Kiefer

Fichte oder Kiefer? So erkennen Sie den Unterschied

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Fichte und Kiefer sind beliebte Nadelbäume, die im Gartenbau vielfältige Verwendung finden. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen beiden Baumarten hinsichtlich Aussehen, Holzeigenschaften und Pflege, um Ihnen die Auswahl des geeigneten Holzes für Ihr Projekt zu erleichtern.

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Die langen Zapfen der Fichte hängen am Ast

Unterschiede im Erscheinungsbild

Fichte und Kiefer – beide Nadelbäume, doch mit individuellen Charakteristika. Anhand ihrer äußeren Merkmale lassen sie sich leicht unterscheiden.

Fichte:

  • Erreicht eine Höhe von bis zu 50 Metern und besitzt einen markanten rötlichen Stamm. Im Vergleich zur Tanne wirkt die Färbung dunkler.
  • Die Äste der Fichte streben waagerecht vom Stamm ab, wodurch die Baumkrone eine kompakte, kegelförmige Gestalt annimmt.
  • Ihre Rinde ist rotbraun und schuppig.
  • Fichtennadeln sind steif und spitz zulaufend. Sie sitzen auf winzigen Stielen, die auch nach dem Abfallen der Nadeln am Ast verbleiben.
  • Die Nadeln erinnern in ihrer Anordnung um den Zweig an eine Flaschenbürste und verströmen einen intensiveren Duft als Tannennadeln.
  • Die Zapfen der Fichte hängen nach unten und fallen nach der Reife als Ganzes ab.

Kiefer:

  • Wächst im Vergleich zur Fichte etwas kleiner und erreicht eine Höhe von etwa 30 bis maximal 40 Metern.
  • Die Krone ausgewachsener Kiefern wirkt oft unregelmäßig und im Gipfelbereich schirmförmig. Diese charakteristische Form verleiht ihr einen südländischen Flair.
  • Ihre Rinde ist besonders im oberen Bereich rotbraun gefärbt und zeichnet sich durch die sogenannte Spiegelrinde aus. Diese löst sich in feinen Blättchen ab und reflektiert das Sonnenlicht.
  • Kiefernnadeln wachsen paarweise in einer Nadelscheide und variieren in ihrer Farbe von Blaugrün bis Silbergrau. Sie sind steif, in sich gedreht und oft von Harzflecken bedeckt.
  • Die Zapfen der Kiefer sind rundlich geformt. Bei trockenem Wetter öffnen sich ihre Schuppen weit und fallen als ganze Zapfen vom Baum.

Mit diesen detaillierten Beschreibungen sind Sie bestens gerüstet, um Fichte und Kiefer sicher zu unterscheiden und ihre einzigartigen Merkmale zu erkennen.

Unterschiede in den Holzeigenschaften

Unterschiede in den Holzeigenschaften

Sowohl Fichtenholz als auch Kiefernholz gehören zu den weniger dauerhaften Hölzern

Fichten- und Kiefernholz gehören zu den beliebtesten Nadelhölzern in der Holzverarbeitung. Beide Holzarten besitzen spezifische Eigenschaften, die sie für vielfältige Anwendungen prädestinieren. Dennoch gibt es einige wesentliche Unterschiede, die bei der Auswahl des passenden Holzes für Ihr Projekt berücksichtigt werden sollten.

Fichtenholz:

  • Fichtenholz präsentiert sich in einem durchgängig hellen Farbton, der eine gleichmäßige Optik erzeugt.
  • Es zeichnet sich durch eine feine Maserung und überwiegend gerade verlaufende Fasern aus.
  • Fichtenholz ist formstabil und behält auch bei Feuchtigkeitseinwirkung seine Form weitestgehend bei.
  • Unbehandelt zählt es jedoch zu den weniger dauerhaften Holzarten (Dauerhaftigkeitsklasse 4) und benötigt für den Außeneinsatz eine entsprechende Behandlung.
  • Harztaschen und Knorren sind mögliche Besonderheiten, die zwar die natürliche Schönheit des Holzes unterstreichen, jedoch bei der Bearbeitung Beachtung finden sollten.

