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Ameisen aus Garten und Haus vertreiben: So geht’s

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Ameisen sind nützliche Insekten die dafür sorgen, dass bspw. der Gartenboden gelockert und durchlüftet wird. Nisten sie sich jedoch an unerwünschten Plätzen wie in Beeten, im Rasen oder im Haus ein, können einige Maßnahmen ergriffen werden, bei denen keine Chemie zum Einsatz kommen muss.

Ameisen, die im Rasen nisten

Wie werden Ameisen bekämpft?

Ameisen im Garten können durch eine Umsiedlung mit einem Tontopf umgesiedelt werden. Alternativ kann das Nest regelmäßig mit Wasser übergossen oder gespült werden. Ameisen im Haus lassen sich mit einer Mischung aus Bier und Zucker anlocken. Im Haus selbst sollten keine offenen Lebensmittel stehen und alle Zugänge wie Fugen verdichtet werden.

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Ameisen im Garten und im Rasen bekämpfen

Die kleinen Koloniebewohner lieben einen gut bestellten Garten und lockere Rasenflächen. Wenn Ameisen auf Ihrem Grundstück leben, dann sollten Sie ihren Aufenthalt als Kompliment wahrnehmen. Sie gärtnern offensichtlich naturnah! Zudem unterstützen die fleißigen Insekten Sie in den meisten Fällen, indem sie totes organisches Material zersetzen und Schädlinge sowie ihre Eier verspeisen. Außerdem lockern Ameisen durch ihren Nestbau den Boden auf und fördern die Durchlüftung des Erdreiches.

Ameise melkt Honigtau von schwarzer Blattlaus

Ameisen pflegen und ernten Blattläuse. Beseitigt man also Blattläuse, bleiben auch Ameisen fern.

Doch die staatenbildenden Insekten, darunter schwarze wie rote Ameisen, können auch zur lästigen Plage werden, wenn sie gefühlt die Überhand im Garten gewinnen. Oder schlimmer: Sie krabbeln durch die Wohnung und bedienen sich bei Keksen und Co. Spätestens dann sollte dem Ameisenstaat der Krieg erklärt werden. Aber dieser muss nicht mit Chemie, sondern kann buchstäblich mit Blumen geführt werden. Vor dem Einsatz pflanzlicher Hausmittel sollten zunächst Kulturpflanzen im Garten überprüft werden, ob sie nicht mit Blattläusen befallen sind. Denn ihre zuckerhaltigen Ausscheidungen ziehen Ameisen an.

Erfahren Sie zudem die zehn besten Tipps, um Ameisen im Rasen bekämpfen.

Biologisch und mit Hausmitteln Ameisen bekämpfen

Wenn Ihre Pflanzen unter starkem Blattlausbefall leiden, dann kann die Ameisenbekämpfung der Parasiten bereits Abhilfe gegen Ameisen schaffen. Fehlt dem Staat die Nahrungsgrundlage, wird er umziehen. Falls sich die Ameisen jedoch ohne ersichtlichen Grund verbreiten, kommen Hausmittel und ätherische Pflanzen ins Spiel. Das Gute: Diese klassischen Mittel sind ungiftig, biologisch abbaubar und absolut unschädlich. Sie können bedenkenlos im Garten und auch in der Wohnung eingesetzt werden.

Hausmittel gegen Ameisen als Illustration

Ätherische Öle und Kräuter gegen Ameisen

Ameisen reagieren zum einen empfindlich auf ätherische Öle, sodass sie einen weiten Bogen darum machen. Zum anderen irritiert sie der Duft, wodurch die Arbeiterinnen ihre Spur verlieren. Mit Teebaumöl, Zitronenschalen, Zimt und heimischen Pflanzen lässt sich also gut der Befall vorbeugen. Obendrein eignen sie sich zum Auflösen bestehender Ameisenstraßen.

