Obstbaum

Blühende Barbarazweige zur Weihnachtszeit: Tipps und Tricks

Barbarazweige sind das Synonym für gelebtes Brauchtum und malerische Blütenpracht inmitten der Winterzeit. Über Jahrhunderte und alle liturgischen Grenzen hinweg hat die überlieferte Tradition bis heute ihren Zauber bewahrt. Dieser Ratgeber erklärt, wann und wie Sie Barbarazweige richtig schneiden und zum Blühen bringen. Tauchen Sie hier ein in den bunten Reigen weltlicher und spiritueller Bedeutungen, die sich um den historischen Brauch ranken.

AUF EINEN BLICK
Was sind Barbarazweige und wann werden sie geschnitten?
Barbarazweige sind Zweige von Blütengehölzen, die am 4. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen Barbara, geschnitten und in Wasser gestellt werden, um zu Weihnachten zu blühen. Traditionell verwendet man Kirschbaumzweige, aber auch Zweige von Apfel-, Pflaumenbäumen oder Ziersträuchern eignen sich.
  • Barbarazweige werden traditionell zu Sonnenaufgang am Tag der Heiligen Barbara, dem 4. Dezember geschnitten und in eine Vase mit Wasser gestellt
  • Mit etwas Glück blüht der Zweig genau zur Weihnachtszeit
  • Traditionell werden Kirschzweige geschnitten, aber auch andere Obstbäume wie Apfel- oder Pflaumenbäume oder Äste der Magnolie, Kornelkirsche oder anderer schön blühender Bäume eignen sich
  • Nach dem Schnitt sollten die Zweige für 24 Stunden ins Tiefkühlfach, dann an einen kühlen Ort, bis sie erste Knospen zeigen und erst dann an den endgültigen Standort

Was sind Barbarazweige?

Barbarazweige sind Zweige von Obstbäumen und anderen Blütengehölzen, die nach alter Tradition am 4. Dezember geschnitten werden. An diesem Tag feiern die römisch-katholische und griechisch-orthodoxe Kirche den Gedenktag der heiligen Barbara. Das überlieferte Brauchtum wird getragen von der Hoffnung, dass die Zweige zum Weihnachtsfest in voller Blüte stehen und den Menschen Glück verheißen. Zu diesem Zweck werden sie in der Vase auf einer Fensterbank oder inmitten der Wohnung in Szene gesetzt.

Knospen an Sankt Barbara, sind zum Christfest prächtige Blüten da.

Welche Zweige sind geeignet?

Traditionell dienen die Zweige von Kirschbäumen als Barbarazweige. Je nach Region und Brauch fungieren mannigfaltige Baumarten als Lieferanten für die magischen Blütenzweige zu Weihnachten. Als Faustregel gilt, dass sich jedes winterharte Gehölz zum Barbarazweig eignet, das von Natur aus im Frühjahr vor dem Austrieb seiner Blätter erblüht. Folgende Tabelle nennt beliebte Bäume und Sträucher, die gerne am Barbaratag geschnitten werden:

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Name botanischer Name
Kirsche/Süß- und Sauerkirsche Prunus avium/Prunus cerasus
Apfel/Zierapfel Malus
Pflaume, Zwetsche Prunus domestica
Kornelkirsche Cornus mas
Schlehe, Sanddorn Hippophae rhamnoides
Magnolie Magnolia
Goldglöckchen Forsythia
Ginster, Edelginster Cytisus
Japanische Zierkirsche Prunus serrulata
Zaubernuss Hamamelis intermedia
Winterjasmin Jasminum nudiflorum

Einer hohen Wertschätzung als Barbarazweige erfreuen sich Bäume und Sträucher, die Anfang Dezember mit dekorativen Früchten prahlen. Repräsentatives Beispiel sind Mispelzweige (Mespilus), die am Barbaratag kugelige, orange-braune Apfelfrüchte tragen, verziert mit markanten, spitz zulaufenden Kelchblättern. Das hat den besonderen Vorteil, dass diese Barbarazweige eine naturnahe Deko im Gepäck haben. Das unterstreicht den Zierwert in der Vase und überbrückt idyllisch die Wartezeit auf das Blütenschauspiel zur Weihnachtszeit.

Wann ist traditioneller Schnitt-Zeitpunkt?

Das überlieferte Brauchtum schreibt vor, dass Barbarazweige nur erblühen, wenn sie am 4. Dezember zur richtigen Tageszeit geschnitten werden. Bester Zeitpunkt ist vor Sonnenaufgang, idealerweise nach einer frostigen Nacht. Wer diesen Termin versäumt, wartet mit dem Schneiden, bis am Barbaratag das Vesperläuten zum Abendgebet ruft.

