Hochbeet

Hochbeet planen: Tipps für Material, Standort und Gestaltung

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Ein ertragreiches Hochbeet, das Sie das ganze Jahr über mit frischem Gemüse versorgt, erfordert Planung. Dieser Artikel liefert Ihnen alle Informationen, um Ihr Hochbeet optimal anzulegen und zu bepflanzen.

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Beim Hochbeet ist die Fruchtfolge zu beachten

Die Vorteile eines Jahresplans für das Hochbeet

Ein gut ausgearbeiteter Jahresplan für das Hochbeet bietet zahlreiche Vorteile, die Ihnen helfen, optimal von Ihrem Beet zu profitieren.

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Maximale Ausnutzung der Anbaufläche:

Mit einer durchdachten Planung können Sie sicherstellen, dass Ihr Hochbeet das ganze Jahr über bepflanzt ist. Sie können mehrere Ernten pro Jahr erzielen, indem Sie frühreifende und spät reifende Pflanzen geschickt kombinieren. Beispielsweise können Sie im Frühling Salate und Radieschen aussäen und nach der Ernte im Sommer Tomaten und Paprika anpflanzen.

Erhöhung der Erträge:

Ein Jahresplan berücksichtigt Fruchtfolgen und Mischkulturen, wodurch der Boden immer optimal genutzt wird. So vermeiden Sie Nährstoffmangel und Bodenmüdigkeit und halten die Ernteerträge über Jahre hinweg auf einem hohen Niveau.

Schädlingsbekämpfung und Krankheitsvorbeugung:

Mischkulturen und Fruchtfolgen spielen eine wichtige Rolle bei der Schädlingsbekämpfung. Durch die Kombination bestimmter Pflanzen, wie beispielsweise die Platzierung von Sellerie neben Tomaten, können bestimmte Schädlinge abgehalten werden und der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel reduziert werden.

Ernteplanung und Kontinuität:

Mit einem Jahresplan können Sie Ihre Ernte zeitlich staffeln und kontinuierlich frisches Gemüse genießen. Indem Sie regelmäßig neu aussäen und pflanzen, haben Sie immer eine Ernte im Blick und verhindern Leerstände im Hochbeet.

Gesunder Boden:

Durch rotierende Fruchtfolgen bleibt der Nährstoffgehalt des Bodens ausgeglichen. Der Jahresplan hilft Ihnen, Pflanzen entsprechend der Nährstoffverfügbarkeit im Boden zu platzieren.

Die optimale Fruchtfolge im Hochbeet

Um den Boden im Hochbeet über mehrere Jahre hinweg optimal zu nutzen, empfiehlt sich eine strukturierte Fruchtfolge, die den Nährstoffbedarf der Pflanzen berücksichtigt und den Boden vor einseitiger Auslaugung schützt.

Starkzehrer im ersten Jahr

Im ersten Jahr nach der Befüllung eines neuen Hochbeetes sollten Starkzehrer angebaut werden. Diese benötigen viele Nährstoffe und gedeihen prächtig in der frisch befüllten Erde. Geeignete Starkzehrer sind:

  • Tomaten
  • Kürbisse
  • Zucchini
  • Gurken
  • Paprika
  • Auberginen
  • Kartoffeln
  • Melonen

Mittelzehrer im zweiten Jahr

Im zweiten Jahr kommen vorwiegend Mittelzehrer zum Einsatz. Diese Pflanzen haben einen moderaten Nährstoffbedarf und passen gut zu dem bereits etwas nährstoffabgereicherten Boden. Typische Mittelzehrer sind:

  • Karotten
  • Kohlrabi
  • Fenchel
  • Mangold
  • Zwiebeln
  • Rote Bete
  • Dill

Schwachzehrer im dritten Jahr

Im dritten Jahr sind Schwachzehrer an der Reihe. Diese Pflanzen kommen mit einem minimalen Nährstoffangebot aus und sind somit perfekt für die bereits stark genutzte Erde geeignet. Zu den Schwachzehrern zählen:

  • Erbsen
  • Bohnen
  • Radieschen
  • Feldsalat
  • Rucola
  • Kräuter wie Schnittlauch, Salbei und Oregano

Die Berücksichtigung der Mischkultur im Hochbeet

Eine durchdachte Mischkultur kann Ihr Hochbeet in vielerlei Hinsicht bereichern. Indem Sie verschiedene Pflanzenarten nebeneinander kultivieren, fördern Sie ein natürliches Gleichgewicht und nutzen den vorhandenen Platz optimal.