Teebaumöl: Das intensiv duftende Öl des australischen Teebaums findet in der Naturheilkunde und als Hausmittel häufig Verwendung. Um Ameisen zu vertreiben, gibt man ein paar Tropfen des Öls in die unmittelbare Nähe des Nistplatzes. Zudem lösen weitere Tropfen bestehende Ameisenstraßen auf. Der Einsatz von Teebaumöl ist allerdings nur bei leichten bis mittleren Befall erfolgversprechend.

Zitrone: Die gelbe Frucht ist ebenfalls ein geeignetes biologisches Mittel, um kleinere Ansammlungen von Ameisen zu vertreiben. Ihre Schale kann auf dem Boden geraspelt werden oder als Ganzes auf Ameisenwegen verteilt werden. Darüber hinaus kann ein Küchentuch mit dem Zitronensaft befeuchtet und anschließend über den befallenen Boden gewischt oder getupft werden. Darauf achten, dass der gekaufte Zitronensaft aus dem Supermarkt kein Zucker enthält. Eine Jauche aus den Schalen von Zitrusfrüchten kann großflächiger eingesetzt werden.

Zimt: Als Pulver oder als zehnprozentiges Öl kann Zimt aufgrund seines starken Geruchs eine Barriere für Ameisen darstellen. Alternativ können zwei Esslöffel Zimt auf einen halben Liter Wasser gegeben werden. Das Gemisch wird wie ein Spray auf den Bereich gesprüht, den die Ameisen besonders viel frequentieren. Zimt eignet sich, um Straßen zu beseitigen und die Wohnung vor den Lästlingen abzuschirmen. Hinweis: Halter von Hunden oder Katzen sollten auf Zimt verzichten, da der Verzehr gesundheitliche Probleme bei den Vierbeinern hervorrufen kann.

Wacholder, Rainfarn, Kerbel usw: Viele Pflanzen – darunter auch Majoran, Lavendel, Lorbeer – schützen entweder direkt vor Ameisen oder sie verhindern, dass sich Blattläuse an nahegelegenen Pflanzen ansiedeln. Denn wo Blattläuse leben, sind Ameisen nie fern. Folglich macht es Sinn, diese schicken Pflanzen im Garten zu halten. Als akute Lösung hilft eine Pflanzenjauche, die das Ameisennest durchflutet. Aufgrund der Feuchtigkeit und des Geruchs nehmen die kleinen Insekten schnell Reißaus. Wie Sie so eine Jauche herstellen, verraten wir weiter unten im Artikel.

Backpulver

Für Ameisen ist Backpulver tödlich; sie verzehren kleine Mengen und sterben. Aber damit die Insekten das stark reaktive Pulver überhaupt fressen, muss es mit verführerischem Puderzucker gestreckt werden. Allerdings sollte man nur in der Verzweiflung und in Innenräumen zum Backpulver greifen, da die Tiere recht schmerzhaft sterben. Ein weiteres Problem ist, dass andere Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge ebenfalls vom weißen Pulver angezogen werden. Und leider sterben auch sie nach dem kurzen, süßen Genuss.

Essig

Der unangenehme Geruch kann auch den einen oder anderen Menschen abschrecken. Ameisen reagieren sehr empfindlich auf den Geruch, sodass sie das Weite suchen. Zudem entfernt Essig die Pheromonspur, die als Orientierung für die Arbeiterinnen fungiert. Dabei muss nicht reiner Essig verwendet werden. Es reicht auch, wenn auf 1 Liter Wasser 100 Milliliter Essig verdünnt werden. In der Sprühflasche oder mit dem Mopp wird die Mischung auf dem Boden angebracht. Außerdem können mit Blattläusen befallene Pflanzen mit dem Gemisch abgesprüht werden.

Zuckerwasser

Ameisen, die von Zuckerwasser angelockt wurden

Ein Schälchen Zuckerwasser im Freien zieht schnell eine Menge Ameisen an. Man könnte sie nun weit wegtragen und woanders aussetzen. Aber effektiv ist diese Prozedur kaum. Es kann sich aber lohnen, beim Picknick im Garten oder beim Fest auf der Terrasse kleine Schälchen mit Zuckerwasser weiter abseits aufzustellen. Dann bedienen sich die Ameisen dort und versuchen nicht ständig, die Party zu crashen. Das Gleiche gilt übrigens auch für lästige Wespen!

