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Sensen: Die optimale Wahl und Pflege für müheloses Mähen

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Die Arbeit mit der Sense gerät zunhemend in Vergessenheit, obwohl sie zahlreiche Vorzüge bietet. Durch die Auswahl einer optimalen Sense und die regelmäßige Pflege wird die Arbeit zum Kinderspiel. Ein einzigartiges Naturerlebnis ist bei dieser Mahdtechnik garantiert.

Schubkarre mit Sense und Harke
Sensen ist ein fast vergessenes Handwerk
AUF EINEN BLICK
Was ist wichtig, um richtig mit einer Sense zu arbeiten?
Beim sensen kommt es auf die Auswahl einer passenden Sense, eine regelmäßige Pflege durch Dengeln, sowie das richtige Einstellen des Blattes an. Die ideale Körperhaltung ermöglicht eine effiziente und rückenschonende Mahd, die Witterung und Aufwuchs bestimmen den richtigen Mahdtermin.

Was Sie vor dem Kauf einer Sense wissen sollten

Eine Sense besteht aus Baum und einem justierbaren Blatt. Der Sensenbaum übernimmt die Aufgabe, Bewegung und Kraft auf die Blattschneide zu übertragen. Das erfolgt automatisch, wenn die Sense den grundlegenden Anforderungen entspricht:

  • Länge: Sensenbaum muss zur Körpergröße passen
  • Einheit: Sensenbaum und -blatt müssen aufeinander abgestimmt sein und im richtigen Winkel stehen
  • Einsatzzweck: Sensenblatt sollte für die geplanten Mäharbeiten geeignet sein

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Aufbau einer Sense

Metall oder Holz

Grundsätzlich ist die Materialwahl von geringerer Bedeutung, wenn der Sensenbaum die Voraussetzungen für ein schonendes Arbeiten erfüllen. Die besten Sensenbäume bestehen aus natürlichem Krummholz. Sie besitzen eine hohe Bruchfestigkeit, da die Fasern dem Baumverlauf folgen. Die meisten im Handel angebotenen Sensen bestehen aus Metall und sind nicht für Personen mit einer Mindestgröße von 170 Zentimeter geeignet.

  Sensenbaum aus Metall Sensenbaum aus Holz
Vorteil stabiler und daher für gröbere Arbeiten geeignet lässt sich in jeder Holzwerkstatt individuell anfertigen
Nachteil eingeschränkte Einstellmöglichkeiten bezüglich des unteren Griffs teuer in der Anschaffung

Wichtige Maße

Das Längenmaß des Sensenbaums beschreibt den Abstand des Obergriffs zur Sensenblattbefestigung. Die richtige Baumlänge orientiert sich in erster Linie an der Körpergröße. Zusätzlich hat der Einsatzzweck. einen Einfluss auf das ideale Maß. Soll die Sense auf einer ebenen Fläche eingesetzt werden, können Sie die richtige Baumlänge durch eine einfache Formel ermitteln: ziehen Sie ungefähr 20 Zentimeter von Ihrer Körpergröße ab. Große Personen können etwas mehr, Kinder weniger abziehen.

Hier sind kürzere Sensenbäume vorteilhaft:

  • unter beengten Verhältnissen
  • bei Mahd an Hängen und auf unebenem Gelände
  • zur Teilnahme an Meisterschaften und Wettbewerben

Steht die Sense senkrecht zur Person, liegt der Obergriff im Idealfall vor dem Kinn.

Anbieter von Sensenbäumen

Sense wird geschliffen

Handgefertigte Sensen sind ein seltenes Gut

Die meisten Baumärkte oder Gartencenter bieten moderne Metallsensenbäume (16,00€ bei Amazon*) in standardisierten Größen zwischen 140 und 150 Zentimeter an. Bei einer Körpergröße von 170 bis 175 Zentimeter sind solche Modelle nicht ausreichend. Wenn Sie einen Seitenschwung mit einer zu kurzen Sense ausführen, müssen Sie sich unnötig weit nach vorne beugen. Es kommt zu Verspannungen und Rückenschmerzen. Sensenbäume aus natürlich gewachsenem Holz werden in aufwändiger Handarbeit von einigen Kleinbetrieben angefertigt:

