Hochbeet

Hochbeet befüllen: So gelingt der optimale Schichtaufbau

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Nach dem Errichten des Hochbeetes aus Holz, Stein oder anderen Materialien folgt nun die wichtigste Arbeit: das Befüllen. Der sorgfältig mit verschiedenen Materialien geschichtete Inhalt des Beetes entscheidet schließlich mit darüber, wie gut die darauf kultivierten Pflanzen gedeihen und wie hoch die Ernte ausfallen wird. Natürlich lässt sich ein solches Hochbeet auch einfach nur mit Erde füllen, doch dann verzichten Sie als Gärtner auf einige der wichtigsten Vorteile.

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Ein Hochbeet besteht aus mehreren Schichten
AUF EINEN BLICK
Wie befüllt man ein Hochbeet richtig?
Ein Hochbeet befüllen Sie, indem Sie verschiedene Schichten von grobem Material unten (Äste, Zweige, Steine) über Pflanzenabfälle und Einstreu (Laub, Grasschnitt) bis hin zur obersten Schicht aus Pflanzerde oder reifem Kompost aufbauen. Dabei können dünne Lagen von Kompost, Hornspänen und Gesteinsmehl die Nährstoffbildung unterstützen.

Wann ist der beste Zeitpunkt für das Befüllen des Hochbeetes?

Hochbeete lassen sich sowohl im Frühjahr als auch im Herbst befüllen, wobei beide Zeitpunkte ihre ganz spezifischen Vor- und Nachteile haben. Im Frühjahr aufgesetzte Beete profitieren von der Wärme, die durch die Zersetzungsprozesse erzeugt wird und die Bodentemperatur um einige Grad ansteigen lässt – mit dem Ergebnis, dass diese Beete zwei bis drei Wochen früher bepflanzt werden können. Gleichzeitig tritt gerade bei erst kurz vor der Gartensaison befüllten Beeten das Problem auf, dass diese schon nach wenigen Wochen in sich zusammenfallen. Wurde das Hochbeet dagegen im Herbst errichtet, können Sie den ganzen Winter hindurch Füllmaterial einfüllen: Gemüseabfälle aus der Küche, heruntergefallenes Laub, Grasschnitt, zerkleinertes Schnittgut von Gehölzen, Einstreu von Haustierkäfigen, Heu und Stroh… das Hochbeet fungiert quasi als Komposter, der die Materialien bereits während der Wintermonate zersetzt.

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Die verschiedenen Schichten eines Hochbeetes

Hochbeete bestehen aus verschiedenen Schichten, wobei von unten nach oben zunächst grobes, dann immer feineres Material verwendet wird. Dabei sollten die einzelnen Schichten niemals zu dick ausfallen. Grasschnitt beispielsweise wird immer nur dünn und locker in das Beet eingestreut, damit nichts zusammenklebt und sich in der Folge kein Schimmel bilden kann. Zwischen die einzelnen Schichten streuen Sie immer wieder dünne Lagen halbreifen oder reifen Komposts, der den Inhalt mit Mikroorganismen impft und so eine schnellere Zersetzung des Materials befördert. Außerdem verhindert die Auffüllung mit feinen Erdschichten die Bildung von Hohlräumen im Beetinneren – das kann ein ruckartiges, starkes Absinken des Hochbeetes verhindern.

Aufbau eines Hochbeets in der Übersicht

Achten Sie beim Auffüllen darauf, dass das verwendete Material nicht zu trocken ist. Eine gewisse Feuchte – nicht Nässe! – schon beim Einfüllen wäre ideal, kann aber zur Not auch durch das leichte Überbrausen frisch eingestreuter Schichten erreicht werden.

Die erste Schicht

Die unterste Schicht des Hochbeetes besteht aus groben Materialien wie Ästen, Zweigen und sogar anorganischen Stoffen wie Steinen, Schutt oder Kies. Diese erste Schicht dient der Drainage und soll dafür sorgen, dass überschüssiges Wasser rasch abfließen kann. Bei entsprechender Bauweise des Hochbeets können Sie diese Schicht mit flachen Steinen und größeren Steinplatten auch so gestalten, dass kleinere Tiere wie Eidechsen, Blindschleichen oder Hummeln hier eine Heimstatt finden.

Die zweite Schicht

Die nächste Schicht besteht im Grunde aus allem grünen Abfall aus Küche und Garten: Gemüseabfälle, Laub, Grasschnitt, Grassoden und gejätetes Unkraut (jedoch kein Wurzelunkraut wie Giersch, Quecke, Zaunrübe oder Winden!). Wollen Sie das Hochbeet bereits im zeitigen Frühjahr als Frühbeet nutzen, kommt in diese Schicht zudem eine etwa 40 Zentimeter dicke Lage Pferdemist. Dieser muss aber gut festgestampft werden, bevor Sie weitere Schichten darüber packen. Pferdemist ist für Frühbeete insofern wichtig, weil er besonders viel Wärme entwickelt.

Die dritte Schicht

Darauf folgen nun mehrere dünne Schichten, je nachdem, welches Füllmaterial Sie gerade bei der Hand haben: Grasschnitt, halbreifer Kompost, Tiereinstreu, Laub, gehäckseltes Holz, Gartenabfälle und ähnliches. Zwischen die einzelnen Schichten kommen immer wieder dünne Lagen reifen Komposts sowie Hornspäne und Gesteinsmehl. Diese bewirken, dass aus dem eingefüllten Material eine besonders wertvolle und nährstoffreiche Erde entsteht.

Die oberste Schicht

Den Abschluss bildet immer eine mindestens 15 Zentimeter dicke Schicht aus guter Pflanzerde oder sehr reifem Kompost. Diese Erdschicht darf auf keinen Fall zu dünn ausfallen, da auf dem Beet kultivierten Pflanzen ansonsten zu wenig Platz für ihre Wurzeln vorfinden und das sich Anwachsen in der Folge schwierig gestaltet. Bei der Frage, welche Erde verwendet werden sollte, ist die Antwort im Grunde ganz einfach: Entscheiden Sie sich für eine hochwertige und humusreiche Pflanzerde, die Sie gegebenenfalls noch mit reifem Kompost mischen können. Übrigens: Mit Rindenmulch (14,00€ bei Amazon*) können Sie später die Pflanzen im Hochbeet mulchen und so das Schießen von Unkraut abmildern.

Hochbeet mit anorganischen Materialien füllen

Anstatt mit grobem pflanzlichem Material können Sie für die unterste Schicht auch unverrottbare anorganische Füllstoffe wie Steine und Steinreste, Schotter, Splitt, Sand, Kies, Blähton oder Granulate (z. B. Lava) verwenden. Diese haben den Vorteil, dass das Beet in der Folge nicht mehr so stark absinken wird. Allerdings wird gleichzeitig der Anteil an organischer Grünmasse reduziert und somit auch der Anteil an neugebildeter Erde. Damit stehen den Pflanzen insgesamt weniger Nährstoffe zur Verfügung.

Tipp

Kompostieren Sie im Hochbeet auf keinen Fall Pflanzen, die sich über ihre Wurzeln oder Knollen vermehren – Minzen, Topinambur und verschiedene Unkräuter würden selbst aus den tieferen Schichten an die Oberfläche streben und sich dort fleißig vermehren. Samenunkräuter wie beispielsweise die Melde sind dagegen unproblematisch, da die Samen und Keimlinge die hohen Temperaturen im Inneren in der Regel nicht überstehen.

Bilder: vincent noel / Shutterstock