Bewässerung

Das Fluten von Ameisennestern hat sich als schonendes Mittel bewährt, Ameisen zum Umzug zu zwingen. Die kleinen Lästlinge ertrinken nicht; sonst wäre jeder Regenschauer für sie eine Katastrophe. Aber wenn täglich mehrmals eine Gießkanne voll die Gänge des Baus zerstört, gibt auch die dickköpfigste Ameisenkönigin mal auf. Trotz des reichhaltigen Nahrungsangebotes ziehen die Ameisen um, wenn sie ihre Brut wegen ständigen Überschwemmungen nicht aufziehen können.

Chemische Mittel gegen Ameisen

Ameisen die von einer Flüssigkeit angelockt wurden an einer Schüssel

Ameisen können auch mit natürlichen Mitteln wie Zuckerwasser und Bier angelockt und unter Kontrolle gebracht werden.

Der Griff zu chemischen Mitteln ist immer mit den gleichen Nachteilen verbunden. So ist das Ameisengift in den meisten Fällen auch ein Gift für andere Tiere und auch den Menschen. Besonders wenn kleine Kinder oder Haustiere Zugang zum Garten haben, sollte auf Chemie verzichtet werden. Außerdem sickern gefährliche Stoffe in das Grundwasser und verunreinigen es. Andernfalls nehmen es Pflanzen auf und leiden unter Umständen daran. Schließlich sollen chemische Mittel Ameisen vernichten und nicht etwa nur vermindern oder umsiedeln.

Weil Ameisen fast nur Vorteile für den Garten mit sich bringen, ist von chemischen Mitteln abzuraten. Stellt sich allerdings der Befall in der Wohnung als zu stark und Hausmittel als ineffektiv heraus, können zum Beispiel Ameisenköder verwendet werden. Weiter unten zeigen wir Ihnen, wie Sie eine eigene Falle ganz leicht selber bauen können.

Ameisen im Winter bekämpfen?

In der kalten Jahreszeit liegen die Ameisen tief unter der Erde in einer Kältestarre. Ihr Bau weist zwei Ebenen auf. Während die unteren Gänge und Kammern hauptsächlich der Überwinterung dienen, herrscht in den oberen bei warmem Wetter reger Betrieb. Die Ameisen spüren im Herbst, dass es Zeit wird, sich zurückzuziehen. Dabei verschließen sie die oberen Zugänge und sichern so den unteren Bereich. Gleichzeitig schützen sie sich vor übereifrigen Hobbygärtnern, die Ameisen im Winter nicht bekämpfen können.

Ameisenfalle für den Garten selber bauen

Die schonendste Methode, Ameisen von einem unerwünschten Standort zu entfernen, ist das Umsiedeln. Es geht hierbei nicht darum, die hilfreichen Insekten zu vernichten, sondern sie an anderer Stelle weiterleben zu lassen. Während die Tontopf-Methode etwas zeitintensiver ist, sorgt der Einsatz von Jauche für schnelle Abhilfe.

Falle 1: Ameisen mit Tontopf umsiedeln

Anleitung, wie Ameisen im Topf umgesiedelt werden als Illustration

Indem man den Ameisen ein offenbar besseres Zuhause bietet, trickst man die kleinen Insekten aus und arrangiert den Umzug in Eigenregie. Ameisen mögen hohe Temperaturen. Durch die Sonne wärmt sich der Tontopf auf und sorgt auch über Nacht für ein behagliches Zuhause. Und schon sitzen sie im heimlichen Umzugswagen.

