Hochbeet

Hochbeet-Pflege: Wann und wie sollte man es vorbereiten?

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Die Vorbereitung eines Hochbeets für die neue Saison erfordert einige wichtige Schritte, um optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum zu schaffen. Dieser Ratgeber führt Sie durch den Prozess – von der Überprüfung auf Schädlinge über die Verbesserung der Bodenstruktur bis hin zur Auswahl der richtigen Pflanzen und deren Anordnung.

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Im März beginnen die Hochbeet-Arbeiten

Engerlinge erkennen und die Erde austauschen

Engerlinge, die Larven verschiedener Käferarten, können im Hochbeet erheblichen Schaden anrichten, indem sie die Wurzeln Ihrer Pflanzen anfressen. Um Ihre Pflanzen zu schützen und ein gesundes Wachstum zu gewährleisten, sollten Sie folgende Schritte befolgen:

  1. Befall feststellen: Untersuchen Sie die Erde sorgfältig auf Engerlinge. Diese Larven sind weiß und C-förmig gebogen.
  2. Engerlinge entfernen: Sollten Sie Engerlinge entdecken, sammeln Sie diese sorgfältig von Hand ab.
  3. Nützlinge einsetzen: Eine biologische Bekämpfungsmethode ist der Einsatz von Nematoden. Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer bekämpfen Engerlinge auf natürliche Weise, ohne das Ökosystem zu beeinträchtigen. Sie werden einfach mit dem Gießwasser ausgebracht.
  4. Erde austauschen: Bei starkem Engerlingsbefall ist es ratsam, die Erde im Hochbeet komplett auszutauschen, um Ihren Pflanzen eine gesunde Basis zu bieten.
  5. Erneuerung der Erde: Unabhängig von einem Engerlingsbefall sollte die Erde im Hochbeet alle fünf bis sieben Jahre vollständig erneuert werden. Zwischen den Erneuerungen empfiehlt es sich, die Erde jährlich im Frühjahr mit frischem, nährstoffreichem Substrat aufzufüllen. Um die Wasserspeicherfähigkeit zu verbessern, können Sie das Substrat mit Tonmineralien anreichern.

Mit diesen Maßnahmen schaffen Sie eine optimale Wachstumsumgebung für Ihre Pflanzen und beugen gleichzeitig Schäden durch Engerlinge vor.

Bodenstruktur verbessern mit Kompost und Bodenaktivator

Bodenstruktur verbessern mit Kompost und Bodenaktivator

Kompost und Bodenaktivatoren schaffen optimale Bedingungen für gesundes Pflanzenwachstum im Hochbeet

Die richtige Kombination aus Kompost und Bodenaktivator ist entscheidend, um die Bodenstruktur Ihres Hochbeets nachhaltig zu verbessern und Ihren Pflanzen die besten Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum zu bieten. Kompost belebt das Bodenleben und fördert die Humusbildung. Ein hochwertiger Bodenaktivator versorgt den Boden mit wichtigen Nährstoffen und regt die Aktivität der Mikroorganismen an, was zu einer lockeren und fruchtbaren Erde führt.

  • Kompost: Der Einsatz von Kompost trägt dazu bei, die Bodenstruktur zu verbessern, das Bodenleben zu aktivieren und die Humusbildung anzuregen. Falls Sie keinen eigenen Kompost zur Verfügung haben, ist im Handel erhältlicher Edelkompost eine gute Alternative.
  • Bodenaktivator: Bodenaktivatoren sind speziell entwickelt, um das Bodenleben zu aktivieren und den Boden mit essenziellen Nährstoffen zu versorgen. Ein effektiver Bodenaktivator sollte natürliche Inhaltsstoffe wie Gesteinsmehl, Tonteilchen, Huminsäuren und nützliche Mikroorganismen enthalten. Diese Komponenten helfen, den Boden aufzulockern und seine Fruchtbarkeit zu steigern.

