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Ameisen in Kübelpflanzen 3

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Auch wenn Pflanzenliebhaber wissen, dass Ameisen durchaus nützliche Tiere sind, in Blumentöpfen, -kästen und -kübeln sind sie ungebetene Gäste. Mit etwas Geduld und einem der zahlreichen Hausmittel lassen sie sich aber leicht vertreiben. Töten ist nicht nötig.

Magerbeet mit Natternkopf und Mohn
Magerbeete (hier mit Naternkopf und Mohn) erhalten die Artenvielfalt

Warum nisten sich Ameisen in Kübelpflanzen ein?

Ameisen entscheiden sich aus mehreren Gründen für die Erde von Kübelpflanzen als Lebensraum. Zwei hauptsächliche Faktoren sind dabei entscheidend für die Attraktivität dieser Nistplätze:

  • Nahrungssuche: Hauptnahrungsmittel der Ameisen sind die süßen Sekrete des Honigtaus, welcher hauptsächlich von Blattläusen, Schildläusen und Zikaden produziert wird. Da Kübelpflanzen besonders anfällig für diese Schädlinge sind, finden Ameisen hier ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Neben dem Honigtau sind Ameisen auch auf der Suche nach kleinen Insekten und verfügbaren Überresten von Früchten oder Pflanzenteilen, was Kübelpflanzen zu einem attraktiven Standort macht.
  • Schutz und ideale Nistbedingungen: Die Beschaffenheit der Erde in Kübelpflanzen liefert Ameisen Schutz vor äußeren Einflüssen und erschafft ideale Bedingungen für den Bau ihrer Nester. Die bevorzugte Weichheit und Feuchtigkeit der Erde in den Blumentöpfen fördern das Anlegen und Erweitern ihrer Kolonien. Hinzukommt, dass Blumentöpfe oft in sonnigen Bereichen platziert werden, welche die wärmebegünstigten Bedingungen erzeugen, die Ameisen suchen.

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Die begrenzte Größe eines Kübels spielt darüber hinaus eine entscheidende Rolle. Im Gegensatz zu ihrer nützlichen Rolle im Freiland, welche das Auflockern des Bodens und die Kontrolle von Schädlingen umfasst, können Ameisen in der beschränkten Umgebung eines Kübels das Erdreich so intensiv bearbeiten, dass es von den Wurzeln der Pflanze gelöst wird. In kleineren Gefäßen wie Blumenkästen verschärft sich dieses Problem noch, da der limitierte Platz die für das Pflanzenwachstum lebensnotwendige Verbindung zwischen Wurzeln und Substrat schnell unterbrechen kann.

Welche Schäden können Ameisen an Kübelpflanzen verursachen?

Ameisen können sowohl direkt als auch indirekt Kübelpflanzen beeinträchtigen. Hier sind die prägnantesten Beeinträchtigungen:

  • Verlust des Bodenkontakts: Durch das intensive Graben von Nestern und Tunneln direkt unter der Erdoberfläche riskieren Pflanzenwurzeln den Verlust des lebensnotwendigen Kontakts zum Boden. Dies erschwert nicht nur die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen erheblich, sondern kann in kleineren Gefäßen wie Blumenkästen, wo der Raum begrenzt ist, rasch zur Austrocknung und Wachstumsstörungen führen.
  • Förderung von Schädlingen: Ameisen etablieren eine symbiotische Beziehung mit Blattläusen, indem sie diese vor Fressfeinden schützen und im Gegenzug von dem süßen Honigtau profitieren. Diese Koexistenz kann die Blattlauspopulation in die Höhe schnellen lassen, die wiederum der Pflanze essentielle Nährstoffe entzieht und sie schwächt.
  • Unterbrechung der Nährstoffzufuhr: Die Grabaktivität der Ameisen im beschränkten Raum eines Kübels oder Blumenkastens kann eine Trennung der Erde von den Pflanzenwurzeln bewirken, was den Zugang zu Wasser und Nährstoffen stark beeinträchtigt. Während die Bodenbearbeitung von Ameisen im Garten durchaus vorteilhaft sein kann, führt sie in Kübelpflanzen zu beschädigten Wurzeln und beeinträchtigtem Pflanzenwachstum.

Es ist wesentlich zu verstehen, dass die direkte Schädigung durch Ameisen, wie das Anfressen von Pflanzenteilen, eher selten ist. Vielmehr sind es die indirekten Effekte ihrer Anwesenheit, die Kübelpflanzen beeinträchtigen können, insbesondere durch ihre Grabaktivitäten und die Förderung von Schädlingen wie Blattläusen. Direkte Schäden, wie das Angehen von Blütenknospen, Früchten oder jungen Trieben durch Ameisen bei Nahrungsmangel, bleiben die Ausnahme.

Bekämpfung von Ameisen in Kübelpflanzen

Bei der Bekämpfung von Ameisen in Kübelpflanzen hilft eine Kombination aus natürlichen Hausmitteln und vorbeugenden Maßnahmen, um die Ameisen effektiv zu vertreiben, ohne sie zu töten oder das Ökosystem zu schädigen.

Natürliche Mittel:

  • Gemahlener Kaffee: Streuen Sie Kaffeesatz auf die Erde, sein starker Duft wirkt abschreckend.
  • Gewürze: Eine Mischung aus Lorbeerblättern, Zimt, Nelken, oder auch Backsoda und Chilipulver direkt auf der Erde schafft eine unangenehme Umgebung für Ameisen.
  • Kalk oder Gartenkreide: Ein äußerer Kreis um die Kübelpflanze schafft eine Barriere.
  • Kräuter: Lavendel, Thymian, Pfefferminze, Majoran oder Kerbel in der Nähe der Kübelpflanzen pflanzen, vielseitig wirksam durch ihre starken Düfte.
  • Zitronensaft: Die saure Umgebung ist für Ameisen unattraktiv.
  • Reichliches Gießen: Unterstützt das Ausschwemmen der Ameisen und verbessert die Nährstoffversorgung der Pflanze.

Wassersperre als präventive Maßnahme:

Um einen wirksamen Schutz gegen das Eindringen von Ameisen zu schaffen, nutzen Sie einen doppelten Untersetzer-Setup, wobei der äußere Untersetzer mit Wasser gefüllt wird, um eine physikalische Barriere zu bilden.

Chemische Mittel mit Bedacht:

Chemische Mittel sollten als letzte Option und vorsichtig angewendet werden, um keine unbeabsichtigten Schäden an der Umwelt oder Nützlingen anzurichten.

  • Insektenabwehrmittel: Seifen- und Ölsprays können angewendet werden, aber achten Sie darauf, Pflanzen und Nützlinge zu schonen. Denken Sie daran, langsam wirkende Präparate zu wählen, damit Ameisen den Wirkstoff ins Nest tragen können.
  • Ameisenköder: Effektiv für eine langfristige Entfernung, da sie den Köder ins Nest tragen.

Den Zugang zu chemischen Mitteln sollte man aber wirklich als letzten Ausweg betrachten und sich stets der möglichen Auswirkungen auf das Ökosystem bewusst sein.

Bilder: Kathy Huddle / stock.adobe.com