Gartenmanagement

Gartenarbeiten im Dezember: Alle Aufgaben im Überblick

Artikel zitieren

Im Dezember dreht sich die Gartenarbeit um die Vorbereitungen für den Winter und die Planung für das kommende Jahr. Während die Pflanzen zur Ruhe kommen, gibt es dennoch einige Aufgaben zu erledigen, um den Garten in gutem Zustand zu halten und sich auf die kommende Gartensaison vorzubereiten. Von der Ernte des letzten Wintergemüses bis zur Pflege der Gartengeräte – der Dezember bietet die Gelegenheit, den Garten bereit für die kalte Jahreszeit zu hinterlassen.

Gefrorenes Teelicht mit Blüten
AUF EINEN BLICK
Was sind die wichtigsten Gartenarbeiten im Dezember?
Microgreens auf der Fensterbank aussäen oder das letzte Wintergemüse ernten. Bei mildem Wetter können noch Blumenzwiebeln und Ziersträucher gepflanzt werden. Obstgehölze lassen sich vermehren und Chicorée kann angetrieben werden. Außerdem ist es Zeit, Obst- und Laubbäume zu schneiden. Es ist wichtig, die Geräte zu pflegen und die Vorräte zu kontrollieren. Pflanzen sollten vor Schädlingen und Wildtieren geschützt werden.

Zusammenfassung

Der Dezember im Garten bringt eine besondere Stimmung mit sich: Die Natur zieht sich langsam zurück, während wir uns auf die bevorstehende Winterzeit vorbereiten.

  • Aussäen: Kerbelrübe
  • Ernten: letzte Wintergemüse wie Rosenkohl, Grünkohl, Feldsalat, Zuckerhut- und Zichoriensalat, Lauch
  • Pflanzen: bei mildem Wetter letzte Blumenzwiebeln oder Ziersträucher bis Anfang Dezember
  • Vermehren: erste Edelreiser von Obstgehölzen, Chicoree antreiben
  • Schneiden: Obstbäume und andere Laubbäume
  • Weitere Gartenarbeiten: Aufräumen, Gartengeräte reinigen und pflegen, Vorräte kontrollieren, Barbarazweige schneiden, Pflanzen vor Schädlingen und Wildtieren schützen

Lesen Sie auch

Aussäen

Ob im Freien, im Gewächshaus oder auf der warmen Fensterbank, der Winter bietet immer noch ein paar Möglichkeiten zur Aussaat.

  • Aussaat im Freien: Kerbelrübe
  • Aussaat im Gewächshaus: Spinat, Winterpostelein
  • Aussaat in der Fensterbank: Kresse und Kerbel auf der warmen Fensterbank direkt hinter der Fensterscheibe aussäen. Beide Kräuter wachsen sehr schnell, wenn Sie das Saatgut gleichmäßig feucht halten. Wenn Sie im November einen Schnittlauchballen ausgegraben haben, können Sie ihn nach dem ersten Frost eintopfen und ins Haus auf die Fensterbank stellen. Wählen Sie einen Platz, der nicht zu warm ist, also nicht direkt über der Heizung. Schon bald sprießt frisches, würziges Grün. Basilikum ist außerdem ein echter Allrounder und kann ganzjährig gezogen werden.

Illustration die zeigt, welche Gemüse und Kräuter im Dezember ausgesät werden können

Ernten

In den Beeten steht jetzt nur noch robustes Wintergemüse, das bei regelmäßigen Kontrollgängen überprüft werden sollte. Der Grünkohl wartet jetzt auf einen ordentlichen Frost, denn erst dann schmeckt das kräftige Blattgemüse richtig gut. Auch Rosenkohl verträgt eine Portion Kälte. Nur wenn sehr starker Frost droht, sollte man die Stauden mitsamt den Wurzeln aus dem Boden nehmen und im Frühbeet oder unter einem Folientunnel wieder einpflanzen. Alternativ kann ein neuer, geschützter Standort in einem kalten Gewächshaus oder an einer wärmeabgebenden Hauswand gewählt werden. Eine zusätzliche Abdeckung mit Fichten- oder Tannenreisig schützt zusätzlich vor Frost und Schnee.

Bevor die strenge Kälte einsetzt, müssen auch Lauch und Zuckerhutsalat endgültig in Sicherheit gebracht werden. Diese Gemüse sollten entweder geerntet und im Vorratskeller eingelagert oder wie oben beschrieben in eine gut geschützte Hütte transportiert werden. Feldsalat und den frostharten Endiviensalat mit Fichten- oder Tannenreisig abdecken, das hält den schlimmsten Frost und Schnee ab. Eine Ernte ist dann auch bei Schnee möglich. Gleiches gilt für wintergrüne Kräuter wie Petersilie, Winterportulak und Löffelkraut.

Pflanzen, die im Dezember blühen

Zarte Blüten mitten im Dezember gehören immer wieder zu den Wundern der Winterzeit. Diese sind besonders reizvoll, wenn sie im weißen Schnee oder im morgendlichen Raureif leuchten.

