Hochbeet

Hochbeet anlegen: Erfolgreicher Gemüseanbau das ganze Jahr

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Planen Sie den Gemüseanbau richtig, können Sie sich fast das ganze Jahr hindurch selbst aus dem eigenen Garten versorgen. Wenn Sie Ihr Hochbeet zudem entsprechend einrichten, lassen sich darin – etwa in integrierten Fächern und Regalen – sämtliche benötigten Werkzeuge unterbringen.

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Das Hochbeet bringt viele Vorteile mit sich
AUF EINEN BLICK
Wie kann man ein Hochbeet richtig anlegen?
Um ein Hochbeet anzulegen, bauen Sie zunächst eine stabile Konstruktion aus Holz, Metall oder Stein, füllen diese idealerweise im Herbst mit Kompost und Erde auf und bepflanzen es im Frühjahr. Wählen Sie pflegeleichte Gemüsearten und beachten Sie Fruchtfolge und Mischkultur für eine erfolgreiche Ernte.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Aufbau des Hochbeets?

Kompost-Hochbeete sollten möglichst im Herbst angelegt werden, damit dieser über den Winter reifen und Sie im Frühjahr schließlich frische Erde auffüllen können. So vermeiden Sie ein Zusammensacken des Beetes, wenn Sie es gerade bepflanzt haben. Außerdem stehen Ihren Pflanzen bei dieser Methode mehr Nährstoffe zur Verfügung. Hochbeete, die dagegen nur mit Erde befüllt werden, lassen sich auch erst kurz vor dem Pflanzen im Frühjahr aufstellen – hier besteht keine Gefahr des Zusammensackens.

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Die Auswahl des richtigen Gemüses für das Hochbeet

Wenn Sie noch Anfänger in Sachen Hochbeet-Gärtnern sind, wählen Sie zunächst möglichst leicht zu ziehende Gemüse wie Salat, Radieschen, Basilikum, Zucchini, Tomaten und Kürbis. Auch Bohnen und Erbsen wachsen fast von allein – ebenso wie Petersilie, Schnittlauch, Porree oder Sellerie. So sammeln Sie Erfolgserlebnisse und können in aller Ruhe die nötige Expertise aufbauen.

Sortenwahl

Pflanzen oder säen Sie nicht einfach irgendeinen Salat, sondern beachten Sie die Sorte. Vor allem bei Kohl, Salat, Sellerie und Möhren gibt es im Handel spezielle Sorten, die extra für den Anbau zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr geschaffen wurden. Mit solchen Varianten lassen sich viele Gemüsearten ganzjährig anbauen. So vertragen „frühe“ Salatsorten die kalten Temperaturen besser, späten Sorten macht dagegen die Hitze im Sommer nichts aus und sie gehen auch nicht vorzeitig in Blüte. Diese Blütenbildung vor der Zeit bezeichnet man in der Fachsprache auch „Schießen“ oder, je nach Region, „Schossen“. Insbesondere Blattgemüse wie Salat, Spinat und Mangold sowie viele Kräuter neigen bei häufigen Wetterwechseln, großer Hitze oder verspätetem Auspflanzen dazu.

Aussäen oder Pflanzen?

Viele Gemüse werden direkt ins Hochbeet gesät. Bei manchen empfindlichen Arten wie etwa Tomaten reicht der in unseren Breitengraden recht kurze Sommer aber nicht aus, damit die Pflanze ausreichend Zeit bis zum Reifen der Früchte hat. Dieses Problem umgeht der Gärtner mit einem simplen Trick: Er zieht entsprechend empfindliche Gemüse einfach auf der Fensterbank, im Frühbeet oder Gewächshaus vor. Diese vorgezogenen Jungpflanzen haben einen Vorsprung von bis zu acht Wochen – auf diese Weise können Sie die wertvolle, begrenzte Kulturfläche im Hochbeet optimal ausnutzen. Direkt ins Hochbeet säen Sie dann nur Gemüse wie Möhren oder Radieschen, die sich nicht vorziehen lassen.

