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Hochbeet auffüllen: So geht’s richtig

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Hochbeete benötigen regelmäßige Pflege und Auffüllung, um ihre Produktivität zu erhalten. Dieser Artikel beschreibt die optimalen Zeitpunkte und Methoden für das Auffüllen Ihres Hochbeets, einschließlich der Auswahl der Materialien und der Berechnung der benötigten Erde.

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Das Hochbeet sackt mit der Zeit ab und kann nachgefüllt werden

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Auffüllen des Hochbeets?

Ein Hochbeet ist ein lebendiges System, dessen Produktivität durch regelmäßige Pflege und Auffüllung erhalten bleibt. Je nach Jahreszeit und Nutzung des Hochbeets gibt es dafür optimale Zeitpunkte:

  • Herbst: Nach der Ernte bietet sich der Herbst als idealer Zeitpunkt an. In dieser Phase ist das Beet häufig leer, und es stehen viele organische Materialien zur Verfügung, die über den Winter kompostieren können. Die dabei entstehenden Nährstoffe sorgen für eine fruchtbare Erde zur Frühjahrspflanzung.
  • Frühling: Wurde das Hochbeet auch im Winter bepflanzt, eignet sich der Frühling nach der letzten Ernte zum Auffüllen. Gerade für Gemüsearten, die kühlere Temperaturen bevorzugen, bietet der frisch aufgefüllte Boden im Frühjahr ideale Bedingungen.
  • Während der Saison: Bei Hochbeeten, die sich sichtbar gesenkt haben oder nur teilweise bepflanzt sind, kann eine Auffüllung auch während der Anbausaison sinnvoll sein. Achten Sie dabei darauf, die Erde nur in den unbepflanzten Bereichen aufzufüllen, um die Wachstumsbedingungen bestehender Pflanzen nicht zu beeinträchtigen.

Diese Zeitpunkte dienen als Orientierung, um die Funktionalität und Fruchtbarkeit Ihres Hochbeets über viele Jahre hinweg zu gewährleisten.

Wie wird das Hochbeet aufgefüllt?

Die richtige Befüllung ist entscheidend für die Nährstoffversorgung der Pflanzen und eine erfolgreiche Ernte. Grundsätzlich erfolgt das Befüllen in vier Schritten:

  1. Drainageschicht: Als Basis dient eine Schicht aus grobem Material wie Ästen oder Zweigen. Sie sorgt für eine gute Drainage und beugt Staunässe vor.
  2. Rohkompostschicht: Darüber folgt eine Schicht aus Laub, Grasschnitt oder anderen Grünabfällen. Diese Materialien zersetzen sich langsam und reichern währenddessen die darüberliegenden Schichten mit Nährstoffen an.
  3. Gartenerdeschicht: Die dritte Ebene besteht aus Gartenerde. Sie enthält bereits wichtige Mikroorganismen und Nährstoffe für das Pflanzenwachstum.
  4. Kompostschicht: Abgeschlossen wird das Hochbeet mit einer Schicht reifen Kompost. Dieser ist reich an Nährstoffen und bietet den Pflanzen optimale Voraussetzungen für gesundes Wachstum.

Eine sorgfältige Anlage dieser Schichten sorgt für eine optimale Nährstoffversorgung und Wärmeentwicklung im Beet.

Welche Materialien eignen sich zum Auffüllen?

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Eine wohlüberlegte Auswahl von Materialien verbessert die Beetqualität

Verschiedene Materialien mit spezifischen Vorteilen in Bezug auf Nährstoffgehalt, Strukturverbesserung und Wasserspeicherung kommen für die Hochbeet-Auffüllung infrage. Eine geschickte Auswahl und Kombination dieser Materialien schafft optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum. Hier eine Auswahl geeigneter Materialien:

  • Kompost: Ein unverzichtbares Material, das für Nährstoffreichtum und eine verbesserte Bodenstruktur sorgt. Idealerweise verwenden Sie reifen Kompost und arbeiten ihn gleichmäßig in die obere Schicht ein.
  • Gartenerde: Torffreie Gartenerde ist eine gute Basis, insbesondere wenn Sie Wert auf Nachhaltigkeit legen. Sie liefert zusätzliche Nährstoffe und dient als Bindemittel für die anderen Materialien.
  • Laub und Grünschnitt: Diese organischen Materialien reichern den Boden mit Humus an und erhöhen so dessen Fruchtbarkeit langfristig. Der Zersetzungsprozess setzt zudem Wärme frei, die gerade im Frühjahr das Pflanzenwachstum fördert.
  • Rasenschnitt: Rasenschnitt ist eine nährstoffreiche Zugabe, die gleichzeitig die Feuchtigkeit im Beet hält. Er sollte jedoch in dünnen Schichten aufgebracht und mit anderen Materialien gemischt werden, um eine zu schnelle Verrottung und damit verbundene Geruchsbildung zu vermeiden.
  • Ast- und Zweigmaterial: Als Grundschicht fördert es die Drainage, beugt Staunässe vor und sorgt für eine gute Belüftung des Beetinneren.
  • Holzschnitzel oder Hackschnitzel: Sie können in den unteren Schichten verwendet werden, um die Drainage zu verbessern und eine langsame Humusbildung zu gewährleisten.
  • Gründüngungspflanzen: Pflanzen wie Phacelia oder Gelbsenf verbessern den Boden, indem sie ihn lockern und mit Nährstoffen anreichern. Vor der Neubepflanzung werden sie untergegraben.

Jedes Material bietet eigene Vorteile, und die Kombination mehrerer Materialien in Schichten kann die Qualität und Fruchtbarkeit des Hochbeetbodens erheblich verbessern.

Wie viel Erde wird benötigt?

Die Ermittlung der benötigten Erde sollte präzise erfolgen, um sowohl Überfluss als auch Mangel zu vermeiden. Folgen Sie dieser Anleitung:

  1. Ermittlung der Maße: Messen Sie Länge, Breite und Tiefe des aufzufüllenden Bereichs Ihres Hochbeets in Zentimetern.
  2. Berechnung des Volumens: Multiplizieren Sie die Maße, um das benötigte Volumen in Kubikzentimetern zu erhalten. Berücksichtigen Sie dabei, dass Erde nach dem Einfüllen und leichtem Andrücken rund 20% mehr Volumen benötigt.
  3. Umrechnung in Liter: Da Erde meist in Litern angegeben wird, teilen Sie das Ergebnis durch 1000, um auf die benötigte Literzahl zu kommen.

Tipps zum Auffüllen des Hochbeets

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Eine Mulchschicht nach dem Auffüllen schützt die Erde und spart Wasser

  • Ermitteln Sie den genauen Bedarf an Erde, um unnötige Ressourcen oder fehlende Mengen zu vermeiden.
  • Eine Mischung aus Kompost, Gartenerde und gegebenenfalls spezieller Hochbeeterde fördert eine optimale Nährstoffversorgung.
  • Nach dem Auffüllen ist ein leichtes Angießen der Erde ratsam, damit sich diese setzt und eventuelle Lücken geschlossen werden.
  • Zur Unterdrückung von Unkrautwachstum empfiehlt sich das Abdecken der Oberfläche mit einer Mulchschicht, idealerweise 3 cm hoch, um den Wasserverbrauch zu reduzieren und die Erde vor extremen Temperaturen zu schützen.
Bilder: Basti_Pictures / Shutterstock