Lärche

Lärche: Holz, Wuchs, Sorten & Krankheiten des Baums

Lärchen sind widerstandsfähige Bäume mit vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Dieser Artikel beleuchtet ihren Wuchs, verschiedene Sorten, die Verwendung des Holzes sowie potenzielle Krankheiten und Schädlinge.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Baum
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Gerader Stamm, kegelförmige Krone
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
25 Meter bis 90 Meter
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Blattfarbe
Hellgrün, goldgelb im Herbst
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Blattform
Nadelförmig
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Wuchs

Lärchen sind sommergrüne Bäume, die im Spätherbst ihre nadelförmigen Blätter abwerfen. Damit gehören sie zu den wenigen nicht-immergrünen Nadelbaumarten. Die weichen, hellgrünen Nadeln der Lärche sitzen entweder in Gruppen von 10 bis 60 an Kurztrieben oder einzeln an einjährigen Langtrieben. Im Herbst nehmen die Nadeln eine leuchtend goldgelbe Farbe an, bevor sie abfallen.

Diese Bäume haben einen geraden Stamm und eine schlanke, kegelförmige Krone, die mit zunehmendem Alter breiter wird. Junge Lärchen haben eine silbergraue bis graubraune Borke, die sich mit der Zeit zu einer rötlich braunen Färbung verändert und dicke Plattenrinden bildet.

Die Wuchshöhe variiert je nach Art und Standort. Europäische Lärchen (Larix decidua) erreichen gewöhnlich eine Höhe von 25 bis 35 Metern, während Westamerikanische Lärchen (Larix occidentalis) bis zu 90 Meter hoch werden können. Die Japanische Lärche (Larix kaempferi) erreicht durchschnittlich rund 30 Meter.

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Darüber hinaus zeichnen sich Lärchen durch ihre tiefen und verzweigten Wurzeln aus, die bis zu 2 Meter in den Boden reichen. Sie sind Herzwurzler, was bedeutet, dass ihre Wurzeln stark verkrümmt und tief in den Boden eindringen. Lärchen gedeihen in verschiedenen Höhenlagen von 500 bis 2000 Metern und sind anpassungsfähig an unterschiedliche Bodenverhältnisse, einschließlich kalkhaltiger und steiniger Böden. Sie sind lichtbedürftig und benötigen viel Wasser für optimales Wachstum.

Sorten & Arten

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Junge Blätter der Westamerikanischen Lärche in den Selkirk Mountains, Idaho.
Foto: Jesse Taylor | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Es gibt verschiedene Lärchenarten, die sich durch Aussehen, Standortansprüche und Verwendung unterscheiden. Die bekanntesten Arten umfassen:

  • Europäische Lärche (Larix decidua): Diese heimische Lärche in Europa kann bis zu 54 Meter hoch und über 600 Jahre alt werden. Sie besitzt eine kegelförmige Krone, die mit dem Alter breiter und flacher wird, und ihre Nadeln nehmen im Herbst eine goldgelbe Farbe an.
  • Sibirische Lärche (Larix sibirica): Diese Art zeigt extreme Frostresistenz und wächst in den Urwäldern Mittel- und Ostsibiriens. Sie kann bis zu 50 Meter hoch werden und ist an das kalte, kontinentale Klima angepasst.
  • Japanische Lärche (Larix kaempferi): Diese ursprünglich aus Japan stammende Lärche hat bläulich-grüne Nadeln und eine kegelförmige Krone. Sie wird häufig als Zierbaum gepflanzt und es gibt interessante Zwergformen für Terrassen und Balkone.
  • Dahurische Lärche (Larix gmelinii): Beheimatet im Osten Sibiriens, der Mongolei und dem Norden Chinas, zeigt diese Art eine hohe Anpassungsfähigkeit an Trockenheit und extreme Kälte.
  • Ostamerikanische Lärche (Larix laricina): Diese Art aus Nordamerika bleibt mit einer maximalen Wuchshöhe von etwa 20 Metern relativ klein und bevorzugt feuchte Böden sowie sonnige Standorte.

Alle Lärchenarten werfen im Herbst ihre Nadeln ab, gehören zur Familie der Kieferngewächse und bilden Zapfen aus. Ihr Holz ist hart, widerstandsfähig und langlebig. Bevor eine Lärchenart im Garten gepflanzt wird, sollten Sie sich über deren spezifische Bedürfnisse informieren.

Verwendung

Lärchenholz zeichnet sich durch seine besonderen Eigenschaften aus, die es zu einem äußerst wertvollen Rohstoff machen. Es ist extrem hart, widerstandsfähig und dauerhaft. Mit einer mittleren Rohdichte von etwa 0,60 g/cm³ ist es das schwerste und härteste einheimische Nadelholz, abgesehen von der selten genutzten Eibe. Die Hauptmerkmale von Lärchenholz sind:

  • Hohe Witterungsbeständigkeit: Das Holz ist sehr unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Witterungseinflüssen.
  • Widerstandsfähigkeit gegen Fäulnis und Insektenbefall: Der hohe Harz- und Gerbstoffgehalt sorgt für zusätzliche Langlebigkeit.
  • Gute elasto-mechanische Eigenschaften: Lärchenholz kombiniert eine hohe Tragfähigkeit mit bemerkenswerter Festigkeit und Zähigkeit.
  • Chemikalienresistenz: Es ist widerstandsfähig gegen Alkalien und Säuren sowie gegenüber aggressiven Medien.

