Hochbeet

Hochbeet Tipps: Erfolgreiches Gärtnern leicht gemacht

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Hochbeete ermöglichen rückenschonendes Gärtnern und eine frühere Ernte. Dieser Artikel liefert umfassende Informationen zu Materialwahl, Konstruktion, Befüllung und Nutzung eines Hochbeets.

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Hochbeete erleichtern das Ernten um ein Vielfaches

Die Wahl des richtigen Materials

Die Auswahl des richtigen Materials für Ihr Hochbeet hängt von mehreren Faktoren ab, darunter Langlebigkeit, Wärmeverhalten und optische Vorlieben.

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1. Holz: Hochbeete aus Holz sind flexibel und passen sich gut in naturnahe Gärten ein. Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer sind günstiger, verrotten jedoch schneller. Harthölzer wie Eiche, Lärche oder Douglasie sind langlebiger, aber auch teurer. Zum Schutz vor Bodenfeuchtigkeit sollten Sie die Innenwände mit Teichfolie auskleiden.

2. Naturstein: Ein Hochbeet aus Naturstein ist extrem witterungsbeständig und speichert Wärme gut, fördert somit das Pflanzenwachstum. Die Konstruktion erfordert mehr Aufwand und eine sorgfältige Planung.

3. Metall: Hochbeete aus Metall, wie Cortenstahl und Aluminium, bieten hohe Witterungsbeständigkeit und sind optische Highlights. Metall speichert jedoch weniger gut die Wärme.

4. Kunststoff: Hochbeete aus Kunststoff sind witterungsbeständig und leicht. Allerdings können unerwünschte Stoffe an den Boden abgegeben werden und einige Gärtner bevorzugen die natürliche Optik anderer Materialien.

5. Beton: Betonhochbeete sind langlebig und witterungsbeständig. Sie speichern Wärme gut, was ideal für das Pflanzenwachstum im Herbst ist, kühlen im Frühjahr aber langsam ab.

Die Materialwahl sollte neben Ihren optischen Vorlieben auch praktische Aspekte wie Standort, gewünschte Nutzungsdauer und Pflegeaufwand berücksichtigen.

Die richtige Größe des Hochbeets

Die optimale Höhe eines Hochbeets sollte sich nach Ihrer Körpergröße richten, um eine rückenschonende Arbeitshaltung zu gewährleisten. Eine Höhe von 85 bis 100 cm ist in der Regel ideal. Wenn mehrere Personen unterschiedlicher Körpergröße gärtnern, können Hochbeete in unterschiedlichen Höhen sinnvoll sein. Beim Gärtnern mit Kindern empfiehlt sich ein niedrigeres Hochbeet oder eine standsichere Stufe.

Die Breite des Hochbeets sollte so gewählt werden, dass Sie bequem alle Bereiche erreichen können. Bei einseitigem Zugang ist eine Breite von 50 bis 60 cm geeignet, während beidseitig zugängliche Hochbeete bis zu 120 cm breit sein können.

Schutz vor Wühlmäusen

Wühlmäuse können großen Schaden in Hochbeeten anrichten. Um Ihr Hochbeet zu schützen, sollten Sie ein engmaschiges Drahtgeflecht am Boden anbringen. Dieses Gitter sollte mindestens 30 cm hoch an den Seitenwänden befestigt werden, um keine Schlupflöcher zu bieten. Zusätzlich können Pflanzen wie Ringelblumen oder Knoblauch am Rand des Hochbeets gepflanzt werden, da sie abschreckend auf einige Schädlinge wirken.

Die richtige Schichtung im Hochbeet

Die Schichtung des Hochbeets ist entscheidend für die Nährstoffversorgung und Wärmeentwicklung der Pflanzen. Beginnen Sie mit einer Drainageschicht aus grobem Material wie Ästen, gefolgt von einer Schicht aus Grünabfällen wie Laub oder Rasenschnitt. Darauf folgt eine Schicht aus Gartenerde oder halbreifem Kompost und abschließend eine Schicht aus reifem Kompost und nährstoffreicher Blumenerde.

Diese Schichtung sorgt für eine gute Durchlüftung und optimiert die Zersetzungsprozesse, was die Nährstoffversorgung und Erwärmung des Bodens verbessert.