  • Sensenwerkstatt Lehnert in Gersheim-Walsheim
  • Sensenwerkstatt Mammern, Schweiz
  • Silvanus Forstbedarf, Österreich

Hintergrund

Vom Aussterben bedrohtes Handwerk

Das Sensenhandwerk stirbt langsam aus, da die Menschen die Lust an dieser traditionellen Praxis verlieren. Bereits in den 80er Jahren wurde die Sense durch motorbetriebene Geräte abgelöst. Ein weiterer Grund für den Untergang ist das mangelhafte Angebot an geeigneten Modellen mit guter Qualität. Viele Onlinehändler bieten Zubehör für Sensen zu überteuerten Preisen an. Zahlreiche Sensen erweisen sich in der Praxis als unbrauchbar, da sie nicht an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden können. Höchste Priorität hat der persönliche Test vor dem Sensenkauf.

Tipp

Bei wenig Platz oder in unebenem Gelände empfiehlt sich ein 50er oder 65er Sensenblatt.

Vor der Mahd

Bevor Sie mit dem Mähen loslegen können, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. Diese ermöglichen ein optimales, effizientes und körperschonendes Arbeiten.

Sensen dengeln

Beim Dengeln wird die Vorderkante des Sensenblatts dünn geklopft, sodass eine scharfe Schneide entsteht. Traditionell kommen Dengelhammer und -amboss zur Verwendung. Alternativ können gewöhnliche Schmiedeambosse oder moderne Dengelmaschinen genutzt werden. Um Sensen zu dengeln, wird das Blatt vom Sensenbaum abgeschraubt. Optimal ist das Ergebnis, wenn sich der Schneiderand mit dem Fingernagel leicht verbiegen lässt.

Grobe Anleitung:

  1. Blech mittig und parallel zum Amboss auflegen
  2. Rücken mit der linken Hand führen
  3. rechten Oberschenkel als Stütze nutzen
  4. Schlag für Schlag vom Bart zur Spitze vorarbeiten

Einstellen

Das Sensenblatt muss vor jedem Arbeitseinsatz so eingestellt sein, dass es sich bei Druckausübung nicht verbiegt und stets in seiner Position bleibt. Wenn Sie die Sense flach auf den Boden legen, muss die gesamte Schneide den Untergrund berühren. Die Distanz zwischen der Spitze des Sensenblatts und dem oberen Ende des Sensenbaums sollte etwa zwei bis sechs Zentimeter kürzer sein als die Entfernung zwischen Ansatz des Sensenblatts und dem Sensenbaumende.

Wetzen

Das regelmäßige Schärfen der Schneide ist nicht nur vor der Mahd sondern auch währenddessen von großer Bedeutung, damit Sie stets einen sauberen Schnitt erhalten. Stellen Sie die Sense mit dem Griff auf den Boden, sodass die Blechspitze nach rechts zeigt.

Für mehr Stabilität stellen Sie Ihren rechten Fuß auf den Griff. Nachdem die Klinge gereinigt wurde, legen Sie den nassen Wetzstein mit der gebogenen Seite auf die Schneide. Ziehen Sie den Wetzstein nach außen vom Bart zur Spitze und wechseln Sie anschließend die Seite.

So benutzen Sie die Sense richtig

Gras sensen ist eine traditionelle Handwerkskunst, die richtig ausgeführt eine hohe Effizienz und gerade Schnitte zulässt. Naturschutzorganisationen wie der NABU oder Vereine bieten spezielle Kurse an, in denen Sie das richtige Sensen lernen können.

Wann sensen

Der ideale Zeitpunkt orientiert sich an der Witterung und dem Aufwuchs einer Wiese. Typische Wiesenkräuter benötigen Licht und werden durch hoch gewachsene Gräser schnell beschattet. Spätere Schnitte begünstigen das Graswachstum. Idealerweise wird eine herkömmliche Blumenwiese zwischen Ende Mai bis Mitte Juni geschnitten, wenn die Blütenpflanzen in voller Blüte stehen. Das Mähen mit einer Sense ist eine Tätigkeit für Frühaufsteher, denn taunasses Gras lässt sich effektiver schneiden.