Die Kombination aus Kompost und einem hochwertigen Bodenaktivator schafft eine ideale Wachstumsumgebung, indem sie die physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften des Bodens verbessert. Dadurch wird die Wasserspeicherfähigkeit erhöht und die Pflanzengesundheit gefördert.

Hochbeet reinigen und für die Neubepflanzung vorbereiten

Hochbeet reinigen und für die Neubepflanzung vorbereiten

Eine gründliche Reinigung des Hochbeets schafft eine gute Grundlage für die nächste Generation

Eine gründliche Reinigung des Hochbeets von altem Pflanzenmaterial ist die Basis für eine erfolgreiche Neubepflanzung. Um Ihr Hochbeet optimal auf die neue Saison vorzubereiten, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Pflanzenreste entfernen: Befreien Sie das Hochbeet von Wurzeln, Knollen sowie Resten von Früchten und Blüten. Entfernen Sie auch Stöckchen, Steinchen und andere Fremdkörper.
  2. Erde durchharken: Lockern Sie den Boden durch sorgfältiges Harken, um verbliebene Wurzelreste, Blätter, Äste und eventuelle Blütenreste mit Samen zu entfernen.
  3. Oberste Schicht auflockern: Die Auflockerung der obersten Erdschicht verbessert die Belüftung des Bodens.
  4. Gründlich wässern: Bevor Sie neue Erde auffüllen, sollten Sie das Beet gründlich wässern, um die Bodenstruktur zu stabilisieren und eine gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung zu gewährleisten.
  5. Frische Erde auffüllen: Falls das Hochbeet abgesackt ist, können Sie dies durch die Zugabe von frischer, nährstoffreicher Erde ausgleichen.
  6. Düngerzugabe in späteren Jahren: Ab dem dritten Jahr kann eine Düngergabe erforderlich sein, um die natürlichen Nährstoffe zu ergänzen, die in den ersten beiden Jahren den Pflanzen zur Verfügung standen.

Durch diese sorgfältige Vorbereitung wird das Hochbeet nicht nur von alten Pflanzenresten befreit, sondern auch für die kommende Pflanzsaison mit wichtigen Nährstoffen und einer guten Bodenstruktur versorgt.

Pflanzenauswahl und Fruchtfolge

Pflanzenauswahl und Fruchtfolge

Die richtige Fruchtfolge im Hochbeet verhindert Bodenerschöpfung und Schädlingsbefall

Bei der Auswahl der Pflanzen für Ihr Hochbeet spielt die Fruchtfolge eine wichtige Rolle. Dieses Prinzip hilft, Bodenerschöpfung zu vermeiden und Krankheiten sowie Schädlingsbefall vorzubeugen, indem die Gemüsesorten jedes Jahr gewechselt werden. Die Einteilung in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer unterstützt dabei, den Nährstoffbedarf gezielt zu decken und die Bodenqualität langfristig zu erhalten.

Starkzehrer

Starkzehrer

Fenchel, Kürbis und Zucchini gedeihen besonders gut im ersten Jahr des Hochbeets

Diese Pflanzen haben einen hohen Nährstoffbedarf und eignen sich besonders für die ersten beiden Jahre nach der Neubefüllung des Hochbeets. Dazu zählen beispielsweise Fenchel, Kürbis und Zucchini im ersten Jahr, sowie Gurke, Rote Beete und Kohlrabi im zweiten Jahr.

Mittelzehrer

Im dritten Jahr ist der Nährstoffgehalt des Bodens für Mittelzehrer ideal. Gemüse, das in dieser Phase gut gedeiht, umfasst unter anderem Karotten, Dill, Zwiebeln und Mangold.

Schwachzehrer

Schwachzehrer

Schwachzehrer ermöglichen auf nährstoffärmeren Böden weiterhin eine ertragreiche Ernte

Ab dem vierten Jahr ist der Boden weniger nährstoffreich, was den Anbau von Schwachzehrern begünstigt. Diese brauchen nur wenige Nährstoffe und können somit auch auf ausgelaugteren Böden angebaut werden. Beispiele hierfür sind Radieschen, Salat und Erbsen.

