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Holz im Außenbereich: Tipps für Wahl, Schutz & Pflege

Holz im Außenbereich ist vielfältigen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften verschiedener Holzarten, geeignete Schutzmaßnahmen und Pflegetipps für eine lange Lebensdauer Ihrer Holzprojekte im Garten.

Witterungsbeständigkeit von Holz

Die richtige Oberflächenbehandlung verlängert die Lebensdauer von Holz im Außenbereich

Witterungsbeständigkeit von Holz

Holz im Außenbereich steht vor vielen Herausforderungen, da Regen, Schnee, UV-Strahlung und Temperaturschwankungen das Material angreifen können. Die Widerstandsfähigkeit gegen diese Einflüsse variiert stark zwischen verschiedenen Holzarten und wird durch Holzart, Dichte und natürliche Ölgehalte bestimmt. Harthölzer wie Teak oder Robinie sind von Natur aus robuster und widerstandsfähiger als weichere Holzarten.

Für eine längere Lebensdauer sollten Holzoberflächen behandelt werden. Neben der Wahl des richtigen Holzes können Sie die Beständigkeit durch Imprägnierungen und Schutzanstriche erhöhen. Lacke, Öle und Lasuren schützen vor Feuchtigkeit und UV-Strahlen, halten die Holzstruktur intakt und verhindern vorzeitige Alterung.

Dauerhaftigkeitsklassen

Die Einteilung von Holz in Klassen erleichtert die richtige Materialwahl für draußen

Dauerhaftigkeitsklassen

Die natürliche Dauerhaftigkeit von Holz im Außenbereich wird anhand von fünf Klassen eingestuft, die sich nach der Widerstandsfähigkeit gegenüber holzzerstörenden Pilzen und Insekten richten. Diese Klassen sind ein wichtiges Kriterium, um die Langlebigkeit von Holz im Freien zu bewerten.

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Übersicht der Dauerhaftigkeitsklassen

Übersicht der Dauerhaftigkeitsklassen

Die richtige Klassifizierung erleichtert die Auswahl geeigneter Hölzer für den Außenbereich

Dauerhaftigkeitsklasse | Lebensdauer | Typische Holzarten

1 = Sehr dauerhaft | Über 25 Jahre | Teak, Cumaru, Ipé

2 = Dauerhaft | 15 – 25 Jahre | Robinie, Eiche, Balau

3 = Mäßig dauerhaft | 10 – 15 Jahre | Douglasie, Kiefer, Sibirische Lärche

4 = Wenig dauerhaft | 5 – 10 Jahre | Fichte, Tanne, Europäische Lärche

5 = Nicht dauerhaft | Unter 5 Jahre | Ahorn, Birke, Buche

Anwendungsbeispiele

Anwendungsbeispiele

Verschiedene Holzarten haben unterschiedliche Dauerhaftigkeitsklassen für vielfältige Anwendungen im Freien

  • Holz der Dauerhaftigkeitsklasse 1 wie Teak eignet sich hervorragend für stark beanspruchte Bereiche wie Terrassendielen und Gartenmöbel.
  • Holz der Klasse 2 wie Eiche ist ideal für Zäune und Pergolen.
  • Holz der Klasse 3 wie Douglasie und Kiefer kann für weniger exponierte Konstruktionen verwendet werden.
  • Holz der Klassen 4 und 5 wie Fichte und Ahorn eignet sich eher für geschützte Anwendungen oder Innenräume und muss umfangreich behandelt werden, wenn es im Freien eingesetzt wird.
Heimische Holzarten für den Außenbereich

Heimische Holzarten reduzieren den ökologischen Fußabdruck und sind nachhaltig attraktiv

Heimische Holzarten für den Außenbereich

Heimische Holzarten werden im Außenbereich oft bevorzugt, da sie nachhaltiger sind und kürzere Transportwege haben. Eiche, Esche und Kiefer gehören zu den am häufigsten eingesetzten heimischen Hölzern wegen ihrer Haltbarkeit und ästhetischen Qualitäten.

Eiche

Eiche

Eichenholz eignet sich hervorragend für langlebige Außenkonstruktionen wie Terrassen und Fassaden

Eiche ist eines der haltbarsten einheimischen Laubhölzer und wird häufig wegen ihrer hohen Festigkeit eingesetzt. Sie eignet sich für Terrassen, Gehwege und Fassaden und hat eine hohe Resistenz gegen Insekten und Pilze. Eichenholz kann bei fachgerechter Pflege mehrere Jahrzehnte im Freien überstehen.

