eine Mischung aus handelsüblicher Blumenerde und etwa 40 % Sand hat sich bewährt, da sie eine ausreichende Drainage ermöglicht. Alternativ kann etwas Tongranulat beigemischt werden, um die Durchlässigkeit zu erhöhen. Es ist wichtig, dass das Pflanzgefäß über gute Abzugslöcher verfügt und am Boden eine Drainageschicht aus Blähton oder grobem Kies eingebracht wird, um Staunässe zu vermeiden.

Optimale Wasserversorgung

Knollenbegonien benötigen regelmäßige Wassergaben. Achten Sie darauf, dass das Substrat stets leicht feucht, aber niemals durchnässt ist. Gießen Sie um die Pflanze herum und vermeiden Sie es, Wasser direkt auf die Knollen zu geben. Besonders während der warmen Sommermonate kann es notwendig sein, mehrmals wöchentlich zu gießen. Prüfen Sie regelmäßig die Feuchtigkeit des Substrats und passen Sie die Bewässerung entsprechend an, um Wurzelfäule zu verhindern.

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Lichtverhältnisse

Die richtigen Lichtbedingungen sind für das Wachstum und die Blütenpracht von Knollenbegonien ausschlaggebend. Sie gedeihen am besten an einem halbschattigen bis schattigen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung, die die Blätter verbrennen könnte, sodass ein sonniger Standort vermieden wird.

Geeigneter Standort auswählen

Knollenbegonien bevorzugen Plätze im Halbschatten oder Schatten. Ein Standort unter Bäumen, Pergolen oder auf einem Balkon, der vor direkter Mittagssonne geschützt ist, bietet ideale Bedingungen. Kontrollieren Sie regelmäßig die Lichteinstrahlung und wechseln Sie den Standort der Pflanzen bei Bedarf, damit sie nicht mehr als wenige Stunden Sonnenlicht pro Tag erhalten.

Besondere Lichtverhältnisse im Innenbereich

Im Innenbereich sollten Sie die Pflanzen an einem hellen, aber nicht direkt sonnigen Platz positionieren. Fensterplätze sind geeignet, solange sie nicht der prallen Sonne ausgesetzt sind. Der Einsatz eines Lichtmessers (15,00€ bei Amazon*) kann hilfreich sein, um den besten Platz für Ihre Begonien zu bestimmen.

Nährstoffversorgung

Eine ausgewogene Nährstoffversorgung fördert das gesunde Wachstum und die lange Blütezeit der Knollenbegonien. Neben regelmäßigen Wassergaben spielt die Düngung eine wesentliche Rolle, um die Pflanzen blühfreudig zu halten.

Haupt- und Mikronährstoffe

Knollenbegonien benötigen Stickstoff für das Blattwachstum, Phosphor für die Blütenbildung und Kalium für die Stärkung der Pflanzenstruktur. Essenzielle Mikronährstoffe wie Eisen, Mangan und Zink unterstützen wichtige biologische Prozesse. Ein Mangel an diesen Nährstoffen kann das Wachstum und die Vitalität erheblich beeinträchtigen.

Regelmäßige Düngung

Während der Wachstumsperiode von Ende März bis September sollten Sie ungefähr alle zwei Wochen einen flüssigen Balkonpflanzendünger dem Gießwasser beimischen. Achten Sie darauf, dass der Dünger alle benötigten Makro- und Mikronährstoffe enthält.

Langzeitdünger als Option

Falls regelmäßiges Düngen schwierig ist, kann im Mai ein Langzeitdünger ausgebracht werden. Dieser sollte im Juli mit einer kleinen Zusatzgabe aufgefrischt werden, um die Blütezeit zu unterstützen.

Bei Anzeichen von Nährstoffmangel, wie blassen oder kleinen Blättern, sollten Sie die Pflanzen in frische, nährstoffreiche Erde umtopfen, um eine optimal Nährstoffversorgung sicherzustellen.

Temperatur und Überwinterung

Knollenbegonien sind frostempfindlich und müssen sorgfältig überwintern. Bereits Temperaturen um den Gefrierpunkt können die Knollen schädigen.