Material

  • Mittelgroßer Tontopf (unglasiert)
  • Wenn Tontopf ein Loch hat: Stein zum Abdecken
  • Holzwolle oder feines Stroh
  • Spaten

Anleitung

  1. Den Tontopf mit Holzwolle oder Stroh dicht füllen
  2. Den Tontopf kopfüber auf den Ameisenhaufen setzen
  3. Das Loch im Tontopf mit einem Stein abdecken
  4. Nach maximal sieben Tagen erfolgt der Umzug
  5. Den Spaten zwischen Topfboden und Erde stecken
  6. Vorsichtig(!) den Topf anheben, ohne ihn umzudrehen oder den Spaten vom Topfboden zu lösen
  7. Mindestens 50 Meter entfernt am gewünschten Standort absetzen. Beim Transport darauf achten, den Topf möglichst wenigen Erschütterungen auszusetzen, da sonst die Brut gefährdet werden kann

Tipp

Bringen Sie den Topf so weit wie möglich vom ursprünglichen Standort weg – die Ameisen finden aufgrund der Pheromonspur den Weg nach Hause schnell wieder. Heben Sie ein wenig mehr Erde unter dem Topf aus, dann klettern die Ameisen nicht so schnell unkontrolliert aus dem Topf.

Falle 2: Ameisennest mit Wermutjauche behandeln

Bei der Methode, die Ameisen mit Wermutjauche zu vertreiben, fällt weniger Arbeit an. Im Unterschied zur Tontopf-Methode gefällt es den Tierchen gar nicht, wenn ihr Zuhause plötzlich mit einer stinkenden Flüssigkeit geflutet wird. Außerdem hat der Hobbygärtner beim Einsatz von Jauche nicht selbst in der Hand, wo die Ameisen als Nächstes ihren Bau ausheben. Zudem vertragen einige Pflanzen den konzentrierten Einsatz von Wermut nicht, weshalb Sie sich vorher über etwaige Unverträglichkeiten informieren sollten.

Illustrierte Anleitung, wie Wermutjauche hergestellt wird um Ameisen zu bekämpfen

Falls Sie kein Wermut zur Hand haben, können Sie auch zu Rainfarn greifen. Und wenn Sie sofort die Lästlinge vertreiben wollen, dann empfehlen wir das „Rainfarn & Wermut Konzentrat“ vom Pflanzenarzt René Wadas. Der bekannte Gärtner und Buchautor entwickelt natürliche Mittel für naturnahe Gartenfreunde. Sein Konzentrat dient neben der Bekämpfung von Schädlingen auch zur generellen Pflanzenstärkung.

Ameisen in Haus und Wohnung bekämpfen

Darum kommen Ameisen ins Haus

Auf der Suche nach Futter legen die emsigen Arbeiterinnen eine beachtliche Strecke zurück. Ihr Haus, vor allem die Küche, steht dabei genauso auf dem Erkundungsplan wie das Beet und das Gewächshaus. Wenn eine Späherin auf ihrer Suche Nahrung findet, dann kehrt sie schnell zurück zum Bau. Unterwegs hinterlässt sie eine Pheromonspur, die wie eine gut beschilderte Straße zwischen dem Ameisennest und der Futterquelle funktioniert. Die Kolleginnen der Späherin nehmen sie wahr und begeben sich auf Futtertour.

Ameisen im Spülbecken in der Küche

Typische Futterquellen für Ameisen in der Wohnung sind:

  • Offene Tierfutternäpfe (besonders Nassfutter)
  • Offene Mülleimer
  • Essensreste
  • Nahrungsmittel, die unverschlossen gelagert werden

Andererseits kann es auch sein, dass die Ameisen im Baumaterial nisten. In den Ritzen und Spalten des Hauses ist es warm und geschützt. Um herauszufinden, wo die Ameisen in der Wohnung herkommen, kann man den Weg einer Ameisenstraße nachverfolgen. Zudem ziehen Blattläuse an Zimmerpflanzen hin und wieder Ameisen an. Dann heißt es in erster Linie, die parasitären Sauger loszuwerden.

