Schädlinge

Blattläuse bekämpfen: Identifizieren und Befall eindämmen

Sind die Pflanzen noch so gut gepflegt – Blattläuse lassen sich dennoch an fast jeder Pflanze finden. Sie dienen als natürliches Futter für andere Insekten wie Marienkäfer und sorgen für ein intaktes Ökosystem im Garten. Treten Blattläuse jedoch in Massen oder an der Lieblingsrose auf, kann mit Hausmitteln schnell entgegengewirkt werden.

Wie werden Blattläuse bekämpft?

Die besten Mittel gegen Blattläuse sind Schmierseife, Neemöl und Milch. 20g Schmierseife auf einem Liter Wasser, ein Teelöffel Neemöl auf einem Liter Wasser oder 200 ml Wasser auf 100 ml Milch mit zwei Tropfen Lavendelöl. Sprühen Sie die Mischung im Abstand mehrerer Tage auf die Pflanze. Setzen Sie im Garten außerdem auf Fressfeinde wie Marienkäfer.

Was sind die Ursachen für Blattläuse?

Blattläuse (Aphidoidea) ernähren sich vom süßen Pflanzensaft, den sie aus den Leitbahnen der Blätter saugen. Sie stechen mit einem Saugrüssel durch die Zellwände und verletzten dabei die Pflanze. Allerdings gehören die kleinen Tierchen in das Ökosystem unserer Gärten und verursachen in den meisten Fällen keinen bleibenden Schäden.

Eine Ameise ernährt sich von Blattläusen

Der süße Honigtau (zuckerhaltiges Ausscheidungsprodukt) der Blattläuse zieht Ameisen an.

Unter besonderen Umständen kann ein Befall jedoch zum Problem werden. Wenn zum Beispiel die Gurkenblätter und Stängel schwarz statt grün erscheinen, dann hat das negative Folgen für das Wachstum. Die Ursachen sind vielfältig, aber immer mit der gleichen Tendenz: Die Pflanze ist schwach oder geschwächt. Dann bedienen sich die Schädlinge ohne Hindernisse.

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Diese Faktoren schwächen Pflanzen und bedingen so Blattläuse:

  • Zu wenig oder zu viel Dünger
  • Falscher Standort (Licht, Durchlässigkeit usw.)
  • Monokultur
  • Typische Wirtspflanzen in unmittelbarer Nähe (z. B. Gewöhnlicher Schneeball)
  • Keine natürlichen Fressfeinde (wenig Nistmöglichkeiten für Nützlinge; Einsatz von Insektiziden)

Wie kann ich verhindern, dass meine Pflanze Blattläuse bekommt?

Einen Befall kann man nicht verhindern, nur durch geeignete Maßnahmen eindämmen. Das naturnahe Gärtnern hat sich dabei bewährt. Blattläuse stehen bei vielen heimischen Insekten weit oben auf dem Speiseplan. Marienkäfer, Schwebefliege und Co. verputzen nicht nur Blattläuse, sondern auch Weiße Fliegen, Thripsen und Spinnmilben. Um Nützlinge anzuziehen, schaffen Sie Rückzugsmöglichkeiten (Totholz, Insektenhotels…) und pflanzen Sie einheimische Blütenpflanzen. Synthetischer Pflanzenschutz ist hingegen kontraproduktiv, da er praktische Nützlinge (u.a. Bienen) vertreibt.

Indem Sie richtig düngen und den bevorzugten Standort für Ihre Pflanzen, etwa Ihrem Obstbaum oder Ihren Tomaten, wählen, stärken Sie zudem deren Immunsystem. Die regelmäßige Gabe von Pflanzenextrakten erhöht den Schutz um ein Weiteres. Außerdem wirkt sich eine Mischkultur positiv auf die Pflanzengesundheit aus. Sie erschwert den Blattläusen das Leben, da sie häufig nur gleichartige Pflanzen befallen. Mediterrane Duftkräuter wie Lavendel und Oregano können Blattläuse ebenfalls auf Abstand halten.

Richtig Düngen

Wenn Pflanzen zu wenig Nährstoffe aufnehmen, dann ist ihre Entwicklung eingeschränkt. Ihr Wuchs ist kümmerlich, die Blätter sind gelblich und Blüten kaum vorhanden. Parallel dazu investiert die Pflanze weniger Energie in Immunschutz und Zellstabilität. Die Folge: Blattläuse haben leichtes Spiel, in die ohnehin schon geschwächte Pflanze einzudringen.

