Hochbeet

Hochbeet düngen: So geht’s richtig

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Hochbeete bieten ideale Bedingungen für Pflanzen, doch auch hier ist die richtige Nährstoffversorgung entscheidend. Dieser Artikel stellt verschiedene Dünger vor und erläutert ihre Anwendung für ein gesundes Pflanzenwachstum in Ihrem Hochbeet.

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Wie viel Dünger das Hochbeet braucht, hängt von den Pflanzen darauf ab

Düngen mit Kompost

Kompost ist weit mehr als nur ein Nährstofflieferant – er ist der Schlüssel zu einem gesunden Bodenleben und einer optimalen Bodenstruktur.

Merkmale von Qualitätskompost

Merkmale von Qualitätskompost

Die Kresseprobe zeigt verlässlich die Qualität und Reife des Komposts

Qualitätskompost erkennen Sie an seiner krümeligen Struktur, einer dunklen Farbe und einem angenehm erdigen Duft. Achten Sie darauf, dass er weder zu trocken noch zu feucht ist. Diese lockere Beschaffenheit fördert die Luftzirkulation und den Wasserabfluss, was wiederum die Wurzelentwicklung Ihrer Pflanzen begünstigt.

Die sogenannte Kresseprobe hilft Ihnen, die Reife Ihres Komposts zu überprüfen: Säen Sie Kressesamen auf dem Kompost aus und beobachten Sie das Wachstum innerhalb einer Woche. Größere Stücke oder nicht vollständig zersetztes Material sollten vor der Verwendung ausgesiebt werden.

Nährstoffzusammensetzung von Kompost

Nährstoffzusammensetzung von Kompost

Ein ideales Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis ist für erfolgreiche Kompostierung unerlässlich

  • Kompost ist reich an essentiellen Nährstoffen wie Phosphor und Kalium, weist aber im Vergleich zu anderen Düngern einen geringeren Stickstoffgehalt auf.
  • Ein ausgewogenes Verhältnis von kohlenstoff- zu stickstoffreichem Material ist während der Kompostierung entscheidend. Das ideale Verhältnis liegt bei etwa 20:1.
  • Um den Stickstoffgehalt zu erhöhen und das Pflanzenwachstum zusätzlich zu fördern, können Sie den Kompost mit stickstoffreichen Zusätzen wie Hornspänen oder Schafwollpellets anreichern.

Die richtige Anwendung und Zusammensetzung von Kompost trägt maßgeblich zur Verbesserung der Bodenqualität Ihres Hochbeets bei und fördert ein gesundes Pflanzenwachstum.

Düngen mit Stallmist

Düngen mit Stallmist

Stallmist bringt traditionellen Pflanzendünger mit Nährstoffreichtum zurück in den Garten

Stallmist, eine Mischung aus tierischen Ausscheidungen und Einstreu wie Stroh oder Sägespänen, ist ein traditioneller und wirkungsvoller Dünger, der reich an wertvollen Nährstoffen ist.

Anwendung von Stallmist

Um die Vorteile von Stallmist optimal zu nutzen, ist die richtige Anwendung entscheidend:

  1. Verteilung: Der ideale Zeitpunkt für die Ausbringung von Stallmist ist im Herbst oder Spätwinter. So können die Nährstoffe langsam in den Boden eindringen.
  2. Einarbeitung: Arbeiten Sie den Stallmist nach dem Verteilen flach in den Boden ein, um eine optimale Zersetzung zu gewährleisten und Fäulnisprozesse zu vermeiden.
  3. Anwendungstiefe: Eine oberflächliche Einarbeitung ist wichtig, um die Luftzirkulation zu erhalten und einen effektiven Zersetzungsprozess zu ermöglichen.
  4. Düngungszeitpunkt: Das Frühjahr ist der beste Zeitpunkt für die Düngung mit Stallmist, da die Pflanzen dann direkt von den Nährstoffen profitieren können, wenn sie in die Wachstumsphase eintreten.

Stallmist verbessert nicht nur die Bodenstruktur und den Humusaufbau, sondern aktiviert auch das Bodenleben. Sein hoher Gehalt an organischer Substanz dient als Nahrungsquelle für Mikroorganismen und unterstützt die Wasserspeicherkapazität des Bodens, insbesondere in sandigen Böden.

Vorsicht ist bei der Verwendung von frischem Stallmist geboten, da dieser hohe Mengen an Ammoniak enthalten kann, das für junge Pflanzen schädlich sein kann. Es ist empfehlenswert, Stallmist vor der Verwendung einige Monate zu kompostieren.

Düngen mit Hornspänen

Hornspäne bieten eine natürliche und sanfte Möglichkeit, das Wachstum Ihrer Pflanzen im Hochbeet zu unterstützen. Durch ihren hohen Stickstoffgehalt sind sie besonders für Starkzehrer wie Gemüsepflanzen geeignet.

