Ameisen

Ameisenplage in der Küche: Ursachen und Lösungen

Ameisen sind winzig, haben es aber in sich. Eine Späherameise kann schnell ein ganzes Volk nach sich ziehen und die Ameisenstraße ist schnell überlaufen. Dennoch sollten nicht sofort Chemiekeulen eingesetzt werden. Sie haben viele Nachteile und sind oft sinnlos.

AUF EINEN BLICK
Wie werde ich Ameisen in der Küche los?
Um Ameisen in der Küche effektiv zu bekämpfen, identifizieren Sie die Art, finden Sie ihr Nest und beseitigen Sie Nahrungsquellen. Anschließend verwenden Sie natürliche oder chemische Köder, um die Ameisen zu eliminieren, und reinigen die betroffenen Bereiche mit Essig oder Teebaumöl, um Duftspuren zu entfernen.

Was hilft gegen Ameisen in der Küche?

Bevor Sie Bekämpfungsmaßnahmen ergreifen, sollten Sie die Art identifizieren. Verirrte Ameisen können mit einem Glas nach draußen befördert werden. Hat sich eine Ameisenstraße gebildet, sollten Sie dieser bis zum Ursprung und Ende folgen. So können Sie feststellen, wovon die Insekten angezogen werden und wo sich ihr Nest befindet.

Anlocken und beseitigen

Haben sich die Ameisen in der Wand oder hinter einem Schrank angesiedelt, sollten Sie das Nest loswerden. Nutzen Sie Köder, die mit einem Lockstoff gemischt wurden. Sie können die Ameisen anschließend per Hand bekämpfen oder ein Fraßgift anwenden. Dieses sollte eine lange Latenzzeit haben, damit die Ameisen das Gift in das Nest befördern und dort ihre Brut füttern. Es ist nicht einfach, einen geeigneten Köder zu finden. Ameisen sind sehr wählerisch und fressen nicht alles, obwohl sie als Allesfresser gelten.

Geeignete Köder:

  • Kirschteller: überreife Früchte auslegen und Ameisen regelmäßig mit Wasser abspülen
  • Proteinquelle: Leberwurst oder Thunfisch mit Fraßgift mischen
  • Zucker: Schälchen mit Lösung aus Wasser und Honig oder Zucker aufstellen

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Verwirren und vertreiben

Liegt das Nest außerhalb, sodass die Ameisenstraße zu einer Nahrungsquelle führt, sollten Sie diese zuerst beseitigen. Anschließend können Sie die Duftspuren der Ameisen beseitigen. Das ist nicht einfach, denn die Markierungen können auf Umwegen abseits der erkennbaren Ameisenstraße liegen. Sie sollten daher Boden und Wände gründlich mit Wasser und einigen Spritzern Essig oder Teebaumöl reinigen.

  Wirkung Anwendung
Zimt intensives Aroma verwirrt Ameisen dick auf die Ameisenstraße streuen
Lavendel Duft vertreibt Insekten vor Eingangspforten und Spalte legen
Eukalyptus ätherisches Öl schreckt Tiere ab in Schälchen tröpfeln

Nest entfernen

Nachdem die Ameisen bekämpft wurden, ist eine Beseitigung des alten Nestes wichtig. Haben die Insekten in den Zwischenwänden genistet, sollten Sie über eine Sanierung nachdenken. Bleibt das Nest bestehen, kommt es innerhalb kurzer Zeit erneut zu einer Besiedlung durch zugewanderte Ameisen.

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Vom Einsatz chemischer Sprays ist möglichst abzusehen

Chemische Mittel

Ameisengifte wirken unabhängig von der Art gegen rote, braune oder schwarze Ameisen. Sie beinhalten verschiedene Wirkstoffe, die als Kontakt- oder Fraßgift eingesetzt werden. Dennoch gibt es Ameisen, die sich wenig von Fraßgiften beeindrucken lassen. Um ihre volle Wirkung entfalten zu können, müssen die Substanzen mit einem attraktiven Köder vermischt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Ameisen den Wirkstoff nicht fressen.

Die Chemiekeule ist der letzte Ausweg. Gifte belasten die Umwelt und gefährden die Gesundheit.