Andererseits weist das Umweltbundesamt darauf hin, dass „ein Zuviel an Dünger […] viele Pflanzen zum gefundenen Fressen für Blattläuse und andere Schadinsekten“ mache. Besonders stickstoffhaltiger Dünger führt zu großen, weichen Blättern. Wie die Gabel durch die Cremetorte gleitet, sticht die Blattlaus ihr Werkzeug in das überdüngte Blatt. Um den Schädlingen den Appetit zu verderben, düngen Sie bedarfsgerecht. Wie das geht? Suchen Sie Ihre Pflanze einfach in unserer Garten-Datenbank. Dort erhalten Sie neben Düngeempfehlungen noch viele weitere Tipps.

Monokultur vs. Mischkultur

Es gibt allein in Mitteleuropa über 850 Blattlausarten. Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrer Größe und Farbe. Die meisten Arten sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert. Wenn auf kleiner Fläche viele gleichartige Pflanzen angebaut werden, die sogenannte Monokultur, vermehren sich Blattläuse dort rasant. Die Mischkultur, in der verschiedenartige Gewächse nebeneinanderstehen, schränkt das Nahrungsangebot der Blattläuse effektiv ein. Ein gern gesehener Pflanzennachbar ist in fast jedem Fall (Standortbedingungen beachten!) der Lavendel. Sein Duft wirkt abstoßend auf Blattläuse.

Der richtige Standort

Einige Pflanzen wie die Tomate sind wahre Sonnenanbeter; die Große Sterndolde mag es hingegen eher schattig. Primeln lieben feuchte Böden und Lavendel trockene. Achten Sie bei der Gestaltung Ihres Gemüse- und Blumenbeetes auf die richtigen Standortbedingungen wie Licht, Durchlässigkeit, Nährstoffgehalt und pH-Wert. Fühlt sich die Pflanze an ihrem Platz wohl, dann lässt sie sich nicht so leicht von Blattläusen verspeisen. Andere Schädlinge haben es dann ebenfalls schwieriger.

Tipp

Mit Wind gegen Blattläuse! Eine frische Brise kann den kleinen Krabblern gehörig den Tag vermiesen. Sie sind so leicht, dass selbst sanfte Luftzüge ihre Fortbewegung erschweren. Im Zweifel entscheiden Sie sich bei der Standortwahl für den windigeren Platz.

Ameisen als Folge schwacher Pflanzen

Ameisen knabbern im Garten hin und wieder an Obst und Gemüse. Auf Blättern und Stängeln treiben sich die sechsbeinigen Tiere allerdings viel häufiger herum. Dabei fressen sie die Pflanzenteile nicht selbst, sondern bedienen sich an den zuckerhaltigen Ausscheidungen der Blattläuse (Honigtau). Und davon gibt es eine ganze Menge. Wer an trockenen Perioden mal im Wald spazieren war und dort Laubblätter berührt hat, kennt das Phänomen vielleicht: Die Blätter sind bräunlich und sehr klebrig.

Blattläuse brauchen zum Leben hauptsächlich die eiweißhaltigen Bestandteile des Pflanzensaftes. Der größte Teil wird jedoch als klebrige Masse wieder abgesondert. Bienen sammeln diese Ausscheidungen und produzieren den Waldhonig. Auch Ameisen ernähren sich von den Ausscheidungen. Im Gegensatz zu den Bienen stehen sie jedoch in einer engeren Beziehung zu den Blattläusen. Sie pflegen sie förmlich und beschützen sie vor Fressfeinden.

Warum beschützen Ameisen Blattläuse?

Einige Ameisenarten ernähren sich ausschließlich von den Ausscheidungen der Blattläuse. Daher ist es für ihr eigenes Überleben notwendig, die Blattläuse zu beschützen. Fressfeinde wie Marienkäfer werden von Ameisen angegriffen, getötet oder vertrieben. Wenn Ihre Pflanzen von Ameisen und Blattläuse gleichzeitig stark befallen sind, müssen Sie beide bekämpfen. Wie Sie schonend Ameisen vertreiben, zeigen wir Ihnen hier.

Wie können starke Pflanzen Blattläusen entgegenwirken?