Wärmeentwicklung im Hochbeet richtig nutzen

Durch die natürliche Wärmeentwicklung im Hochbeet können Sie bereits im zeitigen Frühjahr mit dem Anbau beginnen. Ermöglicht wird dies durch die Zersetzungsprozesse der verschiedenen Schichten, die den Boden erwärmen. Mit einem gut durchdachten Pflanzplan können Sie das ganze Jahr über verschiedene Gemüsesorten kultivieren.

  • März/April: Starten Sie mit Frühlingspflanzen wie Rettich, Spinat und Pflücksalaten. Verwenden Sie bei Bedarf ein Gartenvlies, um die Pflanzen vor späten Nachtfrösten zu schützen.
  • Mai: Pflanzen Sie vorgezogene Tomaten, Gurken und Paprika.
  • Juni: In den Sommermonaten gedeihen Brokkoli, Blumenkohl und Möhren besonders gut.
  • August: Beginnen Sie mit Herbstpflanzen wie Grünkohl und Endivien.
  • September/Oktober: Nutzen Sie Schutzvliess und pflanzen Sie frostunempfindliche Sorten wie Rucola und Petersilie.
  • Dezember bis Februar: Decken Sie das Hochbeet ab, um es vor winterlichen Elementen zu schützen und arbeiten Sie Hornspäne oder ähnliche Nährstoffe in die obere Schicht ein.

Hochbeet und Frühbeet kombinieren

Ein Frühbeetaufsatz kann helfen, die Gartensaison zu verlängern und bietet ein optimales Mikroklima für Jungpflanzen. Das Hochbeet sollte eine Ost-West-Ausrichtung haben, um maximale Sonneneinstrahlung zu erhalten. Der Aufsatz selbst sollte eine Schräge von 30 bis 45 Grad bilden und aus durchsichtigen Materialien bestehen.

Fördern Sie die Luftzirkulation, indem Sie tagsüber den Deckel leicht anheben. Im Frühbeet lassen sich vor allem Blattsalate und frühes Gemüse gut kultivieren. Diese Kombination schützt die Pflanzen bis in den späten Herbst und verlängert die Anbauzeit.

Schneckenschutz durch ökologische Hilfsmittel

Schnecken können insbesondere bei Blattsalaten eine Herausforderung darstellen. Bevorzugen Sie ökologische Methoden wie das Pflanzen von Schnecken-abwehrenden Pflanzen wie Bergbohnenkraut und Kamille, Kupferbänder, oder eine Linie aus Kaffeesatz um das Hochbeet zur Bekämpfung. Schneckenschutzkanten und zerbröselte Eierschalen können ebenfalls wirksam sein, um Schnecken fernzuhalten.

Mischkultur für weniger Schädlinge und besseres Wachstum

Mischkulturen fördern das pflanzliche Wachstum und reduzieren Schädlingsbefall. Pflanzen Sie Gemüsearten, die sich in der Nährstoffaufnahme ergänzen und unterschiedliche Wurzeltiefen haben.

  • Optimale Partner: Karotten und Zwiebeln reduzieren den Befall von Zwiebel- und Möhrenfliegen; Tomaten halten Kohlweißlinge fern.
  • Ungünstige Kombinationen: Kohlgewächse sollten nicht neben anderen Kohlarten angebaut werden, da dies Schädlingsbefall fördert. Knoblauch sollte nicht mit Zwiebeln kombiniert werden.

Pflanzen wie Dill oder Wermut sondern ätherische Öle ab, die Schädlinge abschrecken und sollten neben schädlingsgefährdetes Gemüse gesetzt werden.

Füllung des Hochbeets nach fünf bis sieben Jahren erneuern

Aufgrund des Zersetzungsprozesses der verschiedenen Schichten sollte die Füllung des Hochbeets alle fünf bis sieben Jahre erneuert werden. Entfernen Sie die alte Erde und bauen Sie das Schichtsystem neu auf. Nutzen Sie die entnommene Erde zur Bodenverbesserung in anderen Gartenbereichen. Achten Sie darauf, absackende Bereiche jährlich mit Pflanzerde aufzufüllen, um optimale Bedingungen zu gewährleisten.

Bilder: shutternelke / Shutterstock