Hochbeet

Hochbeet anlegen: So gelingt der Aufbau problemlos

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Hochbeete sind beliebt, doch nur mit der richtigen Befüllung gedeihen Pflanzen optimal. Dieser Artikel erklärt Schritt für Schritt den Aufbau der Schichten im Hochbeet für reiche Ernten.

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Wie ein Hochbeet aufgebaut wird, ist von Modell zu Modell verschieden

Die Schichten im Hochbeet

Ein sorgfältig aufgebautes Hochbeet besteht aus mehreren Schichten, die spezifische Funktionen erfüllen und zusammen eine optimale Wachstumsumgebung bieten. Je nach Verwendungszweck werden meist vier bis fünf Schichten verwendet. Diese Anleitung führt Sie Schritt für Schritt durch den idealen Aufbau der Schichten.

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1. Drainageschicht

Die unterste Schicht des Hochbeets dient der Drainage und verhindert Staunässe. Diese sollte etwa 20 bis 30 cm hoch sein und aus grobem Material bestehen:

  • Äste
  • Zweige
  • Holzhäcksel
  • Grobe Steine oder Kies

Diese Materialien ermöglichen einen guten Wasserabfluss und verhindern, dass die Wurzeln der Pflanzen im Wasser stehen.

2. Grobschicht

Auf die Drainageschicht folgt eine etwa 10 bis 20 cm hohe Schicht aus gröberem organischen Material, das leichter zersetzbar ist:

  • Umgedrehte Rasensoden
  • Grober Pflanzenabfall
  • Große Laubmengen

Diese Schicht fördert die Zersetzung und liefert erste Nährstoffe.

3. Kompostschicht

Die dritte Schicht besteht aus gut zersetztem, nährstoffreichem Material und sollte etwa 20 cm hoch sein:

  • Halbreifer oder fertiger Kompost
  • Gut verrotteter Stallmist

Diese Schicht bildet das Kernstück des Hochbeets und sorgt für eine kontinuierliche Nährstoffversorgung Ihrer Pflanzen.

4. Pflanzschicht

Die abschließende, oberste Schicht ist die Pflanzschicht. Bereiten Sie diese sorgfältig vor und achten Sie darauf, dass sie mindestens 20 cm hoch ist:

  • Hochwertige Gartenerde
  • Pflanzerde
  • Ein Anteil reifer Kompost

Diese feinkörnige Mischung bietet den Wurzeln genügend Platz und Nährstoffe für gesundes Wachstum.

Optional: Zwischenschichten

Zusätzliche Zwischenschichten können je nach Bedarf eingefügt werden:

  • Grasschnitt und kleinere Zweige als Übergangsschicht (10–15 cm)
  • Eine Schicht aus Stroh oder Laub zur zusätzlichen Belüftung und Isolation

Anmerkungen zur Schichtung

  • Verdichtung: Treten Sie jede Schicht nach dem Einfüllen gut fest, um das Absacken der Materialien zu minimieren.
  • Feuchtigkeitsmanagement: Achten Sie darauf, dass das eingefüllte Material leicht feucht ist, um eine gleichmäßige Zersetzung zu unterstützen.

Durch diese geschichtete Befüllung schafft Ihr Hochbeet eine stabile und nährstoffreiche Umgebung, die das Wachstum und die Gesundheit Ihrer Pflanzen nachhaltig fördert.

Wann sollte ein Hochbeet befüllt werden?

Der optimale Zeitpunkt zur Befüllung eines Hochbeets ist der Herbst. In dieser Jahreszeit fallen viele Gartenabfälle an, die sich hervorragend als Füllmaterial eignen. Im Winter hat das Material genügend Zeit, sich zu zersetzen und zu setzen, was im Frühjahr eine stabile Basis für die Bepflanzung bietet. So profitieren Ihre Pflanzen von den freigesetzten Nährstoffen.

Wenn eine Befüllung im Herbst nicht möglich ist, lässt sich das Hochbeet auch im frühen Frühling befüllen. Hierbei sollten Sie mehrere Regenfälle abwarten oder das Füllmaterial kräftig bewässern, damit es sich setzen kann, bevor Sie mit der Bepflanzung beginnen.

Im Sommer und Winter ist die Befüllung ungünstig. Hohe Temperaturen im Sommer erschweren das Keimlingswachstum und die Wasserversorgung, während im Winter der Boden gefroren sein kann und Mikroorganismen nur langsam arbeiten.

Auskleidung des Hochbeets

Um die Lebensdauer Ihres Hochbeets zu verlängern, empfiehlt es sich, die Innenseiten vor dem Befüllen auszukleiden. Diese Maßnahme ist besonders bei Holzkonstruktionen wichtig, da sie das Material vor Feuchtigkeit schützt und somit Fäulnis verhindert. Übliche Materialien für die Auskleidung sind Teichfolie, Noppenfolie oder Hochbeetvlies.

Die Folie oder das Vlies sollte um die inneren Wände des Hochbeets befestigt werden, beispielsweise mit einem Tacker oder Nägeln. Achten Sie darauf, dass diese Materialien keine gesundheitlich bedenklichen Weichmacher enthalten. Bei der Verwendung von Noppenfolie sollte die Noppenseite zur Holzwand zeigen, um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten.