Blühender Winterschneeball (Viburnum x bodnantense)

Wer auch im Winter Farbe in den Garten bringen möchte, wird von den Blüten des Winterschneeballs begeistert sein

Pflanzen und Vermehren

Selbst während der winterlichen Ruhephase des Gartens gibt es Möglichkeiten, Pflanzen zu setzen und zu vermehren. Wenn das Wetter Anfang Dezember noch mild ist, können Ziergehölze und vergessene Blumenzwiebeln ihren Platz im Garten finden. Denn Blumenzwiebeln, die darauf warten, im Frühling zu erblühen, fühlen sich in der Erde definitiv wohler als in Plastiktüten.

Ziergehölze und vergessene Blumenzwiebeln

Manchmal herrscht Anfang Dezember noch so mildes Wetter, dass Sie sogar noch einen Zierstrauch oder einen Rosenstock pflanzen können. Auch vergessene Blumenzwiebeln von Frühjahrsblühern dürfen Sie noch in die Erde legen. Sie sind dort definitiv besser aufgehoben als in einer Plastiktüte.

Chicorée antreiben

Nun können Sie außerdem beginnen, die im Herbst ausgegrabenen Wurzeln des Chicorées anzutreiben. Dies funktioniert wie folgt: Füllen Sie einen Eimer mit feuchtem Sand und stecken Sie die Chicoréewurzeln dort senkrecht tief hinein. Welkes, übriggebliebenes Laub können Sie abschneiden, allerdings muss das „Herz“ der Pflanze stehen bleiben. Anderenfalls treibt sie nicht mehr aus. Der bepflanzte Eimer sollte dunkel bei Temperaturen zwischen zehn und höchstens 18 Grad Celsius stehen.

Schneiden im Dezember

Der Dezember bietet nicht nur festliche Freuden, sondern auch Gelegenheiten zum Schneiden im Garten. Bei kühlem, aber nicht frostigem Wetter beginnt der Schnitt von Obstbäumen und anderen Laubbäumen.

Baumschnitt

Bei kaltem, aber nicht zu frostigem Wetter beginnt der Schnitt von Obst- und anderen Laubbäumen. Bei kühlem, jedoch nicht zu frostigem Wetter ist dies die optimale Zeit, um überhängende Äste zu kürzen, abgestorbene Zweige zu entfernen und die Baumkrone zu formen. Dieser Schnitt fördert das Wachstum neuer Triebe und Fruchtsporne, was zu einer reichhaltigen Ernte im kommenden Jahr führt.

Barbarazweige schneiden

Traditionell am 4. Dezember, dem Gedenktag der katholischen Heiligen Barbara, können Sie Barbarazweige schneiden und diese in eine Vase mit frischem Wasser stellen. Besonders eignen sich Kirschbaum- oder Forsythienzweige. Im warmen Zimmer beginnen bald die Knospen zu schwellen, so dass Sie sich pünktlich zu Weihnachten über gelbe und weiße Frühlingsblüten freuen können. Wechseln Sie das Vasenwasser alle zwei Tage, wobei Sie handwarmes Leitungswasser verwenden sollten.

Barbarazweige in einer Glasvase

Ob Kirsch-, Apfel- oder Pflaumenbaum: Wer Barbarazweige schneidet, kann sich den Frühling nach dem Obstbaumschnitt in die Wohnung holen

Edelreiser schneiden

Beim Obstbaumschnitt können Sie zur Vermehrung nun schon vielversprechende Edelreiser schneiden und sammeln. Diese halten sich bis zum Frühling – wenn sie schließlich zum Pfropfen verwendet werden können – im Keller, eingeschlagen in feuchtem Sand.

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Wühlmäuse, Feldhasen, Rehe sowie Mäuse und Ratten halten keinen Winterschlaf, weshalb Sie auch im Dezember regelmäßig auf einen eventuellen Befall kontrollieren sollten.

  • Wühlmäuse: Kontrollieren Sie insbesondere Baumscheiben regelmäßig auf Wühlmauslöcher. Sie können die Tiere mit saurer Buttermilch, die Sie in die Gänge gießen, vertreiben. Zudem sollten Sie Mulchdecken etwas auseinander ziehen, damit es sich die Tiere darunter nicht zu warm und gemütlich haben.
  • Hasen und Rehe: Legen Sie Drahthosen um die Stämme junger Bäume, damit hungrige Hasen und Rehe die Rinde nicht abfressen. Stattdessen können Sie den Tieren in einer Gartenecke etwas Heu und Möhren anbieten.
  • Mäuse: Achten Sie darauf, dass sich insbesondere im Vorratskeller keine Mäuse einnisten.
  • Obstbaumschädlinge: Kontrollieren und erneuern Sie gegebenenfalls Leimringe um Obstbaumstämme. Diese sollen die Überwinterung von Schädlingen wie etwa dem Kleinen Frostspanner unmöglich machen.

Weitere Gartenarbeiten

Im Dezember ist der Garten in Winterruhe, aber dennoch gibt es ein paar Aufgaben zu erledigen. Gartengeräte müssen gereinigt und gepflegt werden, Vorräte kontrolliert und sortiert, Frühbeete und Pflanzgefäße isoliert und an überwinternde Vögel gedacht werden. Die Vorbereitung im Dezember sichert einen guten Start in die kommende Saison.