Starke Pflanzen haben je nach Sorte verschiedene Abwehrmechanismen gegen Blattläuse. Die einen erzeugen abstoßende Duftstoffe (Repellent). Die anderen reichern ihren Pflanzensaft mit Abwehrstoffen an, die den Blattläusen nicht schmecken. Generell ist das Gewebe von gesunden Pflanzen stabiler, sodass die Rüssel der Schädlinge gar nicht erst an den Saft gelangen. Und selbst wenn einige Blattläuse an einer Pflanze sitzen: Starke Exemplare verkraften das oft problemlos.

Wie schnell verbreiten sich Blattläuse?

Sind die Bedingungen für die Blattläuse ideal (schwache Pflanze, kein Wind, keine Fressfeinde…), verbreiten sich die Plagegeister rasant. Besonders in Monokulturen kann ein schwarzer Belag die Schönheit der Blumen trüben. In den ersten Frühlingswochen ist so ein Anblick allerdings noch kein Grund zur Sorge! Die Fressfeinde der Blattläuse folgen erst zwei bis drei Wochen auf den Befall. Erst wenn im späten Frühling noch keine Besserung in Sicht ist, können Sie eine Bekämpfung in Betracht ziehen.

Welche Pflanzen mögen Blattläuse nicht?

In erster Linie schrecken intensive Düfte Blattläuse ab. Das können Sie sich als Faustregel merken. Außerdem verderben einige Abwehrstoffe im Pflanzensaft den Appetit der saugenden Tiere. Wir fassen in der folgenden Liste einige Beispielpflanzen zusammen, die sich in Mischkulturen gegen Blattläuse bewährt haben.

  • Bohnenkraut
  • Gartenkresse
  • Kerbel
  • Knoblauch
  • Lavendel
  • Oregano
  • Thymian

Hausmittel gegen Blattläuse für bereits befallene Pflanzen

Es gibt viele biologische Hausmittel, die gegen Blattläuse wirken. Bedenken Sie bei jeder Anwendung jedoch immer, umliegende Pflanzen zu beachten, die durch die Anwendung Schaden nehmen könnten. Außerdem wird durch die Behandlung unter Umständen der natürliche Futterkreislauf unterbrochen. Ameisen ernähren sich von Blattläusen, Vögel ernähren sich wiederum von Ameisen.

Hausmittel, um Blattläuse zu bekämpfen als Illustration

Wasserstrahl

Wirkung: Blattläuse und Eier werden weggespritzt.

Anwendung:
Ein harter Wasserstrahl wird auf die betroffene Stelle gerichtet und die Blattläuse so abgespült. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden. Halten Sie die Pflanze ggf. mit einer Hand zur Unterstützung fest, damit sie nicht abknickt.

Vorteile:

  • Nur Wasser

Nachteile:

  • Pflanze kann bei hartem Strahl Schaden nehmen
  • Trifft womöglich nicht alle Blattläuse

Seifenlauge aus Schmierseife

Wirkung: Feiner Film über der Blattlaus führt zum Erstickungstod.

Anwendung:
50 Gramm Schmierseife werden mit einem Liter warmen Wasser vermischt und anschließend in eine Sprühflasche gefüllt. Die befallen Pflanzenteile werden so lange abgesprüht, bis eine Besserung eintritt.

Vorteile:

  • Umweltverträglich
  • Dauerhafter Erfolg

Nachteile:

  • Trifft auch Nützlinge

Essig

Wirkung: Blattläuse meiden saure Milieus.

Anwendung:
Neun Teile Wasser werden mit einem Teil Essig gemischt und in eine Sprühflasche gefüllt. Blätter und Triebe werden tropfnass bespritzt. Wiederholen Sie den Durchgang mehrmals.

Vorteile:

  • Natürlich

Nachteile:

  • Wirkung nicht bewiesen
  • In etwa so effektiv wie der bloße Wasserstrahl
  • Essig kann Pflanze schaden (nie unverdünnt verwenden!)
  • Geruch
  • Vertreibt Nützlinge

Öl

Wirkung: Öliger Film über der Blattlaus führt zum Erstickungstod.

Anwendung:
30 Milliliter Rapsöl werden mit 70 Milliliter Wasser und einem Tropfen Spülmittel gemischt. Mit Hilfe einer Sprühflasche wird die Mixtur alle drei Tage auf der Pflanze angewendet, bis Besserung eintritt.