Ameisen im Haus vorbeugen

Sind die sechsbeinigen Störenfriede erst einmal in der Wohnung, wird es schwer, sie wieder loszuwerden. Deshalb sollte man gleich vorbeugend handeln, um den Ameisen klarzumachen, dass Untermieter unerwünscht wird.

Vorbeugende Maßnahmen gegen den Ameisenbefall:

  • Alle Nahrungsmittel (auch im Kühlschrank) fest verschließen
  • Mülleimer ebenfalls fest verschließen und regelmäßigen leeren
  • Futternäpfe nicht 24 Stunden offen stehen lassen
  • Essensreste (auch Krümel) beseitigen
  • Unter Umständen Ritzen und Fugen abdichten

Ameisen im Haus biologisch und mit Hausmitteln vertreiben

Falls dennoch Ameisen den Weg in Ihre Wohnung gefunden haben, können Sie sie mit sanften Hausmitteln vertreiben. Zur Not stehen chemische Ameisenköder zur Wahl. Der Trick, mit Kreide eine Barriere zu errichten, funktioniert in der Praxis nicht ganz. Es stimmt, dass Ameisen etwas verwirrt werden. Doch es hält sie nicht davon ab, sich an einem reichhaltigen Buffet zu bedienen.

Hausmittel gegen Ameisen als Illustration

Zimt

Wie schon beim Garten kann Zimt als Repellent Ameisen aktiv auf Distanz halten. Streuen Sie dafür eine rund fünf Zentimeter breite Spur vor dem Fenster oder der Terrassentür – je nachdem, wie die Ameisen ins Haus gelangen. Zunächst sollte jedoch die Ameisenstraße mit einem kräftigen Mittel entfernt werden. Essigessenz bietet sich dabei an. Wenn die nächsten Arbeiterinnen sich auf den altbekannten Weg begeben, werden sie feststellen, dass der verhasste Zimtgeruch die Spur ersetzt hat.

Tipp

Bei Haustieren darf kein Zimt eingesetzt werden, da das Gewürz giftig auf sie wirkt.

Staubsaugen

Staubsaugen ist nur bedingt effektiv gegen Ameisen. Die Reproduktionsrate von Arbeiterinnen ist schlicht zu hoch. Sobald 20 Ameisen weggesaugt wurden, stehen die nächsten 25 Krabbler schon bereit. Außerdem überleben die Ameisen unter Umständen das Einsaugen, weshalb der Staubsaugerbeutel in den Müll wandern muss.

Zucker und Bier

Ameisen sind in gewisser Hinsicht ziemlich ökonomisch. Wenn in unmittelbarer Nähe zu ihrem Nest verführerischer Zucker und süßes Bier bereitstehen, dann lassen sie etwaige Krümel in der Wohnung außer Acht. Doch sobald das Ablenkungsmanöver verspeist wurde, folgen sie wieder der alten Spur ins Haus und suchen erneut nach Futter. Zucker und Bier können in Kombination mit dem Reinigen der Pheromonspur sowie dem Ausstreuen von Zimt gegeben werden.

Ameisen im Haus mit Chemie vertreiben

Chemische Mittel zur Insektenbekämpfung enthalten meist Nervengifte. Diese sind für Menschen und Tiere gleichermaßen schädlich und gelangen über die Luft und den Hausmüll in Böden und Gewässer (Quelle: Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.). Werden Sie die Ameisen im Haus nicht los, kann sich der sparsame Einsatz von Köderdosen als letzte Maßnahme trotzdem lohnen. Der Wirkstoff Loxiran befindet sich als Granulat im Inneren der Dosen von Neudorff, die auf der Ameisenstraße platziert werden.

Besonderheit: Ameisen unter Fliesen

Ameisen unter Fliesen am Haus

Sand bietet Ameisen eine gute Grundlage für den Nestbau.