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Am 4. Dezember soll der Barbarazweig geschnitten werden

Barbarazweige richtig schneiden – so geht’s

Alljährlich geht es am 4. Dezember hoch her in Gärten, Obstwiesen und Wäldern. An diesem Tag sind scharenweise Pflanzenfreunde unterwegs, um gemäß überlieferter Tradition Barbarazweige zu schneiden. Damit sich die Hoffnung auf farbenfrohe Blütenpracht zum Christfest erfüllt, kommt es an auf ein gutes Augenmaß und eine fachkundige Schnittführung. So schneiden Sie einen Barbarazweig richtig:

  • Bestes Werkzeug: frisch geschärfte Schere mit Bypass-Mechanik
  • Geeignete Zweige: junges, gesundes Holz mit runden, schwellenden Knospen
  • Optimaler Schnittpunkt: kurz über einem nach außen weisenden Auge, damit sich die Lücke im Frühjahr schließt

Die häufige Empfehlung, mit einem Hammer auf die Zweigenden zu klopfen, stößt bei versierten Hobbygärtnern auf taube Ohren. Es heißt, diese Maßnahme verbessere die Wasseraufnahme. Das Gegenteil ist der Fall, denn der Hammer zerstört wichtige Leitungsbahnen im Holz. Besser sind schräges Anschneiden oder ein 0,5 cm tiefer Kreuzschnitt ins Zweigende mit einem scharfen, desinfizierten Messer. Alternativ schneiden Sie dünn ein wenig Rinde vom Astende ab, was die Fläche für eine Wasseraufnahme vergrößert.

Tipp

Es bedarf keines eigenen Gartens, um das Brauchtum rund um Barbarazweige zu zelebrieren. Anfang Dezember können Sie geeignete Zweige auf Wochenmärkten, in Gartencentern oder online kaufen, beispielsweise im Dehner-Onlineshop. Wo es Barbarazweige kostenlos zu ergattern gibt, erfahren Sie in der regionalen Presse. Verschenken tauglicher Zweige ist eine beliebte Form von Kundenwerbung und Stadtmarketing.

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Der Barabazweig sollte schön hell stehen

So bringen Sie Barbarazweige zum Blühen

Termingerechtes und sachkundiges Schneiden markieren wichtige Meilensteine auf dem Weg zu blühenden Barbarazweigen an Weihnachten. Damit sich die Hoffnungen tatsächlich erfüllen, sollten Sie die geschnittenen Äste richtig behandeln. So bringen Sie Barbarazweige pünktlich zum Blühen:

  1. nach dem Schnitt für 24 Stunden im Gefrierfach des Kühlschranks deponieren
  2. am Folgetag in eine Schale mit lauwarmem Wasser legen
  3. am dritten Tag in eine Vase mit zimmerwarmem Wasser stellen
  4. zunächst als Standort einen kühlen, hellen Raum wählen, bis die ersten Knospen schwellen
  5. im Anschluss an die etappenweise Vorbereitung Vase am endgültigen Standort aufstellen

Barbarazweige in der Vase wünschen sich einen lichtdurchfluteten Aufstellplatz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Optimal sind angenehme Raumtemperaturen zwischen 20 und 23 Grad Celsius. Achten Sie bei der Standortwahl bitte darauf, dass keine aufsteigende Heizungsluft die Zweige vorzeitig austrocknen lässt.

Barbarazweige vorbildlich pflegen – Tipps & Tricks

Frisches Wasser mit Zimmertemperatur ist das A und O im Pflegeprogramm von Barbarazweigen. Tauschen Sie das Wasser bitte alle 2 bis 3 Tage komplett aus. Kontrollieren Sie täglich, ob sich der Wasserspiegel in der Vase gesenkt hat, um die Zweige bei Bedarf zu gießen. Vorteilhaft ist die Zugabe von flüssiger Blumennahrung für eine lückenlose Nährstoffversorgung. In Verbindung mit dem Wasserwechsel kontrollieren Sie bitte die Zweigenden. Faulige, weiche Stellen sind ein guter Grund, um einen Barbarazweig einige Millimeter nachzuschneiden. Abgerundet wird die unkomplizierte Pflege durch einen täglichen sanften Sprühnebel aus kalkarmem Wasser, was die niedrige Luftfeuchtigkeit beheizter Wohnräume ausgleicht.