Vorteile:

  • Dauerhafter Erfolg

Nachteile:

  • Weniger umweltverträglich als Schmierseife
  • Entfernt schützende Wachsschicht auf den Blättern

Milch

Wirkung: Vertreibt kleinere Ansammlungen von Blattläusen.

Anwendung:
250 Milliliter Milch werden mit 750 ml Wasser vermischt. Mit der Mixtur wird die Pflanze bespritzt, bis sich eine Besserung einstellt. Um die Schädlinge effektiver zu bekämpfen, fügen Sie der Mixtur ein paar Tropfen Lavendelöl hinzu.

Vorteile:

  • Umweltverträglich
  • Beugt frühzeitigem Befall vor

Nachteile:

  • Nicht effektiv gegen starken Befall

Jauche aus Brennnesseln oder Wurmfarn

Wirkung: Schädigt Blattläuse.

Anwendung:
Mischen Sie einen Liter Wasser mit 100 g frischen Brennnesseln. Lassen Sie die Jauche bei täglichem Rühren ca. eine Woche gären. Füllen Sie die Jauche in eine Sprühflasche und bespritzen Sie die befallenen Pflanzenteile.

Vorteile:

  • Umweltschonend
  • Pflanze wird gestärkt und mit Nährstoffen versorgt

Nachteile:

  • Geruch
  • Zieht die Brühe zu lange, entsteht Jauche, die unverdünnt die Pflanze schädigt

Neem

Wirkung: Hält Blattläuse vom Fressen ab.

Anwendung:
Weniger Milliliter Neemöl werden mit einem Liter Wasser gemischt und mit Hilfe einer Sprühflasche auf die Pflanze gesprüht.

Vorteile:

  • Umweltschonend
  • Nützlinge bleiben verschont

Nachteile:

  • Darf nicht bei Sonnenschein eingesetzt werden, da sonst Verbrennungen drohen

Was ist das beste Hausmittel gegen Blattläuse?

Neemöl und die Schmierseifenlösung gelten als die besten Hausmittel. Sie sind schnell und einfach eingesetzt. Zudem sind sie umweltverträglich. Blattläuse sind im Grunde leicht zu bekämpfen, weshalb sich auch das Abspritzen mit Wasser bewährt hat. Essig ist hingegen nur bedingt zu empfehlen, da die Wirksamkeit nicht beweisbar ist.

Blattläuse mit Chemie bekämpfen

Wir raten davon ab, Blattläuse mit Chemie zu bekämpfen. Zum einen stellen Blattläuse oft nur ein optisches Problem dar. Zum anderen trifft Chemie auch Nützlinge wie Bienen und Schmetterlinge. Das Umweltbundesamt weist ebenfalls eindringlich darauf hin, dass beim Einsatz chemischer Mittel das natürliche Gleichgewicht zwischen den Schadinsekten und seinen Fressfeinden auf Dauer geschädigt wird. Die Folge ist ein Teufelskreis: mehr Schädlinge, mehr Chemieeinsatz, weniger Gegenspieler, mehr Schädlinge.

Zudem ist das Risiko von Fehlanwendungen bei chemischen Pflanzenschutzmitteln erhöht. Unter Umständen können die eigene Gesundheit und die Umwelt nachhaltig geschädigt werden. Entscheiden Sie sich dennoch für die chemische Bekämpfung, dann kaufen Sie Produkte, die Rapsöl, Fettsäuren oder Kali-Seife als Wirkstoff (Monoformulierung) nennen.

Nützlinge gegen Blattläuse einsetzen und anlocken

Das nachhaltigste biologische Bekämpfungsmittel ist das Anlocken von Nützlingen gegen Läuse im Garten. Auf deren Speiseplänen befinden sich die Blattläuse weit vorn.

Ausbringen von Nützlingen

Nützlinge, die Blattläuse bekämpfen

Von links nach rechts: Gallmücke, Schlupfwespe, Florfliege, Marienkäferlarve. Prägen Sie sich ihr Aussehen ein! Einige Hobbygärtner halten sie für Schädlinge und vertreiben sie unnötigerweise.

Natürliche Fressfeinde wie Schlupfwespen können im Fachhandel als Eier und Larven gekauft werden. Sie werden an Kärtchen oder Ähnlichem denkbar einfach an der Pflanze ausgebracht. Preislich bewegen sich die Angebote zwischen 10 und 20 Euro und decken – je nach Art – eine Fläche von bis zu 250 Quadratmeter ab.