Wirkung von Hornspänen

Wirkung von Hornspänen

Hornspäne dienen einer kontinuierlichen Nährstoffversorgung und fördern ein gesundes Pflanzenwachstum

Die Besonderheit von Hornspänen liegt in ihrer langsamen Freisetzung von Stickstoff, wodurch die Pflanzen über einen längeren Zeitraum gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt werden. Die Zersetzung der Hornspäne erfolgt durch Bodenmikroorganismen und trägt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Bodenqualität bei. Neben Stickstoff enthalten Hornspäne auch geringe Mengen an Phosphor und Magnesium, die das gesunde Wachstum der Pflanzen unterstützen.

Anwendung von Hornspänen

Für eine effektive und pflanzengerechte Düngung mit Hornspänen sollten Sie folgende Empfehlungen beachten:

  1. Zeitpunkt der Düngung: Der frühe Frühling und der Herbst sind ideal für die Düngung mit Hornspänen. Im Frühjahr angewendet, unterstützen sie das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen von Beginn an. Eine Düngung im Herbst bereitet die Pflanzen auf die kommende Saison vor und unterstützt die Regeneration des Bodens.
  2. Aufwandmenge: Für die Grunddüngung im Frühjahr sollten Sie etwa 35 g Hornspäne pro Quadratmeter auf das Beet aufbringen. Bei leichten Böden oder Mangelerscheinungen kann im Frühjahr des darauf folgenden Jahres erneut mit etwa 15 g pro Quadratmeter nachgedüngt werden. Nach der Ernte im Herbst ist eine Menge von 30 bis 35 g pro Quadratmeter zu empfehlen.
  3. Anwendungsweise: Verteilen Sie die Hornspäne gleichmäßig auf der Oberfläche des Beets und arbeiten Sie sie leicht in den Boden ein. Für eine optimale Wirkung sollte der Boden etwas feucht sein. Mischen Sie die Hornspäne vor dem Ausbringen gerne mit reifem Kompost, da dies die Nährstofffreisetzung beschleunigt und zusätzliche Mikronährstoffe liefert.

Durch die Beachtung dieser Empfehlungen gewährleisten Sie eine sanfte und nachhaltige Nährstoffversorgung Ihres Hochbeets, die die Bodenqualität langfristig verbessert und das Wachstum Ihrer Pflanzen fördert.

Düngen mit Schafwollpellets

Schafwollpellets bieten eine effiziente und nachhaltige Methode, Ihre Pflanzen im Hochbeet mit Nährstoffen zu versorgen. Ihre spezielle Zusammensetzung und Form bringen eine Reihe von Vorteilen mit sich.

Vorteile von Schafwollpellets

Vorteile von Schafwollpellets

Schafwollpellets verbessern die Bodenstruktur und fördern pflanzliches Wachstum

Schafwollpellets sind eine Quelle für organischen Stickstoff und bieten durch ihre langsame Zersetzung eine nachhaltige Nährstofffreisetzung. Ihr hoher Stickstoffgehalt von etwa 12% unterstützt das Wachstum von Gemüse, Obst und Zierpflanzen effektiv. Zudem enthalten sie Phosphor, Kalium und Schwefel. Darüber hinaus speichern Schafwollpellets Wasser und verbessern so die Bodenfeuchtigkeit. Ihre biologische Abbaubarkeit unterstützt die Bodenstruktur. Durch die langsame Freisetzung der Nährstoffe besteht kaum ein Risiko der Überdüngung und einer Versauerung des Bodens wird entgegengewirkt.

Anwendung von Schafwollpellets

Für die optimale Nutzung von Schafwollpellets im Hochbeet sollten Sie folgende Richtlinien beachten:

  1. Obstbäume und Sträucher: Verwenden Sie etwa 120 Gramm pro Pflanze.
  2. Topfpflanzen: Fügen Sie ungefähr 10 Gramm pro Liter Pflanzerde hinzu.
  3. Gemüse mit mittlerem Stickstoffbedarf: Für Pflanzen wie Gurken und Kohlrabi sind 20 bis 30 Gramm pro Pflanze empfehlenswert.
  4. Gemüse mit hohem Nährstoffbedarf: Für Sorten wie Tomaten, Lauch und Blumenkohl sind 40 bis 50 Gramm pro Pflanze ratsam.

Arbeiten Sie die Pellets leicht unter die Oberfläche des Bodens ein. So minimieren Sie den Zugriff für Vögel und nutzen die Wasserspeicherfähigkeit der Pellets optimal. Eine ausreichende Bewässerung nach dem Ausbringen der Pellets ist wichtig, um ihre Düngewirkung zu aktivieren.

Schafwollpellets sind aufgrund ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sowohl im Gemüse- als auch im Zierpflanzenbereich geeignet – von Hochbeeten bis hin zu Topfpflanzen. Ihre einzigartigen Eigenschaften machen sie zu einem wertvollen Bestandteil einer nachhaltigen Gartenpflege.

Bilder: fotoknips / Shutterstock