Exkurs

Barbarazweige arrangieren und dekorieren

Blühende Barbarazweige in der Vase lassen kreative Ideen sprudeln, das malerische Schauspiel mit schöner Deko aufzuwerten. Arrangieren Sie die Zweige mit einer blühenden Amaryllis, die von Natur aus im Winter blüht. Gerne übernehmen einige blühende Christrosen die Rolle als dekorative Eskorte. Natürlichen dürfen weihnachtliche Accessoires nicht fehlen im kunstvollen Zusammenspiel, wie glitzernde Christbaumkugeln, farbenfrohe Sterne und formschöne Anhänger.

Youtube

Barbarazweige blühen nicht – 3 häufige Fehler

Halten Ihre Barbarazweige die ersehnten Blüten konsequent unter Verschluss? Dann steckt ein häufiger Fehler dahinter. Drei typische Irrtümer in der Pflege von Barbarazweigen mit Tipps zur Vorbeugung bringen folgende Zeilen auf den Punkt:

Kein Kältereiz

Wenn Barbarazweige nicht blühen, ist fehlender Kältereiz die häufigste Ursache. Im Zuge der Klimaerwärmung ist es im Spätherbst viel zu mild, weil sich der Altweibersommer über etliche Wochen erstreckt. Vom ersten Frost weit und breit keine Spur. Damit ein Kirschzweig oder anderer Obstbaumtrieb seine Knospen anlegt, sind Temperaturen unter dem Gefrierpunkt unverzichtbar. Statt auf das Blütenfestival im Winter zu verzichten, simulieren Sie einfach einen Kälteschock. Zu diesem Zweck legen Sie die geschnittenen Zweige für einen Tag ins Gefrierfach des Kühlschranks.

Abrupter Umzug in die Wohnung

Ein übergangsloser Umzug aus dem winterlichen Garten in die wohlig warme Wohnung lässt Barbarazweige rettungslos verdorren. Dabei bleiben angelegte Knospen auf der Strecke und alle Hoffnungen auf weihnachtliche Blüten sind dahin. Diesem Ärger beugen Sie effektiv vor, indem Sie Barbarazweige zu Beginn in der Vase mit lauwarmem Wasser an einem kühlen, nur leicht temperierten Standort aufstellen. Im richtigen Frühling knacken die Temperaturen auch nicht über Nacht die 20-Grad-Marke. Regelmäßigen Besprühen mit weichem Wasser hebt die Blühfreudigkeit und federt drohenden Trockenstress ab.

Fehler Nummer drei resultiert aus einer ungeeigneten Wahl der Gehölzart. Es ist kein ehernes Gesetz, dass sich ausschließlich Kirschzweige für das Brauchtum eignen. Leben Sie in einer Region, in der sich Kirschbäume ohnehin schwertun mit einer üppigen Blüte, greifen Sie bitte zu regionalen, blühfreudigen Wildgehölzen, wie Schlehe, Kornelkirsche, Holunder oder Zaubernuss.

Barbarazweige und ihre Tradition

Die Tradition blühender Barbarazweige mitten im Winter beruht auf einer mittelalterlichen Legende. Barbara war die wunderschöne Tochter des wohlhabenden Türken Dioskuros. Um ihre Keuschheit zu bewahren, sperrte er seine Tochter in einen Turm, wenn er auf Reisen war. Die Einkerkerung konnte nicht verhindern, dass Barbara zum Christentum konvertierte und sich taufen ließ. Darüber war ihr Vater so entsetzt, dass er seine Tochter in 300 der Christenverfolgung auslieferte. Unter der Folter sollte Barbara ihrem neuen Glauben wieder abschwören.

Auf dem Weg ins Gefängnis verfing sich ein Kirschzweig in Barbaras Kleidung. Diesen Zweig hegte und pflegte sie in ihrer Zelle liebevoll mit Wasser aus ihrer Trinkschale. Die Legende erzählt, dass der Zweig am Tag ihres Martyriums erblühte, obschon es bitterkalter Winter war. Der Vater kannte keine Gnade mit seiner standhaften Tochter und soll sie eigenhändig enthauptet haben. Seitdem wird Barbara verehrt als Patronin der Sterbenden und zählt zu den 14 Nothelfern im katholischen Glauben. Im Gedenken an die mutige junge Christin wird bis heute das Brauchtum blühender Zweige im Winter zelebriert.

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Ein üppig blühender Barbarazweig soll eine reichliche Ernte voraussagen

Magisches Orakel – Barbarazweige richtig deuten

Blühende Barbarazweige bringen Glück. Von diesem Glauben künden bereits die ersten Aufzeichnungen aus dem frühen Mittelalter. Seither fungieren die magischen Zweige im Volksglauben als Orakel für mannigfaltige Hoffnungen. Einige klassische Deutungen stellen wir Ihnen im Folgenden näher vor:

Heirats-Orakel

Ledige Mädchen hängen an jeden Barbarazweig einen Zettel mit dem Namen eines Verehrers. Wessen Zweig zuerst seine Blüten entfaltet, wird bald der Bräutigam sein.

