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Schwarze Blattläuse bekämpfen: Effektive Methoden & Tipps

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Viele Hobbygärtner stehen mindestens ein Mal vor der Herausforderung von Pflanzenschädlingen. Saugende Insekten entstehen scheinbar aus dem Nichts und verbreiten sich massenhaft. Viele Versuche der Schädlingsbekämpfung verlaufen jedoch im Sand. Was hilft wirklich, um schwarze Blattläuse zu bekämpfen?

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Schwarze Blattläuse an Gemüsepflanzen sollten mit milden Mitteln bekämpft werden
AUF EINEN BLICK
Wie bekämpft man schwarze Blattläuse effektiv?
Um schwarze Blattläuse zu bekämpfen, können Sie räuberische Insekten wie Marienkäfer, Ohrwürmer und Schlupfwespen im Garten einsetzen. Bei Zimmerpflanzen können Hausmittel wie Knoblauch, Pflanzensude (z.B. aus Rhabarber, Zwiebel oder Brennnessel) und Reinigungsmittel wie Schmierseife, Branntweinessig oder Rapsöl-Wasser-Gemische angewendet werden.

Nützlinge: Mittel gegen schwarze Blattläuse

Wenn Sie schwarze Blattläuse bekämpfen möchten, sind die richtigen Mittel von Bedeutung. Es gibt eine Reihe nützlicher Insekten, die sich in der Natur über Blattlauskolonien hermachen. Dadurch werden die Populationen in Schach gehalten und es entsteht ein natürliches Gleichgewicht. Diese Helfer können Sie in Ihrem Garten nutzen, um die Schädlinge natürlich zu bekämpfen.

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Marienkäfer

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Marienkäfer lieben Blattläuse

Diese Käfer sind wahre Blattlausvertilger. Wenn die erwachsenen Tiere im Frühjahr aus der Winterpause erwachen, befriedigen sie ihren Heißhunger mit durchschnittlich 50 Blattläusen pro Tag. Daher sind Marienkäfer in der Natur auf stark befallenen Pflanzen zu beobachten. Weibchen legen hier im Frühjahr ihre Eier ab, aus denen nach kurzer Zeit Larven schlüpfen. Diese Blattlauslöwen erbeuten bis zur Verpuppung etwa 400 bis 600 Blattläuse. Die Nachkommen eines einzigen Marienkäfers vertilgen pro Saison mehr als 100.000 dieser pflanzensaftsaugenden Schädlinge.

  Färbung Anzahl der Punkte Vorkommen
Asiatischer Marienkäfer hellgelb bis dunkelrot meistens 19, teilweise körperdeckend verschmolzen ursprünglich Asien
Siebenpunkt-Marienkäfer rot 7 Europa, Asien, Nordafrika
Schachbrett-Marienkäfer hellgelb bis intensiv gelb 14, teilweise flächendeckend verschmolzen Europa, Asien
Vierpunkt-Marienkäfer gelblich bis hellrot variabel, meist 4 schwarze Punkte auf dem Halsschild Europa
Pilz-Marienkäfer kräftig gelb Deckflügel: 22, Halsschild: 5 Europa, Nordafrika, Asien
Vierfleckiger Kugelmarienkäfer schwarz 4 Europa, Asien
Zehnpunkt-Marienkäfer hell oder dunkel Deckflügel: variabel, Halsschild: 5 Europa, Asien

Exkurs

Bitte nicht den Asiatischen Marienkäfer einsetzen

Vor einigen Jahren wurde der Asiatische Marienkäfer bewusst als Schädlingsvertilger in Europa eingesetzt, da er im Vergleich zu den heimischen Arten die fünffache Menge an Blattläusen erbeutet. Allerdings ist diese Art mancherorts häufiger anzutreffen, als der Siebenpunkt-Marienkäfer. Tierschützer befürchten, dass dieser Käfer die heimischen Arten verdrängt. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich der Asiatische Marienkäfer auch über Eier und Larven anderer Nützlinge hermacht.

Florfliegenlarven

Diese im Volksmund als Goldaugen bezeichneten Insekten werden im Frühjahr ab Temperaturen von zwölf Grad aktiv. Sie legen ihre Eier im Frühjahr an Stiele und Blätter, die von Blattläusen befallen sind. Die frisch geschlüpften Larven sind neben den Marienkäfern der größte Feind von Blattläusen und werden ebenfalls als Blattlauslöwen bezeichnet.

Sie sind äußerst agil und machen sich sofort auf die Jagd nach Beute. Sie saugen Blattläuse aus, sodass die leere Körperhülle auf der Pflanze zurückbleibt. Eine Larve vertilgt bis zur Verpuppung mehrere hundert Läuse. Sie eignen sich ideal für den Einsatz im Gewächshaus. Ausgewachsene Insekten suchen sich den Weg ins Freie.