Positive Wechselwirkungen und Schädlingsabwehr:

  • Bestimmte Pflanzen können sich gegenseitig vor Schädlingen schützen. Stark duftende Kräuter wie Basilikum helfen beispielsweise, Schädlinge von Tomaten abzuhalten.
  • Karotten und Zwiebeln sind gute Nachbarn, da sie gegenseitig Schädlinge abwehren und das Wachstum der Nachbarpflanzen fördern.

Optimierte Raumausnutzung:

  • Durch die Kombination von hochwachsenden und niedrigwachsenden Pflanzen wird die Anbaufläche effizient genutzt. Rankende Pflanzen wie Gurken können an der Seite des Hochbeetes wachsen, während darunter niedrigwachsende Kräuter gedeihen.
  • Ober- und unterirdische Pflanzen ergänzen sich gut. Radieschen und Salat können dicht beieinander gepflanzt werden, da sie unterschiedliche Wurzeltiefen haben und so den Boden effizienter nutzen.

Erträge ganzjährig sichern:

Mit einem sorgfältig geplanten Mischkultur-Beet können Sie nahezu das ganze Jahr über frische Ernten einfahren. Konstrukte wie gut abgestimmte Fruchtfolgen und geplante Nachkulturen helfen dabei, die Ausbeute zu maximieren.

Vorschläge für gute Pflanz-Nachbarschaften:

  • Bohnen neben Mais: Bohnen nutzen Maispflanzen als natürliche Rankhilfe.
  • Salat zwischen Erdbeeren: Salat gedeiht gut im Schatten der Erdbeerpflanzen und mindert Unkrautwachstum.
  • Spinat neben Kohlrabi: Beide Pflanzen gedeihen gut zusammen und unterstützen sich gegenseitig in ihrem Wachstum.

Der ideale Pflanzplan für das Hochbeet im Jahresverlauf

Ein gut durchdachter Pflanzplan für das Hochbeet hilft Ihnen dabei, das gesamte Jahr über frisches Gemüse zu ernten. Indem Sie Pflanzen mit unterschiedlichem Nährstoffbedarf und verschiedenen Wachstumsphasen kombinieren, können Sie die verfügbaren Ressourcen optimal nutzen.

Frühjahr (Februar bis April)

Im Frühjahr sind die ersten Pflanzungen möglich, da die Erde im Hochbeet schneller aufwärmt.

  • Februar: Nutzen Sie einen Frühbeet-Aufsatz, um Kaltgemüse wie Spinat, Feldsalat und Radieschen zu säen.
  • März: Pflanzen Sie vorgezogene Pflücksalate und Kopfsalate. Auch Radieschen, frühe Möhren, Zuckererbsen, Steckzwiebeln und Spinat können jetzt ins Hochbeet.
  • April: Setzen Sie Frühlingszwiebeln, Lauch und Zwiebeln ins Beet. Ende April können auch Kohlrabi und Mangold gepflanzt werden.

Frühsommer (Mai bis Juni)

Nach den „Eisheiligen“ können wärmeliebende Pflanzen ins Hochbeet gesetzt werden.

  • Mai: Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Chili, Gurken und Zucchini können nun gepflanzt werden. Auch Basilikum und andere mediterrane Kräuter finden hier ihren Platz.
  • Juni: Für eine zweite Ernte können schnell wachsende Kulturen wie Radieschen, Pflücksalate und Spinat gepflanzt werden. Setzen Sie Kohlrabi und Sommerrettich für eine späte Sommerernte.

Hochsommer (Juli bis August)

Im Hochsommer wird das Hochbeet von den ersten Kulturen frei.

  • Juli: Pflanzen Sie Herbstgemüse wie Endivien, Knollenfenchel, Rote Bete und Radicchio. Auch späte Salate wie Kopfsalat und Lollo Rosso eignen sich gut.
  • August: Späte Kohlarten wie Rosenkohl und Grünkohl können jetzt gesetzt werden. Auch Spinat für den Herbstanbau und Buschbohnen finden hier Platz.

Herbst (September bis November)

Der Herbst bietet noch genügend Wärme für späte Ernten und die Vorbereitung auf den Winter.