Anbauplanung

Im Garten ist die richtige Anbauplanung ganz schon kompliziert: Es müssen Fruchtfolgen beachtet werden, bestimmte Gemüse nicht neben anderen gepflanzt und nach einer Saison eine Pause eingelegt werden. Im Hochbeet sind Gärtner unabhängiger von vielen Faktoren: So können beispielsweise auch viele Jahre hintereinander immer dieselben Gemüsesorten auf demselben Fleck angebaut werden, schließlich wird alljährlich neue Erde nachgefüllt. Trotzdem ist es sinnvoll, wenn Sie auch im Hochbeet ein paar Grundregeln der Fruchtfolge und der Mischkultur beachten.

Fruchtfolge

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Besonders im Hochbeet ist die Fruchtfolge zu beachten

Als Fruchtfolge oder -wechsel bezeichnet man den jährlichen Anbauwechsel von verschiedenen Gemüsearten. Der Grund dafür ist, dass Gemüse aus denselben Pflanzenfamilien nur in einem Abstand von drei bis vier Jahren auf derselben Fläche in derselben Erde wachsen sollten. So verhindern Sie, dass sich Krankheitserreger wie Pilze oder Nematoden im Boden immer stärker ausbreiten. Vor allem Kreuzblütler, zu denen alle Kohlarten gehören, aber auch Rucola, Gartenkresse, Kohlrabi und Rettich sind anfällig für daraus entstehende Krankheiten. In den genannten Fällen würde die Kohlhernie die Ernte vernichten. Dabei handelt es sich um eine Wurzelkrankheit, deren Erreger viele Jahre im Boden überdauert.

Optimale Ausnutzung der unterschiedlichen Nährstoffzusammensetzung im Hochbeet

Ein zweiter Aspekt, der bei der Fruchtfolge berücksichtigt wird, ist der Nährstoffbedarf. Gemüse und Kräuter werden in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer eingeteilt, je nachdem, wie viele Nährstoffe sie für ein gesundes Wachstum benötigen. In einem klassischen Hochbeet mit Kompost-Schichtung ist das Nährstoffangebot im ersten Jahr sehr hoch – ideal für Starkzehrer. Im zweiten Jahr folgen dann Mittel- und im nächsten Jahr Schwachzehrer. Eine Fruchtfolge im Hochbeet könnte dann beispielsweise so aussehen:

  • 1. Jahr: Tomaten, Knollensellerie, Kohl, Zucchini
  • 2. Jahr: Mangold, Möhren, Rote Bete, Salat und Spinat
  • 3. Jahr: Erbsen, Bohnen, Kräuter, Zwiebeln und Lauch

Natürlich können Sie auch schon im ersten Jahr Mittel- und Schwachzehrer ins Beet pflanzen. Sie wachsen dann zwar etwas üppiger und viele Nährstoffe werden ungenutzt bleiben, aber der Anbau funktioniert trotzdem.

Mischkultur

Eine andere Strategie für möglichst viel Abwechslung im Beet – und damit eine geringere Krankheitsanfälligkeit – ist die Mischkultur. Auch hierbei wird der Nährstoffbedarf der unterschiedlichen Pflanzen berücksichtigt, so pflanzt man etwa Starkzehrer neben Schwachzehrer (damit diese sich nicht gegenseitig in die Quere kommen), aber auch Flachwurzler neben Tiefwurzler. Diese Methode hat mehrere Vorteile: So werden alle Nährstoffe optimal ausgenutzt, zudem bleiben durch die dichtere Bepflanzung keine Lücken im Beet. Zudem befördern sich manche Arten in ihrem Wachstum, während andere sich gegenseitig behindern.

  • Gute Nachbarn sind beispielsweise Möhren und Zwiebeln; Kohl und Sellerie; Kohl und Ringelblumen sowie Petersilie und Tagetes.
  • Schlechte Nachbarn sind Bohnen und Erbsen; Bohnen und Zwiebeln / Porree; Gurken und Tomaten; Kohl und Zwiebeln; Salat und Petersilie sowie Salat und Sellerie.

Tipp

Damit Sie nicht alles Gemüse auf einmal ernten müssen und dann nicht wissen, wohin damit: Pflanzen oder säen Sie im Abstand von zwei bis vier Wochen immer nur kleine Mengen von Möhren, Salat, Bohnen oder Erbsen. So wird immer nur eine kleine Menge erntereif, die Sie bis zur Ernte des nächsten Satzes leicht verbrauchen können.

Bilder: C Levers / Shutterstock