Kiefernholz:

  • Kiefernholz besitzt eine gelbliche bis rötliche Farbe, die unter dem Einfluss von UV-Strahlen mit der Zeit nachdunkelt.
  • Es verfügt über eine eher grobe Maserung und ist von markanten Harzadern durchzogen, die dem Holz seinen charakteristischen Ausdruck verleihen.
  • Kiefernholz wird als mittelschwer und mäßig hart beschrieben. Es überzeugt durch gute Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften.
  • Aufgrund des hohen Harzgehaltes besitzt es eine natürliche Resistenz gegen Fäulnis, ist jedoch anfällig für Pilz- und Insektenbefall.
  • Kiefernholz kann von der sogenannten Bläue betroffen sein – einer Verfärbung durch Pilzbefall.

Beide Holzarten profitieren von einer Imprägnierung, um ihre Langlebigkeit zu erhöhen und sie gegen Insekten- und Pilzbefall zu schützen, insbesondere bei Verwendung im Außenbereich. Die Wahl zwischen Fichten- und Kiefernholz hängt von den spezifischen Anforderungen an Astbildungen, Farbgebung, gewünschte Dauerhaftigkeit und das Auftreten von Harz ab.

Imprägnierung und Pflege

Imprägnierung und Pflege

Eine regelmäßige Pflege schützt das Holz und erhält dessen natürliche Schönheit

Die Langlebigkeit von Fichten- und Kiefernholz im Außenbereich steht und fällt mit einer fachgerechten Imprägnierung und regelmäßigen Pflege. Beachten Sie die folgenden Punkte, um sicherzustellen, dass Ihr Holz dauerhaft schön und geschützt bleibt.

Die Imprägnierung

Bei der Kesseldruckimprägnierung werden Fichten- und Kiefernholz zunächst entfeuchtet. Anschließend werden spezielle Holzschutzsalze unter Druck tief in das Holz eingebracht. Diese Methode schützt das Holz effektiv gegen Pilze, Insekten und Fäulnis. Nach der Imprägnierung weist das Holz einen grünlichen bis bräunlichen Farbton auf, der mit der Zeit natürlicheren Farben weicht. Während der ersten Monate nach der Imprägnierung fixiert sich das Schutzmittel im Holz. In dieser Zeit sollte eine direkte Nachbehandlung vermieden werden.

Pflegeanleitungen

Pflegeanleitungen

Regelmäßige Pflegeanstriche erhöhen die Lebensdauer und Schönheit von Kiefer- und Fichtenholz

  1. Wartezeit einhalten: Umfang und Intervall der Pflege richten sich nach dem Zustand des Holzes. Frisch imprägnierte Hölzer sollten etwa 2-3 Monate unbehandelt bleiben, bis die grünlich schimmernden Salzausblühungen verschwunden sind.
  2. Reinigung: Vor jedem Pflegeanstrich empfiehlt es sich, das Holz von Schmutz und Staub zu befreien, um die Haftung der Schutzmittel zu gewährleisten.
  3. Sägeschnitte und Beschädigungen: Beschädigte Stellen im Holz, etwa durch Sägeschnitte, verlieren ihren Schutz und bedürfen einer speziellen Behandlung. Schleifen Sie die betroffenen Stellen an und tragen Sie eine geeignete Grundierung auf.
  4. Regelmäßige Pflegeanstriche: Um die Schutzdauer zu verlängern, sind regelmäßige Pflegeanstriche erforderlich. Für Kiefer und Fichte eignen sich Holzschutzöle oder offenporige Lasuren, die wasserabweisend sind und einen UV-Schutz bieten.

Auswahl des Pflegemittels

Auswahl des Pflegemittels

Regelmäßige Pflegeanstriche schützen das Holz und erhalten seine Schönheit

Achten Sie bei der Auswahl des Pflegemittels darauf, dass es für den jeweiligen Holztyp geeignet ist. Produkte mit einer hohen Pigmentierung bieten zusätzlichen Schutz gegen UV-Strahlung. Für eine optimale Wirkung empfiehlt es sich, das Mittel in Faserrichtung aufzutragen.