Ohrwürmer

Der Gemeine Ohrwurm, der auch als Ohrenkneifer bekannt ist, gehört zu den nachtaktiven Räubern. Ihre Lieblingsspeise sind Blattläuse. Wenn sie einen geeigneten Unterschlupf in der Nähe finden, können die Nützlinge einen befallenen Baum innerhalb weniger Tage vom Schädlingsbefall befreien. Am Tag verstecken sie sich in dunklen Nischen mit feucht-warmen Bedingungen. Geeignete Lebensräume sind Zwischenräume unter Steinen, Laubhaufen oder die brüchige Rinde eines alten Baums.

So locken Sie Ohrwürmer an:

  1. Tonblumentöpfe mit Holzwolle, Leinenreste, Moos oder Stroh füllen
  2. uf lockere Befüllung achten, um Freiräume zu gewähren
  3. Öffnung mit Drahtgeflecht abdecken
  4. stabilen Draht zum Aufhängen von der Abdeckung zum Abzugsloch führen
  5. Drahtende zu einem Aufhängehaken umbiegen

Anbringung der Ohrwurmbehausung

Hängen Sie den Topf direkt in den befallenen Baum, damit die Nützlinge einen direkten Zugang zur Nahrungsquelle haben. Wenn Ihre Rosen befallen sind, können Sie die Behausung auch an einem kleinen Pfahl befestigen. Wenn sich nach einigen Tagen noch nicht genügend Ohrwürmer im Versteck niedergelassen haben, können Sie den Topf vorübergehend in einen wilden Haselnuss- oder Holunderstrauch hängen. Hier gibt es fast immer Ohrwürmer.

Schlupfwespen

Die Art Lysiphlebus testaceipes eignet sich besonders zur Bekämpfung schwarzer Blattläuse. Sie ist in einem vergleichsweise großen Temperaturbereich zwischen 15 und 32 Grad aktiv. Weibchen legen ihre Eier in die Pflanzenschädlinge, sodass ihre Nachkommen die Läuse von Innen auffressen. Eine Schlupfwespe kann mit ihren Nachkommen bis zu 200 Blattläuse vernichten.

Schwarze Blattläuse: Die besten Bekämpfungsmethoden gegen Blattläuse

Schwarze Blattläuse bekämpfen – Hausmittel

Währen Nützlinge im Garten nicht stören, sind in der Wohnung andere Mittel gefragt. Es gibt eine Reihe von Hausmitteln, die Sie zur Bekämpfung der saugenden Insekten an Zimmerpflanzen anwenden können. Wichtig ist, dass Sie die Maßnahmen regelmäßig durchführen. Ansonsten werden nicht alle Insekten erfasst und es kommt erneut zur Plage.

Schwarze Blattläuse können gut mit Hausmitteln bekämpft werden.

Intensiv duftende Küchenkräuter

Bei einem leichten Befall reicht es aus, wenn Sie eine geschälte Knoblauchzehe in die Erde der betroffenen Pflanzen stecken. Haben die Läuse große Kolonien entwickelt, hilft ein selbst gemischter Sud aus Knoblauch. Lassen Sie eine zerkleinerte Knoblauchzehe etwa zwei Wochen in einem Liter Wasser ziehen und besprühen Sie anschließend die Blattlauskolonien mit dem Sud.

Rezept für Oreganosud:

  • zehn Gramm getrocknetes Kraut in ein Gefäß füllen
  • mit einem Liter aufgekochtem Wasser übergießen
  • abkühlen lassen und Kräuterreste absieben
  • Sud im Verhältnis 1:3 mit Wasser verdünnen
  • gründlich auf Blattunterseite und Stängel sprühen

Kaliseife

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Schmierseifenlösung oder Schwarzer Tee bekommt Blattläusen gar nicht gut

Diese medizinische Schmierseife wird aus Leinöl und Kaliumhydroxid gewonnen. Sie wird zur Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt und ist nicht gefährlich für größere Insekten wie Bienen. Verdünnen Sie 20 Gramm der Seife mit einem Liter Wasser und sprühen Sie die Lösung auf die betroffenen Pflanzenteile. Empfindliche Pflanzen können durch die Behandlung geschädigt werden, sodass Sie das Mittel vorsichtshalber auf einer kleinen Blattfläche testen sollten.

Tipp

Für empfindliche Pflanzen ist die Behandlung mit schwarzem Tee besonders gut geeignet. Er enthält Gerbstoffe, welche die Blattläuse abtötet.