  Typ Hauptwirkstoff Hinweis
Neudorff Loxiran S Kontaktgift 1,74 g/kg Chrysanthemum-cinerariaefolium-Extrakt Wirkstoff zersetzt sich unter UV-Einstrahlung
Neudorff Loxiran Fraßgift 0,15 g/kg Spinosad Wirkstoff zu gering konzentriert
COMPO Ameisenköder Fraßgift 0,8 g/kg Spinosad erzielt gute Ergebnisse
Celaflor Ameisen-Spray Kontaktgift, Repellent 1,0 g/l Cypermethrin kann auch nach Reinigung lange im Haus verbleiben
Fourmidor Fraßgift 0,5 g/kg Fipronil wirkt bereits in niedriger Konzentration
Detia Ameisen-EX Fraßgift 5 g/kg Permethrin wirkungslos als Gießmittel, sollte mit Köder vermischt werden

Wenn chemische Mittel nicht wirken

Häufig wird davon berichtet, dass die Ameisenplage nach wenigen Tagen erneut auftritt. Diese Beobachtung ist kein Hinweis darauf, dass das Mittel keine Wirkung zeigte. Nachdem ein Volk ausgerottet wurde, folgt schnell die nächste Kolonie. Ameisen senden Späher aus, die auf der Suche nach neuen Nistmöglichkeiten und Nahrungsquellen sind. Sie folgen den Duftspuren des alten Volks und siedeln sich in deren Nester an, wenn die Konkurrenz fehlt.

Problemfall Braune Wegameise:

  • am weitesten verbreitete Ameise in Häusern
  • zeigt sich unbeeindruckt von handelsüblichen Fraßgiften
  • flüchtet schnell bei Störung
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Giftige Fressköder mit Langzeitwirkung sind sehr effektiv im Kampf gegen Ameisen, töten aber das gesamt Volk

Fipronil

Das Biozid ist ein wirksames Kontaktgift mit einer langen Latenzzeit. Es wird als Granulat in Köder gemischt oder als Gießmittel verabreicht. Damit weder Kinder noch Haustiere oder Vögel den Giftstoff zu sich nehmen, sind die Mittel mit einem Bitterstoff versehen. Nachdem die Ameisen das Gift gefressen haben, treten nicht sofort Symptome auf. Sie kehren in ihr Nest zurück und verfüttern die aufgenommene Nahrung an Königin und Brut. Nach wenigen Stunden führt das Gift zum Tod.

Nachteile:

  • verursacht möglicherweise Krebs
  • steht im Verdacht, als hormonaktive Substanz zu wirken
  • kann nur mit Terpentin und mechanischem Aufwand entfernt werden

Cypermethrin

Das Insektizid gehört zur Gruppe der Pyrethroide und wirkt als Kontaktgift, wenn es als Aufguss angewendet wird. Die Rückstände sind bis zu fünf Monate wirksam, wobei auch eine insektenabwehrende Wirkung auftritt. Kommen die Ameisen mit dem Mittel in Kontakt, nehmen sie es über die Körperoberfläche auf. Der Wirkstoff verteilt sich im gesamten Körper und beeinflusst das Nervensystem. Zuerst treten unkontrollierbare Nervenimpulse auf, sodass die Ameisen erregt und aktiv erscheinen. Anschließend kommt es zu Krämpfen und Koordinationsstörungen, bis schließlich Lähmungen und die vollständige Bewegungsunfähigkeit eintreten.

Nachteile:

  • Insekten können bei zu geringer Konzentration Wirkstoff abbauen
  • kann nicht durch Wasser entfernt werden
  • verteilt sich über den Hausstaub

Spinosad

Das Insektizid wird aus dem Bakterium Saccharopolyspora spinosa gewonnen und dient als Kontakt- und Fraßgift. Bereits nach einigen Stunden kommt es zu Symptomen, die sich in Lähmungserscheinungen äußern. Das Nervensystem wird massiv geschädigt, sodass die Ameisen vollständig bewegungsunfähig sind. Spinosad ist ein wirksames Gift, das allerdings ausreichend dosiert werden muss. Ist die Dosis zu gering, zeigt es nicht die gewünschte Wirkung.

Nachteile:

  • gefährlich für Bienen
  • giftig für Fische, Wasserorganismen und Algen
  • verursacht längerfristige Schäden in Gewässern

Permethrin

Dieses Insektizid aus der Gruppe der Pyrethroide hat ein breites Wirkungsspektrum. Es wirkt als Kontakt- und Fraßgift, welches das Nervensystem der Ameisen stark schädigt. Die Insekten werden bewegungsunfähig und sterben. Das Bundesamt für Risikobewertung rät von einem Gebrauch in privaten Haushalten ab. Daher geben viele Hersteller den Hinweis, dass die Produkte nur berufsmäßig oder durch sachkundige Verwender genutzt werden sollen.