Ein gut geplanter Wechsel dieser Pflanzengruppen hilft nicht nur dabei, den Boden gesund zu halten, sondern ermöglicht auch eine vielfältige und ertragreiche Ernte über die Jahre.

Zeitpunkt der Bepflanzung und Pflanzabstände

Zeitpunkt der Bepflanzung und Pflanzabstände

Durch eine gute Planung wird der Anbauraum effizient genutzt

Die richtige Planung ist entscheidend für eine erfolgreiche Ernte aus Ihrem Hochbeet. Um von März bis in den Herbst hinein kontinuierlich ernten zu können, sollten Sie den optimalen Zeitpunkt der Aussaat und die angemessenen Pflanzabstände beachten.

  • März: Jetzt ist es Zeit für die Aussaat kälteresistenter Gemüsesorten wie Spinat und Pflücksalate. Dank der beschleunigten Erderwärmung im Hochbeet können diese bereits früh im Jahr gepflanzt werden.
  • April: In diesem Monat können Lauch und Zwiebeln gesetzt werden. Die Bodentemperatur sollte zu diesem Zeitpunkt mindestens 7°C betragen, um das Wachstum zu fördern.
  • Mai: Nun ist es an der Zeit für wärmeliebende Pflanzen wie Paprika, Tomaten und Zucchini. Stellen Sie sicher, dass Sie die empfohlenen Pflanzabstände einhalten, um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten.

Folgen Sie diesen Richtlinien, um das Potential Ihres Hochbeets optimal auszuschöpfen und den zur Verfügung stehenden Raum effizient zu nutzen.

Gute Nachbarschaft und Mischkultur

Gute Nachbarschaft und Mischkultur

Eine geschickte Kombination von Pflanzen erhöht Gesundheit und Ertrag im Hochbeet

Eine harmonische Pflanzengemeinschaft trägt zu einem gesunden, ertragreichen Hochbeet bei. Durch die geeignete Auswahl von Beetnachbarn können sich Pflanzen gegenseitig unterstützen. Bestimmte Pflanzenkombinationen fördern das Wachstum, während andere einander schädigen können. Mithilfe einer durchdachten Mischkultur tragen Hobbygärtner zu einer gesunden Pflanzenentwicklung und einer reichhaltigen Ernte bei.

Folgende Pflanzenkombinationen sind empfehlenswert für ihr Hochbeet:

  • Erdbeeren und Knoblauch: Erdbeeren profitieren von den abschreckenden Eigenschaften des Knoblauchs gegen Schädlinge.
  • Endivien und Lauch verbessern sich gegenseitig durch eine abwehrende Wirkung auf Schädlinge.
  • Fenchel und Salbei gedeihen prächtig nebeneinander und unterstützen sich im Wachstum.
  • Kohlrabi und Tomaten können nebeneinander einen guten Ertrag erzeugen, da sie keine direkten Nährstoffkonkurrenten sind.
  • Kartoffeln und Meerrettich bieten eine symbiotische Beziehung, die das Wachstum und die Gesundheit beider Pflanzen fördert.
  • Mangold und Möhren teilen sich gerne das Beet, ohne sich in der Nährstoffaufnahme zu behindern.
  • Rote Bete und Dill, eine Kombination, die das Wachstum beider fördert und die Bodenqualität verbessert.
  • Sellerie und Gurken profitieren von einer gemeinsamen Platzierung durch gegenseitigen Schutz vor Schädlingen.
  • Zwiebeln und Möhren erweisen sich als ein erfolgreiches Duo, um jeweils fliegende Schädlinge der anderen Art abzuwehren.

Beachten Sie, dass jede Pflanze individuelle Ansprüche an ihre Umgebung hat, welche bei der Planung eines Hochbeets berücksichtigt werden sollten. Eine ausgeklügelte Mischkultur fördert nicht nur die Pflanzengesundheit und den Ertrag, sondern trägt auch zu einer reichhaltigen Biodiversität bei.

Bilder: Shelly Bychowski Shots / Shutterstock