  • September: Pflanzen Sie Wintergemüse wie Winterkohl, Porree, Endivien und Feldsalat. Auch Kräuter wie Petersilie und Kresse können jetzt gesät werden.
  • Oktober: Im Oktober können Sie Gründüngungspflanzen wie Senf und Phacelia säen, um den Boden für das nächste Frühjahr vorzubereiten.
  • November: Nutzen Sie die letzten frostfreien Wochen, um Winterspinat und Wintersalat zu pflanzen. Beete, die frei bleiben, können mit einer Mulchschicht vor Frost geschützt werden.

Winter (Dezember bis Januar)

Der Winter ist die Ruhezeit für das Hochbeet, in dieser Phase können Sie es vorbereiten.

Dezember und Januar: Nutzen Sie diese Zeit, um das Hochbeet zu pflegen, die Erde mit Kompost anzureichern und eventuell abgesackte Erde aufzufüllen.

Ein planvoll bepflanztes Hochbeet ermöglicht eine kontinuierliche Ernte und hält Ihre Pflanzen gesund. Stellen Sie sicher, dass Sie stets auf Mischkulturen und Fruchtfolgen achten, um den Boden fruchtbar zu halten und Schädlinge abzuwehren.

Besondere Aspekte der Hochbeetplanung

Neben der Fruchtfolge und der Mischkultur gibt es verschiedene weitere Aspekte, die bei der Planung und Nutzung eines Hochbeets von besonderer Bedeutung sind.

Standortwahl

Ein geeigneter Standort ist entscheidend für den Erfolg Ihres Hochbeets. Platzieren Sie das Hochbeet an einem sonnigen bis leicht schattigen Ort, idealerweise in Nord-Süd-Ausrichtung, um eine optimale Sonnenexposition zu gewährleisten. Ein Standort in der Nähe einer Wasserquelle kann den Gießaufwand minimieren.

Schichtweise Befüllung

Die Befüllung des Hochbeets erfolgt in mehreren Schichten, die verschiedene Funktionen erfüllen:

  • Unterste Schicht: Grobes Material wie Äste und Zweige, das für Belüftung und Drainage sorgt.
  • Mittlere Schichten: Materialien wie Laub, Grasschnitt und halbreifer Kompost. Diese Schichten tragen zur Nährstoffbereitstellung bei und fördern die Zersetzung.
  • Oberste Schicht: Hochwertige Gartenerde oder Pflanzenerde, in der die Pflanzen direkt wachsen werden.

Bewässerung

Die Bewässerung ist ein wichtiger Aspekt, da Hochbeete durch ihre Erhöhung schneller austrocknen können als normale Beete. Erwägen Sie die Installation eines Tropfbewässerungssystems, um eine gleichmäßige Wasserzufuhr zu gewährleisten und Staunässe zu vermeiden. Alternativ sollten Sie in besonders heißen Sommerwochen morgens und abends gießen.

Düngung

Ein frisch befülltes Hochbeet enthält in der Regel reichlich Nährstoffe, sodass im ersten Jahr keine zusätzliche Düngung notwendig ist. In den Folgejahren können Sie das Hochbeet durch Zugabe von Kompost oder organischem Dünger wie Hornspänen oder Gründünger wieder auffrischen.

Pflanzabstände

Achten Sie beim Pflanzen auf ausreichende Abstände, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und Krankheiten vorzubeugen. Der genaue Pflanzabstand variiert je nach Pflanzenart, kann aber allgemeine Empfehlungen wie 30 cm zwischen Kopfsalaten oder 50 cm zwischen Tomaten umfassen.

Schutz vor Schädlingen

Schutzvorrichtungen wie Netze oder Vlies können helfen, unerwünschte Schädlinge fernzuhalten. Ebenso können Mischkulturen zur natürlichen Schädlingsabwehr beitragen. Stark duftende Kräuter neben empfindlichen Gemüsesorten können beispielsweise Schädlinge abwehren.

Wintervorbereitungen

Bereiten Sie das Hochbeet rechtzeitig auf den Winter vor. Das Anbringen einer Mulchschicht kann die Erde vor Austrocknung und Frosteinwirkung schützen, während eine späte Nachsaat von Gründüngerarten wie Phacelia den Boden vor Nährstoffverlust bewahrt.

Diese besonderen Aspekte der Hochbeetplanung helfen Ihnen, den Ertrag zu maximieren und Ihre Pflanzen gesund zu halten. Nehmen Sie sich Zeit für die Planung und Umsetzung dieser Maßnahmen, um langfristig Freude an Ihrem Hochbeet zu haben.

Bilder: Jean Faucett / Shutterstock