Nachteile:

  • hochgiftig für Katzen, da diese wegen fehlender Enzyme den Wirkstoff nicht abbauen können
  • toxisch für Bienen und Wasserorganismen
  • kontaminiert nicht behandelte Flächen über den Hausstaub

Natürliche Fraßgifte

Vereinzelte Ameisen müssen nicht gleich mit einem chemischen Mittel bekämpft werden. Es gibt natürliche Substanzen, die sich bei richtiger Anwendung als erfolgreich erweisen. Wenn sich ein Ameisennest im Gebäude befindet, zeigen diese Mittel keine Wirkung.

Tipp

Bevor Sie die Ameisen bekämpfen, sollten Sie diese selbst bestimmen oder bestimmen lassen. Die Deutsche Ameisenschutzwarte ist ein erster Anlaufpunkt.

Exkurs

Pharaoameise

Diese Art ist nicht heimisch in Europa, sondern wurde aus Asien eingeschleppt. Mittlerweile verbreitet sie sich weltweit, obwohl sie den Winter bei frostigen Temperaturen nicht überlebt. Die Pharaoameise ist an warme Umgebungen gebunden, weswegen sie sich bevorzugt in wohl temperierten Gebäuden ansiedelt. Da sie als Krankheitsüberträger gilt, ist eine rechtzeitige Bekämpfung notwendig. In Krankenhäusern stellt die Art ein großes Problem dar, denn Blut und Eiter wirken anziehend auf die Insekten.

Backpulver

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Backpulver tötet Ameisen nur, wenn es direkt auf sie draufgestreut wird

Das Backtriebmittel verursacht nicht die oft vermutete Wirkung, dass Ameisen platzen. Vielmehr verändert Natron den pH-Wert im Organismus. Bestimmte Enzyme, die für Ameisen lebenswichtig sind, können nicht mehr überleben. Schließlich sterben auch die Ameisen. Voraussetzung für eine entsprechende Wirkung ist, dass Backpulver richtig angewendet wird. Jede einzelne Ameise muss dick bestäubt werden. Dann verstopfen kleinste Partikel Tracheen und setzen sich auf den Antennen ab. Die Insekten putzen ihre Fühler und nehmen das Pulver auf.

Tipps für die Anwendung:

  • Hilfe bei vereinzelten Ameisen im Haus
  • kann Aktivität auf Ameisenstraßen kurzzeitig reduzieren
  • nicht geeignet für die Bekämpfung von Nestern

Ameisen in der Küche: Backpulver - Die Menge ist entscheidend!

Insektenpulverpflanze

Hinter der Art versteckt sich die Dalmatinische Insektenblume aus der Gattung Tanacetum, die bereits seit Jahrhunderten wegen ihrer insektiziden Wirkung genutzt wird. Sämtliche Pflanzenteile enthalten Pyrehtrine. Diese sind in den Blütenköpfen sehr hoch konzentriert. Das Korbblütengewächs wird heute genutzt, um das Insektizid Pyrethrum herzustellen. Es beeinträchtigt das Nervensystem der Ameisen, da es die Nervenbahnen schädigt. Die Wirkung tritt sofort ein. Der Wirkstoff wird bei Sonneneinstrahlung schneller abgebaut als künstlich hergestellte Pyrethroide.

Hinweise:

  • getrocknete Blätter und Blüten zermahlen
  • Pulver direkt auf Ameisen ausstreuen
  • solange wiederholen, bis sämtliche Ameisen bestäubt wurden
  • vorsichtig anwenden, da es Augen und Schleimhäute reizt
  • toxisch für Kinder

Plötzlich Ameisen in der Küche

Warum sich Ameisen in menschlicher Umgebung wohl fühlen, hat verschiedene Gründe. Sie sind kein Anzeichen für unhygienische Verhältnisse. Vereinzelte Ameisen stellen meist noch kein Problem dar, da sie sich lediglich in die Wohnung verirrt haben können. Viele Ameisen, die bereits eine Ameisenstraße gebildet haben, sind schon problematischer.

Nahrungssuche

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Süße Futterquellen ziehen Ameisen magisch an

Ameisen werden von Gerüchen verschiedener Lebensmittel angelockt. Süße Gerüche sind besonders attraktiv. Die Insekten verspeisen nicht nur überreife Früchte sondern auch kleinste Krümel, die sich in der Küche hinter dem Herd oder unter der Sitzecke angesammelt haben. Einige Ameisen sind Allesfresser und machen sich über Fleisch, Käse oder Brot her. Futternäpfe von Haustieren oder der offen stehende Biomüll bieten ebenfalls üppige Nahrungsquellen.