Dank dieser Eigenschaften wird Lärchenholz in vielen Bereichen eingesetzt. Im Außenbereich eignet es sich hervorragend für den Erd-, Wasser- und Brückenbau, den Bau von Terrassen, Fassadenverkleidungen und Zäunen sowie im Schiffbau. Für den Innenausbau und die Möbelfertigung ist es wegen seines attraktiven Erscheinungsbildes ebenfalls sehr geschätzt. Es wird für Möbel, Türen, Fensterrahmen, Fußböden, Treppen und Wandverkleidungen verwendet.

Darüber hinaus gibt es spezielle Anwendungen wie die Herstellung von Gerätschaften für Kinderspielplätze, Fässern, Bottichen, Kühltürmen und Silos. In historischen Bauwerken, wie im Wallis in der Schweiz, finden sich mehrere hundert Jahre alte Gebäude aus Lärchenholz, die immer noch intakt sind.

Neben der technischen Nutzung wird Lärche auch in der Heilkunde verwendet. Lärchenterpentin, das aus dem Holz gewonnen wird, findet Anwendung in Salben und Pflastern zur Behandlung von Gicht, Rheuma, Neuralgien, Durchblutungsstörungen sowie Infektionen und Atemwegserkrankungen.

Krankheiten & Schädlinge

Lärchen sind robuste Bäume, die in der Regel unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen sind. Dennoch können sie unter bestimmten Bedingungen von Schadorganismen befallen werden.

Pilzkrankheiten

  • Lärchenkrebs (Lachnellula willkommii): Verursacht krebsartige Wucherungen an Ästen und Stämmen.
  • Lärchenschütte (Hypodermella laricis): Führt zu braunen Flecken auf den Nadeln und vorzeitigem Nadelabwurf.
  • Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea): Verursacht Fäulnis an Trieben und Nadeln.
  • Triebsterben (Brunchorstia laricina): Äußert sich durch das Absterben von Trieben und Nadeln.
  • Umfallkrankheit (Moniliopsis klebahni): Befällt junge Sämlinge und führt zum Absterben durch Basalfäule.

Insektenbefall

  • Grauer Lärchenwickler (Zeiraphera griseana): Larven höhlen die Nadeln aus und verursachen Zuwachsverluste.
  • Großer Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae): Befällt die Rinde und das Kambium, was zum Absterben führen kann.
  • Lärchenbock (Tetropium gabrieli): Larven unterminieren die Rinde und schwächen die Bäume.
  • Lärchenminiermotte (Coleophora laricella Hb.): Larven minieren in den Nadeln.
  • Lärchenblasenfuß (Taeniothrips laricivorus): Saugt an den Nadeln.
  • Lärchenknospen-Gallmücke (Dasyneura laricis): Verursacht Gallen an den Knospen.
  • Lärchennadelknicklaus (Adelges geniculatus): Befällt und schädigt die Nadeln.
  • Lärchengespinstblattwespe (Cephalica lariciphila) und weitere Lärchenblattwespen (Pristiphora spp.): Fressen das Blattwerk.

Weitere Schädlinge und Krankheiten

Zusätzlich können Lärchen von bakteriellen und viralen Erkrankungen sowie Quarantäne-Schadorganismen betroffen sein:

  • Lärchendegeneration: Durch Bakterien hervorgerufen, äußert sich durch Nadelvergilbung und Triebstauchungen.
  • Phytophthora ramorum: Ein pilzähnlicher Mikroorganismus, der an der Japanischen Lärche schweren Schaden verursachen kann.
  • Kiefernholznematode (Bursaphelenchus xylophilus): Kann durch Vektorkäfer auch Lärchen infizieren.

Schutzmaßnahmen und Prävention

Um Krankheiten und Schädlingsbefall zu vermeiden, sollten regelmäßige Kontrollen und Pflegemaßnahmen durchgeführt werden. Kranke oder befallene Äste sollten umgehend entfernt und vernichtet werden. Weitere präventive Maßnahmen umfassen die regelmäßige Inspektion und gezielte Standortwahl, die Entfernung von abgefallenen Nadeln und Zapfen sowie die richtige Nährstoffversorgung und Bewässerung.

Lärchen bieten viele positive Eigenschaften und erfordern gleichzeitig Aufmerksamkeit und Pflege, um gesund zu bleiben.

Häufig gestellte Fragen

Warum verlieren Lärchen im Herbst ihre Nadeln?

Lärchen gehören zu den wenigen nicht-immergrünen Nadelbaumarten. Ihre nadelförmigen Blätter nehmen im Herbst eine leuchtend goldgelbe Farbe an und fallen dann ab, um den Baum vor dem Wasserverlust und der Kälte des Winters zu schützen.

Welche historischen Bedeutungen hatte die Lärche?

Im Altertum galt die Lärche als heiliger Baum und wurde kultisch verehrt. Plinius der Ältere glaubte, dass die Lärche feuerfest sei. Standorte „Heiliger Lärchen“ sind heute noch bekannt, wie beispielsweise bei Nauders in Tirol und Maria Larch in Innsbruck.

Gibt es spezielle Schädlinge, die gepflanzte Lärchen besonders bedrohen?

Ja, der Graue Lärchenwickler (Zeiraphera griseana) ist besonders in den Alpen und Sibirien ein bedeutender Schädling. Er schädigt Lärchen in jedem Stadium und seine Larven verursachen Fressschäden, die sich in den Jahresringen des Holzes ablesen lassen.

Was ist das älteste bekannte Artefakt aus Lärchenholz?

Das älteste bekannte Artefakt aus Lärchenholz ist das Schigir-Idol, das im Schigir-Moor im Transural gefunden wurde. Es wurde auf etwa 11.000 Jahre datiert und ist das älteste bekannte hölzerne Idol der Welt. Es wird im Sverdlovsk-Regional-Museum in Jekaterinburg ausgestellt.

Bilder: Dariusz Leszczyński / stock.adobe.com