Aufräumen und Säubern

Damit Ihre Gartengeräte auch in der nächsten Saison einsatzbereit sind, brauchen sie jetzt eine gründliche Reinigung und Pflege. Spaten, Sauzahn, Grabegabel und Co. gründlich von Schmutz und anhaftender Erde befreien. Danach alle Metallteile mit Öl einreiben, damit sie nicht rosten. Düngerreste und Pflanzenschutzmittel müssen über den Winter frostfrei gelagert werden. Außerdem sollten Sie jetzt übrig gebliebene Samentüten (aus)sortieren, damit Sie im nächsten Frühjahr nicht den Überblick verlieren.

Vorräte kontrollieren

Alle Gemüse- und Obstvorräte im Keller sollten einmal pro Woche kontrolliert werden. Welke oder faulende Blätter müssen unbedingt entfernt werden, um weitere Fäulnis zu verhindern. Geschädigtes Gemüse und Obst sollte so schnell wie möglich verarbeitet werden. Pflanzen und Gemüse, die in Sand eingeschlagen wurden, sollten ebenfalls auf Feuchtigkeit überprüft werden: Das Substrat darf nicht austrocknen, denn dann schrumpfen auch Möhren und Sellerie. Gießen Sie aber sparsam und mit Gefühl, denn zu viel Feuchtigkeit führt zu Fäulnis. Bei frostfreiem Wetter können Sie ein Fenster öffnen und so etwas frische Luft in den Vorratsraum lassen.

Gemüse in einem Erdkeller lagern und überwintern

Die Überwinterung in Sand kann auch in einem eingegrabenen Kübel im Garten stattfinden

Winterschutz für Frühbeete und Folientunnel

(Bepflanzte) Frühbeete und Folientunnel mit Matten oder Noppenfolie isolieren. Eine dicke Laubschicht um das Frühbeet oder den Folientunnel wärmt ebenfalls.

Winterschutz für Pflanzgefäße

Falls noch nicht geschehen, winterharte Kübelpflanzen – wie Kräuter oder Obstgehölze – spätestens jetzt in Noppenfolie einpacken, auf ein dickes Holzbrett stellen und an eine warme Hauswand schieben. Achten Sie außerdem darauf, dass der Standort gut vor Regen und Wind geschützt ist, denn Pflanzen im Winterschlaf reagieren sehr empfindlich auf Nässe. Haben Sie ein Gewächshaus können frostempfindliche Pflanzen wie Oleander oder Oliven dort überwintert werden.

Illustration die zeigt, wei Oleander im Freien überwintert wird.

Futter für Vögel

Denken Sie auch an überwinternde Vögel. Spätestens im Dezember sollten Nistkästen gesäubert und Futterstellen eingerichtet werden.

FAQ

Welche Gartenarbeiten werden im Dezember erledigt?

Aufräumen und Kontrollieren ist im Dezember angesagt. Jetzt ist die richtige Zeit, um das Gartenhaus aufzuräumen, alte Samentüten, Dünger und Pflanzenschutzmittel zu entsorgen, Werkzeuge und Gartengeräte gründlich zu reinigen und die Vorräte regelmäßig zu kontrollieren. Letzteres ist wichtig, um angefaultes Gemüse und Obst rechtzeitig auszusortieren. So verhindern Sie, dass andere Früchte infiziert werden. Außerdem können Sie jetzt Chicorée pflanzen und das letzte Wintergemüse ernten.

Was wird im Dezember gesät?

Im Dezember ist die Aussaatzeit endgültig vorbei. Nur noch schnell wachsende Kräuter wie Kresse und Kerbel sowie sogenannte Mikrogewächse – also selbst gezogene Sprossen – können auf der warmen Fensterbank gezogen werden. Auch der im November ausgegrabene Schnittlauchballen kann jetzt eingetopft und auf der Fensterbank weiter kultiviert werden.

Was pflanzt man im Dezember?

Bei milder Witterung und frostfreiem Boden können Anfang Dezember noch Ziergehölze gepflanzt und vergessene Blumenzwiebeln in die Erde gebracht werden. Ansonsten wird am Ende des Gartenjahres nichts mehr gepflanzt.

Was wird im Dezember zurückgeschnitten?

Im Dezember beginnt bei kaltem, aber nicht zu frostigem Wetter der Baumschnitt. Jetzt können Sie Obstbäume und andere Laubbäume – mit einigen Ausnahmen! – während der Winterruhe schneiden. Bei frostfreiem Wetter können auch Stauden zurückgeschnitten werden. Am 4. Dezember, dem Barbaratag, schneidet man traditionell auch Zweige von Kirschbäumen und Forsythien, damit sie bis Weihnachten in der Vase blühen.

Welche Pflanzen können im Dezember vermehrt werden?

Im Dezember können keine Pflanzen vermehrt werden. Lediglich beim Obstbaumschnitt können Sie vielversprechende Edelreiser auswählen. Diese bis zum Frühjahr in feuchtem Sand im Keller aufbewahren.

Bilder: Kati Finell / stock.adobe.com