Durch eine sorgfältige Imprägnierung und regelmäßige Pflegeanstriche lässt sich die Schönheit und Langlebigkeit von Fichten- und Kiefernholz im Außenbereich deutlich steigern.

Verwendung von Fichten- und Kiefernholz

Verwendung von Fichten- und Kiefernholz

Fichten- und Kiefernholz werden vielseitig in Bauprojekten eingesetzt

Die Vielseitigkeit von Fichten- und Kiefernholz spiegelt sich in ihrer breiten Palette von Anwendungen wider, die von Bau- und Möbelprojekten bis hin zu spezialisierten Verwendungen reicht.

  • Bauwesen: Beide Holzarten sind eine bevorzugte Wahl für Konstruktionshölzer, Dachstühle und Fassadenverkleidungen, dank ihrer Tragfähigkeit und Bearbeitbarkeit. Kiefernholz, bekannt für seine Festigkeit und Elastizität, wird ebenfalls für Bodenbeläge verwendet.
  • Möbelherstellung: Für Möbelstücke, insbesondere im rustikalen und traditionellen Design, werden Fichte und Kiefer geschätzt. Ihre Textur und Farbgebung verleihen Möbeln einen natürlichen Charme.
  • Papierherstellung: Kiefernholz wird aufgrund seiner langen Fasern, die ein festeres Papier ermöglichen, in der Papierindustrie geschätzt.
  • Gartenbau: Sowohl Fichten- als auch Kiefernholz finden Verwendung in der Herstellung von Gartenprodukten wie Zäunen, Terrassen, Gartenmöbeln und Spielgeräten. Ihre Eigenschaften wie Dimensionsstabilität und Verrottungsresistenz (insbesondere bei Kiefernholz) machen sie zu einer hervorragenden Wahl für den Außenbereich.

Vor- und Nachteile von Fichten- und Kiefernholz

Vor- und Nachteile von Fichten- und Kiefernholz

Fichtenholz bleibt formstabil und behält auch bei Feuchtigkeit seine Form

Vorteile:

  • Langlebigkeit und Formstabilität: Fichtenholz verfügt über eine hohe Dimensionsstabilität. Selbst bei Feuchtigkeit behält es seine Form weitestgehend bei. Kiefernholz zeichnet sich durch eine hohe Formstabilität und ein geringes Gewicht aus. Das Kernholz ist von Natur aus gegen Verrottung und Insektenbefall resistent.
  • Bearbeitung: Fichtenholz ist aufgrund seiner Gleichmäßigkeit sowie Formstabilität einfach zu bearbeiten, wobei Kiefernholz sich durch seine Elastizität und gute Bearbeitbarkeit auszeichnet.
  • Optische Merkmale: Fichtenholz offeriert eine gleichmäßig helle Oberfläche, während Kiefernholz mit einer charakteristischen seidenartigen Schicht nach dem Hobeln aufwartet, die das Holz zusätzlich gegen äußere Einflüsse schützt.

Nachteile:

  • Anfälligkeit für Schädlinge und Wetter: Fichtenholz ist potenziell anfälliger für Pilz- und Insektenbefall, was ohne entsprechende Behandlung die Langlebigkeit mindern kann. Kiefernholz hingegen besitzt zwar eine natürliche Resistenz gegen Verrottung, kann jedoch ebenfalls von Pilzen (insbesondere Bläuepilzen, die keine Holzfäule verursachen) befallen werden.
  • Physikalische Eigenschaften: Die geringere Dichte von Fichten- und Kiefernholz trägt zur ihrer Weichheit bei, was die Hölzer anfälliger für physische Beschädigungen, wie Kratzer oder Kerben, macht.
  • Der hohe Harzgehalt der Kiefer kann zu einer Frage werden, ob Kiefern giftig sein könnten, was bei der Bearbeitung und Oberflächenbehandlung beachtet werden muss.
Bilder: Doreen Buehler / Shutterstock