Vorbereitungen für die Überwinterung

Sobald die ersten Frostwarnungen erscheinen, sollten Sie die Knollen aus der Erde holen, die Triebe auf etwa drei Zentimeter kürzen und die Knollen säubern und an der Luft abtrocknen lassen. Entfernen Sie lose Erde, Wurzelreste und faule Stellen.

Optimale Lagerbedingungen

Lagern Sie die Knollen an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort bei Temperaturen zwischen 5 und 7 Grad Celsius. Geeignete Orte sind trockene Keller, frostfreie Garagen oder ungeheizte, frostfreie Zimmer.

Pflege während der Überwinterung

Kontrollieren Sie die Knollen regelmäßig auf Schimmel und Schädlinge, entfernen Sie befallene Exemplare sofort und lüften Sie den Lagerraum gelegentlich.

Pflanzen Sie die Knollen erst nach den Eisheiligen Mitte Mai wieder ins Freie, um Spätschäden durch Frost zu vermeiden.

Vortreiben der Knollenbegonien

Um eine frühere Blüte zu erzielen, können Knollenbegonien bereits im Februar oder März im Haus vorgetrieben werden.

Vorbereitung und Pflanzung

Wählen Sie geeignete Gefäße mit Abflusslöchern und befüllen Sie sie mit einem Gemisch aus Sand und humusreicher Blumenerde. Platzieren Sie die Knollen so, dass die bauchige Seite nach unten zeigt und die Vertiefung in der Mitte nach oben weist. Bedecken Sie die Knollen nur zur Hälfte mit Erde.

Standort und Pflege

Stellen Sie die Gefäße an einen hellen, warmen Ort mit etwa 18 bis 20 Grad Celsius. Gießen Sie die Knollen mäßig an, sobald erste Triebe sichtbar sind, und sorgen Sie für gleichmäßige Feuchtigkeit.

Vorteile des Vortreibens

Das Vortreiben verkürzt die Zeit bis zur Blüte erheblich, sodass Sie sich ab Mai an den ersten Blüten erfreuen können. Die Pflanzen werden dadurch robuster und blühfreudiger.

Sobald die Eisheiligen vorüber sind, können die vorgetriebenen Knollen ins Freie gepflanzt werden. Bevorzugen Sie einen halbschattigen Platz im Garten oder in größeren Kübeln.

Schädlinge und Krankheiten

Knollenbegonien sind zwar robust, jedoch nicht immun gegen Schädlinge und Krankheiten.

Häufige Schädlinge und deren Bekämpfung

  • Blattläuse: Diese können im Frühjahr auftreten und sollten bei leichtem Befall abgespült oder mit einem geeigneten Pflanzenschutzmittel behandelt werden.
  • Thripse: Diese verursachen silbrig-glänzende Flecken auf den Blättern und können mit speziellen Insektiziden bekämpft werden.
  • Dickmaulrüssler: Diese nachtaktiven Käfer hinterlassen markante Fraßspuren an den Blättern. Sammeln Sie die Schädlinge nachts von Hand ab oder verwenden Sie Nematoden, die die Larven im Boden bekämpfen.

Krankheiten erkennen und behandeln

  • Echter Mehltau: Dieser äußert sich durch einen weißen, pudrigen Belag auf den Blättern. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile und sorgen Sie für ausreichende Luftzirkulation.
  • Fäulnis: Diese kann durch zu nasses Substrat und einen zu warmen Standort verursacht werden. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und verbessern Sie die Drainage des Substrats.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Regelmäßiges Entfernen welker Pflanzenteile: Dies hält die Pflanzen gesund und minimiert das Risiko von Pilzerkrankungen.
  • Kontrollierte Bewässerung: Gießen Sie die Pflanzen nur, wenn das Substrat nicht mehr feucht ist, um Staunässe zu vermeiden.
  • Luftzirkulation verbessern: Sorgen Sie dafür, dass die Pflanzen nicht zu dicht stehen, damit die Luft gut zirkulieren kann.

Diese Maßnahmen helfen, Ihre Knollenbegonien gesund zu halten und ihr Wachstum zu fördern.

Bilder: Marina / stock.adobe.com