Esche

Durch thermische Behandlung wird Esche wetterbeständig. Thermoesche zeigt reduzierte Neigung zum Quellen und Schwinden und eignet sich für Terrassendielen und Gartenmöbel.

Kiefer

Kiefer

Regelmäßige Pflege erhöht die Lebensdauer und Schönheit von Kiefernholz im Außenbereich

Kiefer ist ein vielseitiges, heimisches Nadelholz mit guter Farbe und mechanischen Eigenschaften. Spezialbehandlungen wie Kesseldruckimprägnierung oder thermische Verfahren erhöhen seine Beständigkeit. Kiefernholz sollte regelmäßig gepflegt werden, um Schäden durch Witterungseinflüsse vorzubeugen.

Tropenhölzer für den Außenbereich

Tropenholz zeichnet sich durch seine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse aus

Tropenhölzer für den Außenbereich

Tropenhölzer sind aufgrund ihrer Witterungsbeständigkeit und hohen Dichte besonders geeignet für den Außenbereich. Diese Eigenschaften verdanken sie den klimatischen Bedingungen ihrer Herkunftsregionen. Achten Sie jedoch auf zertifizierte Produkte aufgrund von ökologischen und sozialen Problematiken.

Azobé

Azobé, bekannt als Bongossi, ist ein extrem hartes und dichtes Holz aus Afrika. Es wird im Wasserbau, für Brücken und stark beanspruchte Gartenkonstruktionen eingesetzt. Azobé ist widerstandsfähig gegen Säuren und Chemikalien und sehr dauerhaft.

Balau

Balau, bekannt als Bangkirai, stammt aus Südostasien und zeichnet sich durch hohe Festigkeit und Widerstandsfähigkeit aus. Es wird häufig für Terrassen und Gartenmöbel verwendet, sollte jedoch vor Kontakt mit Metall geschützt werden, um Verfärbungen zu vermeiden.

Teak

Teakholz ist bekannt für seine Beständigkeit gegen Feuchtigkeit, Insekten und Pilze durch seinen hohen Ölgehalt. Es eignet sich für Terrassen, Gartenmöbel und Bootsausstattungen. Aufgrund seines Kautschukgehalts benötigt es spezielle Klebstoffe für Verleimungen.

Holzschutz im Außenbereich

Eine sorgfältige Oberflächenbehandlung schützt das Holz vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung

Holzschutz im Außenbereich

Ein effektiver Holzschutz ist unerlässlich, um die Lebensdauer von Holz im Außenbereich zu verlängern und seine Schönheit zu bewahren. Folgende Maßnahmen sind hilfreich:

  1. Oberflächenbehandlung: Lacke, Lasuren und Öle bieten Schutz vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung.
  2. Vorbereitung des Holzes: Reinigen und schleifen Sie das Holz vorher, um die Haftung der Schutzmittel zu erhöhen.
  3. Grundierung: Verbessert die Haftung und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Schimmel und Pilze.
  4. Regelmäßige Pflege: Erneuern Sie Schutzanstriche je nach Abnutzung und reparieren Sie Schäden umgehend.
  5. Konstruktiver Holzschutz: Vermeiden Sie dauerhaften Feuchtigkeitskontakt durch bauliche Maßnahmen wie Sockel oder Überdachungen.

Pflegetipps für Holz im Außenbereich

Für eine lange Lebensdauer und ansprechende Optik des Holzes im Außenbereich sind regelmäßige Pflege und Kontrolle entscheidend:

  1. Regelmäßige Reinigung: Entfernen Sie jährlichen Schmutz, Algen und Moos mit einer weichen Bürste und milder Seifenlauge.
  2. Ölen oder Lasieren: Verwenden Sie spezifische Holzschutzöle oder Lasuren für den Außenbereich und erneuern Sie die Behandlung regelmäßig.
  3. Schutz der Oberflächen: Decken Sie Holzflächen in den Wintermonaten ab oder nutzen Sie Abdeckplanen (18,00€ bei Amazon*).
  4. Inspektionen: Überprüfen Sie das Holz jährlich auf Risse, Schimmel oder Insektenbefall und behandeln Sie diese umgehend.
  5. Reparaturen: Behandeln Sie kleinere Schäden sofort und tauschen Sie größere schadhafte Holzelemente bei Bedarf aus.

Durch diese Pflegemaßnahmen bleibt Ihr Holz im Garten länger schön und widerstandsfähig.

Bilder: NinaMalyna / iStockphoto