Räuberische Gallmücke

Wenn die Räuberische Gallmücke frühzeitig eingesetzt wird, kann sie den Befall effektiv regulieren. Sie bleiben am Standort und vermehren sich, solange genügend Blattläuse da sind. Im Vergleich zu den anderen Nützlingen benötigen sie am Tag mindestens 14 Stunden Licht und bevorzugen eine hohe Leuchtfeuchtigkeit. Deshalb eignen sie sich am besten für den Einsatz im Gewächshaus.

§§§Was für Blattläuse bekämpfen Gallmücken besonders effektiv?
Die Räuberische Gallmücke ist besonders effektiv gegen Grüne Gurkenblattläuse.

Florfliegen

Florfliegen sind bereits ab 12 Grad Celsius aktiv. Neben Blattläusen stehen auch andere Schädlinge wie die Thripse und Spinnenmilben auf ihrem Speiseplan. Ihre Eier werden in Kärtchen an die Pflanze gehängt. Bei Blattläusen im Gewächshaus muss häufiger Nachschub angeschafft werden, weil sie beim Lüften wegfliegen. Die Nützlinge der Marke primoza sind dabei besonders effizient. 500 Larven sind ausreichend für eine große Fläche im Gewächshaus und im Freiland.

Schlupfwespen

Schlupfwespen zählen zu den effektivsten Fressfeinden von Blattläusen. Sie kommen meist in Röhrchen mit bis zu 500 Puppen und wenigen lebenden Exemplaren. Die Menge reicht für eine Fläche von 250 Quadratmetern aus. Ameisen bekämpfen Schlupfwespen allerdings gezielt, weshalb zuerst die Ameisen vertrieben werden sollten.

Ein Einsatz von Schlupfwespen ist erst ab 15 Grad zu empfehlen. Die Weibchen der Schlupfwespe legen ihre Eier in die Blattläuse. Nach ein bis zwei Tagen schlüpfen die Larven und fressen die Blattlaus von innen auf. Für den Menschen ist die Schlupfwespe absolut harmlos. Eine einzige weibliche Schlupfwespe kann bis zu 200 Blattläuse anstechen beziehungsweise vernichten.

Marienkäfer

Zur Blattlausbekämpfung werden der Zweipunkt- und der Siebenpunkt- Marienkäfer empfohlen. Der Preis beträgt etwa 12 Euro. Sie werden in einer Tüte geliefert, die über der befallenen Pflanze ausgeschüttet wird. Steht Ihre Pflanze im Freiland, sollte ein windstiller Tag gewählt werden, damit die Eier nicht wegwehen.

Bringt das mechanische Anwenden von Nützlingen den natürlichen Kreislauf durcheinander?

Wenn man es ganz genau betrachtet, ja. Allerdings handelt es sich bei den Nützlingen um heimische Arten, die dem Ökosystem nicht schaden. Das Umweltbundesamt empfiehlt sie sogar. Im Gegensatz zu den Blattläusen sind die Nützlinge nämlich abhängig von ihrer Beute, die sie selbst stark dezimieren. Fehlen Blattläuse, vermehren sich die Nützlinge auch nicht mehr. Zudem werden die Nützlinge von Vögeln verspeist. Das Gleichgewicht ist erreicht, wenn eine überschaubare Anzahl Blattläuse einer nachhaltigen Population ihrer Fressfeinde gegenübersteht.

Nützlinge im Garten anlocken

Wer Blattläuse noch mehr im Einklang mit der Natur bekämpfen möchte, der sollte Nützlinge anlocken. Forscher vom Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften und vom Institut für Agrarwissenschaften in Zürich stellen fest: Blühstreifen an einem Acker reduzieren den Befall von Schädlingen (Quelle: researchgate). Durch die Blüten werden Nützlinge angezogen, die zu den Blattläusen auf dem angrenzenden Ackerfeld nicht Nein sagen. Im Garten funktioniert das auch. Halten Sie die Lieblingspflanzen von Nützlingen, kümmern sie sich zusätzlich um andere Pflanzen in der Nähe.