Ein feinmaschiges Drahtgitter am Boden des Hochbeets schützt Ihre Pflanzen zudem vor Wühlmäusen. Das Gitter sollte gut befestigt sein, sodass keine Lücken entstehen. Der Boden des Hochbeets sollte grundsätzlich frei von Folie bleiben, um eine effektive Drainage zu ermöglichen.

Das Befüllen des Hochbeets

Das systematische Befüllen des Hochbeets ist entscheidend für optimale Wachstumsbedingungen. Verwenden Sie dabei folgende Schichten:

1. Drainageschicht (30 cm):

  • Diese unterste Schicht sorgt für den Wasserabfluss und besteht aus grobem Material wie Ästen, Zweigen oder grobem Schotter.
  • Achten Sie darauf, dass diese Schicht gleichmäßig verteilt und ausreichend hoch ist, um Staunässe zu vermeiden.

2. Grobschicht (20–30 cm):

  • Auf die Drainageschicht folgt eine Lage aus gröberem organischem Material wie umgedrehten Rasensoden, Laub oder Grasschnitt.
  • Treten Sie diese Schicht leicht fest, um eine stabile Grundlage zu schaffen.

3. Kompostschicht (20 cm):

  • Auf die Grobschicht wird eine Schicht aus halb zersetztem Kompost oder gut verrottetem Stallmist gegeben.
  • Diese Schicht fördert die Zersetzung der unteren Materialien und liefert erste Nährstoffe.

4. Pflanzschicht (mindestens 20 cm):

  • Die oberste Schicht besteht aus einer nährstoffreichen Mischung aus hochwertiger Gartenerde und reifem Kompost.
  • Verteilen Sie diese Schicht gleichmäßig und drücken Sie sie leicht an, um eine ideale Pflanzbasis zu schaffen.

Wichtige Hinweise

  • Material anfeuchten: Achten Sie darauf, dass das Füllmaterial leicht feucht ist. So setzt es sich besser und die Höhe der Schichten kann korrekt eingeschätzt werden.
  • Schichten festtreten: Treten Sie jede Schicht nach dem Einfüllen gut fest, um das Absacken der Materialien zu minimieren.
  • Füllmaterial bereitstellen: Sie können bereits während des Bauens mit dem Befüllen beginnen, um das Einbringen des schweren Materials zu erleichtern.

Durch die korrekte Schichtung und Befüllung Ihres Hochbeets schaffen Sie eine optimale Umgebung für das Pflanzenwachstum und sichern sich ertragreiche Ernten.

Absinken der Beetoberfläche

Mit der Zeit wird das organische Füllmaterial Ihres Hochbeets aufgrund natürlicher Verrottungsprozesse absinken. Besonders in den Monaten nach der Erstbefüllung und während des Winters kann die Beetoberfläche um etwa 10 bis 20 cm absacken. Mikroorganismen, Pilze und Bakterien, die das Material abbauen, verursachen diesen Volumenverlust.

Um diesem natürlichen Absinken entgegenzuwirken und das Hochbeet weiterhin optimal zu nutzen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

1. Regelmäßiges Auffüllen

  • Im Frühjahr: Nutzen Sie das Frühjahr, um das Hochbeet mit reifer Komposterde oder nährstoffreicher Gartenerde wieder aufzufüllen. Dies bietet eine stabile Basis für die neue Pflanzsaison.
  • Während der Vegetationszeit: Füllen Sie kontinuierlich kleine Mengen Erde oder Kompost nach, anstatt große Mengen auf einmal hinzuzufügen. So ersticken Sie die Pflanzen nicht und reichern den Boden gleichmäßig an.

2. Pflanzenauswahl und Erdanhäufung

Wählen Sie Pflanzenarten, die das wiederholte Anhäufen von Erde gut vertragen. Diese Pflanzen kommen mit einer variierenden Bodenhöhe zurecht und profitieren von zusätzlichen Nährstoffen aus der neuen Erde, wie zum Beispiel:

  • Kartoffeln
  • Tomaten
  • Kohlrabi

3. Frühräumende Gemüsesorten

Bauen Sie frühreifendes Gemüse an, das schnell geerntet werden kann. Nach der Ernte füllen Sie das Beet an den abgesackten Stellen erneut auf. Geeignete Gemüsearten für diese Methode sind:

  • Spinat
  • Salate
  • Radieschen

4. Verwendung von Mineralischen Materialien

Für eine langfristige Lösung können Sie in Betracht ziehen, mineralische Materialien wie groben Schotter oder große Steine in den unteren Schichten des Hochbeets zu verwenden. Diese Materialien zersetzen sich nicht und helfen, das Absinken des Beets stark zu reduzieren.

Indem Sie diese Tipps beherzigen, sorgen Sie dafür, dass Ihr Hochbeet stets optimal gefüllt und bereit für ertragreiche Ernten ist.

Bilder: Bildagentur Zoonar GmbH / Shutterstock