Körperhaltung

sensen

Eine aufrechte Körperhaltung ist wichtig, damit am Abend nicht der Rücken schmerzt

Wichtig ist eine aufrechte und lockere Körperhaltung. Führen Sie jeden Schwung langsam und ruhig aus. Dabei ist keine besondere Kraftaufwendung notwendig, da die gewetzte Schneide messerscharf durch das Gras fährt und einen ebenen Schnitt hinterlässt. Idealerweise formt die Sensenbewegung einen Kreis.

Grundkurs zur Sensenmahd:

  • Beine leicht gegrätscht stellen, sodass das rechte Bein etwas weiter vorne steht
  • Oberkörper ist aufrecht, während der Blick in Mährichtung nach vorne geht
  • Drehbewegung kommt aus der Hüfte
  • Hamme sollte beim Vorwärts- und Rückwärtsschwung am Boden bleiben
  • nach ein bis zwei Schwüngen einen Schritt nach vorn bewegen

Tipp

Arbeiten Sie sich an Hängen reihenweise von unten nach oben. Nur auf flachen Wiesen eignet sich die Methode der Doppelmahd.

Häufig gestellte Fragen

Welche positiven Auswirkungen hat das Sensen?

Sensen werden per Hand betrieben und erweisen sich als klimaschonende Form der Mahd. Da sie keine Motorisierung besitzen, sind sie keine Belastung für das Gehör, was das Mähen mit der Sense zu jeder Zeit möglich macht. Die kontrolliert ausgeübten Bewegungen wirken sich nicht negativ auf den Körper aus und eröffnen neue Naturerlebnisse. Kleintiere und Insekten werden verschont, denn sie gelangen nicht zwischen die scharfen Klingen eines Mähers. Artenreiche Mähwiesen werden durch den Sensenschnitt gefördert, was die Artenvielfalt in Flora und Fauna erhöht und das Auge des Betrachters erfreut.

Was benötige ich zum Sensen?

Eine Sense besteht aus einem Baum, der zum Führen der Sense mit Griffen versehen ist. Am unteren Ende ist das Sensenblatt befestigt, welches in Abhängigkeit von der Baumlänge zwischen 60 und 80 Zentimeter lang ist. Die gebogene Klinge besteht aus geschmiedetem Stahl. Die Schnittkante ist etwa fünf Millimeter breit. Damit die Schärfe der Klinge erhalten bleibt, sollte das Sensenblatt regelmäßig mit einem Wetzstein geschärft werden. Dies geschieht auch während der Mahd. Um den Wetzstein feucht zu halten, wird er währenddessen in einem Wetzsteinhalter aufbewahrt.

Was versteht man unter Dengelgeschirr?

sensen

Dengeln ist eine Kunst für sich

Das Dengeln ist ein Verfahren zum Schärfen von Sensen und Sicheln. Es gibt als unverzichtbarer Arbeitsschritt, damit das Mähen mit der Sense zu keiner schweißtreibenden Angelegenheit wird. Diese Technik orientiert sich an der Schmiedekunst und greift auf ähnliche Hilfsmittel zurück. Das Dengelgeschirr besteht aus Dengelhammer mit kurzem Stiel sowie Dengelamboss. Wichtig ist, dass die Schlagflächen von Amboss und Hammer zu allen Seiten hin leicht abgerundet sind. Dadurch wird beim Klopfen nur ein kleiner Punkt der Schneide getroffen und Fehlschläge sind nicht weiter schlimm.

Welche Modelle von Sensen gibt es?

Es gibt verschiedene Sensenblätter zum Schneiden von Wiesen, Stauden oder Büschen. Grundsätzlich gilt, dass das Sensenblatt kürzer ausfallen sollte, je dichter und verholzter die zu mähende Fläche ist. Auf einer normalen Mähwiese mit viel Platz, die mehrmals im Jahr gemäht wird, kommen Sie mit einem Blatt von 80 bis 90 Zentimeter Länge gut voran. Setzt der Aufwuchs Widerstand entgegen, erzielen Sie mit einem Sensenblatt von 70 bis 80 Zentimeter gute Ergebnisse. Verholzte Gestrüppe werden mit Kurzblättern zwischen 60 und 70 Zentimeter geschnitten.

  • Gras: langes Schneideblatt mit dünner und scharfer Schneidekante
  • Stauden: mittleres und robustes Sensenblatt mit breiterer Schneidekante
  • Gestrüpp: kurzes Schneideblatt mit breiter Schneidekante

Bilder: goldbany / stock.adobe.com