Nützlinge und ihre Lieblingspflanzen als Illustration

Schwebfliegen

Pflanzen, die Schwebfliegen mögen: Doldenblütler (z. B. Wiesen-Kerbel), Giersch, Bärlauch, Weißdorn
Orte, die Schwebfliegen mögen: Sträucher und Hecken

Marienkäfer

Pflanzen, die Marienkäfer mögen: Fenchel, Minze, Ringelblume, Schnittlauch, Kamille
Orte, die Marienkäfer mögen: Mauerritzen, Astlöcher; unter Steinen, Rinden und Laub

Möchten Sie Marienkäfer nachhaltig anlocken, dann bieten Sie Ihnen neben ihren Lieblingspflanzen noch eine Überwinterungsmöglichkeit an.

Florfliegen

Pflanzen, die Florfliegen mögen: Katzenminze, Purpursonnenhut, Klatschmohn, Weißdorn
Orte, die Florfliegen mögen: Geräteschuppen, Dachboden

Ohrwürmer

Pflanzen, die Ohrwürmer mögen: Lavendel
Orte, die Ohrwürmer mögen: Hohle Pflanzenstängel, Reisig- und Laubhaufen

Blattläuse an Zimmerpflanzen

Blattläuse bedienen sich auch bei Zimmerpflanzen, wenn ihnen die Gelegenheit geboten wird. In die Wohnung gelangen sie jedoch meistens als blinder Passagier beim Kauf einer befallenen Pflanze. Einige Arten können alternativ durch geöffnete Türen und Fenster einfliegen. Pflanzen, die im Sommer draußen stehen und im Herbst wieder in die Wohnung kommen, können ebenfalls befallen sein.

Zimmerpflanzen stehen in einer Dusche

Duschen Sie Ihre befallene Zimmerpflanze einmal die Woche. Kleine Pflanzen (Ausnahme: Kaktus) können sogar kopfüber für zwei Stunden in Wasser getaucht werden.

Zur Vorbeugung gilt das Gleiche wie bei Freilandpflanzen oder Blattläusen an Balkonpflanzen: Halten Sie Ihre Lieblinge kräftig und gesund! Falls eine Zimmerpflanze dennoch befallen wurde, waschen Sie sie einmal in der Woche in der Dusche ab. Decken Sie dabei die Erde ab, damit sie nicht auswäscht. Der Strahl sollte nicht zu hart eingestellt werden. Befeuchten Sie zudem mithilfe einer Sprühflasche die Pflanze täglich mit Wasser, damit sich ein feuchtes Mikroklima bildet. Das mögen Blattläuse nicht. Und was sie auch nicht mögen: Neemöl.

Blattlausart erkennen: Die häufigsten Blattläuse im Garten

Blattläuse lassen sich anhand Ihrer Farbe und der Pflanzen, auf denen sie sitzen, unterscheiden. Nicht jedes Hausmittel wirkt bei jeder Blattlaus gleich. Deswegen ist es wichtig, unterschiedliche Mittel auszuprobieren.

Schwarze, grüne und gelbe Blattläuse im Vergleich

Von Links nach Rechts: Schwarze Blattlaus, Grüne Blattlaus und Gelbe Blattlaus.

Schwarze Blattläuse

Der Name zeigt bereits an, auf welchen Pflanzen sich die Blattläuse am liebsten tummeln. Kirschen, Kohl und Bohnen werden von schwarzen Blattläusen heimgesucht und müssen bekämpft werden. Auf dem Apfelbaum geht es hingegen bunt einher.

Zu den häufigsten schwarzen Blattläusen zählen:

  • Schwarze Kirschenblattlaus
  • Mehlige Apfelblattlaus
  • Mehlige Kohlblattlaus
  • Schwarze Bohnenlaus

Grüne Blattläuse

Grüne Blattläuse haben den Vorteil, dass sie sehr gut getarnt sind. Auch bei ihnen ist der Name Programm. Sie befallen Pfirsichpflanzen, Apfelbäume, Gurken, Erbsen und Kartoffeln.

Zu den häufigsten grünen Blattläusen zählen:

  • Grüne Pfirsichblattlaus
  • Grüne Apfelblattlaus
  • Apfelblattlaus
  • Grüne Gurkenblattlaus
  • Grüne Erbsenblattlaus
  • Gefleckte Kartoffelblattlaus
  • Grünstreifige Kartoffelblattlaus

Gelbe Blattläuse

Ihr Farbspektrum reicht von Beige, Creme über Braun bis Gelb. Sie sitzen gerne an Rosen, wobei sie jedoch nur selten ein Problem darstellen. Die Möhrenwurzellaus zieht dafür eine große Menge Ameisen an.