Ernte-Orakel

Bauern stellen einen direkten Bezug her zwischen der Blütenzahl am Barbarazweig und der Ernte im nächsten Jahr. Ein üppig blühender Zweig im Winter stimmt die ganze Familie zuversichtlich für eine reiche Ernte. Öffnen sich lediglich vereinzelte oder überhaupt keine Knospen, sind damit böse Vorahnungen für eine Missernte verbunden.

Hoffnungsvolle Lottospieler haben Barbarazweige als Orakel entdeckt. Zu diesem Zweck werden am Barbaratag 49 Zweige geschnitten und ins Wasser gestellt. Jeder Zweig erhält ein Zahlenkärtchen. In der Folgezeit wird der Strauß mit Argusaugen beobachtet. Die ersten 6 Zweige mit Blüten verraten die Gewinnzahlen für das nächste Jahr.

Häufig gestellte Fragen

Wann stellt man Barbarazweige auf?

Folgen Sie dem überlieferten Brauchtum wortgetreu, schneiden Sie Barbarazweige am 4. Dezember, dem Gedenktag der heiligen Barbara. Dabei handelt es sich freilich nicht um einen fixen Termin. Um in den Genuss frühlingsfrischer Blüten im Winter zu gelangen, können Sie Zweige von Blütengehölzen an einem anderen Tag Ende November/Anfang Dezember schneiden, idealerweise nach dem ersten Frost. Legen Sie die Zweige für eine Nacht in lauwarmes Wasser und stellen sie daraufhin in eine Vase mit frischem, zimmerwarmem Wasser an einen hellen Standort.

Welche Zweige eignen sich als Barbarazweige?

Neben dem überlieferten Kirschzweig in der Barbara-Legende, besitzen zahlreiche weitere Gehölzarten das Potenzial zum Barbarazweig. Im Grunde genommen können Sie Zweige von allen frühblühenden Bäumen und Sträuchern verwenden. Obstbäume zählen hierzu, wie Apfel, Pflaume, Zwetschge und Birne. Unter den Ziersträuchern haben sich Forsythien und Ginster als Barbarazweige gut bewährt. Aus dem naturnahen Garten halten die Zweige von Holunder, Weide, Kornelkirsche, Schlehe oder Haselnuss Einzug ins winterliche Heim, um zur Weihnachtszeit mit duftenden Blüten oder aparten Kätzchen zu erstrahlen.

Wann blühen Barbarazweige?

Traditionell blühen Barbarazweige zum Weihnachtsfest. Der winterliche Zauberstreich gelingt freilich nur unter bestimmten Prämissen. Geschnitten werden Zweige früh blühender Obstbäume nachdem sie einen Kältereiz erfahren haben. Ein lauwarmes Wasserbad gaukelt Zweigen den Frühling vor und weckt die Blühfreudigkeit. Anschließend stellen Sie Barbarazweige in eine Vase mit zimmerwarmem Wasser. Nach überliefertem Brauch ist der richtige Zeitpunkt am 4. Dezember, dem Gedenktag der Märtyrerin Barbara. Am hellen, warmen Standort regelmäßig mit frischem Wasser gegossen und besprüht, erblühen Barbarazweige pünktlich zur Weihnachtszeit und verbreiten einen Hauch von Frühling.

Warum blühen meine Barbarazweige nicht?

Häufigste Ursache ist fehlender Kältereiz im Spätherbst. Kirschbäume und andere heimische Blütengehölze legen ihre Knospen erst an, wenn sie zuvor für mindestens eine Nacht Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ausgesetzt waren. Bei zu milder Witterung sollten Sie geschnittene Barbarazweige für 24 Stunden ins Gefrierfach legen. Fernerhin bleibt die Blüte aus, wenn Sie die Zweige übergangslos aus der kalten Natur in einen gut geheizten Raum stellen. Stellen Sie Barbarazweige zwar in eine Vase mit handwarmem Wasser. Als Standort für die ersten Tage wählen Sie einen kühlen, hellen Platz, wie beispielsweise das Schlafzimmer.

Tipp

Kundige Hausgärtner nutzen den Barbaratag nicht nur zum Schneiden von Barbarazweigen. Rund um den 4. Dezember ist das Zeitfenster geöffnet, um Bäume zu schneiden. Insbesondere einen Verjüngungsschnitt verkraften viele heimische Bäume und Sträucher im Winter ausgezeichnet, weil sie sich in Saftruhe befinden.

Bilder: Ariadna Nevskaya / Shutterstock