Ameisen

Ameisen an Pflanzen: So gehen Sie schonend vor

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Ameisen im Garten sind nützliche Helfer, die aber auch Schäden an Pflanzen verursachen können, besonders in Verbindung mit Blattläusen. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte des Zusammenlebens von Ameisen und Pflanzen und gibt Tipps zur natürlichen Regulierung.

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Ein akuter Ameisenbefall an einer Pflanze deutet meist auf einen Blattlausbefall hin

Ameisen als Nützlinge im Garten

Ameisen sind unverzichtbare Bestandteile des Ökosystems und fördern die Gesundheit des Gartens. Sie übernehmen mehrere wichtige Aufgaben:

  • Schädlingsbekämpfung: Ameisen erbeuten Schädlinge wie Raupen und Käferlarven, was zum Pflanzenschutz beiträgt.
  • Abbau organischen Materials: Indem Ameisen abgestorbene Pflanzenteile und Insekten fressen, unterstützen sie die Humusbildung im Boden.
  • Bodenbelüftung und Drainage: Ihre Grabaktivitäten lockern den Boden auf, verbessern die Belüftung und Wasserableitung.
  • Samenverbreitung: Ameisen tragen zur Verbreitung von Samen bei, was zur Verjüngung der Pflanzenbestände beiträgt.

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Diese positiven Einflüsse machen Ameisen zu nützlichen Helfern im Garten.

Schädliche Auswirkungen von Ameisen auf Pflanzen

Trotz ihrer nützlichen Eigenschaften können Ameisen auch Schäden an Pflanzen verursachen, besonders durch ihre Symbiose mit Blattläusen:

  • Ameisen beschützen Blattläuse vor Fressfeinden, was die Vermehrung der Blattlauspopulation erleichtert. Blattläuse saugen Pflanzensäfte und schwächen die Pflanzen, wodurch Wachstumsstörungen auftreten können.
  • Die von Blattläusen ausgeschiedenen Honigtautröpfchen können Viren übertragen, die Pflanzenkrankheiten verursachen.
  • Das Graben der Ameisen kann Pflanzenwurzeln freilegen, wodurch diese austrocknen und Schäden entstehen können.
  • Gelegentlich knabbern Ameisen süße, überreife Früchte an, obwohl diese Schäden meist gering sind.

Durch gezielte Maßnahmen können die negativen Effekte von Ameisen jedoch minimiert werden.

Ameisenarten im Garten

Im Garten findet man häufig die Schwarze Wegameise (Lasius niger) und die Gelbe Wegameise (Lasius flavus).

Schwarze Wegameise

Die Schwarze Wegameise ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Mit einer Größe von etwa 3 bis 5 mm und dunkelbrauner bis schwarzer Färbung bevorzugt sie trockene Plätze und baut ihre Nester oft unter Pflasterflächen oder Steinen. Ihre Nahrung beschafft sie sich durch das Melken von Wurzelläusen und Blattläusen für Honigtau. Kolonien können bis zu 500 Arbeiterinnen umfassen und dringen gelegentlich auch in Häuser ein.

Gelbe Wegameise

Mit einer Größe von etwa 2 bis 4 mm ist die Gelbe Wegameise kleiner als die Schwarze Wegameise. Sie lebt überwiegend unterirdisch in Wiesen und Rasenflächen und ernährt sich hauptsächlich vom Honigtau unterirdischer Wurzelläuse. Diese Ameisen bauen ihre Nester unter feuchten Rasenflächen und beschränken ihre Aktivitäten meist auf den Boden.

Hausmittel gegen Ameisen an Pflanzen

Es gibt eine Vielzahl von Hausmitteln, um Ameisen an Pflanzen zu vertreiben oder zu bekämpfen.

Duftstoffe und ätherische Öle

Ameisen reagieren empfindlich auf starke Düfte. Natürliche Abwehrmittel wie Zimt, Nelken, Teebaumöl, Lavendel und Majoran können helfen. Streuen Sie diese Substanzen auf Ameisennester und -straßen oder pflanzen Sie die entsprechenden Kräuter in der Nähe der betroffenen Pflanzen.

Barrieren

Barrieren wie Kreidepulver oder Gartenkalk können Ameisen davon abhalten, bestimmte Bereiche zu betreten. Streuen Sie eine dünne Linie um Pflanzen oder vor Hauseingängen aus.

Umsiedeln von Ameisennestern

Um ein Ameisennest umzusiedeln, setzen Sie einen mit Holzwolle oder lockerer Erde gefüllten Tontopf umgedreht auf eine Ameisenstraße. Nach einigen Tagen haben die Ameisen den Topf als neues Nest akzeptiert und Sie können ihn an einen anderen Ort bringen, der mindestens 30 Meter entfernt liegt.

Bekämpfung mit Hausmitteln

Mischungen aus abgestandenem Bier und Honig locken Ameisen an, die darin ertrinken. Auch Backpulver, gemischt mit Puderzucker, ist eine Methode zur Bekämpfung.

Vorbeugende Maßnahmen

Damit Ameisen erst gar nicht zum Problem werden, empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  • Sauberkeit: Essensreste und süße Substanzen nicht im Garten oder auf der Terrasse liegen lassen.
  • Dicht halten: Fugen und Ritzen an Fenstern und Türen mit Silikon oder Dichtungsband abdichten, um das Eindringen von Ameisen zu verhindern.
  • Rasenpflege: Regelmäßiges Mähen, Düngen und Bewässern des Rasens, um Bedingungen für Ameisen unattraktiv zu machen.
  • Blattlausbekämpfung: Da Ameisen Blattläuse „züchten“, sollten Blattläuse systematisch bekämpft werden.
  • Nistplätze vermeiden: Nutzen Sie Basaltsplitt anstelle von Pflastersand bei der Anlage von Terrassen und Gartenwegen, um das Nisten von Ameisen zu erschweren.

Diese Tipps helfen dabei, Ameisen im Garten in Schach zu halten und potenzielle Schäden zu minimieren.

Bilder: Szasz-Fabian Jozsef / Shutterstock