Zu den häufigsten gelben Blattläusen zählen:

  • Große Rosenblattlaus
  • Blutlaus
  • Salatblattlaus
  • Möhrenwurzellaus
  • Oleander-Blattlaus

Entwicklung einer Blattlaus

Die Entwicklung der Blattlaus ist aufgrund der Artenvielfalt sehr verschieden. So verbringen einige Blattlauskolonien ihr Leben nur an einer Pflanze, während andere durch den Garten fliegen. Die grüne Pfirsichblattlaus zieht zum Beispiel im Herbst vom Pfirsich auf eine krautige Pflanze um. Trotz der Verschiedenheit lassen sich typische Stadien in die vier Jahreszeiten einteilen.

Entwicklung einer Blattlaus als Illustration

Frühjahr

Die sogenannte „Stammmutter“ schlüpft im Frühjahr. Sie hat noch keine Flügel und bringt lebende Nachkommen zur Welt. Die Besonderheit: Ihre Jungen kommen durch eine Jungferngeburt (Parthenogenese) zur Welt. Es handelt sich dabei also um Klone, von denen alle weiblich sind. Sie gebären am Tag mehrere Jungen.

Sommer

Wenn die warme Jahreszeit näher rückt, dann entwickeln die Blattläuse Flügel. In dem Moment, wo sie wegfliegen, um neue Gefilde aufzusuchen, endet der Holozyklus. Beim Sommerwirt beginnt hingegen der Anholozyklus. Dort bringt die Mutter wieder flügellose Klone hervor, die sich eingeschlechtlich fortpflanzen.

Herbst

Zum Herbst werden geflügelte Männchen geboren, die Weibchen aufsuchen. Letztere legen dann befruchtete Eier in den Boden, die dort überwintern. Damit die Nymphen im Frühjahr gut versorgt sind, wählen die Weibchen Brutstätten bevorzugt in der Nähe von Zier- und Nutzpflanzen im Garten aus.

Winter

Blattlauseier sind sehr resistent gegenüber Kälte und Nässe. Normale Winter überstehen sie daher ohne größere Probleme. Nur unter sehr seltenen Umständen überleben auch erwachsene Tiere den Winter. Das kommt vor, wenn Frost nur vereinzelt oder gar nicht eintritt. Im Frühjahr ist in solchen Jahren mit einem starken Befall von Blattläusen zu rechnen.

FAQ

Was sind Gründe für einen Befall mit Blattläusen?

Es ist normal, dass Blattläuse im Garten Pflanzen befallen. Zurückzuführen ist ein Befall aber auch auf eine geschwächte Pflanze, fehlenden Fressfeinden, falscher Düngung oder einer Monokultur.

Warum sollten Blattläuse nicht chemisch bekämpft werden?

Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln trifft auch Nützlinge wie Bienen und Schmetterlinge. Zudem besteht das Risiko einer Gesundheits- und Umweltgefährdung durch Fehlanwendungen. Obendrein bestätigt das Umweltbundesamt, dass „sich die Schädlingszahl nach dem Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel langfristig oft sogar erhöht.“

Wieso vermehren sich Blattläuse so schnell?

Blattläuse gebären pro Tag mehrere Jungen. Wenn keine Fressfeinde ihre Population begrenzen, steht ihrer hohen Geburtenrate nichts im Wege.

Wie werden Blattläuse bekämpft?

Blattläuse können per Hand oder mit dem Wasserstrahl von Pflanzen abgestreift werden. Außerdem helfen Haushaltsmittel wie Schmierseife oder Neemöl zur gezielten und effektiven Beseitigung von Blattläusen. Von chemischen Mitteln wird abgeraten. Die nachhaltigste Methode ist der Einsatz von Nützlingen.

Mit welchen Hausmitteln werden Blattläuse bekämpft?

Blattläuse an Zimmerpflanzen und im Garten werden erfolgreich mit Hausmitteln bekämpft. Neemöl, Schmierseife und Brennnesselbrühe haben sich bewährt. Der Einsatz von Nützlingen wie Florfliegen ist umweltverträglich und äußerst effektiv.

Bilder: Juta / Shutterstock