Die Besonderheit von Lärchennadeln
Genauso wie Blätter von Laubbäumen verfügen auch Nadeln von Nadelgehölzen über mikroskopisch kleine Spaltöffnungen, durch die Stoffaustausch mit der umgebenden Luft möglich ist. Über diese Spaltöffnungen verdunstet auch ein Teil ihrer Feuchtigkeit.
Im Sommer ist diese Verdunstung sinnvoll, doch im Winter kann der Feuchtigkeitsverlust insbesondere bei Frostwetter schwer oder gar nicht ausgeglichen werden. Deswegen sind die Spaltöffnungen der meisten Nadelarten eingesenkt und durch eine Wachsschicht geschützt. Die weichen Nadeln der Leiche bilden da eine Ausnahme.
Der jährliche Nadelwechsel
Damit die Lärche im Winter nicht verdurstet, muss sie wie ein Laubbaum ihr grünes Kleid rechtzeitig vor Kälteeinbruch loswerden und sich zu gegebener Zeit wieder ein neues zulegen.
- im Herbst verfärben sich die Nadeln zunächst gelb
- immer mehr rieseln zu Boden, das Nadelkleid lichtet sich
- schließlich steht die Lärche nadellos da
- Blattblasen bleiben stehen
- sie verleihen den Zweigen ein raues Aussehen
Diese notwendige Überlebensmaßnahme verhilft der Lärche zu einer Winterhärte von bis zu – 40 °C.
Wann treibt die Lärche wieder aus?
Im Folgejahr zwischen März und Mai, wenn die Witterung wieder wärmer wird, zeigen sich die Kurztriebe mit rosettenartig angeordneten Büscheln. Jedes einzelne Büschel besteht aus etwa 20 bis 40 Nadeln. Vereinzelt werden die Nadeln auch an Langtrieben gebildet. Sie sind zunächst hellgrün und dunkeln bis zum Sommer nach. Ihre Länge erreicht 10 bis 30 mm. Die Nadelform ist schmal, abgeflacht und sehr biegsam.
Tipp
Aus frischen Lärchennadeln kann ein schmackhafter Tee aufgegossen werden.
Japanische Lärche und Bonsai
Die Europäische Lärche ist eine heimische Baumart, daneben gibt es noch die Japanische Lärche, die sich hierzulande ebenso wohlfühlt wie in der asiatischen Heimat. Auch diese Lärchenart verliert ihre Nabel im Herbst. Sogar Lärchen, die durch starke Schnittmaßnahmen als Bonsais kultiviert werden, sind vor Nadelverlust nicht geschützt. Doch dieses nackte Aussehen ist ein vorübergehender Zustand und kein Grund zur Sorge.