Pflanzliche Spritzmittel

Pflanzen produzieren verschiedene Stoffe wie ätherische Öle oder Gerbsäuren, um sich vor Fraßfeinden zu schützen. Diese können extrahiert werden, indem Sie die Pflanzenteile im Wasser aufkochen oder für mehrere Tage ziehen lassen. Die Sude werden mit einem Zerstäuber großflächig auf die betroffenen Pflanzen gesprüht. Bei Bedarf muss die Behandlung mehrmals wiederholt werden. Besonders geeignet gegen schwarze Blattläuse sind diese Pflanzen:

  Zubereitung Anwendung Eignung
Rhabarber 500 Gramm Blätter in drei Liter Wasser für 30 Minuten aufkochen abgefiltert und unverdünnt z.B. Tomaten, Rosen
Zwiebel gewürfelte Zwiebel in einem Liter Wasser für 30 Minuten köcheln abgefiltert und unverdünnt besonders für Rosen
Brennnessel einen halben Eimer Blätter mit heißem Wasser übergießen und ziehen lassen abgefiltert und unverdünnt Zier- und Nutzpflanzen

Reinigunsgmittel

Branntweinessig und Spüli erweisen sich als wirksame Bekämpfungsmittel, die verdünnt auf die Blattlauskolonien gesprüht werden. Mischen Sie 500 Milliliter Essig mit etwa vier Liter Wasser und geben Sie einige Spritzer Spülmittel hinzu. Dieses sorgt dafür, dass sich die Blattläuse nicht mehr an den Pflanzenteilen festhalten können. Warten Sie nach einer Anwendung mindestens drei Tage bis zur nächsten Durchführung. Empfindliche Pflanzen wie Rosen und Orchideen können alternativ mit einer Spüli-Wasser-Lösung ohne Essig behandelt werden.

Tipp

Eine Lösung aus Rapsöl, Wasser und einigen Tropfen Spüli wirkt wahre Wunder gegen Blattläuse. Das Mittel verstopft die Atemöffnungen und verhindert die Haftung der Blattläuse auf dem Untergrund.

Häufig gestellte Fragen

In einem Jahr erzielt eine Behandlung mit Pflanzensuden gute Erfolge, in anderen helfen sie nicht gegen schwarze Blattläuse. Woran kann das liegen?

Es kommt darauf an, welche Pflanzenteile Sie zu welcher Jahreszeit sammeln und nutzen. Je nach Witterung und Zeitpunkt variieren die Konzentrationen von wirksamen Inhaltsstoffen. Meist steigen sie ab dem Frühjahr und erreichen ihren Höhepunkt im Sommer, bevor die Inhaltsstoffe wieder langsam abgebaut werden. Nach längeren trockenen Phasen ist der Gehalt an Wirkstoffen ebenfalls höher. Viele Pflanzen produzieren in der Sonne mehr Substanzen als ihre Artgenossen, die unter lichtärmeren Bedingungen im Halbschatten wachsen.

Gibt es verschiedene Arten von schwarzen Blattläusen?

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Die Schwarze Bohnenlaus ist besonders häufig

Es gibt verschiedene schwarz gefärbte Arten, die überwiegend ungeflügelt sind. Wenn die Nahrung knapp wird, entwickeln sich Generationen von kleinen schwarzen Blattläusen mit Flügeln. Wer schwarze Blattläuse bei Wikipedia sucht, wird allerdings kaum fündig. Die Schädlinge stellen eine artenreiche Unterfamilie dar, von der in Mitteleuropa 850 verschiedene Arten auftreten. Weit verbreitet sind Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae) und Kirschenblattlaus (Myzus cerasi), die ebenfalls schwarz gefärbt ist.

Wo treten schwarze Blattläuse auf?

Die Pflanzenschädlinge befallen verschiedene krautige Pflanzen und Gemüse im Nutz- und Ziergarten. Sie treten an Bohnen, Rüben, Kartoffeln oder Tomaten auf und können an Kirschbaum und krautigen Pflanzen wie Petersilie, Mohn, Gänsefuß oder Springkraut vorkommen.

Was tun, um einen Blattlausbefall vorzubeugen?

Achten Sie im Garten auf Mischkulturen, da sich hier ein natürliches Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen einstellt. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist wichtig, da sich Blattläuse bevorzugt auf geschwächten Pflanzen ausbreiten. Versehen Sie die Stämme von Obstbäumen mit einem Weißanstrich und sprühen Sie vorsorglich im Frühjahr ein Rapsöl-Wasser-Gemisch.

Bilder: tasnenad / Shutterstock