Eingeschleppt

Gelegentlich werden die Insekten unbeabsichtigt eingeschleppt. Das kann über einen Blumentopf geschehen, der im Winter von Balkon oder Terrasse geholt und im Keller platziert wird. Häufiger haben erdbewohnende Ameisen im Substrat ein Nest gebaut und verbreiten sich anschließend in der Wohnung. In seltenen Fällen gelangen bestimmte Ameisenarten mit Lebensmittelverpackungen in die Küche. Die Pharaoameise gehört zu den Arten, die sich in warmen Räumen mit guter Nahrungsverfügbarkeit ansiedelt. Sie kann zum Beispiel durch Bäckerprodukte eingeschleppt werden.

Tipp

Stellen Sie den Kübel in ein Wasserbad, damit die Ameisen ausgeschwemmt werden.

Eingenistet

Moderne Baumaterialien bieten innovative Nistmöglichkeiten, welche die Ameisen zuvor nicht kannten. Vor allem Wärmedämmungen scheinen attraktiv zu sein, wenn diese durch Spritzwasser oder Feuchtigkeit beeinträchtigt werden. Das Material erinnert an die Struktur von Totholz und veranlasst Ameisen zum Nestbau. Häufig sind auch alte Dachbalken, die durch Feuchtigkeit und Insekten vorgeschädigt wurden, eine ideale Nistgelegenheit.

Eingewandert

Wenn das Gebäude nicht als Nistplatz in Frage kommt, sollten Sie die Umgebung etwas genauer untersuchen. Ein Haus inmitten eines naturnahen Gartens bietet auch Ameisen einen optimalen Lebensraum. Sie nisten in Beeten, die das Gebäude säumen, und gelangen durch geöffnete Fenster oder Türspalten leicht in die Wohnung.

Häufig gestellte Fragen

Woher kommen Ameisen in der Küche?

Wenn Sie im Winter Ameisen entdecken, handelt es sich meist um überwinternde Arten. Sie können in Dämmmaterialien der Zwischenwände oder in Dachbalken nisten, denn hier finden sie häufig optimale Nistbedingungen. Heimische Arten ziehen sich während der kalten Jahreszeit in die Winterruhe zurück und erwachen erst wieder im Frühjahr. Milde Temperaturen können diesen Rhythmus stören. Vereinzelte Ameisen finden den Weg vom angrenzenden Beet oder Garten in die Wohnung. Sie werden von verschiedenen Aromen angelockt und kommen durch sämtliche Spalten.

Was tun gegen Ameisen in der Küche?

Zuerst sollten Sie in Erfahrung bringen, um welche Art es sich handelt. Hilfe gibt es bei der Deutschen Ameisenschutzwarte. Nachdem Sie die Art identifiziert haben, müssen Sie herausfinden, ob die Ameisen ein Nest im Gebäude errichtet haben. Verfolgen Sie Ameisenstraßen bis zum Anfang und Ende. Nester in der Wohnung sollten durch geeignete Mittel bekämpft und entfernt werden. Eine Sanierung ist meist unumgänglich. Ameisen, die auf Nahrungssuche sind, können durch Duftstoffe an ihren Tätigkeiten gehindert werden.

Welche Ameisen kommen in die Küche?

Die häufigste Art, die in Wohnungen auftritt, ist die Braune Wegameise. Sie kann leicht mit der Zweifarbigen Wegameise verwechselt werden. Beobachten Sie kleine Ameisen, die eine helle und gelbe Körperfärbung aufweisen, kann es sich um die eingeschleppte Pharaoameise handeln. Im Gegensatz zu diesen Mini-Ameisen vermeiden große Arten wie Waldameisen und Rossameisen eher die Nähe zum Menschen. Wenn es sich um fliegende Ameisen handelt, ist die Wahrscheinlichkeit eines Nestes in den Wänden sehr wahrscheinlich. Die Insekten schwärmen aus, da sie auf Partnersuche sind.

Gibt es eine Mietminderung bei Ameisen in der Küche?

Wenn Sie Ameisen in der Wohnung finden, sollten Sie Ihren Vermieter informieren. Dieser muss die Kosten für die einmalige Bekämpfung übernehmen. Sind regelmäßige Maßnahmen notwendig, kann der Vermieter die anfallenden Kosten als Nebenkosten aus den Mieter umwälzen. Eine Minderung der Miete ist nur dann zulässig, wenn der Ameisenfall ein normales Wohnen nicht mehr ermöglicht.

Bilder: NancyP5 / Shutterstock