Anstelle von Sand, den die fleißige Wegameise Stück für Stück aus den Fugen an die Oberfläche trägt, sollte feiner Kies als Untergrund für Gartenplatten und Fließen verwendet werden. Die feinen Steinchen können von den Ameisen nicht getragen werden. Sollte das auch keine Besserung mit sich bringen, können die Fugen mit Mörtel komplett geschlossen werden. Verdichtete Böden sind jedoch nicht insektenfreundlich und Regenwasser fließt schlechter ab.

Ameisenfalle für Haus und Wohnung selber bauen

Falle 1: Ameisenfalle aus Zucker und Bier

Wenn Ameisen von der Futterbeschaffung nicht mehr zurückkehren, stoppt die Straße in die Wohnung irgendwann. Zucker und Bier locken bei dieser Falle wegen ihres süßen Dufts die Insekten an. In der Flüssigkeit ertrinken die Ameisen. Es handelt sich hierbei um eine einfache Methode, den Ameisenbefall zu stoppen. Platziert werden die Gefäße auf den Ameisenstraßen im Garten oder im Haus.

Ameisenfalle mit Bier als Illustration

Material

  • Plastikbecher
  • Bier
  • Zucker
  • Papier und Schere

Anleitung

  1. Den Boden des Bechers mit Bier füllen
  2. Einen Teelöffel Zucker hinzugeben
  3. Einen schmalen Streifen Papier zurechtschneiden
  4. Auf der Ameisenstraße den Becher abstellen
  5. Den Streifen Papier wie eine Brücke zum Becher knicken

Falle 2: Ameisenfalle aus Backpulver und Zucker

Ob die Ameisen das Gemisch in den Bau tragen und damit ihre Kolonie ausrotten ist umstritten. Zumeist fressen die Ameisen das Gemisch und sterben. Dass die Ameisen von Backpulver platzen ist ein Mythos. Wie weiter oben bereits erwähnt, sollte jedoch nur im Ausnahmefall zu dieser Methode gegriffen werden. Zu beachten ist außerdem, dass bei jedem der erwähnten Mittel auch andere Nützlinge Schaden nehmen können.

Ameisenart erkennen

Die Art der Ameise gibt Aufschluss über den Lebensraum und mögliche Mittel zur Vergrämung. In der Wissenschaft gibt es mehrere Möglichkeiten, die Ameisen in Gruppen einzuteilen. In die vorgestellten „Big Four“ lassen sich jedoch fast alle unserer heimischen Ameisenarten einteilen, weshalb dieses System zur Bestimmung am relevantesten ist.

Einteilung der Ameisengattungen („Big Four“)

Ameisen können in vier Unterfamilien eingeteilt werden:

  • die Knotenameisen
  • die Ur- oder Stechameisen
  • die Drüsenameisen und
  • die Schuppenameisen.

In Fachkreisen bezeichnet man sie daher auch als „Big Four“ (Quelle: Grätz, Kupfer (2019): Die fabelhafte Welt der Ameisen). Deutschlandweit gehören die rund 110 vorkommenden Arten fast ausschließlich zu diesen vier Unterfamilien. Um die kleinen Tierchen genau zu bestimmen, kann ein Vergrößerungsglas zur Hilfe herangezogen werden. Werfen Sie einen Blick auf ihre Wespentaille (rot markiert).

Ameisengattungen "Big Four" als Illustration

Der als Stielchen bezeichnete Körperteil der Ameise gibt Aufschluss über die Unterfamilie. Bei den Ur- und Stechameisen besteht das Stielchen aus einem großen, hockerförmigen Glied. Und das Stielchen der Drüsenameise ist klein sowie etwas nach vorne gezogen. Im Gegensatz zu den anderen Arten haben sie keinen Giftstachel. Während das Stielchen bei den Schuppenameisen einer dünnen Schuppe gleichkommt, besitzen nur die Knotenameisen zwei längliche Glieder.

