Allgemein

Holz im Außenbereich: So schützen und pflegen Sie es richtig

Artikel zitieren

Jetzt, wo demnächst Kälte, Regen und ein paar Wochen später wieder Schnee drohen, verlangen nicht nur die Gartenmöbel, sondern auch die Zäune, der Terrassenboden wie auch die Hochbeete nochmals unsere Aufmerksamkeit, wenn sie die kalte Jahreszeit danach schadlos überstehen sollen.

Holz imprägnieren
Vor Herbstbeginn sollte Holz im Außenbereich gut imprägniert werden

Jetzt alle Holzoberflächen einfach mal wahllos übertünchen ist allerdings reine Kosmetik und wird auf Dauer gesehen, nicht lange halten. Von daher nehmen Sie sich die Zeit und überprüfen Sie sämtliche Holzflächen zunächst auf Beschädigungen, denn bei verrotteten oder durchfeuchteten Oberflächen nutzt auch der sorgfältigste Anstrich mit Holzschutzmitteln nicht viel. Wenn schon der Druck mit dem Fingernagel genügt, dass die Festigkeit nachgibt, hilft nur eine gründliche Renovierung der Terrassentrennwand und bei erkennbaren Oberflächenschäden sollte der Untergrund großflächig geschliffen werden.

Lesen Sie auch

Ein wenig Vorarbeit und der Lack ist erst viel später ab

Wasser, der bekannterweise größte Holzfeind, sorgt dafür, dass sich Schimmel auf der Oberfläche bildet, der als idealer Nährboden für die allmähliche Verrottung verantwortlich ist. Die im Handel erhältlichen Holzschutzmittel machen das Holz bis unter die Oberfläche Wasser abweisend und regulieren die Feuchtigkeit im Innern. Vor einem Anstrich muss das zu behandelnde Holz allerdings vollständig trocken sein. Bei einer zu rauen Oberfläche oder bereits hochstehenden Holzfasern sind zunächst ein paar Bögen Sandpapier (4,00€ bei Amazon*) oder noch besser, der beherzte Einsatz des Schwingschleifers gefragt. Ebenso sorgfältig muss vorgegangen werden, wenn abblätternde Bestandteile des vorhergehenden Anstrichs festgestellt werden, die sich womöglich noch bis auf das Rohholz abziehen lassen.

Bei Holzmöbeln und Bodenbelägen besonders gründlich ans Werk gehen

Bei exotischen Holzarten wie Teak oder Eukalyptus ist in den letzten Sommerwochen eine ganz besonders gründliche Pflegekur angesagt. Nachdem Sie vollständig von Fett, Schmutz und anderen Verunreinigungen befreit und vollständig trocken sind, empfiehlt sich eine Tiefenbehandlung mit Hartholzöl. Anders bei Gegenständen aus Weich- und Nadelholz, die Sie zunächst mit einer Dünnschichtlasur und nach dem Trocknen mit einer zusätzlichen Lackschicht gegen Witterungsunbilden, Alterung sowie Ungezieferbefall behandeln können. Anschließend nochmals gut trocknen lassen und in Vorbereitung des Winterschlafs am besten im Gartenhaus oder einem wettergeschützten Keller einlagern. Alles, was aufgrund seiner Größe draußen bleiben muss, decken Sie dann noch mit einer passenden Schutzhaube ab, damit Nässe, Schmutz und Ungeziefer dem wertvollen Garteninterieur nichts anhaben können. Folien und Gewebeplanen dürfen allerdings nicht zu dicht auf dem Holz aufliegen, da ansonsten die Feuchtigkeitsregulierung von innen nach außen beeinträchtigt wird.

Spezialfall Holzbodenbelag und WPC

Ein schlecht oder sogar über längere Zeit überhaupt nicht geschützter Holzbodenbelag im Freien wird seinen Besitzern nicht sehr lange Freude bereiten. Er ist neben extremen mechanischen Belastungen erheblichen Luftfeuchtigkeits- und Temperaturschwankungen ausgesetzt und braucht Ihre ganz besondere Aufmerksamkeit. Generell sollten zur Versiegelung und Pflege nur solche Mittel verwendet werden, die der Hersteller ausdrücklich empfiehlt. Das trifft besonders für die oft verwendeten Wood-Polymer-Composites (WPC) Böden und Dielen zu, die zu ca. 70 / 30 Prozent aus Holz / Kunststoffen & synthetischen Additiven hergestellt sind.

Die Winterfestmachung bei Bodenbelägen

Auch hier ist Sauberkeit das A und O bei der Pflege. Von daher sollte die zu behandelnde Fläche bei trockenem Wetter mit einem Schrubber und ausreichender Wassermenge gründlich gereinigt werden. Bezüglich der Trockenzeit planen Sie wenigstens einen Tag oder noch besser 48 Stunden ein, bevor mit der schützenden Imprägnierung begonnen wird. Dabei hat sich das Auftragen von zwei Anstrichen bewährt, sodass Pilze und Schwämme kaum Chancen haben, die so geschützten Holzoberflächen nachhaltig anzugreifen.

Auch Hochbeete, Pflanzkübel und Ihr Zaun wollen geschützt sein

Und hier kommt es ganz besonders darauf an, die besonders sensiblen Hirnholzflächen perfekt zu versiegeln. Hirn- oder auch Kopfholz genannt, erkennen Sie an den sichtbaren Jahresringen oder deren Segmente, die oft an den Enden von Massivhölzern sichtbar werden. Hier kann Feuchtigkeit aufgrund der Offenporigkeit besonders schnell und leicht eindringen. Vor einem, möglichst gleichmäßigen Farbauftrag, gilt es auch hier, zunächst eine gründliche und in die Tiefe gehende Reinigung durchzuführen, ehe mit Holzschutzölen, – Lacken oder -Lasuren gestrichen wird.

Holzschutzmittel – aber welches ist das Richtige?

Bei der Auswahl des idealen UND nicht gesundheitsschädigenden Produktes sollten Sie sich unbedingt an den autorisierten Fachhandel wenden. Holzschutzmittel gehören zu den Bioziden, sodass bei den Chemikalien bestimmte Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten sind. Von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) werden die in Deutschland zur Verarbeitung zugelassenen Holzschutzmittel regelmäßig aktualisiert, um Verbraucher und natürlich auch unsere Umwelt vor möglichen Gefahren zu schützen.