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Bypass- oder Amboss-Schere? – So treffen Sie die richtige Wahl

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Bypass- und Amboss-Scheren sind unverzichtbare Werkzeuge für die Gartenpflege, doch ihre Unterschiede und Einsatzgebiete sind entscheidend für optimale Ergebnisse. Dieser Artikel erläutert die Funktionsweise beider Scherentypen, ihre spezifischen Anwendungsbereiche sowie weitere Spezialwerkzeuge und Pflegetipps.

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Bypass- (hier abgebildet) und Ambosschere sehen sich sehr ähnlich

Die Bypass-Schere: Präzisionsschnitt für lebende Pflanzen

Die Bypass-Schere, mit ihren zwei aneinander vorbeigleitenden Klingen, ermöglicht einen präzisen und sauberen Schnitt. Sie ist somit die erste Wahl für lebende Pflanzen, da das Gewebe geschont und ein schneller Heilungsprozess gefördert wird.

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Hier einige Beispiele für den Einsatz der Bypass-Schere:

  • Junges und weiches Holz: Ideal für frische Triebe und junge Zweige, wo ein sauberer Schnitt das Pflanzenwachstum fördert.
  • Halb verholzende Gartensträucher: Ermöglicht einen glatten Schnitt durch halbverholzte Triebe, ohne die Struktur zu quetschen.
  • Stauden: Perfekt für das Zurückschneiden von Stauden und das Schneiden von Blumen.

Die Bypass-Schere ist ein unverzichtbares Werkzeug für alle, die Wert auf die Gesundheit und das Aussehen ihrer Pflanzen legen.

Die Amboss-Schere: Kraftvoller Schnitt für trockenes und hartes Holz

Die Amboss-Schere besticht durch ihr robustes Design. Eine scharfe Klinge trifft auf ein festes Gegenstück – den Amboss. Dieses Prinzip bietet eine ausgezeichnete Unterstützung und ermöglicht es, selbst hartes, trockenes Holz mit weniger Kraftaufwand zu durchtrennen.

Die Amboss-Schere bewährt sich besonders in folgenden Fällen:

  • Für trockenes und hartes Holz: Ideal, um verholzte Äste und Zweige effektiv zu schneiden. Selbst dickere Äste bis zu einem Durchmesser von etwa 2,5 cm können mühelos durchtrennt werden.
  • Für Totholz: Die Amboss-Schere erleichtert nicht nur das Entfernen abgestorbener Äste, sondern auch das Zerkleinern von Schnittgut.

Aufgrund ihrer Bauweise kann die Amboss-Schere das Pflanzengewebe leicht quetschen. Daher ist sie nicht für den Schnitt von frischem, lebendem Pflanzengewebe empfohlen.

Kriterien für die Auswahl der richtigen Schere

Die Wahl der passenden Gartenschere ist entscheidend für ein effizientes und pflanzenschonendes Arbeiten. Folgende Kriterien sollten Sie dabei beachten:

Qualität und Schärfe der Klingen

Die Schärfe und Beschaffenheit der Klinge ist maßgeblich für den Erfolg eines Schnittes. Klingen aus gehärtetem Stahl gewährleisten Langlebigkeit und ermöglichen einen präzisen, sauberen Schnitt.

Ergonomie und Handhabung

Ein ergonomisch gestalteter Griff erleichtert die Arbeit, insbesondere bei längerer Nutzung. Rutschfeste Beschichtungen erhöhen die Sicherheit, während eine ausgewogene Gewichtsverteilung die Belastung der Hand vermindert.

Größe und Schnittstärke

Gartenscheren variieren in ihrer Größe und der maximalen Schnittstärke:

  • Für Feinarbeiten sind kleinere Scheren mit feinen Klingen vorteilhaft.
  • Für den Schnitt von dickeren Ästen sollten größere Scheren mit stärkeren Klingen gewählt werden. Astschneider sind für umfangreichere Schnittarbeiten ideal.

Weitere Scherentypen für spezielle Anwendungen

Im Gartenbau kommen neben den klassischen Bypass- und Amboss-Scheren auch speziell entwickelte Scherentypen zum Einsatz:

  • Heckenscheren: Mit ihren langen Klingen ermöglichen sie effiziente Form- und Rückschnittarbeiten an Hecken und Sträuchern.
  • Rasenkantenscheren: Diese Scheren verfügen über kurze, präzise Klingen, die speziell für das saubere Schneiden der Rasenkanten konzipiert sind.
  • Getriebescheren: Ausgestattet mit einem mechanischen Getriebe, verstärken sie die aufgewendete Kraft des Nutzers, wodurch das Schneiden von dickeren Zweigen und Ästen erleichtert wird.
  • Rollgriff-Scheren: Diese Scheren besitzen einen Griff, der bei der Schneidebewegung mitrollt und somit die Belastung der Handgelenke minimiert.

Pflege und Wartung von Gartenscheren

Eine sachgemäße Pflege und Wartung Ihrer Gartenscheren sind entscheidend für ihre Langlebigkeit und Leistung. Hier ein kompakter Leitfaden:

  • Nach jedem Gebrauch reinigen: Entfernen Sie Schmutz und Pflanzensäfte von den Klingen.
  • Regelmäßige Desinfektion: Um zu vermeiden, dass Krankheitserreger übertragen werden, ist es wichtig, die Scherenblätter regelmäßig zu desinfizieren.
  • Schärfen der Klingen: Eine jährliche Schärfung der Klingen sichert weiterhin saubere Schnitte.
  • Schmierung der beweglichen Teile: Klingen und Scharniere sollten regelmäßig geölt werden, um Korrosion zu vermeiden und die Beweglichkeit zu bewahren.
  • Rostschutz: Vor allem nach Gebrauch in feuchter Umgebung oder vor der Einlagerung im Winter ist ein sorgfältiges Trocknen und das Auftragen von Öl zur Verhinderung von Rostbildung ratsam.
Bilder: Yakov Oskanov / Shutterstock