Tipp

Waldameisen spielen in unseren heimischen Wäldern eine zentrale Rolle im Ökosystem. Sie regulieren den Bestand von anderen Insekten (u. a. Zecken), indem ein einzelnes Ameisenvolk über 100.000 Beutetiere am Tag erlegen kann. Daher stehen sie auch zu Recht unter Naturschutz.

Die häufigsten heimischen Ameisenarten in Garten und Haus

Schwarze und Braunschwarze Rossameise, die Gelbe Wiesenameise, die Waldameise und viele mehr: In Deutschland gibt es über 100 verschiedene Ameisenarten. Die meisten von ihnen leben in der Natur, wobei sich nur wenige in die Nähe der Menschen trauen. Achtung: Bei Verdacht auf Holzameisen (Materialschädling) oder Pharaoameisen (Gesundheitsschädling) müssen die Tiere vom Fachmann bestimmt und gegebenenfalls bekämpft werden.

Übersicht heimischer Ameisen in Deutschland als Illustration

Name Natürlicher Lebensraum Vorkommen in menschlicher Umgebung Nahrung
Schwarze Rossameise Im Holz gesunder Bäume (Fichten und Kiefern) Gebälk von Häusern Honigtau, Insekten, Pflanzensäfte
Braunschwarze Rossameise Weiches Totholz, Baumstämme bis zu drei Meter Höhe Verbautes Holz von Häusern und Schuppen, Zaunpfähle Honigtau, Insekten, Pflanzensäfte
Gelbe Wiesenameise Rasenflächen, Wiesen, Waldränder (unter Steinen) Rasen (große Erdhügel) Honigtau von Wurzelläusen
Glänzendschwarze Holzameise Totholz Zaunpfähle, Dachbalken (Altbauten) Honigtau von Blattläusen
Zweifarbige Wegameise Felsritzen, unter Steinen, morsches Totholz Zwischen Beton und Gartenplatten, Mauerspalten, Gebälk Honigtau, Insekten
Braune Wegameise Morsches Totholz, Gelagertes Holz, feuchtes Bauholz, Gipskartonplatten, Wärmedämmplatten Honigtau
Schwarz(-graue) Wegameise Feuchte Waldränder, offene Landschaften Unter Steinen und Baumrinde, Rasen, Mauerspalten, Häuser Honigtau, Insekten

FAQ

Wie werden Ameisen bekämpft?

Ameisen können entweder in Fallen gelockt und umgesiedelt, vergiftet, oder mit Gerüchen vertrieben werden. Dabei ist es am effektivsten, das gesamte Volk anzugehen, als nur einzelne Ameisen zu entfernen.

Was hilft am besten gegen Ameisen?

Am besten lassen sich Ameisen in einem Topf umsiedeln oder mit Flüssigkeiten wie Zucker und Bier anlocken.

Wie werden Ameisen im Haus bekämpft?

Im Haus sollte man als Erstes dafür sorgen, dass keine offenen Nahrungsmittel vorliegen. Dazu zählen auch offene Futternäpfe für Haustiere. Dann sollte man die Pheromonspur mit einem Reiniger beseitigen, Zimt verstreuen oder zur Not chemische Köderboxen verwenden. Weitere Tipps erhalten Sie hier.

Wie werden Ameisen im Garten bekämpft?

Zu den effektivsten Methoden der Ameisenbekämpfung gehören das Umsiedeln in einem Tontopf, die Anwendung starker Gerüche wie Teebaumöl und die Flutung der Nisthöhle. ivsten Methoden der Ameisenbekämpfung gehören das Umsiedeln in einem Tontopf, die Anwendung starker Gerüche wie Teebaumöl und die Flutung der Nisthöhle. Diese Methode eignet sich vor allem für Blumentöpfe und Kübel.

Müssen Ameisen bekämpft werden?

In der Regel müssen Ameisen nicht bekämpft werden. Man sollte erst gegen sie vorgehen, wenn die Insekten anfangen, im Haus in großen Mengen aufzutreten. Wenn sie im Garten in zu großer Zahl erscheinen, können sie ebenfalls bekämpft werden.

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